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Nachrichten

4.6.2013

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KURZNEWS 4. Juni 2013

Reisende schleppen Tierseuchen ein / Deutschland: Nestlé baut neues Kaffee-Werk / EU beschliesst Fischereireform / KOMMENTAR: Keine China-Poulets / China verweigert Export-Lizenz für Schweizer Schweinefleisch


Reisende schleppen Tierseuchen ein

Das Hauptrisiko für die Einschleppung hochansteckender Tierseuchen liegt bei der Einfuhr von infizierten Tieren und Lebensmitteln durch Reisende. Darauf hat der Amtschef im Baden-Württembergischen Landwirtschaftsministerium, Ministerialdirektor Wolfgang Reimer, am Flughafen Stuttgart anlässlich einer landesweit durchgeführten Tierseuchenübung hingewiesen. Dabei stellen illegale Importe eine besondere Gefahr dar. Reimer appellierte an die Bevölkerung, keine tierischen Lebensmittel (z. B. frisches Fleisch, Rohwürste, Milcherzeugnisse) von Nicht-EU-Staaten nach Deutschland einzuführen.

Alle Reisenden sollten sich bewusst machen, dass tierische Lebensmittel Tierseuchen übertragen können, und darauf achten, keine tierischen Lebensmittel einzuführen. Wolfgang Reimer (Baden-Württembergisches Landwirtschaftsministerium): „Hoch ansteckende Tierseuchen wie die Maul- und Klauenseuche (MKS) sind in der EU ausgerottet, treten in anderen Teilen der Welt jedoch nach wie vor auf.“ (behrs 4. Juni 2013)



Äpfel und Bananen sind die beliebtesten Früchte

04.06.2013 - (lid) – Äpfel und Bananen waren im letzten Jahr die meistverkauften Früchte im Detailhandel. Äpfel und Bananen waren im letzten Jahr die beliebtesten Früchte bei den Konsumenten. Insgesamt gingen 67‘363 Tonnen Äpfel über die Ladentische, bei den Bananen waren es 56‘760 Tonnen. Bei den Bio-Früchten lagen Bananen (13‘621 Tonnen) an erster Stelle, gefolgt von Äpfeln (4’047 Tonnen). Beim Obst aus konventionellem Anbau war es umgekehrt: Verkauft wurden 63‘316 Tonnen Äpfel, gefolgt von 43‘139 Tonnen Bananen, wie aus dem Marktbericht „Früchte und Gemüse“ des Bundesamts für Landwirtschaft hervorgeht. Am höchsten ist der Bio-Anteil bei den Bananen (24 Prozent), gefolgt von Zitronen (16 Prozent).



Slow Food mit neuem Co-Präsidium

Unsere Botschaften kommen zunehmend auch bei den Global players an“, sagte Paolo di Croce den 45 Schweizer Delegierten von Slow Food. Der Generalsekretär von Slow Food International erwähnte die UNO, die FAO und die Europäische Union, welche dem globalen Food-System zunehmend kritisch gegenüberstünden. „Wichtig ist aber immer die lokale Ebene: Lebensmittelbündnisse zwischen Prozenten, Gastronominnen und Konsumenten schaffen Alternativen mit gutem, sauberem und fairem Essen“, ermunterte di Croce die Delegierten.

Diese wählten eine neue Co-Leitung: Josef Zisyadis (Lausanne) verkörpert die Dynamik von Slow Food in der Romandie. Der Ex-Nationalrat baute in den letzten Jahren die Semaine du Goût zu einem nationalen Event aus und ist schon länger in der Waadt für Slow Food aktiv. Co-Präsidentin Andrea Ries aus Zürich arbeitet heute in der Entwicklungszusammenarbeit, war in leitender Position beim WWF und sichert die Verbindung zur Slow Food-Stiftung, die vom Coops Fond für Nachhaltigkeit unterstützt wird.

Nach Jahren der Stagnation zeigt die Organisation dieses Jahr einen deutlichen Zuwachs an Mitgliedern. In der Romandie gründeten sich gleich drei neue Convivien (Regionalgruppen), nämlich Jura, Freiburg und Waadt. Um diesen Schwung zu nutzen, engagiert sich Slow Food im Spätherbst als Ehrengast am Salon des Goûts et des Terroirs in Bulle. Wenige Wochen zuvor findet in Zürich die dritte Auflage des Slow Food Markets statt, der Jahr gegen 10'000 BesucherInnen anzog.

