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20.12.2011: nachrichten
20.12.2011
KURZNEWS 20. Dezember 2011

Herkunft von Fisch besser überprüfen / Economiesuisse: WTO nicht auf Doha-Runde reduzieren / OLIO 2011: Die offiziell besten Olivenöle


Herkunft von Fisch besser überprüfen

20.12.2011 - (lid) – Die Schweiz soll mit eigenen Kontrollen sicherstellen, dass keine Fischprodukte aus illegaler Fischerei in den Handel gelangen. Der Ständerat nahm eine entsprechende Motion von SP-Nationalrat Carlo Sommaruga mit 26 gegen 8 Stimmen an, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Zuvor hatte auch der Nationalrat zugestimmt. Der Bundesrat hatte sich gegen die Motion ausgesprochen, unter anderem weil ein grosser Teil der Fischprodukte über die EU in die Schweiz gelange und somit bereits die einwandfreie Herkunft geklärt sei.



M-Industrie baut Marktposition in Italien aus

(MGB 20.12.2011) - Die M-Industrie und die Atlante S.r.l. in Casalecchio di Reno, Bologna haben eine strategische Zusammenarbeit beschlossen. Die Partnerschaft wird mittels einer Minderheitsbeteiligung von 20 % der M-Industrie an Atlante S.r.l. bekräftigt. Mittels gemeinsam entwickelten neuen Food-Konzepten soll die starke Position von Atlante im italienischen Detailhandel weiter ausgebaut werden. Der M-Industrie ermöglicht die Partnerschaft eine Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeiten in Italien.

Atlante ist ein schnell wachsendes, im italienischen Detailhandel gut positioniertes Unternehmen mit rund 30 Mitarbeitenden. Das Unternehmen ist im Brand Management und Vertrieb von Food-Produkten (v.a. Milch/Käse/Joghurt, Soja, Frischbackwaren, Getränke und Snacks) tätig. Darüber hinaus verfügt Atlante über ein Netzwerk für alle Temperaturbereiche der Lebensmittellogistik. www.atlantesrl.it

Die M-Industrie gehört mit 16 leistungsstarken Unternehmen in der Schweiz und 3 Betrieben im Ausland zur Migros-Gruppe. Sie bietet über 20'000 hochwertige Food- und Near-Food-Produkte zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis an und ist damit eine der grössten Eigenmarkenproduzenten weltweit.

Die M-Industrie setzt auf den Industriestandort Schweiz; ihr Geschäft - basierend auf den Werten Leistungsfähigkeit, Qualität und Zuverlässigkeit - baut sie laufend weiter aus. Als Industriegruppe der Migros exportiert sie Schweizer Qualitätsprodukte in über 50 Länder. Mit rund 10'000 Mitarbeitenden, darunter 366 Lernenden in mehr als 20 Berufen, ist sie eine bedeutende Arbeitgeberin in der Schweiz.



Economiesuisse: WTO nicht auf Doha-Runde reduzieren

(economiesuisse 15. Dezember 2011) - Vom 15.-17. Dezember 2011 findet in Genf die achte WTO-Ministerkonferenz statt. economiesuisse bedauert, dass die Verhandlungen der Doha-Runde feststecken und keine Verbesserung des Marktzugangs für Industriegüter und Dienstleistungen vereinbart werden kann. Die WTO bleibt jedoch der Garant von Transparenz, des Schutzes vor Protektionismus und eines regelbasierten Welthandelssystems und muss in diesen Kernfunktionen weiter gestärkt werden.

Die Doha-Verhandlungen zur Liberalisierung des Welthandels stecken fest. Nach wie vor fehlt der politische Wille für eine Einigung in den USA, der EU und grossen Schwellenländern. Dies ist zu bedauern: Eine neue Studie im Auftrag der EU-Kommission schätzt, dass eine Liberalisierung des Waren- und Dienstleistungshandels sowie eine effizientere Zollabwicklung pro Jahr die weltweite Wirtschaftsleistung um mindestens 187 Milliarden Dollar vergrössern würde.

Andere Studien gehen von 300 bis 700 Milliarden zusätzlichen Wachstums aus. Insbesondere im aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld wäre dies eine effektive Konjunkturspritze und würde sich positiv auf die Schaffung von Wohlstand und Arbeitsplätzen auswirken.

