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29.11.2011
KURZNEWS 29. November 2011

Martin Henck wird Hilcona-CEO / Deutsche Bauern protestieren gegen Schweizer „Light-Butter“ / Schokolade mit Süsse aus Früchten / Mehr Absatzförderung für Schweizer Fleisch / Schoggigesetz: Budget soll besser ausgeschöpft werden


Martin Henck wird Hilcona-CEO

HILCONA bekommt einen neuen CEO. Ab 1. Februar 2012 beginnt der Schweizer Martin Henck und übernimmt dann sukzessiv alle Aufgaben als CEO von Jürgen Hilti bei der Hilcona AG. Jürgen Hilti wird sich seinerseits wieder auf die Aufgaben des Verwaltungsrats-Präsidenten beim Liechtensteiner Unternehmen konzentrieren, dessen Vorsitz der Geschäftsleitung er nur vorübergehend wieder inne hatte.

[Fürstentum Liechtenstein, Schaan] Die intensive Suche nach einem Nachfolger, der die langfristige und nachhaltige Wachstumsstrategie von HILCONA weiterführt und die Integration der Bell Convenience-Sparte ins Unternehmen plangemäss weiter vorantreibt, war erfolgreich. Mit Martin Henck erhält HILCONA einen national und international erfahrenen Manager der Konsumgüterbranche, welcher zuletzt als Global Marketing und Business Leader für die Strategieentwicklung Premium Chocolate & Gifting bei Nestlé in Vevey tätig war.

Der 48-jährige Schweizer besitzt eine breite Erfahrung im technischen als auch kommerziellen Bereich und war als Innovationsmanager in der Milchwirtschaft, als technischer Leiter bei Mövenpick Fine Foods und als Geschäftsführer bei Nestlé für Mövenpick Ice Cream verantwortlich. Er ist promovierter Lebensmittel-Ingenieur der ETH Zürich und absolvierte ein Executive MBA am IMD in Lausanne.

Es gilt nun mit dem kompetenten HILCONA Team die marktführende Position im Raum DACH weiter auszubauen, insbesondere durch verstärktes Wachstum in internationalen Retail- und Foodservice-Märkten sowie die erfolgreiche Weiterentwicklung des schweizerischen und auch internationalen Marken- und Handelsmarken-Geschäfts voranzutreiben. "Ich bin überzeugt, dass wir mit Kompetenz, Kreativität und Leidenschaft bei der Bewältigung aller Aufgaben, die erfolgreiche Entwicklung HILCONA`s vorantreiben werden", so der designierte Martin Henck.

HILCONA entwickelte sich vom grössten Konservenhersteller in der Schweiz zum Pionier in der frischen Convenience in der Schweiz und im nahen EU Ausland. Das Liechtensteiner Unternehmen bedient alle wesentlichen Lebensmittel-Einzelhandels- und Gastro-Kanäle in der Schweiz und im an die Schweiz angrenzenden Ausland. Es ist führend in den meisten angebotenen Sortimentsgebieten. In Deutschland ist HILCONA die bekannteste Marke für "Frische Pasta". Seit Anfang des Jahres 2011 haben HILCONA und Bell ihre Kräfte im Bereich Frisch-Convenience gebündelt. (Hilcona 29. November 2011)



Deutsche Bauern protestieren gegen Schweizer „Light-Butter“

28.11.2011 - (lid) – Deutsche Milchbauern veranstalten eine Protestaktion gegen den Export von „Light-Butter“ von der Schweiz in die EU. Die deutschen Bauern wollen am Dienstag am Grenzübergang in Lörrach symbolisch Schubkarren mit Butter über die Grenze schieben, wie der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und das European Milk Board (EMB) in einer Medienmitteilung schreiben. Anlass dafür ist der Export von sogenanntem „Brotaufstrich auf Milchbasis“ von der Schweiz in die EU.

Dieser „Light-Butter“ muss im Gegensatz zu normaler Butter nicht verzollt werden. Die deutschen Landwirte befürchten dadurch Verzerrungen auf den Märkten und einen höheren Druck auf die Produzentenpreise in der EU. In den ersten zehn Monaten 2011 wurden rund 3‘000 Tonnen „Light-Butter“ in exportiert. Beteiligt an der Aktion sind auch die Schweizer Organisationen Uniterre und BIG-M.