Vor wenigen Tagen konnte die Bewegung ein neues Presidio etablieren, wie die Förderkreise für traditionelle, hochwertige Produkte heissen: Mit dem Presidio „Traditionelle Apfelbaum-Kulturlandschaft“ ermöglicht Slow Food eine neue Wertschöpfung mit dem vom Verschwinden bedrohten Niederhelfenschwiler Beerenapfel: Er wird zu Süssmostcrème verarbeitet und mit dem Presidio-Label ausgezeichnet. (Slowfood 4. Juni 2013)



Deutschland: Nestlé baut neues Kaffee-Werk

03.06.2013 - (lid) – Bundeskanzlerin Angela Merkel und Nestlé-CEO Paul Bulcke haben am 31. Mai den Grundstein für eine neue Nescafé-Fabrik in Schwerin gelegt. Nestlé baut für 220 Mio. Euro in Mecklenburg-Vorpommern ein neues Werk zur Produktion von Nescafé Dolce Gusto. 450 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Rund zwei Milliarden Kaffeekapseln können in der Endausbaustufe an maximal 12 Linien produziert werden. Die Produktion startet im Mai 2014. Deutschland ist mit einem zweistelligen Wachstum der bedeutendste Markt für Nescafé Dolce Gusto, heisst es in einer Mitteilung.



Bund lanciert Label für Berg- und Alpprodukte

31.05.2013 - (lid) – Der Bund hat die offiziellen Zeichen für Berg- und Alpprodukte präsentiert. Es handelt sich dabei um die ersten offiziellen Zeichen des Bundes im Agrarbereich, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in einer Medienmitteilung schreibt. Die Zeichen dürfen für sämtliche Produkte verwendet werden, welche die Anforderungen der Berg- und Alpverordnung erfüllen. Das BLW erhofft sich durch die neuen Zeichen mehr Transparenz und eine Erleichterung beim Einkauf für die Konsumenten. Die genaue Verwendung der Zeichen und die Gestaltungsvorlagen sollen in einer neuen Verordnung geregelt werden. Die Anhörung zum Verordnungsentwurf läuft bis zum 26. Juli.



Cremo: Mehr Gewinn bei geringerem Umsatz

31.05.2013 - (lid) – Der Freiburger Milchverarbeiter Cremo hat im 2012 einen Reingewinn von 1,3 Mio. Franken erzielt (Vorjahr: 424'000 Fr). Der Umsatz sank um 35,6 Mio. auf 511,2 Mio. Franken. Grund für den Umsatzrückgang sei der Abbau von Butterlagerbeständen im Vorjahr, zitiert die Nachrichtenagentur SDA den Geschäftsbericht von Cremo. Mittlerweile befänden sich die Lagerbestände wieder auf einem normalen Niveau. Die Grundlagen des Geschäfts hätten sich 2012 wieder normalisiert, so dass Cremo zuversichtlich in die Zukunft blicken dürfe.



EU beschliesst Fischereireform

30.05.2013 - (lid) – Die EU hat sich nach längerem Ringen auf eine Reform der Fischereipolitik geeinigt. Dadurch sollen die Fischbestände geschont werden. Die EU-Staaten, die EU-Kommission und das EU-Parlament haben sich auf eine neue gemeinsame Fischereipolitik geeinigt, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Dadurch sollen die Fischbestände bis 2020 ein langfristig stabiles Niveau erreichen.

Verboten werden soll das Zurückwerfen von ungewollt gefangenen Fischen. Diese verenden oft im Meer. Nur in Ausnahmefällen dürfen die Fischer mit einer Bewilligung fünf Prozent zurückwerfen. Die restlichen Fische müssen an Land gebracht und den erlaubten Fangmengen angerechnet werden. Die Regel gilt für sämtliche europäischen Schiffe, auch wenn sie ausserhalb europäischer Gewässer auf Fang sind.



