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5.1.2009: nachrichten
5.1.2009
Billigster Glühwein siegte im Kassensturztest

Das Kassensturz-Team hat fixfertige Glühweine aus dem Detailhandel von Profis degustieren lassen. Die Preis-Leistungs-Verhältnisse überraschten.



Glühwein besteht aus Rotwein, Lebkuchengewürzen, Zucker und allenfalls Fruchtsaft.

Im Auftrag von «Kassensturz» testeten fünf Fachleute trinkfertige Glühweine. In der Degustation waren acht Produkte. Sie kosteten zwischen 1.99 Franken und 14.80 Franken pro Liter und enthielten zwischen 8 und 14 Prozent Alkohol.

Der Sensoriker Patrick Zbinden überwachte die Degustation. Vor dem Servieren erhitzte er die Glühweine auf rund 70 Grad. Die Tester beurteilen die Glühweine nach verschiedenen Kriterien: Farbe, Geruch und Geschmack. Am Schluss gaben sie Noten zwischen 1 und 6.

In der Jury waren:
Barbara Meier-Dittus, Chefredaktorin der Fachzeitschrift Vinu,
Petter Stettler, Geschäftsführer der Gewürzhandlung Stedy,
Erwin Brantz, führt die Bar Barchetta im Hotel Storchen in Zürich,
Rene Lampart, Koch im Kurhaus Ohmstal im Kanton Luzern.
Hans Babits, Dozent an der Académie du Vin.

Überraschender Testsieger war der Christkindl Glühwein von Aldi, mit 1.99 Franken der günstigste. Ausschlaggebend für die gute Note: «Das Gaumengefühl ist rund und füllig», sagte Barbara Meier-Dittus. Am schlechtesten schnitt der teuerste Glühwein ab. Dazu Barbara Meier-Dittus: «Da hat man was verarbeitet, das man sonst nicht mehr brauchen konnte.»

Die Firma schrieb dazu, bei der Nachdegustation habe man tatsächlich einen Aromaverlust feststellen können. «Der Glühwein ist mit einer relativ langen Haltbarkeit deklariert (18 Monate), wahrscheinlich der Grund für den besagten Geschmacksverlust. Der Lieferant wurde beauftragt, eine neue Charge des Glühweines zu produzieren und diesen nur noch mit 12 Monaten Haltbarkeit auszuzeichnen. Der Bestand in den Filialen wurde ausgetauscht.

Rang 1: Christkindl Glühwein von Aldi, 1.99 CHF, Note 4,5
Rang 2: Glühwein Vin Chaud von Coop, 2.95 CHF, Note 4
Rang 3: Glögg von Ikea, 9.66 CHF, Note 4

Jurymitglied René Lampart macht Glühwein immer selber. Er mischt Mandarinensaft mit einem guten Schweizer Rotwein. Dann würzt er mit Zimtblättern, Sternanis, Kardamomkapseln und Vanillestangen. Häufig werde der Wein gekocht und überwürzt. «Die Balance zwischen Wein und Gewürzen sollte ausgeglichen sein», rät Lampart.

Text: Auszug aus dem Kassensturzbericht in www.kassensturz.ch . Bild (keines der getesteten Produkte): foodaktuell.ch

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