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17.1.2012: nachrichten
17.1.2012
KURZNEWS 17. Januar 2012

Käse ist beliebt bei Ladendieben / Salon du Chocolat 2012 erstmals in Zürich / Barry Callebaut übernimmt spanisches Unternehmen La Morella Nuts S.A. / Bell-Gruppe 2011 weiter gewachsen


Käse ist beliebt bei Ladendieben

17.01.2012 - (lid) – Käse war 2011 das am meisten gestohlene Lebensmittel. Am zweitmeisten klauten Ladendiebe Frischfleisch. Auf der Hitliste der weltweit meistgeklauten Lebensmittel hat der Käse 2011 das Frischfleisch vom Spitzenplatz verdrängt, zitiert das Gratisblatt „20 Minuten“ eine Studie des „Center for Retail Research“. In den in 43 Ländern untersuchten Läden seien Lebensmittel im Wert von 114 Milliarden Franken entwendet worden, was 1,45 Prozent des Gesamtumsatzes entspreche. In der Schweiz seien 830 Millionen Franken Verlust entstanden. Allerdings belege die Schweiz einen der hintersten Plätze. Nur in Hong-Kong und Taiwan würden Konsumenten weniger stehlen.



Salon du Chocolat 2012 erstmals in Zürich

Der Salon du Chocolat kommt zum ersten Mal nach Zürich. Nach internationalem Erfolg in Paris, New York, Tokyo oder Moskau wird die weltweit grösste Veranstaltung rund um das Thema Schokolade zum ersten Mal im Heimatland der Schokolade, der Schweiz, gezeigt. Vom Freitag, 30. März bis am Sonntag, 1. April finden in der Halle 3 der Messe Zürich die drei süssesten Tage des 2012 statt. Alle grossen Schweizer Chocolatiers sind mit dabei und präsentieren ihre kreativen Innovationen.

Lanciert wird der Salon du Chocolat mit der VIP Chocolate Fashion Show made in Zurich. Schweizer Designerinnen und Designer kreieren in Zusammenarbeit mit lokalen Chocolatiers Abendkleider aus Schokolade. Dieses einmalige Defilé findet am Donnerstag, 29. März statt. Die Einladung zu diesem VIP Event folgt separat. (Medienstelle Salon du Chocolat Zürich, www.salon-du-chocolat.com)



Nachhaltiger Kakao für Migros-Schokolade

(MGB) - Die Migros setzt für ihre Frey-Schokoladenprodukte auf Kakao aus nachhaltiger Produktion. Tafelschokoladen sind schon heute mehrheitlich durch die Non-Profit-Organisation UTZ Certified zertifiziert, das restliche Sortiment wird bis Ende 2013 umgestellt.

Abholzung, schlechte Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit - das Kakaogeschäft insbesondere in Westafrika hat einen schlechten Ruf. Die Chocolat Frey, ein Unternehmen der Migros-Gruppe, hat deshalb begonnen, ihre Produktion auf nachhaltigen Kakao umzustellen. Bereits ist ein Grossteil der Frey-Tafelschokoladen durch UTZ Certified ausgezeichnet.

Bis Ende 2013 wird dies für das gesamte Migros-Schokoladensortiment aus dem Hause Frey der Fall sein, das heisst für mehr als 500 Produkte oder rund 15'000 Tonnen Schokolade. Ausgenommen sind die Migros-Marken M-Budget und Sélection sowie Produkte mit dem Label Max Havelaar, welche den fairen Handel fördern. Der Preis für die Schokolade wird durch die Umstellung nicht tangiert. Die Mehrkosten für den nachhaltigen Kakao werden durch die Migros und die Chocolat Frey getragen.

Die Migros ist seit ihrer Gründung dem nachhaltigen Handeln verpflichtet, was sie laufend mit neuen Engagements untermauert. Dem jüngsten Beispiel der Kakaoproduktion geht eine Verbesserung im Kaffeesortiment voran. Als erste Grossverteilerin der Schweiz hat die Migros 2010 ihr gesamtes Kaffee-Basis-Sortiment auf nachhaltigen und sozialverträglichen Kaffee umgestellt. Dabei hat sich die Zusammenarbeit mit UTZ Certified bewährt.

