Die gewerbliche Bäckerschaft denkt laut über fürn Prozent höhere Brotpreise nach, weil die Kosten für Mehl, andere Rohstoffe, Personal und Versicherungen gestiegen sind.
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Aufgrund der schlechten Weizenernte stünden in der Schweiz 30 Prozent weniger Mahlweizen zur Verfügung, heisst es in der aktuellen Ausgabe der Verbandszeitschrift "Panissimo". Um die Versorgung sicherzustellen, seien teurere Importe aus der EU unerlässlich. Das führe dazu, dass das Mehl um 10 Franken pro 100 Kilogramm teurer werde.
Der Dachverband Schweizerischer Müller (DSM) hatte bereits am 28. August mitgeteilt, dass der Anstieg des Weizenpreises zu einer Preiserhöhung beim Mehl von mindestens 10 Franken pro 100 Kilogramm führe. Die Müller hätten in der Branchenorganisation Swiss Granum vorgeschlagen, durch eine Reduktion des Zolles von 27.50 Franken den Preisanstieg zu reduzieren. Die Produzenten hätten aber diesen Vorschlag nicht unterstützt. Man werde sich aber weiterhin "mit allen Mitteln dafür einsetzen, dass die Versorgung der schweizerischen Bevölkerung mit Brot zu vernünftigen Preisen gesichert bleibt", schrieb der DSM. (Quelle LID)
Weniger Getreide – teureres Mehl und Brot!
Die Getreidepreise in der EU haben sich auf Grund häufiger Regenfälle und Missernten verdoppelt. Zudem ist unsicher, ob wie in früheren Jahren Getreide aus den USA und Kanada in die Schweiz gelangt. Die Amerikaner benötigen Bioethanol als Treibstoff für ihre Fahrzeuge und kaufen zu diesem Zweck alles Getreide zusammen, was zu einer Verknappung auf dem Weltmarkt führt.
All diese Fakten wirken sich auch im Inland auf die Mehl- und Brotpreise aus. Tatsache ist, dass witterungsbedingt gegen 30% zu wenig Schweizer Mahlweizen zur Verfügung steht. Um die Versorgung im Inland sicherstellen zu können, ist eine Erhöhung der Importe von teurerem Getreide aus dem EU-Raum unabdingbar. Der Nachfrageüberhang wird Preiserhöhungen nach sich ziehen. Die Müller werden für Brotgetreide mehr bezahlen müssen, folglich werden auch die Mehlpreise steigen.
Mehrere Kostenfaktoren
Der Mehlpreis hat allerdings nur einen beschränkten Einfluss auf die Brotkostenkalkulation. Die wichtigsten Faktoren mit direkten Auswirkungen auf die Höhe des Brotpreises sind insbesondere:
● steigende Personalkosten (ca. 1% Teuerungszulage zu erwarten),
● steigende Versicherungsprämien,
● Anpassungen der Hypothekar- und Sachzinsen,
● Anstieg des Administrationsaufwandes durch neue Erlasse und Vorgaben,
● höhere Ausbildungskosten durch Subventionsabbau von Bund und Kantonen,
● höhere Preise für Rohstoffe, Backhilfsmittel, Milchprodukte, Investitionsgüter und Importprodukte wie Weizenkleber, Sämereien usw.
Fazit: Eine Brotpreisanpassung wird unumgänglich sein. Die Brotkostenkalkulations-Kommission des SBKV, welche die Brotkosten für eine durchschnittliche Schweizer Bäckerei errechnet, wird ihre neuen Kalkulationshilfen unter Einbezug eines um 10 Fr./100 kg höheren Mehlpreises herausgeben, sobald alle Faktoren wie Rohstoffpreise, Betriebskosten, Lohnteuerung (Stichtag 30. September 2007), Energiekosten und Zinsen bekannt sind.
Tendenziell lässt sich aber bereits heute die Prognose wagen, dass die Kostensteigerungen zu einer Erhöhung der Brotpreise um durchschnittlich 5% in den nächsten Wochen bzw. Monaten führen dürften. Trotzdem: Brot ist und bleibt ein sehr preiswertes Grundnahrungsmittel – Qualitätsbrot ist seinen Preis wert! (Quelle: SBKV-Verbandszeitschrift panissimo, swissbaker.ch)
(gb)
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