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15.5.2012
KURZNEWS 15. Mai 2012

Neue Fachmesse in Köln: C-Shop Cologne / Migrolino lanciert Eigenmarke / Bundesrat will Ladenöffnungszeiten nicht vereinheitlichen / Lyss BE führt Vegi-Tag ein


Neue Fachmesse in Köln: C-Shop Cologne

Convenience im Alltag - das bedeutet innovative Shop- und Sales-Konzepte, die den Konsumenten auf seinem Weg zur Arbeit, in der Freizeit und auf Reisen mit dem Nötigen schnell und unkompliziert versorgen. Dazu gehören Speisen und Getränke ebenso wie Zeitschriften und Briefmarken, Rauchwaren und Stadtpläne, Handy-Karten, Handcreme und vieles mehr. Die neue Fachmesse C-Shop Cologne - The European Convenience Show - vom 4. bis 6. November 2012 in Köln wird diese für Shopbetreiber wie für Produktanbieter sowie Dienstleister hochattraktive Vertriebsschiene kompetent abbilden; ein Messekonzept, das gut im Markt ankommt.

Mit einem vielseitigen Rahmenprogramm unter der Motto "CS Know-how" bietet die C-Shop Cologne ihren Besuchern spannenden Zusatznutzen. An allen Messetagen greift der Experten-Talk mit Vertretern der Branche aktuelle Themen auf und fördert den Informationsaustausch im Convenience-Markt. Dabei geht es um praxisorientierte Themen wie Sortiments-Optimierung, die Verbindung von impulsgerechter Shop-Gestaltung und Aufenthaltsqualität sowie Convenience-Gastronomie.

Zur C-Shop Cologne werden Produkte aus den Bereichen Food, Non-Food und Dienstleistungen gezeigt, die speziell auf Convenience-Stores zugeschnitten sind. Dies umfasst auch Franchise-Konzepte, Foodservice und Shopeinrichtungen. Angesprochen sind Produzenten von Nahrungsmitteln und Getränken, Nonfood-Anbieter sowie Dienstleister aus den Bereichen Sicherheit, IT, Zahlungssysteme, Vollversorgung, Beratung und Ladenbau.

Das Angebot richtet sich an Shop-Betreiber wie Kioske, Bahnhof- und Flughafenshops, Tabakwaren-, Schreibwaren und Zeitschriftengeschäfte, Bäckereien und Metzgereien, Tankstellen und Raststätten, Immobilienentwickler und Franchiseunternehmer, Kantinenbetreiber und Grossveranstalter sowie den Lebensmittelhandel. Die C-Shop Cologne ist sowohl auf Aussteller- als auch auf Besucherseite für Marktteilnehmer aus ganz Europa konzipiert und soll den internationalen fachlichen Austausch zum Thema "Convenience Store" fördern. www.cshopcologne.de (Kölnmesse 15.5.2012)



"Das Beste der Region" wächst

11.05.2012 - (lid) – Der Verein "Das Beste der Region" konnte an der Delegiertenversammlung zwei neue Mitglieder aufnehmen. Die Standortförderung Limmattal und der Verein Region Thal wurden einstimmig als neue Mitglieder aufgenommen, wie die Bauernzeitung in der aktuellen Ausgabe schreibt. Der Verein umfasst damit neu 18 Mitgliedsorganisationen. Die Delegierten stimmten zudem der Unterzeichnung der Qualitäts-Charta zu.



Migrolino lanciert Eigenmarke

Im Rahmen der Differenzierungsstrategie hat sich Migrolino entschieden, eine eigene strategische Sortimentsmarke für hochwertige Frische- und Convenience-Produkte zu lancieren. Dank der prägnanten, transparenten Verpackungsgestaltung in Gelb-Schwarz und einem einzigartigen Nummernkonzept stechen die Produkte der neue Migrolino-Eigenmarke im Kühlregal deutlich heraus.

Die neue Migrolino-Produktelinie mit qualitativ hochwertigen Frische- und Convenience-Produkten ist ab sofort in allen Migrolino-Shops erhältlich. Die Auswahl ist gross - das Angebot umfasst über 120 gekühlte Frische-Produkte: Sandwiches, Wraps, Backwaren, Fruchtsäfte, Smoothies, Joghurt, Birchermüesli, Salate (ready-to-eat oder abgepackt), Früchte/Gemüse (ready-to-eat) und Grillfleisch. Weitere Produkte werden in den kommenden Monaten laufend ins Sortiment aufgenommen.

