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27.1.2011
KURZNEWS 27. Januar 2011

Denner im 2010 erfolgreich - Dennerchef geht / Bald nur noch verantwortungsvoll produzierte Soja in der Schweiz / Weltbank: Zeit der billigen Lebensmittel ist vorbei / Migros: Leichtes Umsatzwachstum im 2010


Denner im 2010 erfolgreich - Dennerchef geht

(Denner 27. Januar 2011) - Auch im schwierigen Marktumfeld hat Denner im letzten Jahr erfolgreich gearbeitet. Der Nettoumsatz des führenden Schweizer Lebensmitteldiscounters erhöhte sich im Jahresvergleich um 0.8 Prozent auf CHF 2'784.0 Millionen. Denner hat im letzten Jahr die Preise von rund 380 Produkten gesenkt. Dies entspricht mehr als 20 Prozent des Gesamtsortiments. Unter Ausklammerung der Minusteuerung von -2.1 Prozent beträgt das reale Wachstum 2.9 Prozent.

Das Filialnetz inklusive der Denner Satelliten vergrösserte sich auf 761 Standorte. Mit diesem Jahresabschlussresultat liegt der führende Schweizer Lebensmitteldiscounter über dem Marktdurchschnitt und konnte weiter Marktanteile gewinnen. Aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen zur strategischen Weiterführung des Unternehmens wird Peter Bamert, CEO der Denner AG, das Unternehmen in gegenseitigem Einverständnis mit dem Denner Verwaltungsrat und der Migros per Ende Januar 2011 verlassen.

Der Nettoumsatz aller Denner Filialen und Denner Satelliten verzeichnete im Jahresvergleich eine Zunahme um 0.8 Prozent auf CHF 2'784.0 Millionen. Damit festigt Denner seine Marktposition als Nummer drei und konnte das Ergebnis vom letzten Jahr nochmals übertreffen. Zum Nettoumsatz im Berichtsjahr trugen die Filialbetriebe von Denner CHF 2'142.6 Millionen bei, was im Jahresvergleich einer Erhöhung von 0.9 Prozent entspricht. Das Verkaufstotal der auf Franchise-Basis geführten Satelliten nahm um 0.4 Prozent auf CHF 641.1 Millionen zu. Denner ist somit über dem Marktdurchschnitt gewachsen und konnte weitere Marktanteile gewinnen.

Per 31.12.2010 verfügt Denner über insgesamt 761 Standorte in der Schweiz. Dies sind neun mehr als im Vorjahr. Davon entfallen vier auf Denner Filialen und fünf auf Denner Satelliten. Die Eröffnungen fanden primär im letzten Trimester 2010 statt. Denner verfügt somit über das zweitgrösste Filialnetz aller Lebensmittelanbieter in der Schweiz.

Das flächendeckende Ladennetz befindet sich nicht nur in den grossen Städten und Einkaufszentren, sondern auch in mittleren und kleineren Orten. Hier nimmt Denner oft die Funktion des Dorfladens ein. Das Unternehmen erreicht so eine extreme Kundennähe. 2010 besuchten über 122 Millionen Kundinnen und Kunden einen Denner Laden. Die Kundenfrequenz erhöhte sich ein weiteres Mal.

Denner konnte im letzten Jahr die Preise von rund 380 Produkten dauerhaft senken. Dies entspricht mehr als 20 Prozent des Sortiments. Analog der Unternehmenstradition von Denner, werden Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen laufend an die Kundinnen und Kunden weiter gegeben. Die Minusteuerung betrug - 2.1 Prozent.

Peter Bamert - CEO Denner AG - verlässt das Unternehmen: Aufgrund von unterschiedlichen Vorstellungen zur strategischen Weiterführung des Unternehmens, haben sich der Denner Verwaltungsrat, die Migros und Peter Bamert geeinigt, getrennte Wege zu gehen. Peter Bamert verlässt das Unternehmen per Ende Januar 2011. Die Geschäftsführung wird interimistisch durch Mario Irminger, Leiter Finanzen Denner AG, übernommen. Die Nachfolge für Peter Bamert wird zum gegebenen Zeitpunkt kommuniziert.

Denner wird sich auch im laufenden Geschäftsjahr darauf konzentrieren, seine Markt-position als Nummer drei weiter zu festigen. Auch soll die Filialexpansion weiter voran-getrieben werden. So plant das Unternehmen 10 bis 15 Neueröffnungen. Selbstverständlich wird sich Denner, seiner 40-jährigen Tradition folgend, auch in diesem Jahr weiter für die Konsumentinnen und Konsumenten einsetzen und Vorkämpfer für tiefere Preise in der Schweiz bleiben.