Hanspeter Kern neuer Präsident der Milchproduzenten

30.05.2013 - (lid) – Hanspeter Kern wurde an der Delegiertenversammlung der Schweizer Milchproduzenten (SMP) zum neuen Präsidenten gewählt. Kern setzte sich im ersten Wahlgang mit 95 zu 77 Stimmen gegen Fritz Glauser durch. Er folgt somit auf Peter Gfeller, der das Amt seit 2004 innehatte und Ende Januar zusammen mit Direktor Albert Rösti seinen Rücktritt bekannt gemacht hatte.

Kern betonte in seiner Antrittsrede, dass es einen starken Verband brauche. Er sei ein Präsident für sämtliche Milchbauern aller Grössen und aller Regionen. Der Schaffhauser will sich dafür einsetzen, die Reihen innerhalb des Verbandes zu schliessen. Hanspeter Kern gehörte bereits dem SMP-Vorstand an und ist auch im Vorstand der Branchenorganisation Milch (BOM) vertreten. Kern ist zudem Präsident der Genossenschaft Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost (VMMO) und des Landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbandes Schaffhausen (GVS). Die VMMO-Präsidentschaft will Kern ebenso wie sein Verwaltungsratsmandat bei der Nordostmilch AG nun abgeben.



BAG definiert Salzstrategie 2013 - 2016

Ein hoher Kochsalzkonsum erhöht das Risiko, an einer Herzkreislaufkrankheit, zu erkranken. Die WHO empfiehlt daher einen Kochsalzkonsum von weniger als 5 g pro Tag. In der Schweiz liegt die Salzaufnahme mit 9 g pro Person und pro Tag deutlich darüber. Die Umsetzung der Schweizer Salzstrategie soll zu einer merklichen Reduktion des Herzkreislauf–Risikofaktors Bluthochdruck beitragen, die Lebensqualität erhöhen und die Gesundheit der Bevölkerung verbessern.

Bis 2012 sollte der Salzkonsum um bis 16% (4% pro Jahr) auf 8g pro Tag und Person gesenkt werden. Die Schweiz ist auf dem richtigen Weg, auch wenn das Ziel noch nicht erreicht ist. Bei der Salzstrategie 2013-2016 geht es darum, die Massnahmen umzusetzen und den Salzkonsum schrittweise zu senken. Längerfristig werden die empfohlenen maximalen 5g pro Tag angestrebt.

Die Salzstrategie ist in die Schweizer Ernährungsstrategie 2013 - 2016 und das Nationale Programm Ernährung und Bewegung (NPEB) eingebettet und besteht aus fünf Säulen: Daten und Forschung; Öffentlichkeitsarbeit; Anpassung der Produkterezepturen; nationale und internationale Zusammenarbeit; Monitoring und Evaluation. (BAG www.bag.admin.ch)



Bäckereilabel Naturel startet neuen Markenauftritt

Die 70 Naturel-Bäcker in der Schweiz stellen ihre Backwaren ganz nach traditioneller Handwerkskunst her und schenken der Verarbeitung und Reifung der Teige viel Zeit. Durch die schonenden und respektvollen Verarbeitungprozesse bleiben die wertvollen Nährstoffe erhalten und schenken dem Geniesser täglich wertvolle Energie. Die Rohstoffe stammen, wo immer möglich, direkt aus der Region.

Gemeinsam mit IP-SUISSE unterstützen und fördern sie die einheimische Produkte und ihre Produzenten und tragen zur Gesunderhaltung unserer Natur und Landwirtschaft bei. Der Naturel-Bäckermeister ist Mitglied des Vereins Naturel und unterzieht sich den strengen Regeln des Naturel-Pflichtenhefts und der entsprechenden Zertifizierung, die durch die Zertifizierungsstelle ProCert regelmässig durchgeführt wird.

Seit 2006 steht das Qualitätslabel Naturel für hochwertige, handwerkliche Backkunst, traditionelle Herstellungsverfahren, naturnahe Reifeprozesse, ausgesuchte Rohstoffe und Zutaten, regionale Abstützung und dadurch resultierende kurze Transportwege, persönliche Beratung und Bedienung sowie den grundsätzlichen nachhaltigen und respektvollen Umgang mit Mensch, Tier und Umwelt.

