Food aktuell
16.6.2010: nachrichten
16.6.2010
Neue CO2-Ziele mit mehr Erdgas erreichbar

Eine Kilowattstunde Erdgas anstelle von Heizöl oder Benzin reduziert den CO2-Ausstoss um rund 25 Prozent. Diese Energie ist sofort, konstant und ausreichend verfügbar.




Ein weiterer Vorteil des Gasherds ist die schnelle Reaktion, wenn man die Heizstufe hinauf- oder hinunterschaltet. Mit Gas lässt sich die Wärme fein dosieren und erheblich Energie sparen. Erdgas ist fast immer billiger als Strom.

Bild: Erdgaskochherd im Gasthof Kreuz in Egerkingen.


"Die neuen ehrgeizigen CO2-Ziele der Schweiz - eine Reduktion um 20 Prozent bis 2020 im Inland, sind nur durch den vermehrten Einsatz von Erdgas zu erreichen. Denn diese Energie ist sofort, konstant und in ausreichendem Ausmass verfügbar." Dies erklärte der Präsident des Branchenverbands der Schweizer Erdgas-Wirtschaft, der ehemalige Zuger Nationalrat Hajo Leutenegger, an der Generalversammlung des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) in Bern.

2009 wurden in der Schweiz knapp 35 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Erdgas genutzt. Um dieselbe Energiemenge in Form von Heizöl auszuliefern, wären über 147'000 Fuhren mit Tanklastwagen nötig gewesen. Zudem wäre die Umwelt letztes Jahr mit zusätzlichen 2,5 Millionen Tonnen CO2 sowie Feinstaub und weiteren Schadstoffen belastet worden.

Eine Kilowattstunde Erdgas anstelle von Heizöl oder Benzin reduziert den CO2-Ausstoss um rund 25 Prozent. Somit liessen sich durch den vermehrten Einsatz von Erdgas sowohl als Heizenergie wie auch als Treibstoff die CO2-Emission markant reduzieren. Zudem speisen die Versorger immer mehr CO2-neutrales einheimisches Biogas aus biogenen Abfällen ins Erdgas-Netz ein, was die Umwelt-Bilanz zusätzlich verbessert.

Wärmeres Wetter bremste Absatz

2009 erreichte der Erdgas-Absatz in der Schweiz 34,817 Milliarden Kilowattstunden. Der Rückgang von 4% gegenüber dem Vorjahr (36,276 Mrd. kWh) ist in erster Linie auf das wärmere Wetter zurückzuführen. Die Zahl der Heizgradtage (3'182) lag 5% unter dem Wert des Vorjahres. In den industriellen Bereichen drückte auch die wirtschaftliche Lage auf den Absatz. Dennoch konnte Erdgas seine Präsenz im Schweizer Energiemarkt durch Netzerweiterungen, 13 neu erschlossene Gemeinden und neue Kunden weiter festigen und ausbauen.

Erdgas-Netz wird immer dichter

Verschiedene lokale Erdgas-Versorger erweiterten auch letztes Jahr ihre Netze um insgesamt rund 300 Kilometer und erschlossen neue Gebiete. Über zwei Drittel der Bevölkerung in der Schweiz wohnt mittlerweile in mit Erdgas erschlossenen Gemeinden. Das unterirdische Transportsystem mit einer Länge von über 18'000 Kilometern ermöglicht eine konstante und sichere Versorgung der Erdgas-Kunden in der Schweiz mit Wärme und Prozessenergie ohne zusätzliche Verkehrs- und Umweltbelastung.

Erdgas mehrheitlich aus Westeuropa

Vom 2009 importierten Erdgas stammten rund zwei Drittel aus EU-Ländern und Norwegen. Ein Drittel wurden aus in weiter entfernten Regionen wie etwa Russland oder Nordafrika importiert. Die Schweiz verfügt über verschiedene, hauptsächlich langfristige Importverträge mit grossen und langfristig zuverlässigen Lieferanten in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Italien. Diese betreiben auch grosse unterirdische Speicheranlagen. Mit russischen Lieferanten bestehen keine Verträge. Hauptimporteur Swissgas ist ferner gemeinsam mit deutschen und österreichischen Partnern direkt in der norwegischen Erdgas-Förderung aktiv.

Nahezu 9'000 Erdgas-Autos

Weiter gewachsen ist letztes Jahr der Absatz von Erdgas und Biogas als Treibstoff. Er stieg gegenüber dem Vorjahr um 28% und entspricht umgerechnet der Menge von knapp 19 Millionen Litern Benzin. Der Biogas-Anteil liegt bei 19%. Die Zahl der Erdgas-Fahrzeuge stieg innert einem Jahr um 1'500 auf knapp 9'000. Das Tankstellennetz in der Schweiz umfasst heute 120 Stationen.

Anmerkungen:

34,817 Mrd. Kilowattstunden (kWh) = 34'817 Gigawattstunden (GWh) = ca. 3,5 Mrd. Kubikmeter Erdgas.

1 kWh Erdgas entspricht 0,1009 Liter Heizöl EL

Es gibt 8653 Erdgas-Fahrzeuge: 6'468 PW, 1'952 leichte Nutzfahrzeuge und Kleinbusse, 166 Busse, 57 Lastwagen.

(Mitteilung VSG / ASIG)

Copyright www.foodaktuell.ch