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3.8.2007

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Wetterbedingte Kartoffelkrankheiten grassieren

Wegen des Regens werden die Kartoffeln befallen von Kraut- und Knollenfäule, Schnecken und Erwinia, eine Bakterienkrankheit, gegen die man machtlos ist.




Von Erwinia befallene Kartoffeln zerfallen zu Brei und riechen modrig.


Der viele Regen in den letzten Wochen macht den Kartoffelbauern zu schaffen. Viele Kartoffeln sind im stehenden Wasser erstickt oder von der Pilzkrankheit Kraut und Knollenfäule befallen. Letztere ist vor allem im Bernbiet schon länger ein Problem. Die Bauern können der Krankheit mit vermehrtem Spritzen von Pflanzenschutzmitteln Herr werden.

„Das sind enorme zusätzliche Kosten, auch wenn die Spritzmittel im Frühling etwas billiger geworden sind”, sagt Daniel Niklaus, der in Müntschemier BE auf 17 Hektaren Kartoffeln anbaut. „Ich habe meinen ursprünglichen Jahresvorrat an Spritzmitteln bereits im Juni aufgebraucht.” Normalerweise reiche es bis zum Schluss Anfang August. In dieser Woche wollte er nun mit Kartoffelgraben beginnen, aber das Wetter hat ihm schon wieder die Pläne durchkreuzt.

Gefrässige Schnecken

Dazu kommen die Schnecken, die bei dem feuchten Wetter im Element sind. Das Problem mit den Schnecken ist, dass sie nicht eine Kartoffel ganz fressen, sondern überall ein bisschen knabbern, die Ausfälle werden entsprechend gross. Besonders frustrierend: Was für die Ökologie gut ist, ist für die Kartoffelbauern schlecht. „Viele Schnecken kommen aus benachbarten Buntbrachen auf die Felder”, sagt Niklaus. Gegen die Tiere hat er Schneckenkörner gestreut, was auch wieder Arbeit und Kosten bedeutet.

Kartoffel werden zu Brei

Als ob Kraut- und Knollenfäule und Schnecken noch nicht reichen würden: Nun wütet auch noch die Bakterienkrankheit Erwinia carotovora, eine entfernte Verwandte des Feuerbrands (Erwinia amylovora) auf Niklaus‘ Kartoffelfeldern und auf vielen anderen. Die Erwinia-Bakterien befallen die Kartoffeln und machen sie in kurzer Zeit zu einem modrig riechenden Brei (siehe Kasten).

„Es ist frustrierend, wenn man Kartoffeln zur Probe gibt, die äusserlich in Ordnung sind, und einen halben Tag später sind sie schon schleimig”, sagt Niklaus. Besonders schlimm wird es, wenn Wasser auf den Feldern liegt, dann verbreiten sich die Bakterien übers Wasser weiter. „Die Bauern kennen Erwinia noch zu wenig, sie ist auch schwierig zu erkennen, wenn die Kartoffelstauden normal aussehen”, sagt Niklaus. Gegen Erwinia gibt es vorläufig kein Mittel: Ist sie einmal vorhanden, kann der Bauer nur hoffen, dass sie sich nicht zu stark verbreitet.

„Wichtig wäre jetzt eine längere Schönwetterperiode, damit nicht noch mehr Kartoffeln angesteckt werden”, sagt Ruedi Fischer, Präsident des Verbandes Schweizerischer Kartoffelproduzenten. Vor allem für seine Kollegen in der Westschweiz wäre ein Wetterwechsel dringend nötig. Etwas weniger schlimm sei die Situation in der Ostschweiz, wo es weniger geregnet hat.

Erwinia befällt nur manche Kartoffelsorten, vorab solche, die in der Schweiz noch nicht lange heimisch sind: Agria, Victoria oder Markies. „Das Problem beginnt schon beim Saatgut”, sagt Niklaus, der selber auch Saatkartoffeln produziert. Von den neuen Sorten habe man Saatgut aus den Niederlanden importiert, das schon mit Erwinia befallen gewesen sei. Dort hätten die Kartoffelbauern in den letzten Jahren auch Probleme mit dem Wetter gehabt. Bei Niklaus selber fallen drei von knapp zehn Hektaren Saatkartoffeln aus, sie werden in der Industrie verarbeitet.

Wie gross die Ausfälle insgesamt sein werden, kann Niklaus noch nicht abschätzen. „Dafür ist es noch zu früh.” Diejenigen Kartoffeln, die gesund seien, seien bisher von guter äusserer Qualität, sagt er: nur wenig zu kleine oder grüne, wenig deformierte. Entscheidend für alles Weitere ist das Wetter in den nächsten paar Wochen.

Kartoffelbauernpräsident Ruedi Fischer kann sich vorstellen, dass so mancher Bauer in diesem Jahr beschliesst, endgültig mit den Kartoffeln aufzuhören, denn schon das letzte Kartoffeljahr war alles andere als erfreulich. Zu den Unbillen der Natur hinzu bringt der Produktionsstandard Swissgap noch verschärfte Anforderungen und zusätzlichen Papierkram, was den Kartoffelbauern zusätzlich das Leben erschwert.

Folgen für die Lagerfähigkeit

Hansueli Stämpfli, der beim grössten Kartoffelhändler Fenaco auch Niklaus‘ Kartoffeln entgegennimmt, bestätigt, dass die Qualitätsprobleme grösser sind als in anderen Jahren, vor allem wegen der Schnecken und wegen Erwinia. Dementsprechend könnte es auch bei der Kartoffellagerung Probleme geben. Doch dramatisieren will er nicht: „Es ist noch zu früh für Prognosen.” Entscheidend sei die Festigkeit der Schalen, und die wolle man jetzt einmal abwarten.

Mehr wissen wird man Ende Monat, wenn die Haupternte läuft. Am 21. und 22. August werden in allen Regionen die so genannten Ertragserhebungen gemacht, Mustergrabungen, anhand derer die Qualität und die Mengen abgeschätzt werden. Dann wird sich zeigen, wie das Kartoffeljahr 2007 wirklich wird.

Verschiedene Erwinia

Es gibt verschiedene Erwinia-Erreger, die die Kartoffeln und ihre Stauden unterschiedlich in Mitleidenschaft ziehen:
Bei der Schwarzbeinigkeit verfärbt sich die Kartoffelstaude unten schwarz, sie wird faul und schleimig.
Bei der bakteriellen Welke welken die oberen Blätter von befallenen Trieben und später der Stengel.
In manchen Fällen, der Stengelfäule, verfault der Stengel von innen heraus.
Die Knollennassfäule tritt häufig zusammen mit Schwarzbeinigkeit auf. Dabei verfärben sich befallene Stellen an der Kartoffel zunächst bräunlich, später zerfällt das Innere der Knolle in eine breiige Masse.

Text: Roland Wyss-Aerni, LID
Bild: Agroscope ART
(gb)


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