Fettreiche, stark zucker- oder salzhaltige Lebensmittel sollen gemäss Gesundheitsexperten hoch besteuert werden, so dass Todesfälle als Folge von Adipositas zurückgehen.
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Lassen sich übergewichtige Menschen durch erhöhte Preise ungesunder Lebensmittel zu einer gesünderen Kost verleiten? Britische Wissenschafter meinen ja.
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Mehr als 3.000 tödliche Herz- und Schlaganfälle könnten in Grossbritannien verhindert werden, wenn die Mehrwertsteuer auf eine grosse Anzahl von Lebensmitteln aufgeschlagen würde. Wissenschaftler des Department of Public Health der Oxford University (ox.ac.uk) sind davon überzeugt, dass eine Preiserhöhung um 17,5 Prozent auf fettreiche, stark zuckerhaltige und sehr salzige Lebensmittel die Anzahl der Todesfälle um 1,7 Prozent verringern würde.
Die Zeit sei laut dem Journal of Epidemiology and Community Health (jech.bmj.com) gekommen, eine Fettsteuer ernsthaft zu diskutieren. 2004 wurde diese Idee vom damaligen Premierminister Tony Blair als zu bevormundend verworfen. Die aktuelle Studie versucht als eine der ersten zu ermitteln, wie gezielte Steuern das Auftreten von Erkrankungen beeinflussen könnten.
Die Forscher gingen von Wirtschaftsdaten aus, um herauszufinden, wie die Nachfrage an bestimmten Lebensmitteln bei einer Erhöhung des Preises sinken würde. In einem weiteren Schritt überlegten sie, welchen Alternativen sich die Konsumenten zuwenden würden. Diese Ergebnisse waren schliesslich die Grundlagen für ihre Voraussagen. Zumindest zu Beginn würden sich die wöchentlichen Ausgaben eines Haushaltes für Lebensmittel um durchschnittlich 4,6 Prozent erhöhen.
In einem ersten Schritt würde die Steuer nur auf Lebensmittel angewendet, die grosse Mengen gesättigter Fette enthalten. Dazu gehörten Butter und Käse sowie Backwaren und Desserts. Die Analyse ergab, dass die Konsumenten einfach auf andere ungesunde Alternativen, die grosse Mengen an Salz enthalten, umsteigen würden. Durch diese Verhaltensänderung könnte laut BBC das Risiko von Schlaganfällen und Herzerkrankungen sogar noch weiter steigen.
Schliesslich konzentrierten sich die Forscher auf einen anderen Parameter zur Feststellung des gesundheitlichen Wertes von Lebensmitteln. Die so genannten SSCg3d-Punkte wurden für die Menge an acht verschiedenen Nährstoffen pro 100 Gramm vergeben. Die Besteuerung aller Lebensmittel, die schlecht abschnitten, könnte laut den Forschern Leben retten.
In einem letzten Schritt wurden jene Lebensmittel einbezogen, die zwar nicht so schlecht abschnitten aber als mögliche Alternativen für ungesunde Nahrungsmitteln in Frage kommen. Das führte zu kleinen Ergänzungen der Liste der zu besteuernden Lebensmitteln. Mit diesem Ansatz könnten theoretisch rund 3.200 Leben gerettet werden. (Quelle: pte)
(gb)
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