Jedes Produkt kann über seine prominent platzierte Nummerierung rasch und eindeutig identifiziert werden. Migrolino ermöglicht dadurch ein einfaches und unkompliziertes Einkaufserlebnis: Nummern der Lieblingsprodukte merken und beim nächsten Einkauf entfällt das lange "Rumstöbern" vor dem Regal. Die Migrolino-Eigenmarke wurde in enger Zusammenarbeit mit der Zürcher Branding-Agentur Schneiter Meier konzipiert und realisiert. Ab Mitte Mai wird die Markteinführung durch eine nationale Kommunikationskampagne begleitet.

Migrolino, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Migros-Genossenschafts-Bund, ist ein führender Anbieter im Schweizer Convenience-Markt mit Shops an Bahnhöfen, Tankstellen oder weiteren gut frequentierten Orten. Migrolino steht für "Maximum Convenience": einfaches, unkompliziertes Einkaufserlebnis sowie schnelles, bequemes Konsumieren. Ende April 2012 ist Migrolino an 174 Standorten in der Schweiz präsent. Wenn immer möglich ist Migrolino an 365 Tagen im Jahr von 6 bis 22 Uhr geöffnet. (MGB 11.5.2012)



Migros mit grosser Preisabschlagsrunde

Die Migros senkt am 14. Mai 2012 abermals und dauerhaft die Verkaufspreise, diesmal von über 520 Produkten des täglichen Bedarfs um durchschnittlich über acht Prozent. Die Migros gibt hierzu erneut Produktivitätssteigerungen und Einsparungen aus der Beschaffung direkt an die Kunden weiter. Seit Ende 2010 hat die Migros nun bereits die Preise von über 7075 Produkten gesenkt und mehr als 660 Millionen Franken in günstigere Preise investiert.

Beim aktuellen Preisabschlag werden über 520 Artikel ab 14. Mai 2012 in der ganzen Schweiz um bis zu 20 Prozent günstiger, wobei etwa die Hälfte der Investitionen erneut in Frischprodukte des täglichen Bedarfs fliessen. Abgeschlagen werden insbesondere Käse- und Milchprodukte, Geflügelprodukte (Charcuterie und Frischfleisch), sowie Pflege- und Hygieneprodukte und das Hundefuttersortiment von Asco. Durchschnittlich beträgt der gesamte Preisabschlag 8.3 Prozent. (MGB 11.5.2012)



Bundesrat will Ladenöffnungszeiten nicht vereinheitlichen

10.05.2012 - (lid) – Die Kantone sollen weiterhin für die Ladenöffnungszeiten zuständig sein, findet der Bundesrat. Von einer national einheitlichen Lösung will die Landesregierung nichts wissen. Der Berner FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen forderte in einer Motion den Bundesrat auf, die Ladenöffnungszeiten auf nationaler Ebene zu vereinheitlichen und massvoll auszuweiten. Die heutige Situation gleiche einem Flickenteppich. Restriktive Öffnungszeiten würden heutigen Arbeits-, Lebens- und Konsumgewohnheiten nicht mehr gerecht. Wer an Wochenenden oder abends einkaufen wolle, suche grössere Bahnhöfe, Flughäfen oder Tankstellen auf. Das Nachsehen habe der Detailhandel.

Der Bundesrat sieht indes keine Notwendigkeit für eine Änderung der heutigen Praxis. Er will das Festlegen der Landenöffnungszeiten weiterhin in der Hoheit der Kantone belassen. Denn die wirtschaftlichen, kulturellen und geographischen Verhältnisse in der Schweiz seien unterschiedlich. Es liege in der Verantwortung der Kantone, allfällige Nachteile für den Detailhandel durch liberalere Ladenöffnungszeiten zu reduzieren.



Migros erhöht Beteiligung an Cash+Carry Angehrn auf 80 %

Nachdem der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) im Herbst 2006 mit Cash+Carry Angehrn (CCA) eine strategische Zusammenarbeit eingegangen war und sich mit 30 Prozent am Familienunternehmen beteiligt hat, wird der Anteil per 1. Juli 2012 auf 80 Prozent erhöht. Die restlichen 20 Prozent der im Abholgrosshandel tätigen CCA bleiben im Besitz der Familie Angehrn, die sich weiterhin operativ engagiert und im Verwaltungsrat vertreten sein wird.

