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26.2.2013

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KURZNEWS 26. Februar 2013

Offiziell bester Süssmost prämiert / Pferdefleischskandal aus tierärztlicher Sicht / Milchproduktion stagniert aber Bauernhöfe werden grösser / Millionen falsch deklarierte Bio-Eier in Deutschland


Offiziell bester Süssmost prämiert

Nicolas Pradervand aus Signy VD heisst der Jahressieger des Schweizer Süssmost-Qualitäts-wettbewerbs 2013. Er durfte anlässlich der Prämierung vom 22. Februar 2013 in St. Gallen die verdiente Auszeichnung entgegennehmen. Nicolas Pradervand bewirtschaftet zusammen mit seiner Frau einen Obstbaubetrieb mit Direktvermarktung und Obstverarbeitung. Seine Spezialität ist neben dem Süssmost die Herstellung von «la raisinée», einem dickflüssigen Sirup aus eingekochten Äpfeln oder Birnen, mit dem man fantastische Kuchen und Desserts zubereiten kann.

Über 500 Obstbaubetriebe, bäuerliche Mostereien und kleingewerbliche Obstverarbeiter nahmen gesamtschweizerisch an regionalen Ausscheidungen teil. 45 Produzenten qualifizierten sich mit 48 verschiedenen Säften in den Kategorien Geklärter Süssmost, Naturtrüber Süssmost, Mischsaft und Gärsaft für den Finaldurchgang.

Zusammen mit Nicolas Pradervand erhielten 13 weitere Produzenten eine goldene Auszeichnung für ihre Säfte. Je fünfzehnmal vergab die Jury eine silberne und eine bronzene Medaille und viermal ein Zertifikat. Am Ende waren sich die zehn Jurymitglieder des Schweizer Süssmost-Qualitätswettbewerbs 2013 einig: Qualitativ war das Erntejahr 2012 spitze.



Pferdefleischskandal aus tierärztlicher Sicht

Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) verurteilt die Täuschungsvorfälle mit Pferdefleisch. Sie fordert eine Koordination der Kontrollen entlang der Produktionskette vom Stall bis auf den Teller, und dies besonders im internationalen Verkehr.

Beim Pferdefleisch ist der Schutz vor Täuschung besonders wichtig, weil viele Konsumentinnen und Konsumenten es aus emotionaler Bindung zum Pferd ablehnen, solches Fleisch zu essen. Zeugnisse, Kennzeichnungsvorschriften und Meldungen an Datenbanken genügen nicht. Am Anfang steht die obligatorische tierärztliche Kontrolle vor und nach der Schlachtung. Dazu gehören auch Untersuchungen auf Arzneimittelrückstände.

Das Fleisch und die Erzeugnisse müssen weiter entlang der gesamten Produktionskette stichprobenweise überprüft werden. Wo das Fleisch aus dem Ausland stammt, sollen die Kontrollen international koordiniert und die entsprechenden Deklarationsvorschriften genauestens überprüft werden.

Die GST weist bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass Pferde äusserst sensible Tiere sind. Die Transportwege für Pferde zur Schlachtung sollen möglichst kurz sein und die Tiere sind schonend zu transportieren. Diese Forderung der GST bezieht sich ganz besonders auf die Schlachtungen im Ausland, dort sind lange Transportwege kaum begrenzt.

Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte feiert 2013 ihr 200-jähriges Bestehen. Sie vertritt die Interessen von 2800 Tierärztinnen und Tierärzten und setzt sich ein für die Gesundheit und das Wohl der Tiere und für den Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten. (Gesellschaft Schweizer Tierärzte 20.2.2013)



Britische Ärzte fordern Steuern auf zuckerhaltige Getränke

Zuckerhaltige Getränke sollen wie Zigaretten besteuert werden, um der Ausbreitung der in Grossbritannien grassierenden Fettsucht Einhalt zu gebieten. Das fordert die Academy of Medical Royal Colleges. Die Vereinigung der britischen Ärzte verlangt steuerliche Abgaben zu erheben, die die Preise für Limonaden um bis zu 20 Prozent erhöhen. Auf diese Weise hofft man, den Konsum zu reduzieren. Eine derartige Strategie hat bereits bei Zigaretten und Alkohol zu Umsatzrückgängen geführt.

In Ungarn wurde 2011 eine Steuer auf Lebensmittel eingeführt. Der Quartalsumsatz bei zuckerhaltigen Getränken sank innerhalb eines halben Jahres von 117 auf 69 Mio. Liter. Positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Kubaner hatte der Zusammenbruch der kubanischen Wirtschaft Ende der 1980er-Jahre, argumentiert Simon Capewell von der University of Liverpool http://liv.ac.uk für die Ergebnisse seiner Studie.