Es wäre jedoch falsch, die WTO auf die Doha-Runde zu reduzieren. Die Welthandelsorganisation schafft transparente, allgemein verbindliche und durchsetzbare Regeln. Sie muss deshalb gestärkt und wieder handlungsfähig gemacht werden. Folgende Bereiche sind aus Sicht von economiesuisse prioritär:

1. Kampf gegen Protektionismus: Allein im letzten halben Jahr haben Staaten über 130 diskriminierende Schutzmassnahmen ergriffen. Der Überwachungsmechanismus von handelsbeschränkenden Massnahmen im Import und Export der WTO muss aufrechterhalten und weiter gestärkt werden.

2. WTO-Beitritt Russlands: Russland ist die letzte bedeutende Volkswirtschaft, die noch nicht Mitglied der WTO ist. Die Aufnahme ist nicht nur ein positives Signal für Investitionen in Russland, sondern kommt der Schweizer Wirtschaft durch den Abbau von Zöllen auf Maschinen, Milchprodukten oder Chemikalien sowie einem besseren Marktzugang für Dienstleistungen direkt zu Gute. Der Beitritt ist auch ein Erfolg für die Schweizer Diplomatie, die eine wesentliche Rolle als Vermittlerin eingenommen hat.

3. Öffentliches Beschaffungswesen: Sofern auch substanzielle Marktzugangsverpflichtungen von Industrieländern wie Japan oder den USA gemacht werden, ist eine Einigung bei der Revision des WTO-Abkommens über das öffentliche Beschaffungswesen (GPA) zu erzielen. Dies würde auch den Beitritt von Ländern wie China, Indien oder Russland zum GPA erleichtern.

4. Institutionelle Reform: Zur Stärkung der WTO ist eine Überarbeitung des Streitschlichtungsmechanismus sowie die Stärkung des Sekretariats notwendig.

5. Pragmatismus: Ergebnisse, die in einzelnen Verhandlungsbereichen erzielt werden können, sollten vorzeitig angewendet werden. Dies gilt beispielsweise für den Abbau von nichttarifären Handelshemmnissen und für Handelserleichterungen. Zudem sollten die Verhandlungen über einen plurilateralen Abbau von Zöllen bei Maschinen oder Chemikalien (sogenannte Sektorabkommen) wieder belebt werden.

6. Neue Themen: Die WTO muss den veränderten weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung tragen und in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft Regeln für Investitionen, Wettbewerb, Subventionen im Dienstleistungssektor und Rohstoffe erarbeiten.

Die Schweizer Wirtschaft steht nach wie vor geschlossen hinter der WTO als Garant eines transparenten und regelbasierten Welthandels und fordert, dass die multilaterale Handelsliberalisierung mit dem notwendigen politischen Willen fortgesetzt wird.



Gesucht: Zweinutzungshuhn für Eier- UND Fleisch-Produktion

(aid 14.12.2011) - Das Zweinutzungshuhn, also eine Hühnerrasse, bei der die weiblichen Tiere als Legehennen und die männlichen als Masthähnchen Verwendung finden, wird seit Jahren dringend gesucht. Nur so kann die Tötung von jährlich Hunderten Millionen Küken beendet werden. Männliche Tiere der handelsüblichen Hybridrassen sind nicht masttauglich, während die Hennen bei Rassen mit masttauglichen männlichen Tieren oft eine geringe Legeleistung aufweisen. Eine Zweinutzungsrasse bietet also einen Kompromiss zwischen Legeleistung und Masteignung.

Im Grossraum Berlin versucht ein Modellprojekt einiger Naturland-Biobetriebe mit dem Titel "ei Care" Hühner der Zweinutzungsrasse "Les Bleus" bei den Verbrauchern zu etablieren. Die Tiere sind als Bresse-Hühner bekannt, dürfen aber, da es sich dabei um eine kontrollierte Herkunftsbezeichnung handelt, hier nicht so genannt werden. Die Rasse wurde gewählt, weil die Hennen genug Eier legen und die Hähne genügend Fleisch ansetzen, um für den Biomarkt interessant zu sein. Erwartet werden 250 Eier pro Jahr bzw. ein Ausschlachtgewicht von rund zwei Kilogramm. Bis zur zwölften Woche werden die Tiere gemeinsam aufgezogen, dann werden Hähne und Hennen getrennt.