Die von den Gebrüdern Martin und Thomas Angehrn in fünfter Generation geführte CCA betreibt neun Abholgrosshandelsmärkte für das Gastgewerbe, Spitäler, Heime, Betriebsverpflegung sowie Dorf- und Quartierläden. Mit der Erhöhung der Beteiligung auf 80 Prozent baut die Migros den Grosshandel weiter aus. "Dank diesen Synergien können wir unseren Kunden im Abhol- und Zustellgrosshandel künftig mehr Einkaufsflexibilität, umfassendere Dienstleistungen und noch attraktivere Sortimente bieten", freut sich Walter Huber, Leiter der Migros-Industrie über die Partnerschaft. Auch der Schweizer Cash+Carry Pionier Paul Angehrn senior freut sich über die zukunftsorientierte Weiterführung seines Lebenswerkes.

Thomas Angehrn wird per 1. Juli in den Verwaltungsrat wechseln und Martin Angehrn wird in der Geschäftsleitung von CCA weiterhin für Beschaffung, Marketing und Verkauf zuständig bleiben. André Hüsler, der innerhalb der Migros-Industrie für den Bereich Grosshandel verantwortlich ist, wird die strategische Weiterentwicklung von CCA leiten. Für die Mitarbeitenden wird es keine Änderungen geben. Auch ist kein Stellenabbau geplant.

Die Grosshandelsfirma Angehrn wurde 1893 in St. Gallen gegründet und ist heute der traditionsreichste Engrosmarkt der Schweiz. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Gossau/SG betreibt 9 Cash+Carry Märkte in der Deutschschweiz. Das Unternehmen wird in fünfter Generation von den Gebrüdern Martin und Thomas Angehrn geführt. Cash+Carry Angehrn ist spezialisiert auf "Frische für Profis" und bietet den Kunden aus dem Gastgewerbe und dem Lebensmittelhandel ein einzigartiges Vollsortiment mit massgeschneiderten Dienstleistungen an. (CCA / MGB 10.5.2012)



Alfred Sutter ist Lehrmeister des Jahres als Bäcker-Konditor-Confiseur

Alfred Sutter, Geschäftsführer der Böhli AG in Appenzell, wurde zum Lehrmeister des Jahres in der Kategorie Bäcker-Konditor/Konditor-Confiseur gewählt. Mit dem Titel Zukunftsträger 2012 erhält er ein Preisgeld von 10'000 CHF, welches er wieder in die Ausbildung investieren kann. Der Preis wird am Donnerstag, 24. Mai, im Zürcher Kaufleuten verliehen.

"Geben und Nehmen" heisst das Erfolgsrezept von Alfred Sutter bei der Lehrausbildung. Er begleitet seine Lernenden bei den Prüfungen, bespricht ihre Arbeiten mit ihnen, hilft bei der Umsetzung von eigenen Kreationen und sucht nach Lösungen, wenn etwas nicht klappt. Karin Fuchs, Lernende im Böhli-Beck in Appenzell, hat ihren Lehrmeister als Kandidaten für den Preis vorgeschlagen. "Alfred Sutter schenkt uns Lernenden sehr viel Vertrauen. Er ist immer für uns da, er schaut zu uns und er weiss auf alles eine Antwort", beschreibt sie ihren Chef. "Er ist sehr genau. Aber er sagt nie, du musst, er sagt nur ich würde. Das schätze ich an ihm", ergänzt sie.

Alfred Sutter, der zusammen mit seinem Bruder Markus den elterlichen Betrieb Böhli AG in Appenzell führt, freut sich sehr über den Preis: "Wenn ich daran denke: ein schweizweiter Titel und meine Lernenden haben mich vorgeschlagen." Die Leidenschaft für den Beruf und die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen sind seine Motivation, sich in der Ausbildung zu engagieren. Sein Ziel ist es, dass die Lernenden am Ende ihrer Lehre in einen anderen Betrieb wechseln können und dort als vollwertige Konditor-Confiseure arbeiten. Dafür unterstützt er seine Lernenden in ihrem Ehrgeiz: "Wenn ihr einen 6er anstrebt, unterstütze ich euch und helfe euch sehr gerne. Wenn ihr einen 4er wollt, helfe ich euch nicht. Das schafft ihr auch ohne mich."