Ebenfalls in Zusammenarbeit mit UTZ Certified wird die Migros noch in diesem Jahr Kakao- und Schokoladegetränke, eine Auswahl des Teesortiments sowie das Glacé Megastar auf nachhaltige Produktion umstellen.

UTZ Certified ist eines der grössten Kaffeezertifizierungssysteme weltweit. In Zusammenarbeit mit Nicht-Regierungsorganisationen wie dem WWF hat UTZ Certified nun ihren Tätigkeitsbereich auf Kakao ausgedehnt. Seit 2007 führt sie ein effizientes Programm für eine umweltschonende und sozial verantwortliche Kakaoproduktion, das sowohl die Bedürfnisse der Kakaobauern, der Industrie als auch jene der Konsumenten erfüllt.

UTZ Certified verlangt von den Plantagenbesitzern nicht nur die Einhaltung umweltschonender und sozialgerechter Kriterien, sie unterstützt die Bauern auch darin, ihre Arbeit professionell anzugehen. Dank verbesserten Anbaumethoden kann der Bauer den Ertrag und die Qualität seiner Ernte steigern und dadurch mehr Geld verdienen. Zusätzlich erhält der Bauer für die Einhaltung der Kriterien einen Mehrpreis.

Für die Schulung der Bauern verfügt UTZ Certified in den Produktionsländern über ein Netzwerk von Partnern. Unabhängige, akkreditierte Stellen übernehmen die Zertifizierung der Plantagen und die jährlichen Kontrollen.

UTZ Certified ist eine unabhängige internationale Non-Profit-Organisation, welche sich für einen marktorientierten und nachhaltigen Anbau von Kaffee, Kakao und Tee einsetzt und die Rückverfolgbarkeit von Palmöl und bald auch Baumwolle sicherstellt.



Barry Callebaut übernimmt spanisches Unternehmen La Morella Nuts S.A.

Die Schweizer Barry Callebaut AG, Zürich, nach eigenen Angaben der weltweit führende Hersteller von hochwertigen Kakao- und Schokoladenprodukten, hat eine Vereinbarung über den vollständigen Erwerb des in Privatbesitz befindlichen spanischen Nussproduzenten La Morella Nuts S.A., Reus, abgeschlossen. La Morella Nuts verfügt über Erfahrung im Nussgeschäft, insbesondere in den Bereichen Beschaffung, Verarbeitung und Innovation, heisst es weiter.

Die Übernahme von La Morella Nuts unterstreicht das strategische Ziel von Barry Callebaut, seine Marktposition bei verwandten Produkten zugunsten seiner beiden Produktgruppen Gourmet & Spezialitäten und Industrielle Produkte weiter zu stärken. La Morella Nuts stellt rund 8.000 t Nussspezialitäten pro Jahr her. 2011 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen 90 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund 33 Mio. EUR. La Morella Nuts wird per Januar 2012 in Barry Callebaut's Region Europa integriert. Barry Callebaut erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa 3,6 Mrd. EUR. (Backspiegel 13.1.2012)



BackWerk auf Wachstumskurs

Die BackWerk Service GmbH, Essen, plant für 2012 einen Planumsatz von 168 Mio. EUR bei 300 Verkaufsstellen. Damit möchte die SB-Bäckerei ihren derzeitigen Wachstumskurs fortsetzen, wobei es sich aus den 20 Geschäften in Vorkassenzonen bei Discountern zurückziehen werde. Auch werde das Unternehmen neue Rezepturen für belegte Brötchen und italienische Panini eingeführt, sagt Dr. Schneider, Geschäftsführer von BackWerk.

Desweiteren werde in den Designwechsel beim Ladenbau investiert: "Mehr Café als Laden, der lediglich für den eiligen Kunden preiswerte Backwaren feil bietet. BackWerk lädt mit einem frischen Snack und einem Getränk ein, in der Alltagshektik ein wenig zu verschnaufen." Die ersten 25 "Backwerke" entsprechen schon dem neuen Auftritt. "Wir vollziehen konsequent den Wandel von der SB-Bäckerei hin zur Backgastronomie, die von der ungebremsten Zunahme des Ausser-Haus-Verzehrs profitiert", betont Dr. Schneider.