Alle Bäckermeister, die unter dem Qualitätslabel Naturel produzieren, sind Mitglied des Vereins Naturel, welcher als Inhaber der Marke Naturel die Kräfte bündelt und die gemeinsamen Anliegen und Interessen nach Aussen trägt. Als Partner stehen Naturel in erster Linie die IP-Suisse (IPS), das Richemont Kompetenzzentrum Luzern und der Schweizerische Bäcker-Confiseurmeister-Verband (SBC) unterstützend zur Seite. IP-Suisse-Bauern halten beim Getreideanbau strenge Vorschriften zum Pflanzenschutz wie zur Erhaltung und Förderung der bedeutungsvollen Biodiversität ein. Das Qualitätslabel „Marienkäfer“ kennzeichnet die IP-Suisse-Qualität und unterstützt das Qualitätslabel „Naturel“. (Verein Nagturel 29.5.2013)



Café de Colombia als GGA eingetragen

Bern, 28.05.2013 - Die Einsprachefrist für die Eintragung der geschützten geografischen Angabe (GGA) Café de Colombia ist abgelaufen. Beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) ist keine Einsprache eingegangen. Der Café de Colombia kann somit in das Register der GUB und GGA aufgenommen werden. Es handelt sich um die erste Eintragung einer ausländischen Bezeichnung in der Schweiz. Der Café de Colombia ist in Kolumbien seit 2005 als Ursprungsbezeichnung eingetragen. Seine typischen Eigenschaften sind jedoch weit über die Grenzen Kolumbiens anerkannt. (BLW 28.5.2013)



«Das Beste der Region» expandiert weiter

Der Verein «Das Beste der Region» konnte sich weiter als Dienstleister für die Regionalvermarktungsorganisationen und Anbieter regionaler Spezialitäten in den Kantonen Aargau, Bern, Jura, Solothurn, Zürich sowie der Zentralschweiz etablieren und blickt auf ein vielfältiges und erfolgreiches Geschäftsjahr 2012 zurück.

An der Delegiertenversammlung vom 22. Mai 2013 wurden der Verein Uster Plus (ZH) und die Hochstamm Seetal AG (AG/LU) in den Verein «Das Beste der Region» aufgenommen. Zudem wurden die Tätigkeiten 2013 präsentiert. Genuss’13 geht in die sechste Runde mit genussvollen Überraschungen an regionalen Köstlichkeiten und originellen Anlässen. Neu in den Vorstand gewählt worden ist Andreas Wyss, Geschäftsführer der Lobag. (DBR 27.5.2013)



KOMMENTAR

Keine China-Poulets

Mit dem Freihandelsabkommen zwischen China und der Schweiz hat der oft und zu Unrecht unterschätzte Bundesrat Schneider-Ammann einen Coup gelandet und Politik und Wirtschaft belebt. Historisch gesehen führte der Abbau von Zöllen und die Ausdehnung des freien Verkehrs von Gütern und Dienstleistungen meist zu wirtschaftlichem Fortschritt, Neuentwicklungen und steigendem Wohlstand. Die Schweiz als kleines und rohstoffarmes Land hat diese Entwicklungen denn auch stets gefördert und davon profitiert.

Bei den positiven Wirkungen des freien Handels gibt es zumindest aber eine gewichtige Ausnahme, nämlich die Landwirtschaft. Ein schrankenloser, weltweiter Handel mit Nahrungsmitteln resp. entsprechenden Rohstoffen hat sich bislang stets als jene Option herausgestellt, die am meisten Verlierer und unerwünschte Abhängigkeiten zurücklässt und der Spekulation mit Lebensmitteln Tür und Tor öffnet. Aus diesem Grund sollten Landwirtschaft und Lebensmittel möglichst aus dem Freihandelsabkommen mit China ausgeklammert werden. Dies umso mehr, als der Konsumenten- und Tierschutz in China praktisch inexistent ist.

