Food aktuell
9.4.2012: nachrichten
9.4.2012
KURZNEWS 9. April 2012

Burger King will gesünder werden / Österreicher sind die beliebtesten Gastgeber Europas / Migros will Aufhebung der Denner-Auflagen / Ktipp kritisiert Industrie-Pouletnuggets


Burger King will gesünder werden

05.04.2012 - (lid) – Der Fast-Food-Riese Burger King will künftig vermehrt Gerichte wie Salat und frische Fruchtsäfte anbieten und damit verlorene Marktanteile zurückholen. Burger King will insgesamt zehn neue Gerichte, vor allem Salate und Fruchtsäfte, ins Sortiment aufnehmen, wie Fruchthandel Newsnet schreibt. Burger King will damit wieder verstärktes Wachstum erzielen. Zuletzt war das Unternehmen im US-Markt weit hinter Konkurrent McDonald’s zurückgefallen und sogar von Wendy’s auf Rang 3 verdrängt worden.



Heimischer Spargel oder Importware?

Seit Anfang April hat Spargelgenuss wieder Saison: Die Landwirte stechen nun die begehrten Stangen und bieten sie an ihren Verkaufsständen oder in Hofläden sowie im Einzelhandel an. In den Supermärkten ist neben dem heimischen Spargel auch Importware platziert. Etwa ein Drittel des angebotenen Spargels wird importiert - hauptsächlich aus Griechenland, Spanien und Peru. Auch wenn deutscher Spargel zumindest noch zu Beginn der Saison etwas teurer ist als der importierte, lohnt sich der Griff zum heimischen Spargel aus mehreren Gründen: denn die Importware hat oft schon lange Strecken zurückgelegt oder wird in den Herkunftsländern mit hohem Wasseraufwand produziert.

Peru ist nach China der zweitgrösste Spargelproduzent der Welt und Exportweltmeister. Nach Informationen des Handels hat sich im Vergleich zum Vorjahr die Importmenge des Weissen Spargels aus Peru im März 2012 beinahe verdoppelt. In den Sandböden der Wüstenregion fühlt sich die "Königin des Gemüses" wohl und schätzt das gleichbleibend warme Klima. Das ermöglicht zwei bis drei Ernten jährlich und Exporte in die USA und nach Europa rund ums Jahr. Doch der Spargelanbau ist sehr wasserintensiv.

Die 2010 veröffentlichte Studie "Drop by drop" der englischen Entwicklungsorganisation Progressio zeigt: Das Wasser für die etwa 25.000 Hektar peruanische Anbaufläche wird knapp. Die Andengletscher schmelzen und liefern Wasser zum Anbau in der Wüste. Zudem werden illegale Brunnen gebaut. Einige sind inzwischen bis zu 150 Meter tief, denn der Grundwasserspiegel sinkt. Die Wissenschaftler der Studie warnen: Der intensive Spargelanbau ist ökologisch nicht haltbar.

Hinter dem Handel mit dem Edelgemüse stehen nur wenige, aktiennotierte Grossunternehmen. Sie werden sich voraussichtlich aus der Region zurückziehen, wenn die Flächen nicht mehr für den Spargelanbau geeignet sind. Auf der Strecke bleiben tausende einheimische Kleinbauern, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr mit der Landwirtschaft bestreiten können.

Ausser ökologischen und sozialen Gründen gibt es weitere Argumente, zum Spargel aus der Region zu greifen. Die Stangen sind sehr empfindlich. Nach kurzen Transportwegen ist der Spargel noch frisch, aromatisch und zart. Je kürzer der Weg vom Feld zum Verkaufsstand, desto besser ist in der Regel der Spargel. Spargel lässt sich übrigens auch gut gewaschen und geschält einfrieren (vorher nicht kochen, blanchieren ist nicht nötig). So bewahrt er seine Qualität weitgehend für etwa sechs bis acht Monate. Anschliessend sollte der Spargel vor der Zubereitung nicht aufgetaut werden. (aid)



Österreicher sind die beliebtesten Gastgeber Europas

Die Zoover-Nutzer des Hotelbewertungsportals Zoover kürten Österreich mit 12,7 % aller Stimmen zum Gesamtsieger in puncto Gastfreundlichkeit. Am beliebtesten waren österreichische Gastgeber aus Sicht der Deutschen, Niederländer, Tschechen und der eigenen Landsleute.