Derzeit betreibt BackWerk 286 Filialen und hat einen Umsatz von 153 Mio. EUR (+11 % im Vergleich zu 2010). Das Unternehmen schätzt seine Markenbekanntheit auf 39 %, während es vor drei Jahren noch 13 % weniger waren. Generell haben sich SB-Bäckereien im Backwarenmarkt etabliert, heisst es weiter. Dies zeige eine Analyse der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) aus Nürnberg, bei der vier von zehn Deutschen regelmässig ihre Backwaren in einer Selbstbedienungs-Bäckerei einkaufen. Ähnlich positiv sehe es bei den Discountern aus: Sie haben laut BackWerk mit rund 11.000 aufgestellten Aufbackstationen einen Marktanteil von mehr als einem Drittel. "Im Brotwarenmarkt wird rund 1 Mrd. EUR Umsatz neu verteilt", schätzt Dr. Schneider. (Backspiegel 13.1.2012)



Essen in der Schule: AG Schulverpflegung legt Ergebnisse vor

(Idw 13.1.2012) - Fünf Jahre lang haben Wissenschaftler der Hochschule Niederrhein das Speiseangebot in bundesweit knapp 200 Schulmensen untersucht, bewertet und zertifiziert. Ihr Fazit fällt ernüchternd aus: Noch gibt es wenige Caterer, die sich überhaupt zertifizieren lassen – und häufig kommt mangelhaftes Essen auf den Teller der Kinder. Die AG Schulverpflegung (AGS) am Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein hat ein überzeugendes und realisierbares Konzept für ganz Deutschland entwickelt, das massgeblich auf der angebotenen Zertifizierung basiert.

Jetzt wird der operative Teil des Projekts an das Unternehmen „S&F Modernes Verpflegungsmanagement GmbH“, einen erfahrenen Dienstleister, übergeben. Die Weiterentwicklung des Konzepts sowie die Zertifizierung selbst verbleiben weiterhin in der Hand der Hochschule.

Derzeit erfüllen über 90 Prozent der Schulen in Deutschland die Qualitätsstandards an gesundes Essen nicht. „Die bisherigen Versuche, in Deutschland die Situation zu verbessern, schlugen leider fehl. Dies liegt am falschen Optimierungsansatz“, sagte Prof. Dr. Volker Peinelt, Leiter der AG Schulverpflegung, heute auf einer Pressekonferenz in Mönchengladbach.

Die Wissenschaftler der Hochschule Niederrhein bieten eine gründliche und ganzheitliche Prüfung des Mensaessens an. Speisenproduktion, Transport, Speiseplan und vor allem die Hygiene werden unter die Lupe genommen – von der Herstellung beim Caterer bis zur Ausgabe in der Schule. Idealerweise werden beide Bereiche geprüft. Im Erfolgsfalle werden ein bis drei Kochmützen vergeben.

Laut Peinelt sieht die Ideallösung für die Schulverpflegung in Deutschland so aus: „In einer top-ausgestatteten Zentralküche mit gutem Personal wird hochwertiges Essen zubereitet, welches anschliessend heruntergekühlt oder tiefgefroren wird. Das nennt man Temperaturentkopplung. In diesem Zustand wird es in die Schulen transportiert und erst unmittelbar vor der Ausgabe erhitzt. Der gesamte Prozess sollte in der Hand von Profis liegen.“

Und wie sieht ein gesundes Mensaangebot in Schulen aus? „Es sollte mindestens einmal pro Woche ein Fischgericht, jeden Tag Gemüse und Salat sowie regelmässig Vollkornprodukte angeboten werden. Fleisch sollte fettarm und nicht paniert sein, und bei den Nachspeisen sind Milchprodukte und Obst sehr wünschenswert“, sagte Peinelt. Auch sollte möglichst täglich ein vegetarisches Essen angeboten werden.

