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3.1.2007

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Klon-Rinder in USA ohne BSE-Prionen

Amerikanischen Forschern ist es vielleicht gelungen, BSE-resistente Rinder zu Klonen, die kein Prion-Protein aufweisen.


Den Klon-Rindern der US-Forscher fehlt das Prion-Protein. Dieses faltet sich bei BSE in eine krankmachende Form um, wodurch es zu den typischen Ablagerungen im Gehirn der Tiere mit entsprechenden Symptomen kommt. Die Resistenz der Tiere gegen Prionenerkrankungen werde jetzt getestet. Labortests seien viel versprechend verlaufen gemäss Jürgen Richt vom US-Landwirtschaftsministerium in Ames.

Auf Grund der jahrelangen Inkubationszeit bei BSE werde es allerdings noch Jahre dauern, bis sich die Resistenz der Tiere tatsächlich nachweisen liesse. Aber bisher zeigten die Klontiere keinerlei Beeinträchtigungen, und die ersten Infektionsversuche verliefen bei den Tieren negativ. (Quelle: LID)

Über Prionen

Prion-Proteine gibt es in zwei Varianten, die sich lediglich in ihrer Struktur unterscheiden: die natürliche, in verschiedenen Körpergeweben vorkommende Form PrP-C und die infektiöse Form, bei Rindern PrP-BSE genannt. Kommt ein PrP-C-Molekül mit einem infektiösen Partikel in Kontakt, verändert es seine Struktur und nimmt ebenfalls die ungewöhnliche Faltung der krankmachenden Variante an.

In dieser Form lösen die Prionen in Gehirn und Rückenmark den Nervenzelltod aus, der die für BSE typischen Symptome verursacht und in letzter Konsequenz tödlich wirkt. Tiere, die kein PrP-C besitzen, sollten daher immun gegen Prionenerkrankungen sein – eine These, die durch Ergebnisse deutscher Wissenschaftler an Mäusen erst vor wenigen Wochen untermauert wurde.

Funktion von Prionen unklar

Da noch immer nicht ganz klar ist, welche Funktion PrP-C eigentlich im Körper hat, überwachten Richt und sein Team den Gesundheitszustand und das Verhalten der Kälber intensiv, ohne jedoch Beeinträchtigungen in irgendeiner Richtung feststellen zu können.

Auch war das Gehirngewebe der geklonten Rinder zumindest im Labor resistent gegen Infektionen mit BSE, ein Test, der früheren Studien zufolge die Bedingungen der BSE-Übertragung in der Natur relativ gut wiedergibt.

Zwar dauert es noch einige Jahre, bis sich herausstellt, ob die Rinder tatsächlich immun sind, schreiben die Forscher. Sie glauben jedoch, dass ihre Tiere mit hoher Wahrscheinlichkeit sowohl für die weitere Untersuchung der Krankheit als auch für eine sichere Fleisch- und Milchproduktion geeignet sind. (Quelle: Schweizerbauer. Jürgen Richt vom US-Landwirtschaftsministerium, Ames et al.: Nature Biotechnology, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1038/nbt1271)

Wie BSE entstand und zur Krise führte

Ende der siebziger Jahre ändern die britischen Tiermehlfabriken ihren Herstellprozess unter dem Kostendruck: Schlachtabfälle und Tierkadaver werden weniger gründlich sterilisiert. Die BSE-Prionen überleben die Prozedur, was aber unerkannt bleibt.

1984 sterben in England die ersten Kühe am noch nicht diagnostizierten Rinderwahn.

1986 klären britische Forscher zwar die Todesursache auf, aber BSE breitet sich rasch aus.

1987 entdecken Forscher, dass BSE eine Prionenkrankheit ist und vermuten, dass Tiermehl die Prionen überträgt.

1988 verbietet Grossbritannien die Fütterung von Tiermehl an Wiederkäuer.

1989 empfehlen englische Experten, verdächtige Rinder zu töten, doch „BSE würde wahrscheinlich keine Gefahr für den Menschen darstellen“. Das britische Parlament erlaubt den Export des verseuchten Tiermehls.

1990 taucht der erste BSE-Fall in der Schweiz auf. Die Behörden verhängen das Tiermehl-Fütterungsverbot. Die EU führt eine Meldepflicht für Rinderwahn ein.

1992 sterben in England erstmals Kühe an BSE, die nach 1988 geboren waren.

1993 wird in der Schweiz die Tiermehlsterilisation verbessert.

1995 stirbt der erste Mensch in England an der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD), die auf dem Konsum von BSE-Fleisch zurückgeführt wird. Die Briten glauben den Entwarnungen ihres Landwirtschaftsministeriums nicht mehr.

1996: Grossbritannien veröffentlicht eine Studie, welche BSE als „mögliche Ursache für vCJD“ nennt. Die EU verbietet daraufhin den Export von britischen Rindern. In der Schweiz verschärft der Bund die Massnahmen: Risikoorgane müssen verbrannt werden, und ganze Herden werden ausgemerzt, wenn BSE vorkommt.

