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18.8.2006
| Druckansicht | BioSuisse feiert und nennt neue Herausforderungen
Bio Suisse hat heute ihr 25-Jahr-Jubiläum gefeiert und mahnt, dass die Schweizer Landwirtschaft nur mit hochwertigen Öko-Nahrungsmitteln überleben könne.
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Mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Landwirtschaft, aber auch mit der Berner Bevölkerung feierte
Bio Suisse ihren 25. Geburtstag auf dem Bundesplatz. Besucherinnen und Besucher degustierten Knospe-
Spezialitäten aus der ganzen Schweiz, pressten selber Most, buken Brot oder versuchten auf knifflige Fragen
im Bio-Quiz Antworten zu geben. „Wir sind bewusst in die Bundeshauptstadt gekommen, um der Stadtbevölkerung den
Biolandbau näher zu bringen“, erklärte Bio Suisse Präsidentin Regina Fuhrer (Bild).
Sie ging in ihrer Ansprache auf die wechselvolle Geschichte von Bio Suisse ein, die vor genau einem
Vierteljahrhundert in Basel gegründet worden ist. „Den Pionieren ging es nicht nur um eine andere
Anbauweise, sondern auch um die staatliche Anerkennung des Biolandbaus“, betonte die Präsidentin.
Anerkennung
erhielt die Biolandwirtschaft 1998, als die Bio-Verordnung in Kraft trat. Nicht zuletzt dank des Einsatzes der
Bio-Pioniere produziere die gesamte Schweizer Landwirtschaft heute umweltfreundlicher, sagte Regina Fuhrer.
Es gelte nun, sich nicht auf diesen Lorbeeren auszuruhen. „Die Landwirtschaft in der Schweiz kann in einer
globalisierten Welt nur überleben, wenn sie hochwertige, ökologisch produzierte Nahrungsmittel herstellt“. Sie
habe die Vision eines Biolandes Schweiz. „Der Biolandbau bietet der Gesellschaft nämlich sehr viel: Schutz
der natürlichen Ressourcen, gesunde und gute Lebensmittel, respektvollen Umgang mit Tieren und vielfältige
Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen.“
Wünsche der Konsumenten
Der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät erinnerte in seinem Grusswort daran, dass der Kanton Bern als
Wiege des Biolandbaus gilt: auf dem Emmentaler Möschberg, heute ein Seminarzentrum, habe die Bewegung
ihren Anfang gefunden. „Bio Suisse darf sich rühmen, eines der stärksten und wohl das gesündeste Label in
der Schweizer Lebensmittelbranche geschaffen zu haben.“
Monika Dusong, Präsidentin der Westschweizer Konsumentenschützer (Fédération romande des
consommateurs FRC) ermunterte Bio Suisse, die Pionierarbeit weiterzuführen. Drei Forderungen stellte die
Konsumentenschützerin auf: die Schaffung eines einheitlichen, starken Biolabels, um der Unübersichtlichkeit bei
den Labeln einen Riegel zu schieben; eine hohe Qualität auch bei verarbeiteten Bioprodukten, um
Zivilisationskrankheiten wie hohem Blutdruck und Übergewicht vorzubeugen und die Einführung von sozialen
Standards für Landarbeiter im In- und Ausland. Entsprechende Richtlinien sind bei Bio Suisse bereits in Kraft,
weshalb Monika Dusong hofft, dass auch die nicht biologische Produktion diesem Vorbild folgt.
Starke Partnerschaft mit Coop
Gratulationen konnte Bio Suisse auch von Coop entgegen nehmen. Er engagiert sich seit 1993 für den
Biolandbau und setzt als einziger Grossverteiler bei allen in- und ausländischen Bio-Produkten auf die Knospe.