Bei Schweizern, Belgiern, Dänen, Türken und Schweden schaffte es Österreich jeweils in die Top 3. Spanien und Belgien erzielten mit 10,6 % bzw. 10,3 % der Stimmen europaweit hohe Symphatiewerte und belegten folgerichtig die Plätze zwei und drei. England (5,0 %) und Frankreich (4,5 %) verpassten den Einzug in die Top 10 ebenso wie die Schweiz, die mit 3,7 % das Schlusslicht des europäischen Vergleichs wurde.

Top 10 International

1. Österreich 12,7 % 2. Spanien 10,6 %
3. Belgien 10,3 %
4. Griechenland 9,6 %
5. Italien 9,3 %
6. Niederlande 9,1 %
7. Deutschland 7,4 %
8. Portugal 6,7 %
9. Polen 6,2 %
10. Skandinavien 6,1 %

Während Österreicher, Spanier, Belgier, Italiener und Schweizer sich jeweils selbst auf Platz eins wählten, hielten 22 % der deutschen Urlauber die Freundlichkeit der Österreicher für ausgeprägter als den Charme der eigenen Landsleute. In Frankreich (3 %) und England (2 %) fühlen sich die wenigsten deutschen Nutzer willkommen. Beide Nationen landeten nicht in der deutschen Top 10. Franzosen und Engländer bescheinigten den deutschen Gastgebern ihrerseits geringe Sympathiewerte. Im britschen Voting erhielt Deutschland 3 %, von Frankreichs Urlaubern 4 %.

Top 10 Deutschland:
1. Österreich 22 %
2. Deutschland 21 %
3. Italien 8 %
4. Schweiz 8 %
5. Polen 7 %
6. Spanien 6 %
7. Niederlande 6 % 8. Griechenland 6 %
9. Skandinavien 5 %
10. Portugal 4 %

www.zoover.de ist mit über 1.500.000 Bewertungen und über 150 Millionen Besuchern pro Jahr das grösste unabhängige Hotelbewertungsportal Europas. Nutzer können in nahezu allen Sprachen Hotels, Campingplätze, Urlaubsorte und Sehenswürdigkeiten bewerten. (Zoover GmbH)



Schmallenberg-Virus: Infektion über Lebensmittel unwahrscheinlich

Im Sommer 2011 ist erstmals das Schmallenberg-Virus bei Rindern in Deutschland festge-stellt worden. Das Virus kann fieberhafte Erkrankungen bei den Tieren auslösen. Infizieren sich trächtige Rinder, Schafe oder Ziegen mit dem Virus, kommt es häufig zu Fehlgeburten und Missbildungen der Feten. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sich mit der Frage befasst, ob für Verbraucherinnen und Verbraucher ein Risiko besteht, sich über Fleisch oder Milch erkrankter Tiere mit dem Virus zu infizieren.

Eine abschliessende Risikobewertung ist derzeit nicht möglich, weil bislang nur wenige Daten zum Schmallenberg-Virus vorliegen. Bisher ist aber nicht bekannt geworden, dass Menschen an diesem Virus erkrankt sind. Mit Blick auf Daten zu anderen Viren, die eng mit dem Schmallenberg-Virus verwandt sind, ist aber nicht davon auszugehen, dass das Virus von Tieren oder von Lebensmitteln wie Fleisch oder Milch auf den Menschen übertragen wird. (Stellungnahme 009/2012 des BfR vom 22. Februar 2012)



Mövenpick Gruppe im 2011: Effizienz erhöht, Ergebnis verbessert

In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld konnte die Mövenpick Gruppe im Geschäftsjahr 2011 die unternehmerische Effizienz verbessern. Das Betriebs- und das Gruppenergebnis liegen über dem Vorjahr, obwohl der Gesamtumsatz währungsbedingt gesunken ist. Das weltweit im Hospitality-Geschäft tätige Unternehmen beurteilt die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr verhalten positiv, da das Jahr 2012 mit vielen Unsicherheiten belastet ist.

