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31.3.2011: nachrichten
31.3.2011
Bio-Markt und BioSuisse wachsen weiter

Der Biomarkt wuchs um 6,1% auf 1,639 Mia. CHF. Der Absatz von Biosuisse läuft derart gut, dass neue Produzenten gesucht werden und immer mehr Bioprodukte importiert werden müssen.



Bio Suisse-Präsidentin Regina Fuhrer und Geschäftsführer Daniel Bärtschi suchen neue Bio-Bauern. (mw)

Bei Bio Suisse hat sich die Zahl der Neuanmeldungen von Landwirtschaftsbetrieben im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. 2010 arbeiteten 5‘521 Betriebe nach Bio Suisse Richtlinien. Mit den ca. 400 nach Bioverordnung des Bundes produzierenden Betrieben macht dies einen Anteil von rund 11% der gesamten Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz aus. Auch der Biomarkt entwickelte sich erfreulich: Er setzte sein dynamisches Wachstum fort und steigerte den Umsatz um 6,1% auf 1,639 Mia. CHF. Zur Unterstützung einer ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Landwirtschaft fordert Bio Suisse vom Bund klare Signale.

Auch im Jahr 2010 setzte der Biomarkt sein dynamisches Wachstum fort. Der Umsatz stieg um 6,1% auf 1,639 Mia. CHF. An dieser Entwicklung war, mit Ausnahme der Tiefkühlprodukte, die gesamte Produktepalette beteiligt. Neben den traditionellen Frischprodukten stieg die Nachfrage an Convenience-Produkten um fast 10%. Bioprodukte sind in allen Landesteilen beliebt, wobei sich die Westschweiz mit einem erneut überdurchschnittlichen Wachstum von 7,2% auszeichnete.

Zu den Gewinnern am Biomarkt gehörten neben den Grossverteilern, Detailhandelsketten und Discountern auch die Direktvermarkter. Die Knospe- Produzentenfamilien konnten um 10% zulegen und halten einen Marktanteil von 5,4%. Obwohl der Biofachhandel eine Umsatzeinbusse von 30 Mio. CHF (-13%) zu verzeichnen hatte, zeigen innovative Geschäfte, dass Regionalität, Beratungskompetenz und Flexibilität auch künftig zum Erfolg führen können. (Biosuisse)

(LID) - Am 1. September 1981 wurde die Bio Suisse in Basel gegründet. Damals hiess die Knospe-Organisation noch „Vereinigung Schweizerischer Biologischer Landbau-Organisationen“. Die Knospe habe sich seither zu der Biomarke mit der grössten Glaubwürdigkeit und dem höchsten Bekanntheitsgrad entwickelt, bilanzierte Bio Suisse-Präsidentin Regina Fuhrer an der Jahresmedienkonferenz vom 30. März in Worb. Seit den Anfängen stünden die Zeichen auf Wachstum. Heute reiche das Bio-Segment von Frischprodukten bis hin zu Fertigpizzen. Und zu kaufen gebe es diese Lebensmittel nicht nur in Bio- und Reformläden, sondern längst auch bei Coop, Migros und bei Discountern.

Dass Bio-Lebensmittel in sind, zeigen die Verkaufszahlen von 2010. So stieg der Umsatz um 6,1 Prozent auf 1,6 Mia. Franken an. Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise habe der Absatz – wie in den Vorjahren – zulegen können, erklärte Jürg Schenkel, Marketingleiter bei Bio Suisse. Coop wuchs um 4,7 Prozent, während die Migros aufgrund ihrer Bio-Offensive gar um 14 Prozent zulegte.

Überdurchschnittlich wuchsen auch die Bio-Verkäufe bei den Discountern (+ 15 Prozent). Dies, weil Aldi und Lidl in der Schweiz viele neue Läden eröffnet haben, so Schenkel. Einzig die Reform- und Bioläden verzeichneten einen Umsatzrückgang (-13 Prozent). Mit einem Anteil von knapp 75 Prozent dominieren Coop und Migros den Markt. 2010 gab jeder Schweizer 211 Franken für Bio-Lebensmittel aus. Der Bio-Anteil am gesamten Lebensmittelmarkt beläuft sich mittlerweile auf 5,7 Prozent. Die Beliebtheit von Bio-Produkten sei Ausdruck gewandelter Werthaltungen, erklärte Schenkel.

Das Geschäft mit Bio-Lebensmitteln läuft derzeit so gut, dass die Nachfrage - wie etwa beim Getreide - längst nicht mehr gedeckt werden kann. Folge: Immer mehr Bio-Produkte müssen importiert werden. Dass angesichts des wachsenden Marktes nicht noch mehr Terrain ans Ausland verloren geht, sucht Bio Suisse deshalb Landwirte, die auf Bio umstellen wollen.

Bis Anfang dieses Jahres haben sich 173 Bauernbetriebe zur Umstellung angemeldet, erklärte der neue Bio Suisse-Geschäftsführer Daniel Bärtschi. Gegenüber 2010 entspreche dies einer Verdoppelung. Insgesamt arbeiteten 5‘521 Betriebe nach den Bio Suisse Richtlinien. Mit den 392 Betrieben, die gemäss der Bioverordnung des Bundes produzieren, kommt der Biolandbau auf einen Anteil von rund 10 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe.

Bio Suisse reicht dies aber noch nicht. Denn in den letzten Jahren sind mehr Bauern aus dem Biolandbau aus- als eingestiegen. Die biologisch bewirtschaftete Fläche stagnierte denn auch in den letzten Jahren. Für Martin Bossard, Leiter Politik bei Bio Suisse, braucht es zusätzliche Massnahmen seitens der Politik, um den Bio-Landbau attraktiver zu machen. So fordert Bio Suisse, dass künftig die Direktzahlungen noch mehr auf die Leistung der Bauern bezogen sein müssen, als dies das Bundesamt für Landwirtschaft derzeit vorsieht. Zudem brauche es einen „Aktionsplan Bio“ wie in Österreich, wo der Staat die biologische Land- und Ernährungswirtschaft unterstützt. Vor allem aber müsse der Bund die Direktzahlungen für den Biolandbau erhöhen.

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