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Auch die Konsumenten profitieren gemäss Proviande von der Wieder-einführung der Import-kontingente auf Basis der Schlacht-leistung.
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Am 28. Mai führte Proviande im Kantonsratssaal Solothurn mit zahlreichen Gästen und Medienvertretern
ihre 15. Generalversammlung durch. Präsident Johannes Heinzelmann eröffnete
den Anlass und wies in seiner Präsidialansprache auf die vielfachen Veränderungen hin, welche
den Fleischmarkt und damit die gesamte Wertschöpfungskette aktuell und künftig beeinflussen
werden.
Dabei ging er einerseits auf wirtschaftliche Faktoren wie beispielsweise die Beziehungen der
Schweiz zur Europäischen Union oder die Freihandelsabkommen im Agrar- und Lebensmittelbereich
ein, andererseits aber auch auf strukturelle und politische Veränderungen aufgrund
der vom Parlament beschlossenen Agrarpolitik 2014 bis 2017.
Im Besonderen erwähnte der
Präsident die Wiedereinführung der Importkontingente auf Basis der Schlachtleistung als
«Meilenstein, wovon letztlich auch die Konsumenten profitieren werden», aber auch den Wegfall
der Tierbeiträge bei den Direktzahlungen, welcher zu tieferen Produktionszahlen beim
Rindvieh und damit auch bei den Kälbern führen und mittelfristig negative Auswirkungen auf
den Bankviehmarkt haben könnte.
«In diesem Kontext stellt sich die Frage, wieweit es sinnvoll
ist, die Produktion des Schweizer Fleischbedarfs ans Ausland zu delegieren und im Gegenzug
die fehlenden Fleischmengen einzuführen», so Heinzelmann. «Proviande hat ‚Schweizer
Fleisch‘ zu einer Marke aufgebaut, die bei den Konsumenten grosses Vertrauen geniesst!»
Nach einer Grussbotschaft von Frau Regierungsrätin Esther Gassler, Vorsteherin des Volkswirtschaftsdepartements
des Kantons Solothurn, fasste Direktor Heinrich Bucher das Geschäftsjahr
2013 kurz zusammen. Für ihn von besonderer Bedeutung war die erneute Vergabe
des Leistungsauftrages des Bundes für weitere vier Jahre an Proviande. Im Rahmen dieses
Auftrages wurden letztes Jahr rund 90% aller in der Schweiz geschlachteten Tiere von Proviande
klassifiziert. Allerdings lagen die Schlachtzahlen – ausser beim Geflügel – bei allen Tierarten
tiefer als im Vorjahr.
Dafür stieg der Fleischkonsum aber leicht an und betrug pro Kopf
rund 52 kg. Heinrich Bucher: «Die Nachfrage nach tierischen Lebensmitteln nimmt zwar weltweit
zu. Politische Entscheide, ein Rückgang der einheimischen Fleischproduktion und der
zunehmende Einkaufstourismus führen jedoch zu einem Wertschöpfungsverlust auf allen Stufen
der Schweizer Fleischbranche.»
Die Erfolgsrechnung der Branchenorganisation ergab einen Jahresgewinn von CHF 62‘228.-
und wurde von der Generalversammlung einstimmig genehmigt. Ebenfalls wurde dem Antrag
zur Gewinnverteilung zugestimmt und dem Verwaltungsrat für das vergangene Geschäftsjahr
Décharge erteilt.
Nach sechs Jahren als stellvertretendes Mitglied demissionierte Bruno De Gennaro als Vertreter
der Verwerter- und Vermittlerorganisationen. Der Schweizer Fleisch-Fachverband nominierte
als Nachfolger Glauco Martinetti aus Giubiasco. Er wurde von der Generalversammlung
zum neuen stellvertretenden Mitglied in den Verwaltungsrat gewählt.
Für die statutarische Einjahresperiode als Vizepräsident wurde Jürg Spiess aus Berneck gewählt
und die Metreba AG Dübendorf wurde als Revisionsstelle für eine weitere Amtsperiode
von einem Jahr bestätigt.
Proviande über sich selbst
Proviande ist die zentrale Organisation für sämtliche Anliegen und Fragen rund um den Schweizer Schlachtvieh- und Fleischmarkt sowie das Nahrungsmittel Fleisch.
Unter einem Dach vereint Proviande die Schlachtviehproduzenten, den Viehhandel, die Ver-arbeiter von Schlachtvieh, Fleisch und Schlachtnebenprodukten, den Detailhandel sowie die Importeure und die Exporteure von Fleisch und Fleischprodukten. Proviande bietet damit eine einzigartige Plattform für alle, die in der Schweiz etwas mit Fleisch zu tun haben.
Proviande leistet für die Schweizer Fleischbranche unverzichtbare Dienste von hoher Qualität.
Sie ist das nationale Kompetenzzentrum für Schlachtvieh und Fleisch. Sie fördert die Zusam-menarbeit der Organisationen und vertritt die Branchenanliegen gegen aussen. Ihr wichtigster Zweck ist die Förderung einer qualitativ hochstehenden und wettbewerbsfähigen Fleischwirt-schaft in der Schweiz.
Organisationen der Produzenten-Organisationen, der Verwerter
und Vermittler:
Anicom AG, Bern Bell Schweiz AG, Basel
Fromarte, Bern Centravo AG, Lyss
Interessengemeinschaft öffentliche Märkte,
Brugg
Coop, Basel
Schweizer Bauernverband, Brugg GVFI International AG, Basel
Schweizer Geflügelproduzenten, Grünenmatt Micarna SA, Courtepin
Schweizer Kälbermäster-Verband, Brugg Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich
Schweizer Milchproduzenten SMP, Bern Schweizer Fleisch-Fachverband, Zürich
Schweizer Rindviehproduzenten SRP, Brugg Schweizerische Schweinehandels-
Vereinigung, Stetten
Schweizerischer Schafzuchtverband,
Niederönz
Schweizerischer Viehhändlerverband, Chur
Suisseporcs, Sempach VB Food International AG, Brüttisellen
Swiss Beef CH, Brugg Verband schweizerischer Geflügel- und
Wildimporteure, Oensingen
Verwaltungsrat:
Präsident Heinzelmann Johannes, Geroldswil
Vizepräsident Spiess Jürg, Berneck
Mitglieder:
Produzentenorganisationen
Stellvertretende Mitglieder:
Produzentenorganisationen
Herzog Kurt, Gundetswil Rösti Hans, Kandersteg
Nicod Bernard, Granges-près-Marnand Gavin Bertrand, Chesalles
Oberle Jörg, Arisdorf Keller Martin, Buchs SG
Oberli Christian, Rossrüti Hegglin Franz, Unterägeri
Rufer Martin, Brugg Noël Christophe, Vuissens
Ullmann Claus, Eschenz Mosimann Christoph, Rüegsbach
Verwerter- und Vermittlerorganisationen:
Arnold Walter, Schönenberg an der Thur Humbel Otto, Stetten
Baumann Albert, Bazenheid Von Strauss Lutz, Courtepin
Birrer Heiner, Nottwil Gerber Ulrich, Villeneuve
Spiess Jürg, Berneck Kyburz Hans Rudolf, Lupfig
Sutter Reto, Gossau Martinetti Glauco, Stabio
Wyss Lorenz, Basel Josef Dähler, Oensingen
Konsumentenorganisationen mit beratender Stimme:
Staub Susanne, Murzelen Jaisli Hannes E., Zürich
(Proviande 28. Mai 2014)
(gb)
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