Jedes Jahr verleihen GastroJournal und Bischofszell Nahrungsmittel den Preis "Zukunftsträger – Lehrmeister des Jahres". Dahinter steht die Idee, das Engagement für die handwerkliche Berufsbildung zu fördern. Die Lehrmeister, welche unermüdlich und mit grossem Engagement Lernende ausbilden und fördern, bilden die Grundlage der Qualität des Schweizer Handwerks. Mit dem Preis erhalten sie eine verdiente Anerkennung für ihre Leistung.

Vergeben wird der mit je 10'000 CHF dotierte Preis in den Kategorien Bäcker- Konditor/Konditor-Confiseur, Fleischfachmann, Koch und Restaurationsfachmann. Ausgezeichnet werden das besondere Engagement beim Vermitteln von Grundlagen, Handwerk, Wissen und Fachkompetenz, die soziale Integration, die Förderung der Lernenden und ihrer Persönlichkeit sowie das Hochhalten des Berufsstolzes. Für den Preis angemeldet werden die Lehrmeister von ihren Lernenden. Dann werden sie nach den Ausbildungs-Vorgaben des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie BBT beurteilt.

Wenn diese erfüllt sind, werden sie von einer Jury bewertet. Pro Kategorie werden drei Lehrmeister nominiert, aus denen die Lehrmeister des Jahres bestimmt werden. Mit diesem Verfahren wird dem Anspruch an Glaubwürdigkeit, Unabhängigkeit und Transparenz bei Nominierung und Juryentscheidung Rechnung getragen. Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT hat dem Preis dafür das Prädikat "100 Prozent Qualität" verliehen. Die Preise "Zukunftsträger 2012 – Lehrmeister des Jahres" werden am Donnerstag, 24. Mai 2012, ab 18 Uhr im Zürcher Theaterclub Kaufleuten verliehen.



Schweizer Weine und Spirituosen nun in EU besser geschützt

BLW, 08.05.2012 - Im Rahmen einer Weiterentwicklung von Anhang 8 (Spirituosen) des Agrarabkommens zwischen der Schweiz und der EU konnte die Bezeichnung „Damassine" nun auch ohne Ortsangabe in der EU geschützt werden. Zudem wurde das aktuelle Schweizer Verzeichnis der geschützten Weinbezeichnungen in den Anhang 7 (Handel mit Weinbauerzeugnissen) integriert. Somit gilt der Schutz der aktuellen Schweizer Weinbezeichnungen auch in der EU. Die beiden aktualisierten Anhänge sind am 4. Mai 2012 in Kraft getreten.

Die Schweiz und die EU haben die Listen der geschützten Bezeichnungen im Bereich der Spirituosen angepasst. In der Schweiz ist z.B. „Damassine" seit dem 9. März 2010 als geschützte Ursprungsbezeichnung (GUB) registriert. Damit wird der Schutz ohne Hinzufügung geografischer Ergänzung ebenfalls auf die EU ausgeweitet. Dies stellt einen Vorteil gegenüber der bisherigen Regelung mit der EU dar, die den Schutz dieser Bezeichnung bisher nur im Zusammenhang mit einer Ortsangabe anerkannt hat (z.B. Damassine d'Ajoie). Mit der neuen Regelung darf die Bezeichnung „Damassine" nur noch für das Schweizer Produkt verwendet werden.

Aufgrund von wichtigen Anpassungen sowohl im Schweizer als auch im EU-Verzeichnis der Weinbezeichnungen mussten auch im Anhang 7 des Agrarabkommens betreffend Weinerzeugnisse einige Änderungen vorgenommen werden. Auf Schweizer Seite konnte das neue Verzeichnis der geschützten Weinbezeichnungen, das rund 80 GUB enthält, in den Anhang 7 integriert werden. Damit wird auch die Straffung des Schweizer GUB-Verzeichnisses (mit Regionalbezeichnungen wie « Lavaux » und „La Côte") im Agrarabkommen übernommen. Die zwei Abkommensänderungen wurden am 3. Mai 2012 in Brüssel unterzeichnet und sind einen Tag später in Kraft getreten.



PRESSESCHAU

Lyss BE führt Vegi-Tag ein

Für Sie gelesen im «Blick am Abend»: Der Umwelt zuliebe führt die Seeländer Gemeinde Lyss den schweizweit ersten fleischfreien Wochentag ein. In örtlichen Restaurants, Kinderhorten und Altersheimen kommt donnerstags zukünftig nur noch vegetarische Kost auf den Tisch. (BaA 4.5.2012).

