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26.4.2011: nachrichten
26.4.2011
KURZNEWS 26. April 2011

EFSA bewertet Claims für ISOMALT und Palatinose positiv / Bell übernimmt Bündner Fleischtrocknerei / Fehler bei Kühlkettenschuld an hoher Verderbsquote / Emmentaler Switzerland ehrt beste Käser.


EFSA bewertet Claims für ISOMALT und Palatinose positiv

In ihrer jüngsten Veröffentlichung hat die European Food Safety Authority, Parma, Italien, (EFSA/Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) alle von der BENEO-Palatinit GmbH, Mannheim, eingereichten Claims für ISOMALT und Palatinose (Isomaltulose) im Sinne von Artikel 13 Absatz 1 der Verordnung über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben positiv bewertet, heisst es in einer Pressemitteilung.

Die entsprechenden Auslobungen beziehen sich auf die Rolle der beiden Inhaltsstoffe, Zahngesundheit zu erhalten sowie den Anstieg des Blutzuckerspiegels nach dem Essen zu verringern. Beneo ist Teil der Südzucker Gruppe und beschäftigt annähernd 900 Mitarbeiter. Produktionsstätten finden sich in Belgien, Chile, Deutschland und Italien. (Backspiegel)



Bell übernimmt Bündner Fleischtrocknerei

Der Schweizer Fleischverarbeiter Bell übernimmt die in Churwalden ansässige Kocherhans und Schär AG. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Herstellung von Bündner Spezialitäten, wie Bündnerfleisch und Bündner Rohschinken.

Bell übernimmt rückwirkend per 1. Januar 2011 die in Churwalden beheimatete Fleischtrocknerei Kocherhans und Schär AG mit allen Mitarbeitern. Das Unternehmen stellt seit 1964 verschiedene Bündner Spezialitäten her, wie zum Beispiel Bündnerfleisch und Bündner Rohschinken. Die Trocknerei hat eine Kapazität von rund 1‘000 Tonnen pro Jahr und beschäftigt 17 Mitarbeiter. Über die Kaufmodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart.

Damit kommt Bell in den Besitz von eigenen Trocknungskapazitäten zur Herstellung von Bündner Spezialitäten und reduziert so die Abhängigkeit von Dritten für das Inlandgeschäft sowie für den Export. Bündnerfleisch ist der wichtigste Schweizer Exportartikel im Fleischwarenbereich. Es ist beabsichtigt, den Betrieb in die Bell Schweiz AG zu integrieren und unter der bestehenden Leitung weiterzuführen.

Kocherhans und Schär legt sehr viel Wert auf die Qualität der Produkte. Die Herstellung der einzelnen Spezialitäten erfolgt nach traditionellen Methoden und Rezepturen. Das Kernstück der Produktion ist die Lufttrocknung, die viel Erfahrung und Fachwissen erfordert. Dabei spielen das natürliche Klima und spezielle Trocknungsräume eine bedeutende Rolle. Bei der Trocknung verlieren die auserlesenen Fleischstücke bis zu 50 Prozent ihres Gewichtes. (Bell 21.4.2011)



Fehler bei Kühlkettenschuld an hoher Verderbsquote

Wegen mangelhafter Kühlung landen 35 Prozent des Obst und Gemüses in die Mülltonne. Das ergab eine Studie der Jacobs University über Kühlkettenbrüche im Lebensmitteltransport. Beim Transport von verderblichen Lebensmittel können auch geringe Temperaturschwankungen dazu führen, dass sich Bananen verfärben, Brokkoli gelb und Erdbeeren matschig werden. Vom Kunden verschmäht landen sie dann auf der Müllkippe.

Jährlich werden mehr als ein Drittel der weltweit produzierten Frischwaren vernichtet, bevor sie den Verbraucher erreichen, haben Michael Hülsmann, Professor for Systems Management, und seine Doktorandin Verena Brenner ermittelt. Oft sei beim Umladen die zu heftige Temperaturschwankung daran schuld. "Manchmal werden die Hygienevorschriften nicht eingehalten", sagt Brenner.

Die Beschwerden sind vielfältig. So wurde berichtet, dass Mitarbeiter von Verpackungszentren sich auch nach der Zigarettenpause ihre Hände nicht waschen. "Grosse Supermarktketten haben ihre eigenen Qulitätsstandards", sagt Brenner. Wenn aber ein Händler über den Grossmarkt bezieht, weiss er nicht genau, wie die Kühlkette aussieht.

Die Verlustgrössen bei Obst- und Gemüsesorten sind unterschiedlich. Eine US-Studie weist laut Brenner eine Verlustrate von jährlich bei sechs Prozent bei Zitronen aus. Bei Aprikosen liegt diese dagegen bei über 30 Prozent. Die Forscherin weiss, dass ein verbessertes Kühl-Management in der Lieferkette diese Verluste wettmachen könnte.