Die Hähne werden mehr als 80 Tage gemästet, so haben sie genügend Zeit, um Fleisch anzusetzen. Die Gewichtszunahmen der "Les Bleus" sind nicht zu vergleichen mit denen gängiger Hähnchenrassen, die nach 35 Tagen geschlachtet werden. Das Endprodukt aber auch nicht, denn es ist ein "richtiges" Hähnchen mit zwei Kilogramm Gewicht und deutlich ausgeprägtem Geschmack. Kein Kompromiss ohne Haken: Die Produktionskosten steigen durch die längere Mastzeit und die geringere Eizahl: im Vergleich zum durchschnittlichen Bio-Ei um 10 Cent pro Ei bzw um zwei Euro pro Kilogramm Fleisch.



PRESSESCHAU



Die offiziell besten Olivenöle 2012

Für Sie gelesen im Salz+Pfeffer, Ausgabe Dezember 2011: Die Besucher der Zürcher «Gourmesse 2011» konnten vom 8. bis zum 11. Oktober an der Olivenölbar über 140 extravergine Olivenöle aus zehn Ländern degustieren und bewerten. Ziel dieser Untersuchung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW war, die aus Konsumentensicht beliebtesten Olivenöle zu ermitteln und den Herstellern und Importeuren die sogenannten Olio-Preise zu verleihen. Weit über 1000 Messebesucher beteiligten sich.

Bei der Auswertung ergaben sich zehn Favoriten, welche den begehrten Publikumspreis für sich entscheiden konnten. Überraschenderweise stammten die meisten Gewinneröle nicht wie in den Vorjahren aus Italien sondern mit deutlichem Abstand aus Spanien. Auch an die USA und Kroatien konnte je ein Preis vergeben werden, zwei für den Schweizer Markt ungewöhnliche Produktionsländer. Unabhängig vom Herkunftsland, bevorzugten die Konsumenten die Olivensorte «Arbequina».

Die an der Gourmesse präsentierten Olivenöle wurden bereits im Frühling am «International Olive Oil Award Zurich (IOOA)» objektiv evaluiert. Dabei handelt es sich nicht wie beim OLIO um einen Konsumententest, sondern um eine Beschreibung und Qualitätsbewertung der Olivenöle durch geschulte Prüfer des Swiss Olive Oil Panel (SOP) an der ZHAW.

Bei der Beurteilung wurden die offiziellen Normen für die Klassifizierung von Olivenöl «extra vergine» der EU und des IOC (International Olive Council) berücksichtigt. Ausserdem erhielten alle Öle eine Aromaprofilierung sowie eine Bewertung bzgl. Harmonie und Dauerhaftigkeit. Es gab als Medaillen sechs Goldene Oliven, sechs Silberne Oliven und zwölf Awards in den drei Intensitätskategorien «leicht», «mittel» und «intensiv». Die Ergebnisse des IOOA wurden als Broschüre publiziert und können via iooa.ilgi@zhaw.ch bezogen werden.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen objektiver Evaluierung und Konsumententest? Sieben von den zehn Olivenölen, welche im 2011 mit dem «OLIO» ausgezeichnet wurden, erzielten auch eine Prämierung am IOOA. Dies lässt vermuten, dass die Beliebtheit von Olivenölen bei Konsumenten in direktem Zusammenhang mit guter Qualität steht. Die Publikumsfavoriten OLIO 2011 waren:

Gold: Rincon de la Subbetica aus Spanien (Andalusien). Olivensorte: 100% Hojiblanca, Intensität: mittel. Importeur: Imex Delikatessen AG Sigrist Franziska + Otto 8853 Lachen Schweiz

Gold: Seleccion Melgarejo- Arbequina aus Spanien (Andalusien). Olivensorte:100% Arbequina. Intensität mittel. Importeur: Imex Delikatessen AG Sigrist Franziska + Otto 8853 Lachen Schweiz

Silber: Ex Albis aus Kroatien (Istrien). Mix aus 6 Sorten. Intensität: mittel.

Auszug aus dem Bericht im Salz+Pfeffer, Ausgabe Dezember 2011. Weitere Infos: www.ilgi.zhaw.ch/sensorik - www.oliveoilaward.ch - www.salz-pfeffer.ch

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