Weltbank: Zeit der billigen Lebensmittel ist vorbei

27.01.2011 - (lid) - Nach Einschätzung der Weltbank sind die Zeiten billiger Lebensmittel vorbei. "Wir werden keine billigen Nahrungsmittelpreise mehr sehen, denn wir haben es mit einem langfristigen Phänomen zu tun ", sagte Weltbank-Direktorin Ngozi Onkonjo-Iweala am 27. Januar beim Weltwirtschaftsforum in Davos zu den weltweit steigenden Preisen. Um eine noch stärkere Erhöhung zu vermeiden, empfiehlt sie zusätzliche Investitionen in Afrika. "Denn mehr als 50 Prozent der anbaufähigen Flächen befinden sich in Afrika ", so Onkonjo-Iweala.

Eine starke Regulierung der Rohstoffmärkte hält die Weltbank laut dem Agrarpressedienst AIZ hingegen für den falschen Weg. "Wir brauchen eine gewisse Regulierung, aber keine harte Hand ", sagte Onkonjo-Iweala gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters. "Wir müssen die Rohstoffmärkte in Schlüsselregionen wie Afrika weiterentwickeln, um den Landwirten die Planung zu ermöglichen. " Viele Experten machen Hedgefonds und andere Investoren für die Preisexplosion mitverantwortlich. Die Weltbank sieht in den steigenden Nahrungsmittelpreisen eine Gefahr für die globale Konjunkturerholung und die soziale Stabilität. "Das trifft die Ärmsten am härtesten ", sagte die Direktorin.



Bald nur noch verantwortungsvoll produzierte Soja in der Schweiz

Das neu gegründete Soja-Netzwerk Schweiz macht Nägel mit Köpfen: 12 Organisationen haben sich vertraglich verpflichtet, den Anteil der importierten Soja aus verantwortungsbewusster Produktion bis ins Jahr 2014 auf mindestens 90 Prozent zu steigern. Bereits Ende 2011 soll der Anteil bei 60 Prozent liegen.

Bald sollen in der Schweiz alle Nutztiere mit verantwortungsbewusst produzierter Soja gefüttert werden. Darauf haben sich 12 Schweizer Verbände, Soja-Beschaffer und Detailhändler geeinigt. Die Soja muss künftig einem der folgenden vier Standards entsprechen: dem Round Table on Responsible Soy (RTRS), den Basler Kriterien für einen verantwortungsbewussten Soja-Anbau, dem ProTerra Standard oder den Richtlinen der Bio Suisse. Gemeinsam ist diesen Standards, dass sie eine möglichst umwelt- und sozialverträgliche Sojaproduktion garantieren.

Bereits Ende 2011 sollen 60 Prozent der in die Schweiz importierten Soja diese Vorgaben erfüllen.Soja ist ein zentraler Rohstoff zur Herstellung von Futtermitteln für Nutztiere. Der steigende Fleischkonsum sowie das Fütterungsverbot von tierischem Eiweiss haben die Produktion von Soja weltweit auf rund 230 Millionen Tonnen pro Jahr anwachsen lassen – das ist doppelt so viel wie noch vor 20 Jahren. Dieser Trend dürfte wegen der zunehmenden Weltbevölkerung und dem stark steigenden Fleischkonsum in den Schwellenländern auch in Zukunft anhalten.

Die Ausweitung des Soja-Anbaus in Südamerika ist mitverantwortlich für die Zerstörung von Tropenwäldern und Savannen. Zudem kommt es immer wieder zu Konflikten um Landnutzungsrechte. Mit verantwortungsbewusst angebauter Soja ist gewährleistet, dass Wälder und andere Flächen mit hohem Schutzwert nicht in Ackerland umgewandelt werden, die Rechte der Arbeiter gewährleistet sind oder der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Chemikalien möglichst gering ist. Dazu kommt, dass die importierte Soja nicht gentechnisch verändert sein darf.