Das Wegwerfen von Obst und Gemüse ist darüber hinaus umweltschädigend. "Jede verfaulende Lebensmitteleinheit setzt das 4,5-Fache ihrer Menge an klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid frei", sagt Brenner. Diese Emission könnte vermieden werden. Ausserdem müssten bei einer geringer Wegwerfquote weniger Lebensmittel angebaut werden - was auch Energie, Wasser und Bedüngung einsparen würde. (Jacobs University)



Emmentaler Switzerland ehrt beste Käser.

Emmentaler Switzerland hat am 20. April 2011 zum zweiten Mal die zehn besten Emmentaler-AOC-Käseproduzenten des vergangenen Jahres geehrt. Die «goldene Käsereimarke» und damit der Titel als bester Emmentaler-AOC-Produzent 2010 ging an die Käserei Oberbütschel in Rüeggisberg. Käsermeister Fritz Bachmann erreichte mit seinem Team für seinen Käse im Jahr 2010 eine Durchschnittsbewertung von 19,958 Punkten von 20 möglichen Punkten. Nicht weniger als sechs Käsereien wurden bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet.

Damit ein Emmentaler-Käse das AOC-Gütesiegel erhält und als Emmentaler AOC verkauft werden darf, muss er bei der Qualitätskontrolle durch die Qualitätsbeauftragten von Emmentaler Switzerland mindestens 18 von 20 Punkten erreichen. Diese Kontrolle wird jeden Monat durchgeführt. Beurteilt werden neben dem Geschmack des Käses auch die Lochung, die Teigbeschaffenheit und die äussere Erscheinung.

Die «goldene Käsereimarke» und damit die Auszeichnung für den besten Emmentaler-AOC-Käseproduzenten 2010 holte sich die Käserei Oberbütschel in Rüeggisberg mit einer durchschnittlichen Bewertung von 19,958 Punkten. Die «silberne Käsereimarke» ging an das Team von Andreas Schütz von der Käserei Ganzenberg in Rohrbachgraben (19,833 Punkte), und die bronzene Auszeichnung holten sich gemeinsam die Käserei in Ursenbach um Käsermeister Fritz Lehmann, die Käserei Ilfis, Langnau i. E., um Käsermeister Urs Fankhauser, und die Käserei Winon, Beromünster, um Käsermeister Meinrad Abt (jeweils 19,7917 Punkte).

Nicht weniger als sechs der ausgezeichneten Top-10-Käser holten sich die Auszeichnung gleich zum zweiten Mal: Neben den Gewinnern der silbernen und bronzenen Käsereimarke waren das auch die Käserei Oberei, Süderen, um Käsermeister Christian Aeschlimann und die Käserei Rohrenmoos, Lommerschwil, um Käsermeister Marcel Züger. (Emmentaler Switzerland)



Emmentaler gibt Mengensteuerung auf

20.04.2011 - (Lid) - Die Delegierten von Emmentaler Switzerland haben einer Aufhebung der Mengensteuerung an ihrer Versammlung in Luzern deutlich zugestimmt. Zu Beginn der Delegiertenversammlung ging Jürg Simon, Präsident von Emmentaler Switzerland (ES), auf das Scheitern der Emmentaler-Charta ein: "Der April 2011 wird als wichtiger Monat in die Geschichte von ES eingehen, ähnlich wie der April 06, als die Mengensteuerung eingeführt wurde."

Laut Simon gibt es nun zwar grosse Veränderungen, er zeigte sich aber überzeugt, dass man stärker aus der derzeitigen Situation herauskommen wird. Die Delegierten stimmten einer Aufhebung der Mengensteuerung deutlich bei 3 Gegenstimmen und 3 Enthaltungen zu. Die Aufhebung war nötig geworden, nachdem die Emmentaler-Charta scheiterte.



Emmentaler-Absatz konnte 2010 gehalten werden.

An der Delegiertenversammlung präsentierte Emmentaler Switzerland, der Verbund von gut 85 % der Milchproduzenten, Käsehersteller und Handelsfirmen des Emmentaler AOC sein Jahresergebnis: Trotz der schwierigen Wettbewerbssituation konnte der Verbund 2010 den Absatz halten. Besonders erfreulich gestaltete sich die Absatzentwicklung in der Schweiz, wo Emmentaler Switzerland ein Absatzplus von 5,4 % verzeichnen konnte. Die Delegierten von Emmentaler Switzerland haben zudem beschlossen, die zentrale Mengensteuerung aufzuheben. Mit neuen Produktvarietäten soll gegen den Preiskampf vorgegangen werden.

Anlässlich der ordentlichen Delegiertenversammlung vom 20. April in Luzern präsentierte Emmentaler Switzerland seine Absatzzahlen 2010. Der Verbund von gut 85 % der Milchproduzenten, Käsehersteller und Handelsfirmen des Emmentaler AOC konnte 2010 trotz schwieriger Wettbewerbssituation den Absatz halten. Die Mitglieder von Emmentaler Switzerland setzten 2010 total 23‘612t Emmentaler-Tafelware (Portionen) und total 2‘847t Emmentaler-Schmelzrohware (verarbeitet zu Schmelzprodukten wie z. B. Schmelzkäse) ab und damit in etwa gleich viel wie 2009.