Mövenpick hat im Berichtsjahr die unternehmerische Effizienz erhöht und das finanzielle Ergebnis verbessert. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg auf CHF 32,0 Mio. (Vorjahr CHF 24,9 Mio.). Das Gruppenergebnis betrug CHF 18,0 Mio. (Vorjahr CHF 11,7 Mio.). Der Gesamtumsatz sank von CHF 1`419,8 Mio. auf CHF 1`324,6 Mio. – negative Währungseffekte beeinflussten den Gesamtumsatz im Umfang von 10,6%.

Gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen beeinflussen die unternehmerische Tätigkeit von Mövenpick. 2011 zeigte dabei unterschiedliche Trends: In Europa verschärfte sich die Euro-Währungskrise und sorgte für wachsende Unsicherheiten. Trotzdem blieb die Konsumentenstimmung in den Kernmärkten Schweiz und Deutschland stabil. Die politischen Umwälzungen in Nordafrika und im Nahen Osten dämpften die touristische Nachfrage vor allem im ersten Halbjahr. In Asien präsentierte sich die Wirtschaft weiterhin erfreulich stark.

Mövenpick Hotels & Resorts erreichte 2011 einen Gesamtumsatz von CHF 839,5 Mio. (Vorjahr CHF 895,2 Mio.). Die Hotel-Managementgesellschaft konnte sich mit verschiedenen Optimierungen noch besser im gehobenen Segment positionieren und ihr Markenprofil schärfen. Die Expansion in den Kernmärkten Asien, Naher Osten und Afrika geht weiter.

Marché International erzielte im letzten Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz von CHF 314,6 Mio. (Vorjahr CHF 338,7 Mio.). Das Unternehmen baute seine Präsenz an Hochfrequenzlagen weiter aus, unter anderem mit ersten Betrieben am Flughafen Zürich. Die bedienten Mövenpick Restaurants erarbeiteten 2011 einen Gesamtumsatz von CHF 61,1 Mio. (Vorjahr CHF 74,6 Mio.). Sie weisen erstmals seit Jahren wieder ein finanziell positives Ergebnis aus.

Der Umsatz von Mövenpick Wein lag im Jahr 2011 bei CHF 96,7 Mio. Vorjahr CHF 102,9 Mio.). Spürbare unternehmerische Fortschritte erzielte das Unternehmen in Deutschland. Mövenpick Wein investiert konsequent in die Kundenbindung und konnte deshalb auch 2011 mehr Aufträge verarbeiten.

Mövenpick Fine Foods erreichte 2011 in fast allen Produktgruppen steigende Umsätze. Besonders gut entwickelten sich Kaffee, Milchfrischprodukte und Konfitüre. Dank grosser Innovationskraft gehört Mövenpick Fine Foods vor allem in Europa zu den Innovationsführern im Premium-Segment.

Kennzahlen der Mövenpick Gruppe: (in Mio. CHF) 2011
Gruppenumsatz 750,1
Gesamtumsatz 1`324,6
Betriebsergebnis (EBIT) 32,0
Gruppenergebnis 18,0
Personalbestand (auf Vollzeitbasis) 17`860

Mövenpick ist eine schweizerische Unternehmensgruppe mit weltweiter Ausstrahlung. Ihre Kernkompetenz liegt im Hospitality-Geschäft mit Gastronomie, Hotellerie, Weinhandel sowie Premium Marken-Produkten. Mövenpick ist als Holdinggesellschaft organisiert mit vier operativ selbstständigen Unternehmensbereichen: Mövenpick Hotels & Resorts, Marché International und Mövenpick Restaurants, Mövenpick Wein und Mövenpick Fine Foods. Mövenpick ist in Europa, dem Nahen und Mittleren Osten, Afrika, Asien und Nordamerika vertreten. Die Gruppe beschäftigte Ende 2011 weltweit fast 18’000 Mitarbeiter (auf Vollzeitbasis). (Mövenpick Group)