Aus Geldnot nahmen die Kubaner durchschnittlich 1.000 Kalorien am Tag weniger zu sich. Innerhalb von rund zehn Jahren halbierten sich die Fälle von Fettsucht. Diabetes und Herzanfälle verringerten sich um 51 respektive 35 Prozent. Die Details von Capewells Untersuchung wurden im American Journal of Epidemiology http://aje.oxfordjournals.org veröffentlicht.

Die Academy of Medical Royal Colleges fordert aber nicht nur Steuern auf zuckerhaltige Limonaden. Es wurde ein ganzer Massnahmenkatalog zusammengestellt. Zu den wichtigsten Punkten gehört ein verpflichtender Ernährungsstandard in allen britischen Krankenhäusern, ein Verbot von Fast-Food-Läden in der Nähe von Schulen und Universitäten sowie eine Ampeldeklaration für Nahrungsmittel, die Informationen über die enthaltenen Kalorien liefert. Zusätzlich sollen auch Restaurants Kennzeichnungen für den Kaloriengehalt der angebotenen Speisen erhalten. (Academy of Medical Royal Colleges http://aomrc.org.uk 20.2.2013)



Milchproduktion stagniert aber Bauernhöfe werden grösser

2012 war für die Milchbranche ein zweigeteiltes Jahr. Während in den ersten sechs Monaten die Milchmenge immer über der Vorjahresmenge lag und alles auf eine erneute Rekordproduktion hindeutete, änderte sich dies zur Jahreshälfte. In den Monaten Juli bis Dezember lag die produzierte Menge stets unter dem Vorjahr, so dass insgesamt ein minimer Rückgang um 0,04 Prozent auf 3'444'189 Tonnen Milch verzeichnet wurde (ohne Liechtenstein und Zonenmilch Genf). Dies zeigt ein Blick auf die aktuelle Milchstatistik der TSM Treuhand GmbH.

Fort setzte sich die Tendenz, dass die einzelnen Betriebe immer grösser werden. So stieg die Milchproduktion gemäss TSM pro Betrieb um 3,7 Prozent an. Insgesamt produzierten 2012 noch 24'369 Betriebe (ohne Sömmerungsbetriebe) Milch. Rund 45 Prozent davon lieferten weniger als 100'000 Kilo ab. 25 Betriebe hingegen lieferten mehr als eine Million Kilo ab. Diese waren erstmals für mehr als ein Prozent der gesamten vermarkteten Milchmenge verantwortlich.

2011 war die Zahl der "Milchmillionäre" noch bei 19 gelegen und deren Beitrag zur Gesamtmenge hatte knapp 0,8 Prozent betragen. Während einige Produzenten gewachsen sind, war für andere Schluss. 854 Betriebe – 2,33 Höfe pro Tag – gaben im letzten Jahr die Produktion endgültig auf.

Mit 42 Prozent der verarbeiteten Milch wurde der grösste Teil der Milch zu Käse verarbeitet. Dabei stagnierte die Käseproduktion auf beinahe gleichem Niveau wie 2011. Die Spitzenposition nimmt dabei Gruyère vor Emmentaler ein. Auf Rang drei folgt Mozzarella. 17 Prozent der Milch wurde zu Butter und 11,9 Prozent zu Konsummilch verarbeitet. Einen neuen Höchststand erreichte mit einer Produktion von 50'643 Tonnen und einem Plus von 3,4 Prozent die Butterproduktion.

Während die Produktion konventioneller Milch zurückging, nahm diejenige von Biomilch zu. Sie stieg gemäss Milchstatistik von 212'447 Tonnen im Jahr 2011 auf 213'531 Tonnen im vergangenen Jahr an. Dies entspricht einer Steigerung um ein halbes Prozent. Im Vergleich zu 2010 beträgt die Steigerung gar 4,1 Prozent. Allerdings lagen auch bei der Biomilch die Monatsmengen gegen Jahresende stets unter den Vorjahreswerten. Die zeitweise hohe Biomilchmenge und die damit verbundene Butterproduktion hatte im Dezember dazu geführt, dass Biobutter zu konventioneller Butter deklassiert werden musste. (LID 15.2.2013)



Konsumentenschützer wollen Schlupflöcher verhindern bei Herkunftsdeklarationen

Der Pferdefleischskandal zeigt, dass die Kontrolle der Rohstoffe angesichts der komplexen Warenströme zu leicht umgangen werden kann. Für die SKS ist klar, dass im Lebensmittelgesetz die Bestimmungen für stark verarbeitete Lebensmittel keinesfalls verwässert werden dürfen, wie dies von der vorberatenden Kommission des Nationalrates vorgeschlagen wurde.