Dies, obwohl im vergangenen Jahr einzelne Käseproduzenten parallel zur Sortenorganisation mit der Produktion und dem Vertrieb von Emmentaler AOC begonnen und damit einen Parallelmarkt aufgebaut haben. Besonders erfreulich gestaltete sich die Absatzentwicklung in der Schweiz, wo Emmentaler Switzerland ein Absatzplus von 5,4 % verzeichnen konnte. Total wurden in der Schweiz 7‘338t Emmentaler-Portionen abgesetzt.

Durch die starke Aufwertung des Schweizer Frankens um rund 15 % gegenüber dem Euro geriet die Wertschöpfung des Emmentaler AOC, der zu zwei Dritteln in den Euro-Raum exportiert wird, unter Druck. Schliesslich führte das ungesteuerte Milchangebot im Jahre 2010 auch dazu, dass die Zahl der Anlehungen und Fälschungen aus der Schweiz zugenommen hat.

Die Delegierten von Emmentaler Switzerland haben an der Delegiertenversammlung entschieden, die zentrale Mengensteuerung aufzuheben. Die Steuerung der Produktionsmenge geschieht künftig durch die Handelsfirmen selbst, welche den Emmentaler AOC von den Käsereien einkaufen. Diese Lösung garantiert den Mitgliedern von Emmentaler Switzerland gleiche Wettbewerbsbedingungen, wie sie auch die Aussenseiter haben.

Mit neuen Produktvarietäten gegen den sich verschärfenden Preiskampf. Ausblickend auf das kommende Jahr, rechnet Emmentaler Switzerland mit einem sich weiter verschärfenden Preiskampf auf dem Standardsortiment. Es geht für Emmentaler Switzerland deshalb darum, gezielt Produktvarietäten bei neuen Zielgruppen oder in neuen Märkten zu platzieren. Mit dem Gotthelf-Emmentaler im Frühjahr und dem Rahmtaler von Emmentaler Switzerland im Herbst werden in diesem Jahr gleich zwei solche neue Varietäten auf den Markt gebracht.

Von Seiten der Gruppierung Handel mussten auf Grund der Rücktritte von Richard Gander, Lustenberger + Dürst S.A., Josef Hardegger, Hardegger Käse AG, und Rolf Gasser, Emmi Käse AG, gleich drei von vier Vorstandsposten neu besetzt werden. Mit Leohnard Wey, Emmi Käse AG, Michel Pellaux, Cremo S.A., und Jürg Wüthrich, Alibona AG, konnten diese Vakanzen besetzt werden. Zudem gab der Vorstand bekannt, dass der aktuelle Geschäftsführer von Emmentaler Switzerland, Arthur Fasel, Ende des Jahres 2011 in Pension gehen wird. Die Stelle wird ausgeschrieben. (Emmentaler Switzerland)



Gnadenlose «Wertvernichtungs-Aktionitis» bei Gemüse

Die Gemüseproduzenten fordern Verzicht auf verantwortungslose Schnäppchen! Diesen eindringlichen Appell an den Inland- und Detailhandel sowie an die Konsumentinnen und Konsumenten der gnadenlosen «Wertvernichtungsaktionitis» Einhalt zu gebieten, verabschiedeten die Delegierten des Verbandes der schweizerischen Gemüseproduzenten (VSGP) am 20. April 2011 einstimmig.

Gemäss VSGP-Präsident Hannes Germann hielten sowohl Fragen der Raumplanung als auch die verschiedenen Landwirtschaftsdossiers den Verband auf Trab. Als Damoklesschwert über den Schweizer Produzenten erachtet Germann die WTO-Front (Doha-Runde), von der es gewisse Zeichen der Entspannung gibt. Umso nachdrücklicher sei der Bundesrat zum Abbruch der Verhandlungen für einen Agrarfreihandel mit der EU aufzufordern. Der Präsident dankte dem scheidenden Direktor Nicolas Fellay für sein knapp zehnjähriges, engagiertes Wirken.

Der neue Direktor, Beat Stierli, dankte dem interimistischen Direktor Pascal Toffel, der in der Übergangsphase einen enormen Einsatz geleistet hat. Mit Genugtuung konnte Beat Stierli das inzwischen wieder vollständige Team der Geschäftsstelle vorstellen, das sich mit vollem Elan für die Anliegen der Gemüseproduzenten einsetzt. Stierli unterstrich, dass er mit dem VSGP den Kampf gegen ein Freihandelsabkommen weiter führen werde. Das prächtige Wetter hat in der Schweiz für optimale Wachstumsbedingungen und eine entsprechend frühere Ernte gesorgt.

Pünktlich zu Ostern kamen deshalb bereits Schweizer Tomaten und Gurken in die Regale. Die Auswahl an inländischen Salaten ist seit einigen Wochen von vorzüglicher Qualität und sehr vielseitig. Die Schweizer Gewächshausproduzenten wären bereit, wie in den Niederlanden mit Blockheizkraftwerken einen Beitrag zur Deckung der Stromlücke zu leisten und die Ökobilanz weiter zu verbessern. Dies wird leider durch wirtschaftlich unannehmbare Einspeisekonditionen ins Stromnetz verhindert. (Verband schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP)

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