China als grösster Nutztierhalter der Welt forciert Käfigbatterien, Tierfabriken und Massentierhaltung. In Chinas Ställen werden weltweit am meisten Antibiotika und bei uns verbotene Leistungsförderer eingesetzt, so dass die Antibiotikaresistenz in den Farmen besorgniserregend ist. Deshalb, Herr Bundesrat: Schweizer Konsumenten brauchen keine China-Poulets und -Schweineschnitzel, wir wollen auch in Zukunft Fleisch, Milch und Eier von Schweizer Bauernhöfen! (Text: Dr. sc. nat. Hansuli Huber, Geschäftsführer Fachbereich des Schweizer Tierschutz STS)



PRESSESCHAU

China verweigert Export-Lizenz für Schweizer Schweinefleisch

Für Sie gelesen in der NZZ am Sonntag: Auch an Innereien, Füsschen, Schwänzchen finden Chinesen Gefallen. In der Schweiz zählen diese zu den Schlachtabfällen. Bis vor wenigen Jahren musste der Metzger für deren Entsorgung bezahlen, weil er auf dem einheimischen Markt keine Abnehmer dafür fand. Heute erhält er Geld für das, was früher bestenfalls als Hundefutter taugte, weil Schlachtnebenprodukte in Ländern wie China als Delikatesse gelten. So könnte eine Hand die andere waschen - die Schweiz findet einen neuen Absatzmarkt für Füsschen und Innereien, China importiert hochwertige Ware aus der Schweiz.

Doch da gibt es noch das Problem, dass die Schlachtbetriebe für den Direktexport nach China eine Lizenz brauchen - daran ändert auch das kürzlich ausgehandelte Freihandelsabkommen nichts. Aus diesem Grund haben interessierte Fleischproduzenten unter der Leitung des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVet) im letzten Frühjahr eine Delegation von chinesischen Lebensmittelinspektoren empfangen.

Knapp ein Jahr später liegt nun das Ergebnis dieses Besuchs vor und sorgt in der Branche für Konsternation. Die Chinesen, die im Juni 2012 Betriebe der Fleischproduzenten Bell und Micarna inspiziert haben, verweigern der Schweiz bis auf Weiteres die Exportlizenz. Laut BVet haben die Chinesen zwar die artgerechte Haltung der Tiere gelobt, jedoch gleichzeitig Punkte bemängelt, welche die «allgemeinen hygienischen Anforderungen», sowie die «Vorgaben für Waren-Trennung» in den Schlachtbetrieben betreffen.

«Durch die Inspektion der Delegation sind gewisse Schwachstellen sichtbar geworden, die auf allen Stufen behoben werden müssen», erklärt BVET-Sprecherin Regula Kennel. Was das konkret heisst, kann sie mit Verweis auf die Vertraulichkeit des Inspektionsberichts nicht ausführen.

Davide Elia, Sprecher von Fleischproduzent Bell: «Die Delegation war kurz in zwei von unseren Betrieben und haben vier Abweichungen gefunden», sagt er. Die kritisierten Punkte seien völlig irrelevant. Unter anderem hätten die Inspektoren etwas Schmutz an einem Schlauch gefunden, der von einer Eismaschine wegführe. «Dabei kommt dieses Eis gar nie in Kontakt mit Lebensmitteln», sagt Elia. Die Kritik erstaune, weil gerade vor kurzem der dreitägige Audit von McDonald's und des International Food Standards (IFS) stattgefunden habe. Die Inspektoren beider Organisationen gelten in der Branche als absolut pingelig und unerbittlich.

Branchenkenner weisen darauf hin, dass die Kritik mit den Fleischskandalen Chinas zu tun haben könnte. Immer wieder grassieren dort Tierseuchen grösseren Ausmasses. Dabei geriet auch Fleisch von erkrankten Tieren in den Handel. Kürzlich flog ein Skandal auf, bei dem Fuchs- und Rattenfleisch als Lammfleisch verkauft wurde. Mit einer besonders kritischen Haltung gegenüber Fleisch-Importeuren wolle man das Vertrauen in die Gesundheitsbehörden wieder herstellen, vermuten Beobachter. Schweizer Schlachtnebenprodukte gelangen allerdings schon heute via Zwischenhändler in Deutschland nach China. (Auszug aus dem Bericht in der NZZaS 2.6.2013. Volltext: www.nzz.ch) (gb)


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