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14.7.2011: nachrichten
14.7.2011
Snacks und Megaportionen in der Kritik

Snacking und Riesenportionen sind gemäss einer amerikanischen Studie schuld an der Fettsucht. Die Menge der konsumierten Kalorien ist um einen Drittel angestiegen.



Seit zehn Jahren ist die Kalorienmenge pro Portion stetig gestiegen, ebenso die Portionengrösse, die Fastfood-Verkaufsstellen und die Konsumhäufigkeit pro Tag.


(University of North Carolina) - Das Essen zwischendurch und grosse Portionen sind zwei der grössten Feinde von Menschen, die Diät halten. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of North Carolina (http://www.northcarolina.edu) gekommen.

In Amerika ist die tägliche Kalorienmenge in den letzten 30 Jahren um fast ein Drittel auf 2.374 Kalorien angestiegen. Der Einfluss von grösseren Portionen und exzessives Snacking überwiegt sogar die Verlagerung der Ernährung in Richtung kalorienreicher Lebensmittel, betonen die Wissenschaftler in PLoS Medicine.

Im Kampf gegen Fettsucht kann die Konzentration darauf helfen, wie viel und wie oft Menschen Nahrung zu sich nehmen. Fettsucht nimmt in der westlichen Welt seit den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts stark zu. In Amerika ist ein Drittel der Erwachsenen, das sind mehr als 72 Mio. Menschen, betroffen.

Das Team um Kiyah Duffey und Barry Popkin analysierte die Daten von Umfragen zum Thema Essen, die in den 70er-, 80er- und 90er-Jahren sowie im letzten Jahrzehnt durchgeführt wurden. Diese Befragungen erhoben, wie viel Nahrung und Flüssigkeit ein Mensch innerhalb von 24 Stunden zu sich nimmt.

Laufend mehr Kalorien

1977/78 waren es durchschnittlich noch rund 1.803 Kalorien. 2003 bis 2006 waren es schon 2.374. Allein im letzten Jahrzehnt des analysierten Zeitraums wurden täglich rund 229 Kalorien mehr konsumiert. Mehrere Faktoren spielen bei der Energiezufuhr eine Rolle: Die Anzahl der Kalorien, die in einer bestimmten Menge eines Nahrungsmittels enthalten ist, die Grösse der Portion und wie viele Mahlzeiten und Snacks täglich zu sich genommen werden. Alle diese Parameter haben sich verändert. Die vermehrte Gelegenheit zu essen und die Grösse der Portionen scheinen jedoch für den Grossteil der Veränderung verantwortlich zu sein.

Die Wissenschaftler schlagen vor, sich bei der Beschäftigung mit Fettsucht auf die Reduzierung von Snacks und Mahlzeiten sowie auf die Verkleinerung der Portionen zu konzentrieren.

Áine O'Connor von der British Nutrition Foundation http://www.nutrition.org.uk betonte laut BBC, dass es sich zwar um eine amerikanische Studie handle, dennoch seien viele der Faktoren, die zu einer Fettsucht führen auch in Grossbritannien zu beobachten. Der Artikel der Wissenschaftler ist zu finden unter http://www.plosmedicine.org
/article/info:doi/10.1371/journal.pmed.1001050 .

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