Migros erhält den wichtigsten internationalen Energiepreis

Über 1000 Projekte aus 105 Ländern haben sich für den Energy Globe Award beworben. Die Migros erhielt für ihren Einsatz für saubere Energie den Preis der Kategorie Luft und den Länderpreis Schweiz. Die Migros wurde für ihr 30-jähriges Engagement im Energie- und Umweltbereich ausgezeichnet. In der Preisrede lobte Österreichs Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner die Migros: "Der Schweizer Detailhändler setzt sich auf vielfältige Weise für saubere Energie ein. Dank Photovoltaik und Energiemanagement ist das Unternehmen ein echter Klimaschützer."

Die Migros ist in der Kategorie Luft für "30 Jahre Energieeffizienz: Pioniertaten gekoppelt mit einer breiten Umsetzung" ausgezeichnet worden und hat zusätzlich den Länderpreis Schweiz erhalten. Insgesamt bestimmte die Jury in den Kategorien Luft, Erde, Feuer, Wasser und Jugend sechs Sieger, ausgewählt von über 1000 Projekten aus insgesamt 105 Ländern.

Die Anerkennung hat sich die Migros mit ihrem langjährigen Engagement für Energieeffizienz und Klimaschutz verdient. Alleine in den letzten 20 Jahren konnte das Unternehmen die CO2-Emissionen ihrer Filialen um die Hälfte reduzieren. Ausserdem verfügt die Migros über die grösste Minergie-Fläche der Schweiz, reduziert konsequent ihren Energieverbrauch und engagiert sich als Pionierin seit Jahrzehnten im Bereich der Sonnenenergie.

"Wir sind stolz darauf, dass wir mit unserem Engagement die Jury überzeugen konnten", erklärt Martin Hitz, Leiter Bau und Immobilien der Migros Ostschweiz. "Die Anerkennung ist für mich und meine Kollegen in den anderen Genossenschaften ein Ansporn, weiterhin in die Umwelt zu investieren und auch Pioniertaten zu wagen - ganz im Sinn von Gottlieb Duttweiler." (MGB 28.11.2011)



Schokolade mit Süsse aus Früchten

Die Nachfrage nach Produkten, die frei von Zusatzstoffen, Konservierungsmitteln oder raffinierten Zuckerarten sind, nimmt zu. Die Konsumenten wägen ihren Wunsch nach schmackhaften Produkten und ihr Bedürfnis nach natürlicher und gesunder Ernährung fortwährend gegeneinander ab. Barry Callebaut, der weltweit führende Hersteller von hochwertigen Kakao- und Schokoladenprodukten, bietet nun eine neue Alternative: Sweet by Fruits(TM). Diese Schokolade wird durch natürliche Fruchtzuckerarten gesüsst, die ausschliesslich aus Früchten gewonnen werden und raffinierten Zucker ersetzen.

"Wir freuen uns sehr über die Einführung von Sweet by Fruits(TM), die erste Schokolade auf dem Markt, deren Zucker zu 100% aus Früchten gewonnen wird", so Hans Vriens, Chief Innovation Officer bei Barry Callebaut. "Diese Schokolade enthält weder raffinierten Zucker noch künstliche Süssstoffe. Sie besteht aus ausgewähltem Kakao und ist mit Zucker aus Früchten wie Äpfeln und Trauben gesüsst, wodurch das exquisite Geschmackserlebnis unserer erstklassigen Schokolade vollumfänglich erhalten bleibt."

Sweet by Fruits(TM) ist die erste Schokolade, die das gesamte und komplexe Zuckerprofil ausgewählter Früchte enthält. Damit trägt das Produkt dazu bei, die wachsende Nachfrage nach Schokolade nur aus natürlich gewonnenen Zutaten zu decken. Zudem führt ihr Konsum nicht zu potenziellen Nebenwirkungen, die mit bestimmten anderen alternativen Süssungs-mitteln einhergehen.