Mit dem Verkauf von billigem Pferdefleisch als Rindfleisch werden die Konsumenten auf das Gröbste getäuscht. Der aktuelle Fall zeigt, dass die Waren- und Verarbeitungswege äusserst komplex geworden sind und die Bestimmungen dazu allzu leicht umgangen werden können. Es wird aufschlussreich zu erfahren sein, wie lange dieser grobe Betrug funktionierte, ohne dass ihn die Kontrollbehörden aufdecken konnten.

Der Fall zeigt zudem, dass die Schweiz auch hier keine Insel ist: Die Lebensmittelgesetzgebung der Schweiz ist weitgehend der EU-Gesetzgebung angeglichen, ebenso die Bestimmungen zur Rückverfolgbarkeit Es hat nun höchste Priorität, dass die Schweizer Kontrollbehörden und die Anbieter selbst umfassende Überprüfungen der verarbeiteten Produkte mit Fleisch vornehmen und die Konsumenten vollständig über die Ergebnisse aufklären.

Für die SKS ist eine der Konsequenzen dieses Skandals, dass im Lebensmittelrecht, welches im Frühjahr im Parlament beraten werden soll, keine Aufweichungen bezüglich stark verarbeiteter Produkte vorgenommen werden dürfen: Die vorberatende Kommission des Nationalrates will, dass bei diesen Produkten das Produktionsland nicht mehr deklariert werden muss. Die Kommission will zudem dem Bundesrat die Kompetenz einräumen, auch weitere Abstriche bei der Deklaration vorzunehmen, um die Entwicklung des EU-Rechts nachvollziehen zu können.

Für die SKS ist dies der falsche Weg, wie die Aktualität zeigt: Gerade stark verarbeitete Produkte – wie die betroffene Findus-Lasagne und weitere Produkte – bieten sich für betrügerische Machenschaften an, die Gesetzgebung muss hier besonders strikt und konsequent sein. Aus dem aktuellen Fall gilt es die Lehren zu ziehen – von Seiten der Anbieter, der Kontrollbehörden und auch den Behörden und Politikern. Die SKS wird sich dafür stark machen, dass dies in der laufenden Revision des Lebensmittelgesetzes nicht vergessen geht. (SKS 12.2.2013)



Ist Pferdefleisch gefährlich?

Pferde dürfen mit für den Menschen nur in Ausnahmefällen zugelassenen Medikamenten behandelt werden, wie z. B. dem Wirkstoff „Phenylbutazon“. Besonders im Reitsport wird dieser Wirkstoff bei Schmerzen und Fieber eingesetzt. Ebenso gilt es als Dopingmittel. In der EU ist es zwar bei Pferden, die zum Schlachten vorgesehen sind, verboten. Dies gilt jedoch nicht für andere Länder. Teilweise werden jedoch in diesen Ländern auch Pferde, die nicht für den Schlachter bestimmt waren, zu Fleischlieferanten.

Aus Grossbritannien wurde nun bekannt, dass dort acht Pferde positiv auf den Tierarzneimittelwirkstoff Phenylbutazon getestet wurden. Wie das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) mitteilt, wird ab sofort bis Ende März 2013 ein EU-weites Monitoring durchgeführt: Zum einen soll mithilfe von DNA-Tests ermittelt werden, in welchen Produkten Pferdefleisch statt des angegebenen Rindfleisches verarbeitet wurde (Untersuchungsumfang: EU-weit 2.250 Proben).

Weiterhin soll Pferdefleisch, das legal im Verkehr ist, auf Tierarzneimittelrückstände von Phenylbutazon untersucht werden (eine Probe pro 50 Tonnen Pferdefleisch). Darüber hinaus wird derzeit die Einführung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Produkte von der EU-Kommission geprüft. Eine solche Kennzeichnung hätte nach Auffassung des BMELV allerdings den aktuellen Skandal nicht verhindert; denn wenn einzelne Personen oder Firmen offensichtlich vorsätzlich falsch deklarierte und/oder rückstandsbelastete und damit nicht verkehrsfähige Ware in krimineller Weise zur Gewinnmaximierung in den Verkehr bringen, können scharfe Kontrollen zwar sehr hilfreich sein, derartiges Fehlverhalten aber nicht mit Sicherheit verhindern. (behrs 19.2.2013)



PRESSESCHAU

ZFV stoppt schweizweit Verkauf von Rindshack- und Pferdefleisch

Der Pferdefleisch-Skandal hat die Schweizer Gastronomieszene erreicht. Die Zürcher ZFV-Gruppe hat in sämtlichen 137 Restaurants, Hotels und Catering-Betrieben den Verkauf von Ravioli, Tortellini und Pferdefleisch eingestellt. «Wir haben dies vergangene Woche entschieden», sagt ZFV-CEO Andreas Hunziker auf Anfrage der «Nordwestschweiz».

