Wegen Berichten über erhöhte Dioxin-Werte in italienischem Büffel-Mozzarella erwägt die EU-Kommission ein Einfuhrverbot. Italien nimmt den verdächtigen Mozzarella vom Markt.
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Auch in der Schweiz wird in kleinem Rahmen Büffelmozzarella hergestellt – ohne Dioxinprobleme. Bild: Kein Büffelmozzarella aus Kampanien sondern von der Käserei Schangnau im Emmental.
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Italienische Medien hatten bereits in der vergangenen Woche berichtet, dass Dutzende Molkereien in der Region Kampanien durchsucht worden seien, nachdem in den Produkten von rund 30 Mozzarella-Herstellern überhöhte Dioxin-Werte festgestellt wurden. Seit Januar ist das Problem bekannt. Der Müllnotstand in Neapel und Umgebung hatte bereits vor Monaten die Befürchtung ausgelöst, dass Gifte wie Dioxin in die Nahrung gelangen könnten. Vermutet wird, dass Büffel verseuchtes Gras in der Nähe illegaler Mülldeponien gefressen haben.
Sollten die italienischen Behörden nicht wie gefordert weitere Informationen vorlegen, werde über einen solchen Schritt nachgedacht, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Das Gesundheitsministerium in Rom liess inzwischen die Produktion in mehr als 80 Molkereien vorübergehend stoppen, weil in den Produkten von 25 Mozzarella-Herstellern leicht erhöhte Dioxin-Werte gemessen wurden.
Italien nimmt verdächtigen Mozzarella vom Markt
Im Streit mit der EU um Dioxin-Rückstände in Mozzarella lenkte Italien heute ein: Verdächtige Produkte werden vom Markt genommen, wie Aussenminister Massimo D'Alema nach Angaben der Nachrichtenagentur ANSA mitteilte.
Die italienische Regierung setze damit die mit der Europäischen Union abgesprochenen Massnahmen um. Damit solle den italienischen und europäischen Konsumenten das Vertrauen wiedergegeben werden, betonte der Minister.
Die EU-Kommission äusserte sich zufrieden: Zusätzlich zu den Rückrufen sind gemäss der zuständigen Kommissionssprecherin in Brüssel die Kontrollen in der Region Campania verstärkt worden. Damit soll auch die Rückverfolgbarkeit, die Grundlage vor Rückrufen von Produkten mit zu hohem Dioxingehalt, sichergestellt werden, schreibt die Nachrichtenagentur SDA. Noch am 27. März hatte die EU-Kommission die von Rom getroffenen Massnahmen als unzureichend kritisiert - worauf die französische Regierung eigene Kontrollen und einen vorläufigen Verkaufsstopp für Büffel-Mozzarella aus der süditalienischen Region Campania anordnete.
Laut den von Italien nach Brüssel gelieferten Angaben war kein Büffel-Mozzarella aus den betroffenen Käsereien in andere Staaten exportiert worden - und zumindest seitens der Schweiz gibt es dafür auch keine Hinweise. Die Schweizer Unternehmen hätten die Kontrollen erhöht, zitiert die SDA den zuständigen Experten im Bundesamt für Gesundheit, Michael Beer. Bisher sei jedoch weder dort noch bei Stichprobenuntersuchungen seitens der Behörden etwas gefunden worden.
Bisher wurden erhöhte Dioxin-Werte in Produkten von 26 Käsereien entdeckt - in Anbetracht dieser verhältnismässig kleinen Zahl geht Beer davon aus, dass man zwar weiterhin wachsam bleiben müsse. Mit bösen Überraschungen rechnet er jedoch nicht. (Quelle: LID)
(gb)
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