Die 250‘000 Tonnen Soja, die die Schweiz jährlich importiert, sind global gesehen ein sehr geringer Anteil. „Das Soja-Netzwerk Schweiz kann nicht alle Probleme der weltweiten Sojaproduktion lösen. Es kann aber mit seiner Verpflichtung eine Modellfunktion auf pragmatischem Einstiegsniveau übernehmen“, meint Stefan Kausch, der Leiter des Soja-Netzwerks. Ziel ist es, weltweit ein Nachahmeffekt auszulösen und so einen Teil zur Reduktion der Probleme beizutragen.

Zu den Gründungsmitgliedern des Soja-Netzwerks gehören Agrokommerz, Bio Suisse, Coop, Egli Mühlen, Fenaco, Heinz&Co, IP Suisse, Migros, Muggli, Schweizerischer Bauernverband, Suisseporcs sowie der WWF Schweiz. (Gemeinsame Medienmitteilung des Soja-Netzwerk Schweiz: Agrokommerz, Bio Suisse, Coop, Egli Mühlen, Fenaco, Heinz&Co, IP-Suisse, Migros, Muggli, Schweizerischer Bauernverband, Suisseporcs, WWF Schweiz 27. Januar 2011)



Migros: Leichtes Umsatzwachstum im 2010

MGB 19.1.2011 - Die Migros ist auf gutem Kurs. Trotz zahlreichen Preisabschlägen im Wert von über CHF 450 Mio. und hohen, vor allem währungsbedingten Umsatzrückgängen im Reisegeschäft ist der Umsatz der Migros-Gruppe im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent auf CHF 25,028 Mrd. gestiegen. Der Detailumsatz hat sich um 0,8 Prozent (real +2,9%) auf CHF 21,202 Mrd. erhöht. Zu den Umsatzgewinnern zählen allen voran LeShop.ch mit einem Rekordumsatz von CHF 151,1 Mio. (+15%), Globus (+2,7%), Migrol (+9,1%), SportXX (+6%) und Micasa (+4%).

Auch die Migros-Industrie konnte ihren Umsatz um 2,4 Prozent steigern. Im genossenschaftlichen Detailhandel verzeichneten die Produkte mit sozialem und ökologischem Mehrwert ein überdurchschnittliches Wachstum. So ist der Umsatz mit Bio-Produkten um 14 Prozent gestiegen. "Wir sind mit dem vergangenen Geschäftsjahr sehr zufrieden. Im genossenschaftlichen Detailhandel konnten unsere Kunden von einer Minusteuerung von 3 Prozent profitieren.

Dank den noch günstigeren Preisen und der konstant hohen Qualität haben die Konsumenten vermehrt in der Migros eingekauft. Das zeigen die höheren Kundenfrequenzen und die grösseren Mengen, die wir verkauft haben", freut sich Herbert Bolliger, Präsident der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB).

Der gesamte Gruppenumsatz der Migros-Gruppe erhöhte sich um CHF 81 Mio.(+0,3%) auf CHF 25,028 Mrd. (Vorjahr CHF 24,947 Mrd.). Der gesamte Detailumsatz (ohne Mehrwertsteuer) belief sich im letzten Jahr auf CHF 21,202 Mrd. (+0,8%). Bei einer Minusteuerung von -2,1 Prozent (CHF -436 Mio.) entspricht das einem realen Wachstum von +2,9 Prozent.

Der Detailumsatz setzt sich wie folgt zusammen: Genossenschaften In- und Ausland CHF 15,165 Mrd. (-0,4%), Globus CHF 817 Mio. (+2,7%), Interio CHF 257 Mio. (-1,9%), Office World und Übrige CHF 130 Mio. (+21,5%, akquisitionsbedingt), Migrol CHF 1,707 Mrd. (+9,1%), Denner CHF 2,784 Mrd. (+0,8%), Ex Libris CHF 191 Mio. (-1,0%) und LeShop.ch CHF 151,1 Mio. (+15%).

Im Inland betrug der Detailumsatz CHF 20,996 Mrd. (Vorjahr CHF 20,834 Mrd.), was eine Zunahme von CHF 162 Mio. (+0,8%) ergibt. Im Ausland (Migros Deutschland und Migros France) erhöhte sich der Detailumsatz trotz schwachem Euro um CHF 2 Mio. auf CHF 206 Mio. (+1,0%).

Genossenschaftlicher Detailhandel: Die zehn Migros-Genossenschaften haben 2010 einen Umsatz von CHF 15,165 Mrd. (-0,4%) erwirtschaftet. Bei einer Minusteuerung von -3 Prozent entspricht das einem realen Wachstum von +2,6 Prozent. Volumenmässig hat die Migros auch 2010 mehr als im Vorjahr verkauft. Die zahlreichen Preisabschläge von über CHF 450 Mio. auf dem gesamten Sortiment wirkten sich jedoch auf die Umsätze aus.