Mit 50% Marktanteil ist er die Nummer 1 in der Schweiz und einer der grössten Bio-Anbieter weltweit. Jürg
Peritz, Mitglied der Coop-Geschäftsleitung, wünschte sich auf dem Bundesplatz, dass sich Bio Suisse weiterhin
an den Kundenbedürfnissen orientiere und ihren innovativen Geist behalte. „Die Herausforderung der Zukunft
heisst nicht mehr, Bio aus der Nische zu holen, sondern den heutigen Bedürfnissen nach unverfälschtem
Genuss, gesunden Lebensmitteln und Lifestyle zu entsprechen.“
Regina Fuhrer sagte zum Engagement von
Coop: „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich ein Grossverteiler so konsequent und allen Trends zum
Trotz zum Biolandbau bekennt. Das zeugt von einem Verantwortungsbewusstsein, das es sorgfältig zu pflegen
gilt.“
„Respekt vor dem Leben und der Natur“
Bernard Froidevaux aus dem jurassischen Montfaucon gehört als Produzent zu den Bio-Pionieren. Er sagte auf
dem Bundesplatz, er vermisse in Wirtschaft und Politik manchmal den gesunden Menschenverstand: „Es ist an
uns Bauern, denn Umgang mit Boden und Tieren und unsere langfristigen Investitionen zu planen und zu
definieren.“ Er wünscht sich von seinen Kolleginnen und Kollegen Biobauern einen Pioniergeist zurück, der
ihnen die Kraft gibt, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. „Wenn unsere Entscheidungen auf dem Respekt
vor dem Leben und der Natur basieren, machen wir alles richtig. Haben wir Vertrauen in unsere Arbeit – dann
werden uns die Konsumenten unterstützen!“
Seit 30 Jahren betreibt der Biolandbau seine eigene Forschung. Das Forschungsinstitut für biologischen
Landbau (FiBL) in Frick/AG gilt weltweit als eines der führenden Kompetenzzentren auf diesem Gebiet. Urs
Niggli, Direktor des FiBL, unterstrich die Wichtigkeit einer eigenen Forschung. „Die strengen Vorschriften im
Biolandbau bewirken einen permanenten Forschungsschub.“ Das FiBL packe Probleme in der ganzen
Produktionskette an und betreibe eine praxisnahe Forschung. „So ist zum Beispiel auch der Bio-Schrumpelapfel
Vergangenheit geworden.“
Für Bio Suisse Geschäftsführer Markus Arbenz steht die Knospe für Ganzheitlichkeit. „Wir übernehmen
Verantwortung in der ganzen Wertschöpfungskette. Uns ist nicht egal, was mit dem landwirtschaftlichen
Rohprodukt nach dessen Ernte passiert.“ Bio Suisse begleite deshalb ein Produkt vom Anbau bis zur
Verpackung, vom Feld bis auf den Teller. „Biolandbau ist eine progressive Stufe der Landwirtschaft“, fuhr
Arbenz weiter fort. „Wer vorausgeht, muss sich Neuem stellen. Bio Suisse steht in guter Position, Pionierin zu
bleiben.“ (Medienmitteilung Bio Suisse)
Über Bio Suisse
Am 1. September 1981 wurde Bio Suisse – eine Vereinigung von 33 Organisationen der Biolandwirtschaft –
in Basel gegründet. Heute arbeiten 6114 Betriebe nach ihren Richtlinien. Das entspricht rund 11 Prozent aller
Bauernhöfe und 10,5% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der Schweiz. Der Umsatz mit Bio-
Produkten betrug im Jahr 2005 1,183 Mia. Franken.
Der Dachverband umfasst über 30 bäuerliche Mitgliedorganisationen und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau. Die ersten gemeinsamen Anbau-Richtlinien wurden 1981 verabschiedet und gleichzeitig wurde die Schutzmarke für den kontrollierten biologischen Anbau, die Knospe, geschaffen. Heute ist die Knospe ein begehrtes Label mit einer hohen Glaubwürdigkeit bei Konsumentinnen und Konsumenten.
Knospe-Produkte stehen seit 25 Jahren für:
Gesamtbetriebliche Bioproduktion (geschlossener Kreislauf) und natürliche Vielfalt auf dem Bauernhof
Besonders artgerechte Nutztierhaltung und –fütterung
Verzicht auf den Einsatz von Gentechnik
Verzicht auf chemisch-synthetische Spritzmittel und Kunstdünger
Verzicht auf unnötige Zusatzstoffe wie Aroma- und Farbstoffe
Schonende Verarbeitung der Lebensmittel
Regelmässige unabhängige Kontrolle von Anbau und Verarbeitung
Immer mehr Menschen schätzen die Vorzüge konsequenter biologischer Ernährung. Sie schätzen den Mehrwert und die Sicherheit, die ihnen die Knospe-Produkte bieten. Schon heute produzieren rund 6300 Betriebe nach den strengen Bio Suisse Richtlinien und 11 % der landwirtschaftlichen Fläche wird biologisch bewirtschaftet.
Die Knospe steht für eine moderne Agrarpolitik, ein Hand-in-Hand von Marktwirtschaft und Ökologie. Und sie trägt massgeblich dazu bei, dass die Schweiz gut dasteht im internationalen Biovergleich. Eine Tatsache, die beeindruckt, wenn man weiss, dass die Knospe-Richtlinien die vom Bund geforderten Ansprüche an Bioprodukte weit übersteigen.
Bio Suisse garantiert einheitliche Bestimmungen auf hohem ökologischen Niveau, und das seit 1981. Bio Suisse ist eine strenge Richterin - nur Betriebe, die vollständig biologisch produzieren, dürfen sich mit der Knospe schmücken. Die Knospe zu tragen, das heisst, den ganzen biologischen Kreislauf zu garantieren - Bio, ganz oder gar nicht. (Quelle: Bio Suisse)
(gb)
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