Zuckerarten wie Glucose, Fructose, Saccharose, Polyole und komplexe Zuckerarten kommen in Früchten natürlicherweise vor. Während bei herkömmlicher Fructose-Schokolade die Fructose-Basis isoliert und gereinigt wird, enthält Sweet by Fruits(TM) das gesamte Zuckerprofil der ausgewählten Früchte. Die Besucher des Stands von Barry Callebaut an der FIE werden in den Genuss einer exklusiven Vorpremiere dieser Schokolade kommen, deren Süsse auf Früchten basiert.

Neben Sweet by Fruits(TM) wird Barry Callebaut weitere Süssungslösungen wie seine mit Stevia-Extrakt gesüsste Schokolade präsentieren. Nach der Zulassung von Stevia durch die EU-Kommission am 12. November 2011 kann Barry Callebaut nun auch industrielle Kunden in Europa mit Schokolade beliefern, die statt mit Zucker mit dem Extrakt aus den Stevia-Blättern gesüsst ist. Diese Schokolade kann ebenfalls am Stand von Barry Callebaut an der FIE von den Besuchern degustiert werden. (Barry Callebaut 28. November 2011)



Mehr Absatzförderung für Schweizer Fleisch

Proviande, 25. November 2011 - Eine effiziente Absatzförderung für Schweizer Fleisch und Fleischprodukte gewinnt in einem gesättigten Fleischmarkt immer mehr an Bedeutung. Die Fleischbranche hat die Zeichen der Zeit erkannt und der zweiten Erhöhungsstufe für die Kommunikationsbeiträge an Proviande zugestimmt.

Die Absatzförderung für Schweizer Fleisch und Fleischprodukte mithilfe von Marketing und Öffentlichkeitsarbeit wird in einem gesättigten Nahrungsmittelmarkt immer wichtiger, sowohl als Marktstütze im Inland wie auch als Unterstützung beim Aufbau neuer Märkte im Ausland. Mit Werbung und Überzeugungsarbeit müssen den Konsumentinnen und Konsumenten die Vorteile von einheimischem Fleisch nähergebracht werden, um die inländische Fleischproduktion langfristig – also auch bei einer möglichen Grenzöffnung – mindestens auf heutigem Niveau halten zu können. Mit der vor Jahresfrist beschlossenen sukzessiven Erhöhung der Kommunikationsbeiträge werden die strategischen Ziele der Marketingkommunikation «Schweizer Fleisch» konsequent weiterverfolgt und die Bundesmittel sollen bestmöglich ausgeschöpft werden.

Der Bund unterstützt Projekte zur Absatzförderung einheimischer Landwirtschaftsprodukte subsidiär mit einem Anteil von maximal 50% der Projektkosten, sofern die Branche die nötigen Eigenmittel selbstständig aufbringt. Proviande erarbeitet als Verantwortliche für die Basiskommunikation «Schweizer Fleisch» zusammen mit den zuständigen Kommissionen die entsprechenden Absatzförderungsmassnahmen für Schweizer Fleisch im In- und Ausland.

Gemäss Verwaltungsratsbeschluss werden die Eigenmittel über Kommunikationsbeiträge bei den Branchenmitgliedern generiert, je zur Hälfte bei den Produzenten- und bei den Schlachtbetrieben. Die Beiträge werden pro Tier – bzw. pro Tonne Lebendgewicht beim Geflügel – festgelegt.

Um das Kommunikationskonzept weiterzuentwickeln und die Massnahmen zur Absatzförderung für Schweizer Fleisch und Fleischprodukte ausbauen zu können, haben Branchenvertreter eine Erhöhung der Eigenmittel angeregt und der Verwaltungsrat von Proviande beschloss bereits Ende 2010 eine sukzessive Erhöhung der Kommunikationsbeiträge über drei Jahre um je 20% bei allen Tierarten. An seiner Herbstsitzung stimmte der Verwaltungsrat in Absprache mit der Fleischbranche nun auch der zweiten Erhöhungsstufe per 1. Januar 2012 zu.