Es handelt sich um eine Sicherheitsmassnahme der ZFV-Gruppe, zu der die Sorell Hotels, verschiedene öffentliche Restaurants, zahlreiche Personalrestaurants, Schul- und Universitätsmensen sowie die Bäckerei-Konditorei Kleiner gehören. In den Betrieben wird zwar viel frisch produziert, aber bei Ravioli und Tortellini greift man auf Conveniance-Produkte zurück. Oder besser: griff man zurück. «Nachdem es ausserhalb des ZFV zu Falschdeklarationen gekommen war, haben wir uns aus Sensibilitätsgründen und der Verantwortung gegenüber unseren Kunden den Verkaufsstopp erlassen», so Hunziker. Von den Lieferanten verlangt die ZFV-Gastrogruppe zudem zusätzliche Laboruntersuchungen.

Wie lange der Verkaufsstopp dauern wird, steht nicht fest. «Solange es keine Gewissheit gibt, werden wir die Produkte nicht mehr anbieten», sagt Hunziker. Die Ravioli bezieht die ZFV-Gruppe von verschiedenen Lieferanten, unter anderem auch von Hilcona. Die Bell-Tochter musste in den vergangenen Tagen falsch deklarierte Ware aus dem Verkehr nehmen.

Daneben hat auch der Engros-Markt Prodega Hilcona-Produkte an Restaurants verkauft, wie die «Zürichsee-Zeitung» aufdeckte. Am Montag hat der Grosshändler die Sauce Bolognese und Ghackets mit Hörnli vorübergehend aus dem Sortiment gestrichen. Prodega ist mit 27 Filialen der grösste Anbieter für die Gastronomie.

Beim anderen Gastro-Grossverteiler Cash+Carry Angehrn, der zu 80 Prozent zur Migros gehört, wurden ebenfalls zwei «kontaminierte» Produkte (Tortelloni und Lasagne) aus dem Sortiment genommen, wie ein Sprecher bestätigte. Die fünf betroffenen Kunden, darunter drei Personalrestaurants, habe man am letzten Montag informiert. (Aargauer Zeitung 20.02.2013. Volltext: www.aargauerzeitung.ch )



Millionen falsch deklarierte Bio-Eier in Deutschland

Hunderte Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland missachten offenbar systematisch die Vorschriften bei der Haltung von Legehennen. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg untersucht im Rahmen eines Grossverfahrens bereits seit September 2011 entsprechende Fälle, in denen deutlich mehr Tiere als erlaubt in Ställen zusammengepfercht wurden - und deren Eier mit dem Bio-Siegel verkauft wurden. Nach Informationen des SPIEGEL haben in dem Zusammenhang offenbar Hunderte Durchsuchungen stattgefunden.

Wie die Staatsanwaltschaft bestätigt, wird derzeit gegen rund 150 Erzeugerbetriebe in Niedersachsen ermittelt. Das ist fast jedes fünfte Unternehmen im Land. 50 Verfahren wurden an Strafverfolgungsbehörden in anderen Ländern abgegeben, insbesondere nach Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern; aber auch in Belgien und den Niederlanden sind Unternehmen betroffen.

Es geht dabei um Betrug sowie Verstösse gegen das Lebensmittel- und das Öko-Landbaugesetz. Womöglich haben die Betriebe auch Tierschutzvorschriften und Umweltgesetze missachtet. Sollte sich der Verdacht bestätigen, handelt es sich um den grössten Kriminalfall in der deutschen Agrarwirtschaft seit langer Zeit.

Ob und wann Anklage erhoben wird, ist noch offen. Als sicher gilt hingegen, dass etliche Millionen Bio-Eier verkauft worden sind, die so nicht hätten deklariert werden dürfen, weil gegen die entsprechende EU-Bioverordnung verstossen worden ist. Die niedersächsische Landesregierung hatte über die Verfahren bislang nach eigenen Angaben nicht unterrichtet, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Der neue niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer von den Grünen kündigte nun aber an: "Wir prüfen, ob man den überführten Betrieben die Zulassung entziehen kann."

Es ist nicht das erste Mal, dass Produzenten Lebensmittel als Öko-Ware deklarieren, obwohl sie diese nicht unter entsprechenden Umständen hergestellt haben. Ende 2011 waren die Machenschaften einer Fälscherbande aus Italien aufgeflogen. Sie hatten 700.000 Tonnen konventionelle Lebensmittel als Bioware gekennzeichnet und diese in andere europäische Länder exportiert, unter anderem nach Deutschland. Doch nicht nur der Etikettenschwindel brachte der Lebensmittelbranche in der Vergangenheit schlechte Presse ein. 2012 hatten Kontrolleure Eier entdeckt, die mit Dioxin und PCB belastet waren - sowohl auf konventionellen als auch auf Biohöfen. (Volltext: www.spiegel.de 25.2.2013)
(gb)


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