foodaktuell.ch
Internetmagazin für die Lebensmittelbranche Donnerstag, 25. April 2024
Fleisch & Delikatessen
Aktuell: Sensation beim Trockenfleisch-Test
Report:
Frischeverlängerung mit Vakuum oder Schutzgas?


Tipps & Wissen: IFFA 2016: Metzgerei-Trends
Backwaren & Confiserie
Aktuell: Innovationen an der ISM 2016: Rückblick
Report:
Neue Stevia-Generation ohne Bitterkeit


Tipps & Wissen: Undeklarierte Allergene in Broten beanstandet
Gastronomie
Aktuell: Kantonslabor Basel prüft Restaurant-Hygiene
Report:
Metzgereiprodukte in der Patientenernährung?


Tipps & Wissen: Geschmacks-Trends von morgen
Inhalt
Home
Nachrichten
Fleisch & ...
Backwaren & ...
Gastronomie
Über uns, Werbung
Archiv, Suche
Impressum
3.2.2016
Messetipp: IFFA 2016 in Frankfurt

„Fleischindustrie 4.0“ nimmt Fahrt auf
anzeigen...

Partner/Sponsoren

Cash+Carry Angehrn: Frische für Profis an neun Standorten in der Deutschschweiz.
Direkt zur CCA-Website:
www.cca-angehrn.ch


Empfohlene Links:

Fachschule für Bäckerei,
Konditorei, Confiserie:
www.richemont.cc


Fachschule für Metzgerei:
www.abzspiez.ch


Internationale Privat-Fachschule für Koch-Profis: European Culinary Center DCT in Vitznau LU
Deutsch: http://german.dct.ch
English: www.culinary.ch


Internet- und Socialmedia-Auftritte:
www.chrisign.ch







Schweizerischer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband


Nachrichten

24.10.2007

Druckansicht
Strategien gegen Mangelernährung in Altersheimen

Fazit des Symposiums "Ernährung im Alter" in Deutschland: mit Snacks und Fingerfood kann man den Ernährungszustand von Betagten eher verbessern als mit dem üblichen «Füttern».


Jeder dritte Pflegebedürftige in deutschen Heimen und anderen Einrichtungen ist mangelernährt. Eine Verpflegung, die den ernährungsphysiologischen Bedarf und die individuellen Bedürfnisse von Altenheimbewohnern erfüllt, ist bisher noch eine Vision. Einige Referenten des 4. fachübergreifenden Symposiums "Ernährung im Alter", das am 13. Oktober 2007 in Bad Oeynhausen stattfand, gehören dazu.

Dr. Dorothee Volkert von Pfrimmer-Nutricia stellte altersbedingte körperliche Veränderungen als Teufelskreis der Gebrechlichkeit dar. Die Verschlechterung der Sinneswahrnehmungen, weniger Appetit, nachlassendes Durstgefühl und eine veränderte Körperzusammensetzung führen zu Krankheit und Gebrechlichkeit im Alter. Wer sich kaum noch bewegt, hat wiederum wenig Hunger und baut zusätzlich Muskelmasse ab.

Diplomgerontologe und Küchenchef Markus Biedermann aus Rumisberg BE berichtete von einem Modellprojekt in einer Altenheimküche in Essen-Steele. Beispiel Frühstück: Statt den Kaffee um sechs Uhr morgens zu kochen, warm zu halten und gegen acht Uhr an die Bewohner auszugeben, wird er nun in den Wohnbereichen frisch zubereitet. Das schmeckt nicht nur viel besser, sondern der Duft verführt auch dazu, die Mahlzeit zu geniessen.

Besonderes Interesse fanden Biedermanns Ideen für Fingerfood in den Wohnbereichen. Damit verwirrte Menschen genug essen, sollten sie auch zwischendurch kleine Snacks erhalten, zum Beispiel gebackene Karottentaler. "Essen ist eine Botschaft!" sagt Biedermann. Es drücke die Wertschätzung für den Gast aus. "Wir sind nicht Dienstleister der Pflege oder der Ärzte, unsere Küchenmannschaft ist Pate der Bewohner."