Für Sie gelesen in www.vegi-tag.ch: Warum ein vegetarischer Wochentag? Dazu Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger: «Mein Bekenntnis zu Vegetarismus ist in erster Linie ein politisches. Durch das Wasser und Futter, welches weltweit für das Schlachtvieh gebraucht wird, fehlt Millionen von Menschen genügend Nahrung. Zudem produzieren Rinder und Kühe einen erheblichen CO2-Ausstoss, der seinen Teil zur Klimaänderung leistet. Die Folgen sind Hunger, Krieg und Migration.» Es gibt viele Gründe, weshalb ein fleischfreier Wochentag Sinn macht: zB für die Umwelt und das Klima, für die Gesundheit und für die Tiere. Gemäss www.vegi-tag.ch stehen 7 weitere Städte einem Vegi-Tag positiv gegenüber, 9 zeigen jedoch kein Interesse und 30 haben die Anfrage der Schweizerischen Vereinigung für Vegetarismus SVV nicht beantwortet.



KOMMENTAR

zum Beitrag über MSC-Siegel in der TV-Sendung Frontal21

Alle MSC- (Marine Stewardship Council) zertifizierten Fischereien haben in einer unabhängigen Bewertung gezeigt, dass ihre Bestände gross genug sind, um die fischereilichen Aktivitäten zu stützen und dass ihre Tätigkeiten der Meeresumwelt keine irreparablen Schäden zufügen. Über die Lizenzerträge, die der gemeinnützige MSC aus dem Verkauf von Fisch mit seinem Siegel erhält, finanziert er zum Beispiel die Weiterentwicklung seiner Standards, damit das MSC-Siegel auch weiterhin das weltweit anerkannteste Programm zur Zertifizierung nachhaltiger Fischereien bleibt.

Verbraucher können deshalb dem MSC-Siegel vertrauen und der MSC widerspricht den Aussagen der TV-Sendung Frontal21 am 08. Mai 2012.

Der MSC wurde 1997 gegründet. Heute, 15 Jahre später, sind 154 Fischereien weltweit nach dem MSC-Standard für nachhaltige Fischereien zertifiziert. Dies entspricht etwa sechs Prozent der jährlich weltweit gefangenen Menge an Fisch. Die zertifizierten Fischereien haben gezielt darauf hingearbeitet, die Anforderungen des MSC-Standards zu erfüllen. Auch nach erfolgter Zertifizierung müssen die Fischereien weiterhin an sich arbeiten und kontinuierlich ihre gute Leistung unter Beweis stellen.

So hat etwa die Hoki-Fischerei in Neuseeland ihre Bestände vollständig wieder aufgebaut, die Seehecht-Fischerei in Südafrika hat den Beifang an Seevögeln drastisch reduziert und die Schollen-Fischerei in Holland hat freiwillig Gebiete für ihre Fischerei gesperrt. "Diese Beispiele belegen den positiven Beitrag des MSC-Programms und zeigen, dass Verbraucher beim Kauf von Fisch mit MSC-Siegel den Fischbeständen und der Meeresumwelt helfen", sagt Marnie Bammert, Leiterin des MSC-Büros für den deutschsprachigen Raum in Berlin.

Der MSC ist eine gemeinnützige Einrichtung, die aus der Zertifizierung von Fischereien keine Gelder erhält. Der grösste Teil des MSC-Budgets stammt aus Fördermitteln und aus Lizenzgebühren, die Produzenten und Händler für die Nutzung des MSC-Logos an den MSC abführen. Die Lizenzgebühren werden vollständig in das MSC-Programm reinvestiert und beispielsweise für die Weiterentwicklung der Standards und für Forschungsarbeiten ausgegeben. So stellt der MSC sicher, dass neue, wissenschaftlich anerkannte Erkenntnisse in seinen Anforderungen Berücksichtigung finden und die MSC-Kriterien weltweiter Best Practice entsprechen.