Schoggigesetz: Budget soll besser ausgeschöpft werden

Seco, 23.11.2011 - Der Bundesrat hat am 23. November 2011 die Revision der beiden Ausführungsverordnungen zum Bundesgesetz über die Ein- und Ausfuhr von Erzeugnissen aus Landwirtschaftsprodukten beschlossen. Das so genannte "Schoggigesetz“ regelt den Handel mit landwirtschaftlichen Verarbeitungsprodukten und gleicht die in der Schweiz höheren Rohstoffpreise für die Nahrungsmittelindustrie aus. Die Verordnungsrevisionen umfassen Änderungen des Rohstoffpreisausgleichs bei Eiern, Pflanzenfett, Zucker und Milchgrundstoffen. Zudem sollen die zur Verfügung stehenden Budgetmittel besser ausgeschöpft werden können. Die revidierten Verordnungen treten am 1. Januar beziehungsweise am 1. Februar 2012 in Kraft.

Beim Rohstoffpreisausgleich entscheidet neu das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD), ob für Eiprodukte und Zucker Ausfuhrbeiträge gewährt werden. Bisher lag diese Kompetenz beim Bundesrat. Beim Zucker sollen wie bisher keine Ausfuhrbeiträge gewährt werden. Bei Eiprodukten besteht die Absicht, in Zukunft auf Ausfuhrbeiträge zu verzichten, da bereits heute die bei der Ausfuhr unterstützten landwirtschaftlichen Verarbeitungsprodukte überwiegend importierte Eier enthalten. Dadurch könnten die frei werdenden Mittel für den Rohstoffpreisausgleich im Milch- und Getreidebereich verwendet werden.

In Bezug auf Pflanzenfett wird der Rohstoffpreisausgleich für Einfuhren aus der EU und aus Drittländern in Zukunft auf derselben Grundlage berechnet, was den Mechanismus des Rohstoffpreisausgleichs kohärenter macht. Für verarbeitete "Magermilch" wird auf Ausfuhrbeiträge verzichtet.

Der Bundesrat hat im Weiteren die Verfahren sowie die Fristen zur Einreichung der Abrechnungsgesuche angepasst, damit die zur Verfügung stehenden Budgetmittel besser ausgeschöpft werden können. Sämtliche Ausfuhren der Monate Dezember (Vorjahr) bis November (laufendes Jahr) werden neu dem Budget des laufenden Jahres belastet. Dadurch können Probleme im Zusammenhang mit dem Abschluss des Budgetjahres vermieden werden. Für die Zuteilung der Mittel sind zudem neu ausschliesslich die effektiven Ausfuhren des Vorjahres massgebend; auf das so genannte Vorausfestsetzungsverfahren wird verzichtet. Dadurch kann die Budgetplanung verbessert werden, ohne dass es zu einem grösseren Aufwand seitens der Industrie und der Verwaltung kommt.

Das Bundesgesetz über die Ein- und Ausfuhr von Erzeugnissen aus Landwirtschaftsprodukten regelt den Handel mit landwirtschaftlichen Verarbeitungsprodukten. Handlungsbedarf besteht, weil die Ausführungsverordnungen zum "Schoggigesetz" - die Verordnung über Ausfuhrbeiträge für Erzeugnisse aus Landwirtschaftsprodukten (Ausfuhrbeitragsverordnung) und die Verordnung über die Industrieschutzelemente und die beweglichen Teilbeträge bei der Einfuhr von Erzeugnissen aus Landwirtschaftsprodukten - seit dem 1. Februar 2005 praktisch unverändert in Kraft sind. Die beiden revidierten Verordnungen treten am 1. Januar 2012 beziehungsweise am 1. Februar 2012 in Kraft.



Neue Aromenverordnung: Schwere Kost für Bäckereien

Das Wissensforum Backwaren greift in der neuen Ausgabe von backwaren aktuell die komplexen Kennzeichnungsregeln der Aromenverordnung auf, die derzeit in der ganzen Backbranche viel Verunsicherung hervorrufen. „Man kann wirklich alles noch komplizierter machen, die neue Aromenverordnung ist dafür der beste Beweis“ berichten die Autoren des Beitrags zur neuen Aromenverordnung Dr. Herbert Wintoch und Armin Gagel. Täglich werden Sie mit Fragen ihrer Kunden konfrontiert, die in der Backstube damit kämpfen, was denn nun wie zu kennzeichnen sei. (Wissensforum Backwaren e.V. 22.11.2011)

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