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10.1.2010: nachrichten
10.1.2010
STS lanciert Schweizer-Eier-Label für Bäckereien

Der «Tierschutz» appelliert an Tierfreunde, auf ein Signet zu achten, das er Bäckereien für ausschliessliche Verwendung von Schweizer Eiern aus tierfreundlicher Haltung verleiht.



Der Schweizer Tierschutz STS fordert seit langem ein Importverbot für Eier aus tierschutzwidriger Haltung. Jährlich werden schätzungsweise alleine zwischen 40 und 80 Millionen Käfigeier vor allem aus dem EU-Raum importiert – ein grosser Teil davon in Form von industriellem Flüssigei, das vom Hersteller in Kanistern geliefert wird.

Schweizer Eier aus Boden- und vor allem Freilandhaltung sind zwar um einiges teurer als Käfigeier, doch bieten sie gegenüber diesen auch klare Vorteile: Seit 1991 besteht nämlich in der Schweiz faktisch ein Verbot dafür, Legehennen in Batteriekäfigen oder anderen tierschutzwidrigen Haltungen zu halten.

Das Gros der Schweizer Hühner wird in sogenannten Volierenställen gehalten, welche den Tieren erhöhte Sitzstangen zum Ruhen, Nester zum Eierlegen und Einstreu zum Picken und Staubbaden anbieten. 86% der Legehennen steht ein überdachter Auslauf und 70% zusätzlich eine Weide zur Verfügung. Schweizer Hühner werden also grundsätzlich wesentlich tierfreundlicher gehalten, als die meisten ihrer bedauernswerten Artgenossinnen im Ausland.

Hinzu kommt, dass die riesigen Batteriekäfiganlagen mit bis zu hunderttausend Tieren häufig ein beträchtliches Gesundheitsrisiko bedeuten. Denn Eier sind äusserst empfindlich auf krankheitserregende Bakterien und Verunreinigungen. So ist etwa der Salmonellenbefall in ausländischen Hühnerbetrieben um ein Vielfaches höher als in der Schweiz.

Urkunde für tierfreundliche Bäckereien

Da bis heute kein Importverbot für tierschutzwidrig produzierte Eier besteht, geht der STS einen Schritt weiter: Er verleiht jenen Bäckereien und Konditoreien sowie anderen Backwarenherstellern eine Urkunde, welche garantiert ausschliesslich Schweizer Eier aus Boden- oder Freilandhaltung in ihrem Betrieb verwenden. Dazu müssen sie den Kauf und die Herkunft von Eiern und Eierprodukten einwandfrei belegen können. Bei Nichteinhaltung droht fehlbaren Unternehmen eine Konventionalstrafe.

Bisher erfüllen insgesamt 56 Geschäfte aus der ganzen Schweiz die Bedingungen des STS und haben eine entsprechende Urkunde erhalten. Eine laufend aktualisierte Liste mit den teilnehmenden Betrieben ist unter www.essenmitherz.ch erhältlich, wo sich zudem interessierte Bäckereien informieren und anmelden können. Bewusste Konsumentinnen und Konsumenten sind gut beraten, auf den Kleber und das Plakat mit dem Aufdruck «Wir verwenden Schweizer Eier aus tierfreundlicher Haltung» zu achten, welche an den Türen der ausgezeichneten Geschäfte hängen. (STS 4.1.2011)

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