Der MSC widerspricht der Aussage in Frontal21, dass etwa ein Drittel der Fischbestände, die von MSC-zertifizierten Fischereien befischt werden, zu klein sind und zu hart befischt werden. Zertifizierungen nach MSC-Standard erfolgen auf Basis der Definitionen für 'überfischt' und 'Überfischung' wie sie von der Welternährungsorganisation (FAO) niedergeschrieben sind. Dies sind beides internationale, wissenschaftlich abgestimmte und anerkannte Definitionen. Folgend der Referenzwerte, die sich aus diesen Definitionen ergeben, sind die Bestände nicht überfischt und Fischereien, die nach dem MSC-Standard zertifiziert sind, nutzen ihre Zielartbestände nachhaltig.

In Frontal21 wurde der Seelachs-Bestand in der Nordsee als Beispiel angeführt und behauptet, dass dieser Bestand kurz vor dem Zusammenbruch stehe. Diese Aussage ist nicht richtig. Der Seelachsbestand in der Nordsee hat in den letzten Jahren sehr schwache Nachwuchsjahrgänge produziert und der Bestand ist in der Folge zurückgegangen. Es gibt jedoch noch immer genug Elterntiere, um sicherzustellen, dass die Nachwuchsproduktion deshalb nicht eingeschränkt ist.

Das Fischereimanagement hat auf die Abnahme mit einer Senkung der Fangmengen reagiert. Diese Massnahme greift bereits, der Bestand entwickelt sich wieder positiv und so besteht keine Notwendigkeit, der Fischerei das MSC-Siegel zu entziehen. Nachhaltige Fischereien zeichnen sich dadurch aus, dass sie verantwortungsbewusst auf veränderte Bedingungen reagieren. Dies hat die Seelachs-Fischerei getan und Verbraucher sollten dies unterstützen, indem sie weiterhin Seelachs mit MSC-Siegel kaufen.

Auch die kürzlich zertifizierte Schwertfisch-Fischerei wurde in Frontal21 aufgegriffen. Es ist richtig, dass diese Fischerei Haie und Schildkröten beifängt, doch die Bewertung nach MSC-Standard hat gezeigt, dass dies die Bestände nicht an ihrer Erholung hindert, da diese Fischerei nicht der grösste Einflussfaktor auf die Tiere ist. Trotzdem hielten die Prüfer fest, dass die Leistung der Fischerei in diesem Bereich verbessert werden kann und definierten sechs Auflagen, welche die Fischerei innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens erfüllen muss, um weiterhin zu zeigen, dass ihre Einwirkungen auf diese Arten akzeptabel sind.

Über den südafrikanischen Seehecht wurde in der Sendung gesagt, dass er bedroht sei. In den Gewässern vor Südafrika sind zwei Seehechtarten zu finden. Der Bestand des in seichteren Gewässern lebenden Kap-Seehechts wird nachhaltig befischt und ist auf einem gesunden Niveau. Der Bestand des Tiefenwasser-Kap-Seehechts ist hingegen niedriger. Daher hat die südafrikanische Seehecht-Fischerei einen Erholungsplan eingeführt, der den Bestand wieder stärken soll. Auch diese Massnahme war Folge einer Zertifizierungsauflage. Die neueste Bestandsbewertung zeigt, dass der Erholungsplan erste positive Auswirkungen hat.

Die MSC-Kriterien wurden von über 200 Wissenschaftlern, Umweltschützern und anderen Interessengruppen während eines zweijährigen Prozesses definiert und stellen einen breiten wissenschaftlichen Konsens dar. Die Kriterien schreiben nicht vor, welche Fanggeräte eingesetzt werden dürfen oder wofür der gefangene Fisch verwendet werden darf. Vielmehr geben sie vor, wie das Ergebnis der Fischerei auszusehen hat.

Das MSC-Programm hilft dabei, notwendige Änderungen im Management von Fischereien voranzubringen und hat bereits zu beachtlichen Verbesserungen für die marine Umwelt geführt. Diesen überaus wichtigen Aspekt des MSC-Programms haben die Macher des Frontal21-Beitrages leider ausser Acht gelassen. "Es sind gerade diese Veränderungen, die dabei helfen, die weltweite Fischerei zu einem nachhaltigeren Sektor zu machen. Verbraucher können sich darauf verlassen, dass nur nachhaltig arbeitende Fischereien mit dem MSC-Siegel ausgezeichnet werden. Über den Kauf von Fisch mit unserem blauen Siegel unterstützen sie diese Fischereien und geben ihnen Anerkennung", sagt Marnie Bammert. (Text: MSC)

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