PRESSESCHAU

Migros will Aufhebung der Denner-Auflagen

Die Übernahme von Denner war Herbert Bolligers bislang einzige Grosstat als Migros-Chef. Der Deal wurde von der Wettbewerbskommission nur mit harten Auflagen bewilligt, welche die Freiheit der Migros bis zum Herbst 2014 massiv einschränken. Die Behörden liessen nur ein Hintertürchen offen. Sobald Aldi und Lidl in der Schweiz zusammen 250 Filialen betreiben, darf die Migros die Aufhebung der Auflagen beantragen. Bis Mitte Jahr werden die deutschen Discounter 241 Läden haben und sind damit nur 9 Filialen von der magischen Grenze entfernt.

Bei der Migros beobachtet man die Entwicklung der Billig-Läden ganz genau, wie Recherchen der «Handelszeitung» zeigen. Bolliger will die Chance packen, die behördlichen Einschränkungen mit einem Vorsprung von rund zwei Jahren loszuwerden. «Die Migros wird ein Gesuch an die Wettbewerbskommission stellen, sobald die Voraussetzungen gegeben sind», bestätigt Sprecher Urs-Peter Naef. Das Dossier werde von der Generaldirektion des Genossenschaftsbundes bearbeitet. Es ist also Chefsache. Unter anderem diskutiert die Migros die Ausweitung des Cumulus-Programms auf die Tochter Denner.

Das vorzeitige Ende der Auflagen könnte der seit Jahren lahmenden Migros neuen Schub geben. Die ehemalige Nummer eins der Branche würde damit ausgerechnet vom Erfolg der Billig-Konkurrenten profitieren, die ihr bislang Kunden und Umsatz gekostet haben. (Handelszeitung 4.4.2012)



Ktipp kritisiert Industrie-Pouletnuggets

Der K-Tipp wollte wissen, wie viel hochwertiges Muskelfleisch in gekühlten und tiefgekühlten Nuggets steckt, wie hoch der Anteil an Panierteig (Panade) ist und wie viel Wasser die Hersteller zugeben. Lebensmittelexperten im Münchner Labor Graner & Partner prüften auch den Salz- und Fettgehalt. Zudem degustierten sie die nach Herstellerangaben frittierten Nuggets. Resultate: Keines der Produkte enthält Antibiotikarückstände. Auch die Transfettwerte liegen im Rahmen. Transfettsäuren sind ein Risiko für Herz und Blutgefässe.

Weniger erfreulich: Fast alle Nuggets bestehen aus einer Mischung aus Fleischmasse. Nur die Findus-Nuggets bestehen ausschliesslich aus hochwertigem Filetfleisch. Sie erreichten denn auch den ersten Platz, sind aber mit Fr. 2.97 pro 100 g am teuersten. Abstriche gab es, weil fast 38 Prozent der Nuggets aus Panade bestehen. Viel Panade saugt auch viel Frittieröl auf. Ebenfalls gut sind die Poulet-Nuggets paniert von Coop und die Suttero-Nuggets von Spar. Die Fleischqualität ist hoch, und die Nuggets überzeugten auch geschmacklich. Positiv ist, dass das Labor in sieben Nuggets kein zugefügtes Wasser feststellte. Gleich mit 12 Prozent Wasser gestreckt sind hingegen die M-Budget-Nuggets.

Nuggets bestehen meist aus einer Fleischmasse, die von industriell ausgebeinten Poulets stammt. Die weichen Teile werden zerkleinert und durch ein Sieb gepresst. Dazu kommen verschiedene Zutaten: so etwa Mehle, Weizenstärke und -proteine, Hefeextrakt, Öl, Milchpulver, Traubenzucker, Eiweisspulver und Gewürze. (Auszug aus dem Bericht im Ktipp 4.4.12. Volltext siehe www.ktipp.ch)

Copyright www.foodaktuell.ch