Minusteuerung von 3 Prozent: Die Minusteuerung auf dem gesamten Sortiment betrug -3 Prozent, während das Mittel der Schweizer Jahresteuerung bei +0,7 Prozent lag (BFS). Allein im Frischebereich machte die Minusteuerung -3,6 Prozent aus; Fleisch/Geflügel war durchschnittlich -6,5 Prozent und Früchte und Gemüse waren -3,8 Prozent günstiger als im Vorjahr. Auch die Fachmärkte verzeichneten eine Minusteuerung von -3 Prozent.

Verkaufsflächen: Das gesamte Verkaufsnetz der Migros umfasste per Ende letzten Jahres 610 Standorte, also 6 Standorte mehr als 2009.

Erfolgreiche Produkte und Sortimente: Seit der Lancierung von Migros Premium wurde ein Umsatz von CHF 41 Mio. erzielt. Zu den besonders erfolgreichen Migros Markenartikeln zählen 2010 wiederum die "Heidi"-Produkte (+4%), die Total-Waschmittel (+7%) und weiterhin die Kosmetikartikel "I am" (+7%) und Zoe (+21%). Auch die Kaffeekapseln Delizio, welche es in elf Sorten gibt und die seit 2010 "Utz"-zertifiziert sind, erfreuen sich einer grossen Nachfrage, was das Umsatzplus von 12,7 Prozent belegt.

Produkte mit sozialem und ökologischem Mehrwert: Die 2010 lancierte Bio-Kampagne hat zu einem sehr erfreulichen Umsatzwachstum geführt und die Nachfrage nach Bio-Produkten im Vergleich zum Vorjahr markant erhöht. Der Umsatz ist um 14 Prozent auf CHF 407 Mio. gestiegen, was zu einem deutlichen Marktanteilsgewinn führte. MSC, das Label für nachhaltigen Fischfang, findet bei den Kunden ebenfalls grosse Beachtung. Der Umsatz erhöhte sich um 25 Prozent auf CHF 50 Mio. Mit einem Umsatzplus haben auch die Label Max Havelaar, FSC und Bio-Baumwolle (Migros Bio Cotton) abgeschnitten.

Erfreulich sind auch die auf CHF 40 Mio. verdoppelten Umsätze mit energiesparenden Geräten, die das Label "Topten" tragen.

Globus: Im vergangenen Jahr hat Globus umsatzmässig gut zugelegt. Der Gesamtumsatz der Globus-Gruppe (inkl. Service-Center) hat sich um CHF 22 Mio. (+2,7%) auf CHF 817 Mio. (Vorjahr CHF 795 Mio.) erhöht. Dabei haben die Globus Warenhäuser mit einer Zunahme von 2 Prozent ihre Position als führende Premium-Warenhäuser der Schweiz weiter stärken können. Der Herren Globus konnte das Vorjahr gar um 8,3 Prozent übertreffen. Denner: 2010 konnte Denner mit einem Umsatzplus (+0,8%) abschliessen.

Online-Geschäft, LeShop.ch und weitere Anbieter: LeShop.ch, der grösste Online-Supermarkt der Schweiz, schloss das Jahr erneut mit einem Rekordumsatz von CHF 151,1 Mio. ab. Das Wachstum betrug CHF 19,6 Mio. oder 15 Prozent. Gesamthaft konnte die Migros im E-Commerce-Geschäft ihre unbestrittene Position als Marktleaderin erneut markant ausbauen, nämlich um CHF 100 Mio. (+19%) auf CHF 640 Mio. Darin inbegriffen sind LeShop.ch, die Online-Aktivitäten der Hotelplan-Gruppe, sowie das Online-Geschäft von Ex Libris, Office World und Migrol.

Die Eigenindustrie konnte ihre Marktstellung im In- und Ausland auch 2010 weiter ausbauen. Sie erzielte einen Umsatz von CHF 5,312 Mrd. (Vorjahr CHF 5,186 Mrd.), was einem Plus von 2.4% entspricht. Dabei ist das internationale Geschäft dank stärkeren Exporten und der Integration zweier akquirierter Gesellschaften deutlich im zweistelligen Bereich gewachsen.

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