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25.2.2010: nachrichten
25.2.2010
Kantonslabor fand gefälschten Basmati-Reis

In einem Drittel von untersuchten Basmatiproben hat das kantonale Labor Neuenburg Vermischungen mit Nicht-Basmatireis oder gar kein Basmatireis nachgewiesen.



Die Reissorte „Basmati" erfreut sich besonderer Beliebtheit. Dabei handelt es sich um mehrere Reissorten, welche aus spezifischen Regionen der Gangesebene des nördlichen Indien sowie Pakistan stammen und von den dortigen Behörden offiziell als Basmati zugelassen sind. In Pakistan koordiniert das pakistanische Ministerium für Agrikultur den Anbau und Export. Zertifikate werden vom Ministerium für Handel ausgegeben.

Da Basmati deutlich teurer gehandelt wird als andere Reissorten, kommt es immer wieder zu Verfälschungen von Basmati-Reis mit herkömmlichem Langkornreis. 2002 wurde in England in nur der Hälfte der untersuchten Proben 100 % Basmatireis gefunden.

Zur Verhinderung von Betrugshandlungen hat die EU Sonderbestimmungen für den Import von Basmatireis erlassen (Verordnung 972/2006/EG). 8 Reissorten werden im Reglement der Europäischen Union CE1549/04 als Basmati aufgelistet. Weitere 6 Sorten werden zusätzlich durch den "Code of practice on Basmati; British Retail Consortium 2005" als Basmati bezeichnet. Die Schweiz akzeptiert alle 14 Sorten als Basmati.

Reis, insbesondere Naturreis, kann auch mit den Schimmelpilzgiften Aflatoxin B/G sowie Ochratoxin A belastet sein. Im 2006 sorgte zudem das Auftreten des nicht bewilligten transgenen LL601- Reises für Aufsehen.

15 der 20 vom Zoll erhobenen Reisproben wurden deshalb am kantonalen Labor Neuenburg (Service de la consommation et des affaires vétérinaires, SCAV) auf Echtheit bezüglich Basmati geprüft. Alle Proben wurden zudem bezüglich Schimmelpilzgiften (Aflatoxin B/G und Ochratoxin A) sowie GVO untersucht.

In 5 von 15 untersuchten Proben wurden Vermischungen mit nicht Basmati (nicht Basmati-Anteil grösser als 13 %) oder gar kein Basmati nachgewiesen. Diese Proben wurden wegen Täuschung beanstandet. Eine Rückmeldung bestätigte den Befund und hatte zur Folge, dass der Lieferant in Pakistan gewechselt wurde.

Wie weiterführende Abklärungen ergaben, erfolgt die Prüfung auf Echtheit für Basmati in Pakistan u.a. aufgrund des für Basmati charakteristischen Geruches. Zusätzlich spielt das Vertrauen vom kultivierenden Bauern bis zum Händler eine entscheidende Rolle.

In keiner Probe wurden Überschreitungen der Grenzwerte an Schimmelpilzgiften oder Anteile an transgenem Reis gemessen. (Mitteilung KLZH)

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