„Es gibt inzwischen viele attraktive vegetarische Gerichte, die von den Schülern angenommen werden.“ Das grösste Problem in den Schulen sei aber ein anderes: Speisen würden zu lange warmgehalten, bevor sie serviert werden. „Oft vergehen mehr als drei Stunden zwischen Zubereitung und Ausgabe – sehr ungünstig für die Qualität der Speisen“, so Peinelt. „Wer zu lange warmhält, kann die Prüfung nicht bestehen.“

Insgesamt etwa 3000 Euro kostet die Einzel-Zertifizierung für Cateringbetriebe oder Schulen in drei Jahren. Damit sind auch die Kosten für die aufwändigen Audits eingeschlossen. Das entspricht ungefähr 20 Euro pro Woche. Pro Schüler wären das in Deutschland 40 Cent pro Monat. Günstiger ist die Gruppen-Zertifizierung, bei der die Kosten pro Schule grob gedrittelt werden. Die Zertifizierung nach dem Kochmützen-Modell könnte für Schulen und Städte, die auf der Suche nach einem Anbieter für gutes Schulcatering seien, als Auswahlkriterium gelten. Wer zertifiziert wurde, wird in einer Positivliste der AG-Schulverpflegung im Internet angegeben. „Wir hoffen, dass sich der Wettbewerb einmal umkehren wird und statt des Preises die Qualität an erster Stelle steht“, sagte Peinelt.

Jetzt wird der operative Teil des Projekts an die Firma „S&F Modernes Verpflegungsmanagement GmbH“ übergeben. Die S&F ist eines der führenden Beratungs- und Betreuungsunternehmen in Deutschland im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung mit Sitz in Pfaffenhofen a. d. Ilm. „Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, die wissenschaftlichen Instrumente und das Know-how der Hochschule mit unseren praktischen Erfahrungen in den Auditierungen vor Ort zum Wohle aller Gäste eines Verpflegungsbetriebes zu verbinden und stetig zu verbessern“, sagte Ulrich Fladung, Geschäftsführender Gesellschafter der S&F.

„Die grösste Umstellungswelle von Teilzeit- auf Ganztagsschulen steht uns in Deutschland erst noch bevor“, resümierte Peinelt. „Es wird daher höchste Zeit, hierfür gewappnet zu sein und für die zunehmende Schulverpflegung gute Bewertungsinstrumente an der Hand zu haben, damit den Schülern ein optimales Essen angeboten werden kann.“



Bell-Gruppe 2011 weiter gewachsen

Bell 6.1.2012 - Bell konnte 2011 nahtlos an das erfolgreiche Vorjahr anknüpfen und ist sowohl in der Schweiz als auch international weiter gewachsen. Der Umsatz aus Warenverkäufen stieg im 2011 währungs- und akquisitionsbereinigt um 1,8% auf CHF 2,52 Mrd. und das Absatzvolumen um 1,9% auf 224,3 Mio. kg.

In der Schweiz wuchs das bereinigte Absatzvolumen um 2,1 % auf 120,8 Mio. kg. Der Umsatz aus Warenverkäufen nahm um 1,2 % auf CHF 1,75 Mrd. (CHF +20 Mio.) zu. Zum erfreulichen Wachstum beigetragen haben sämtliche Geschäftsbereiche. Haupttreiber für das Wachstum war die steigende Nachfrage nach Produkten mit hohem Wertschöpfungsgrad sowie nach Schweizer Fleisch, insbesondere nach Geflügel aus dem Inland.

Positiv auf den Absatz wirkten auch die erfolgreichen saisonalen Aktivitäten wie Ostern, Grill und Festtage sowie das stabile Rohmaterialpreisnivau. Infolge des Verkaufs von Bell Convenience liegt der ausgewiesene Warenumsatz um 3,4 % bzw. CHF 62 Mio. unter Vorjahr.

In Europa konnte Bell International die Marktstellung beim Absatzvolumen weiter ausbauen: Das Absatzvolumen wuchs um 5,4 % auf insgesamt 103’551 Tonnen. Der Warenumsatz stieg in Lokalwährung um 5,7 % auf EUR 624,8 Mio. (EUR +34 Mio.). Der Einfluss der Akquisition Hoppe beträgt rund EUR 14 Mio. beim Warenumsatz. Das Wachstum resultiert aus Marktanteilsgewinnen sowie infolge Veränderungen im Sortimentsmix. In Schweizer Franken ausgewiesen, liegt der Warenumsatz mit CHF 771 Mio. 4,8 % unter Vorjahr. Von diesem Rückgang entfallen rund CHF 81 Mio. auf den tieferen Euro-Wechselkurs.

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