Köche und Küchenkräfte sind mit einem Korb frischer Lebensmittel in die Wohnbereiche von altersverwirrten Menschen gegangen und kamen mit überraschend zahlreichen Wünschen und Anregungen zurück. Der Dialog zwischen Gast und Küche hat im Essener Altenheim nicht nur den Ernährungszustand verbessert, sondern auch die Lebensqualität der Senioren. (Quelle: aid)


foodaktuell-Bericht: Gesund im Alter dank geeigneter Ernährung

Niemand will alt werden, trotzdem werden wir alle nicht nur individuell älter, sondern die gesamte Bevölkerung überaltert. In den nächsten dreissig Jahren muss man mit einer Verdoppelung auf 200'000 Pflegebedürftige rechnen. Die Ernährung ist eine wichtige und günstige Strategie gegen den frühzeitigen Verlust von Lebensqualität. Auch die hohen Kosten bei Krankheiten und Pflege lassen sich dadurch reduzieren. Viele Senioren wissen wohl, was gesunde Ernährung heisst, aber mit der Umsetzung hapert es. In einer Umfrage gab die Hälfte an, Gewohnheit und Selbstdisziplin seien die Hürden. Ebenso verringert eine Vereinsamung die Lust am Essen.



In Gesellschaft essen Betagte mehr. Der Schriftsteller Guy de Maupassant formulierte weise, es seien «die Begegnungen, die das Leben lebenswert machen».


Bei Isolation verzichten viele Betagte auf das Essen, was ihnen umso leichter fällt, als sie kaum Appetit haben. Oder sie essen zuviel, vielleicht weil ein voller Magen den Stress ableitet oder andere Freuden unerreichbar werden. Ähnlich ist die Situation bei der Fitness: Um sich zu bewegen, brauchen sie Animation. Die positiven Effekte: mehr Appetit, bessere Verdauung und tieferer Schlaf, sind aber rasch spürbar.

Alarmierende Fehlernährung

Aber: viele über 65-Jährige leiden an Übergewicht und über 80-Jährige an Mangelernährung. Interessanterweise ist Mangelernährung auch bei den «institutionalisierten» Senioren das Hauptproblem. Genug geeignetes Essen wäre in Heimen vorhanden, wo liegen denn die Ursachen? Eine französische Studie zeigte, dass demente Heimbewohnerinnen doppelt so häufig fehlernährt waren wie geistig fitte. Auch eine Studie im Unterwallis bestätigte den «Risikofaktor Pflegeheim».

Markus Biedermann, Heim-GV-Experte in Rumisberg, sieht mehrere Ursachen dafür: «Wenn man pürierte und gewürfelte Kost warmhält, bauen sich Vitamine sehr schnell ab. Daher sollen für diese Kostformen die Speisen sehr frisch sein, aber eher untergart, und Cook+Chill mit individuellem Regenerieren ist besser. Auch organisatorische Probleme kommen vor: Oft hat das Pflegepersonal keine Zeit zum «Füttern», oder die Essenszeiten sind zu früh angesetzt». Die Nahrungsmenge, die ein alter Mensch aufnimmt, ist so gering, dass Topqualität unabdingbar wird.

Laut Ulrich Keller, Professor für klinische Ernährung am Kantonsspital Basel sind «auch in Spitälern ein Fünftel der Patienten fehl- oder unternernährt – infolge von Krankheiten. Die Hauptursachen dabei sind «Ausbildungsmangel in Ernährungsmedizin sowie Probleme im Spital-Management». Er schlägt vor, «Teams aus Ärzten, Ernährungsberaterinnen und Krankenpflegerinnen zu beauftragen».

Auch Köche gehören dazu, wie der Erfolg der mediterranen Ernährung am Kantonsspital Winterthur KSW beweist, wo Küchenchef Ruedi Manser mitwirkt. Dies ist eine Herausforderung für die Köche, «denn sie erhalten kaum Feedback von den Patienten und wissen daher wenig über Ursache und Abhilfe bei Unterernährung in Spitälern», so Keller. Und Biedermann appelliert an die «Köche, sich selbst ein Feedback zu holen».

Vorsicht mit Vitaminpillen

Mangel herrscht vor allem bei Protein, Vit. B12 und D, Folsäure sowie Calcium, gut ist dagegen die Lage bei Vit. A und E. Interessant: «Die Absorption von Vit. A steigt im Alter und die Versorgung ist meistens gut», berichtet Paolo Suter, Privatdozent am Zürcher Unispital. Eine Supplementierung ist daher oft unnötig oder sogar schädlich, da zuviel Vit. A allenfalls toxisch wird». Anders bei Vit. D, dessen Versorgung oft ungenügend ist. Aber «die Nahrung ist eine vernachlässigbare Vit. D-Quelle», so Suter. «Wichtig ist tägliche Sonneexposition, vor allem während der Sommerzeit, da Vit. D in der Haut gebildet wird».

