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18.3.2007

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Was ist wirklich umweltbewusste Kost?

Heute in der Sonntagszeitung: Essen soll gut, gesund, umweltschonend und ethisch sein. Doch gibt es korrekte Menüs? Und sind Regionalprodukte ökologischer als biologische?


Ökologisch am wenigstens bedenklich sind Müllereiprodukte, vor allem, wenn die Rohstoffe aus der Region stammen. Bild: UrDinkel-Brot aus Schweizer Getreide mit dem zertifizierten IP-Suisse-Label, das einen Mittelweg zwischen konventionell und bio darstellt.

Heute in der Sonntagszeitung: Ist das, was uns gesund macht, auch gut für unsere Umwelt? Die Klimadiskussion lässt Zweifel aufkommen. Der Anteil der Ernährung am Energieverbrauch und somit am Treibhauseffekt der Schweiz macht knapp 20 Prozent aus.

Im März, am Ende des Winters, sind die Auslagen stark von importierten Früchten und Gemüsesorten dominiert. Frischprodukte wie Spargeln, Bohnen und Kefen um die halbe Welt zu fliegen, ist ökologischer Unsinn. Im Vergleich zum einheimischen Saisongemüse vervielfacht sich die Belastung des Klimas mit CO um bis zum 48fachen.

Was aber, wenn die Kinder die Sauerkraut- und die Sellerieaufnahme verweigern? «Man muss auch mal etwas Exotisches essen», findet Felix Escher, Professor für Lebensmitteltechnologie an der ETH Zürich. Wir lebten eine Diskrepanz von Ansprüchen und Wirklichkeit; man müsse eben «an Lösungen arbeiten», sagt Escher.

Coop gab letzte Woche bekannt, dass er zwecks CO2-Kompensation bis zu 1,5 Millionen Franken jährlich in einen Fonds zur Förderung von Klimaprojekten zahlen will. Laut Coop-Kommunikationschef Felix Wehrle macht der Anteil eingeflogener Nahrungsmittel nur ein Prozent aus. Frischer Fisch gelange via Kühlwagen in die Schweiz, langsam reifende Früchte aus Afrika und Amerika per Schiff, Früchte und Gemüse aus Italien und Spanien auf der Strasse.

Gemüse aus südspanischen Treibhäusern ist ökologisch sinnvoller als jenes aus hiesigen Treibhäusern, wie eine Berechnung der britischen Beratungsfirma AEA zeigt. Der Transport nach Mittel- und Nordeuropa erzeugt viermal weniger Kohlendioxid-Ausstoss als die Beheizung mittel- und nordeuropäischer Treibhäuser.

Noch immer seien die Landarbeiter in den mittel- und südamerikanischen Plantagen von Del Monte und Dole giftigen Herbiziden und Pestiziden ausgesetzt, sagt Stefan Indermühle von der entwicklungspolitischen Organisation Erklärung von Bern. Seit Anfang 2007 berücksichtigen die Schweizer Bio-Labels auch soziale Gesichtspunkte der Produktion.

Biologisch korrekt erzeugt bedeutet aber nicht, dass das betreffende Produkt geschmacksintensiver wäre. Ein Biorüebli oder eine Biotomate, das zeigt die Erfahrung, hat im Allgemeinen nicht mehr Geschmack als mit Kunstdünger gehegtes Gemüse. Und eine Studie der Universität Bern wies 2005 nach, dass Biomilch nicht gesünder ist als konventionelle.

Bio oder Regio?

«Bio» ist die Garantie dafür, dass bei der Produktion viel Rücksicht auf die Natur genommen wurde. Was aber ist besser für die Natur: Ein Bioprodukt zu kaufen, das von weit her transportiert wurde? Oder ein herkömmlich produziertes von einem Bauern in der Gegend? «Vergesst Bio. Esst lokal», antwortete das US-Nachrichtenmagazin «Time» letzte Woche auf seinem Titelblatt. Erstens sei die Klimabilanz der regionalen Nahrungsmittel besser, zweitens seien sie frischer und schmeckten daher intensiver.

Zwecks Proteinaufnahme sollen wir viel Fisch und wenig Fleisch essen, sagen die Ernährungsberater. Fisch sei gesünder, weniger fett, und das wenige Fett erst noch gesünder. Bloss: Die Zunahme des Fischfangs hat zu einer Überfischung der Meere geführt.

Käse gilt als chic, gesund und ethisch unbedenklich. Diese Überzeugung hält einer genauen Betrachtung nicht stand. Erstens muss die Kuh, damit sie Milch gibt, ein Kälbchen gebären. Früher oder später landet es im Schlachthof. Zweitens lässt diese Ernährung die Kühe andauernd rülpsen, furzen und scheissen. Methan und Lachgas gelangen in die Atmosphäre, um ein Vielfaches aggressiver als das Kohlendioxid. Ein Kilogramm Käse, so hat das Ökoinstitut in Freiburg im Breisgau berechnet, ist durchschnittlich für acht Kilogramm Treibhausgase verantwortlich – drei mehr als ein Kilogramm Fleisch.

Am wenigstens bedenklich: Getreide

Der Rat des deutschen Ernährungsökologen Karl von Koerber ist sicher richtig: Mass halten mit dem Fleischessen. Der Trost: Bei keinem anderen Nahrungsmittel wirkt sich die Produktionsart so direkt auf den Geschmack aus, ist ein Bio- oder Freiland-Label so sehr ein Hinweis auf Essgenuss.

Es gibt pflanzliche Alternativen, in erster Linie Soja. Doch die eiweisshaltigste Pflanze gedeiht am besten in tropischem oder subtropischem Klima – wo ihr in den letzten Jahren viel Regenwald geopfert wurde. Es bleiben Bohnen und Mais wie in Mittelamerika. Oder Kichererbsen wie im Vorderen Orient oder alle Arten von Linsen wie in Indien. Reis dazu sollte man aber nur mit Mass essen. Dessen Nassanbau erzeugt enorm viel Lachgas. Am wenigsten bedenklich, ökologisch, politisch, sozial, ist übrigens Getreide.

Text: Auszug aus dem Bericht in der Sonntagszeitung vom 18. März 2007
Bild und Bildlegende: foodaktuell (gb)


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