Grund: Auch nach 1990 geborene Rinder werden krank: Man vermutet, dass noch verseuchtes Futter verwendet wurde: importiertes – möglicherweise britisches – könnte die Ursache sein. Da die Schweiz neben Grossbritannien das Land mit den meisten BSE-Fällen ist, verfügen viele Länder Exportverbote auch gegen unser Land.

1998: die Universität in NL-Rotterdam veröffentlicht eine Studie, derzufolge erhitztes Rindfleisch kein Risikofaktor für vCJD sei, wohl aber Hirn und rohes Fleisch. Allerdings hätten die Erbanlagen eines einzelnen Menschen mehr Einfluss auf die Entstehung der Krankheit als der Kontakt mit Risikomaterial.

1999 wird der Schweizer Prionics-Test zur Seuchenkontrolle eingeführt. Die Schweiz beginnt, eine Tierverkehrsdatenbank aufzubauen.

2000: In der Schweiz werden erste BSE-Rinder entdeckt, die nach 1996 geboren waren. In Frankreich wird BSE-verdächtiges Fleisch aus dem Handel zurückgezogen. Der Rindfleischmarkt erfährt gewaltige Einbrüche. Die Schweiz ordnet Nulltoleranz von Tiermehl in Wiederkäuerfutter an.

Die EU führt die Vernichtung der Risikoorgane und die Ursprungs-Kennzeichnung von Rindfleisch ein. Auch in der Schweiz wird diese Deklaration obligatorisch. In Deutschland, Frankreich und Spanien werden erste BSE-Fälle bekannt. In Grossbritannien sind bereits über 70 Menschen an vCJD gestorben.

2001 wird Tiermehl in der Schweiz generell verboten, ausgenommen in Flüssigform für Schweine unter sichernden Auflagen. In Österreich und Italien tauchen BSE-verdächtige Rinder auf. Die EU ordnet Massenvernichtungen von Rindern an. Migros und Coop sowie einige EU-Länder beginnen mit flächendeckenden BSE-Tests.

Die Schweizer Behörden finden, diese Tests würden eher das Vertrauen retten als die tatsächliche Sicherheit verbessern. Sie verzichten auf ein Test-Obligatorium, weil „es wissenschaftlich nicht nötig ist“. Aber die Konsumenten sind verunsichert und weichen auf andere Fleischsorten aus. Die Bauern können ihre Schlachtrinder nicht mehr absetzen und verlangen Entschädigung. (aus dem foodaktuell-Archiv)

Anti-BSE-Massnahmen wirken

Die Massnahmen des Bundesamtes für Veterinärwesen BVET zeigen in der Folge Wirkung: So gehen dank des Tiermehlverbots die Fallzahlen zurück und im Jahr 2006 wurden nur 5 BSE-Fälle entdeckt.

In enger Zusammenarbeit mit den Kantonen hat die BSE-Einheit während sechs Jahren die Umsetzung der BSE-Massnahmen kontrolliert. Die Bilanz Ende 2006 ist erfreulich: Umsetzungsdefizite konnten behoben und die Praxis entlang der Lebensmittelkette beim Rind weitgehend harmonisiert werden.

Die BSE-Einheit hat dazu Hilfsmittel für die Betriebe entwickelt, wie das Kontrollhandbuch, welches die Umsetzung der BSE-Massnahmen konkret erläutert. Auch die Kontrollen der Futtermittel wurden mit Erfolg verstärkt: Seit 2004 wurden keinerlei Spuren von verbotenem Material in den in der Schweiz produzierten Futtermitteln entdeckt.

Die BSE-Einheit beendet ihr Mandat vor dem Hintergrund eines seit Jahren anhaltenden Rückgangs der BSE-Fälle. Dies zeigt die Wirksamkeit der Bekämpfungsmassnahmen auf, auch wenn in den kommenden Jahren mit weiteren Fällen zu rechnen ist. Dabei bleiben die Massnahmen und die Überwachung, welche deren Wirksamkeit aufzeigt, unverändert in Kraft.

Eine nationale Einheit zur Unterstützung der Kantone erweist sich gerade in einem föderalen System als besonders hilfreich, um die Lebensmittelsicherheit entlang der gesamten Produktionskette – vom Stall bis auf den Teller – sicherzustellen. Deshalb wird nun die neue Bundeseinheit für die Lebensmittelkette auf Basis der Erfahrungen der BSE-Einheit geschaffen.

Tiergesundheit, Tierschutz und Lebensmittelsicherheit – die neue Einheit nimmt ab dem 1. Januar 2007 die gesamte Lebensmittelkette unter die Lupe. Mit einem Budget von zwei Millionen Franken wird sie unter der gemeinsamen Leitung des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVET), des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) und des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) stehen. (Medienmitteilung BVET) (gb)


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