Nochmals anders bei Vit. B12, welches an Proteine gebunden vorkommt: Hier ist im Alter die Aufnahme gestört, weil es durch Veränderungen der Magenschleimhaut zuwenig freigesetzt werden kann. «Mehr Fleisch würde wenig zur Verbesserung beitragen», so Suter, der für sein Buch «Checkliste Ernährung» mit dem Nestlé Ernährungspreis 2002 ausgezeichnet wurde. «Supplemente in reiner Form sind dann der einzige Ausweg». Auch bei den Spurenelementen Eisen, Zink und Selen ist ein Zufuhrproblem vorhanden, aber «eine Supplementierung kippt leicht auf die toxische Seite oder hat Nebenwirkungen», warnt Suter. Besser sind daher Lebensmittel mit natürlich hohem Gehalt.

«Gegen Mangelernährung sind proteinverstärkte Supplemente sowie Vitaminpräparate kurzfristig geeignet», sagt Dukas. «Auf Dauer sollte man jedoch eine ausgewogene und kaloriengerechte natürliche Ernährung anstreben». Auch Suter findet, ein alter Mensch «kann sich durchaus auf natürliche Weise ernähren, schwieriger wird es aber, wenn er auch an Krankheiten leidet». (gb)


__________________________________________


9.2.2016
Wenn das Essen die Gene verändert
Mütter beeinflussen mit ihrer Ernährung den Fett- und Zuckerstoffwechsel der Nachkommen durch epigenetische Veränderungen.
weiter...

8.2.2016
KURZNEWS 8. Februar 2016
Olivenöl-Preise um 20 Prozent gestiegen / Desinfektionsmittelrückstände in Lebensmitteln nachgewiesen / 23 Mio. Europäer pro Jahr erleiden Lebensmittel-Infektionen
weiter...

4.2.2016
KURZNEWS 4. Februar 2016
Micarna-Gruppe übernimmt Gabriel Fleury SA / Tête de Moine erhält eigenes Fest / Weichmacher fördern Übergewicht
weiter...

2.2.2016
KURZNEWS 2. Februar 2016
Lidl steigert Export von Schweizer Lebensmitteln / Täuschungen mit geschützten Bezeichnungen GUB / GGA / Zu viel Milch produziert / Warum schützt Rohmilch vor Allergien und Asthma?
weiter...

1.2.2016
Schwieriges 2015 für Schweizer Käseexporte
Der geringe Käseexportzuwachs von +0.3% im 2015 wurde dank einer Exportsteigerung ausserhalb der EU erzielt. Mengenmässig wurde 1.5% weniger in die EU exportiert.
weiter...

28.1.2016Hopfenextrakt als natürliches Konservierungsmittel
26.1.2016KURZNEWS 26. Januar 2016
21.1.2016Regelmässiges Streicheln beschleunigt Kälbermast
19.1.2016KURZNEWS 19. Januar 2016
18.1.2016Migros mit stabilem Umsatz im 2015
14.1.2016Wurstwaren wegen Deklarationsmängeln beanstandet
12.1.2016KURZNEWS 12. Januar 2016
8.1.2016Coop im 2015 mit weniger Umsatz
6.1.2016KURZNEWS 6. Januar 2016
5.1.2016Kaffee wirkt entzündungshemmend und zellschützend
30.12.2015fial gegen Nahrungsmittel-Spekulation-Initiative
28.12.2015KURZNEWS 28. Dezember 2015
24.12.2015KURZNEWS 24. Dezember 2015
22.12.2015Alternativen zum abzuschaffenden Schoggigesetz
17.12.2015KURZNEWS 17. Dezember 2015
15.12.2015KURZNEWS 15. Dezember 2015
8.12.2015KURZNEWS 8. Dezember 2015
3.12.2015KURZNEWS 3. Dezember 2015
1.12.2015KURZNEWS 1. Dezember 2015
30.11.2015Offiziell beste Jung-Metzgerin: Manuel Riedweg
26.11.2015KURZNEWS 26. November 2015
24.11.2015Ernst Sutter: offiziell beste Schweizer Metzgerei
19.11.2015KURZNEWS 19. November 2015
17.11.2015KURZNEWS 17. November 2015
11.11.2015Erforscht: Zartheit von vakuum-gegartem Fleisch

Eine vollständige Liste aller älteren Nachrichten finden Sie im Archiv


Die Redaktion empfiehlt:

Archiv der Nachrichten

Archiv der Varia-Beiträge

foodaktuell.ch-Newsletter

foodaktuell Journal (Print)

Delikatessen-Führer delikatessenschweiz.ch






Copyright Codex flores, Huobstr. 15, CH-8808 Pfäffikon (SZ)