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21.6.2012: nachrichten
21.6.2012
Stabiles 2011 für Verpackungsindustrie

Nach dem Aufschwung 2010 hat sich die Situation für die schweizerische Verpackungswirtschaft im Jahr 2011 konsolidiert mit einem Wachstum von 0,1%.



Die in der Statistik des Schweizerischen Verpackungsinstitutes SVI erfassten rund 240 Betriebe erzielten mit fast 19'000 Mitarbeitern einen Umsatz von CHF 6,7 Mrd. Das entspricht einem moderaten Wachstum von 0,1% im Vergleich zum Vorjahr. Zuwachs gab es bei den Sparten Aluminium, Wellkarton und Verpackungsmaschinen; Verluste bei Glas, Holz, Karton und Kunststoff.


Auch dieses Jahr erfasst das Schweizerische Verpackungsinstitut SVI die Wirtschaftszahlen der Verpackungsbranche nach Packstoffen getrennt. Weiterhin gibt es keine amtliche Statistik. Dabei werden die Zahlen zu Umsatz, der Anzahl der Betriebe und der Mitarbeitenden erhoben. Basis der Erhebung 2011 ist eine Umfrage des SVI bei den Packmittelverbänden und Organisationen. Die Zahlen zeigen die Produktion auf, nicht den Konsum oder den Verbrauch von Verpackungen in der Schweiz.

Moderate Entwicklung

Die Schweizer Verpackungswirtschaft hat sich dank robuster Binnenkonjunktur und relativ widerstandsfähiger Exportwirtschaft behaupten können. Für exportorientierte Firmen der Verpackungsindustrie bleibt die Situation jedoch angespannt und der Margendruck hoch. Nach einem markanten Plus von gut 7,5% im Vorjahr konnte die Verpackungswirtschaft im Jahr 2011 im Schnitt ein leichtes Wachstum von 0,1% erzielen. Der moderate Aufschwung machte sich in fast allen Bereichen der Verpackungsindustrie bemerkbar und ist hauptsächlich der Konsumnähe vieler Absatzmärkte zu verdanken.

„Die Vorkrisenwerte sind damit fast wieder erreicht, doch liegen die Zahlen noch unter den Werten von 2008. Grundsätzlich blicken wir vorsichtig optimistisch in die Zukunft, aber es ist auch klar, dass es noch einige Herausforderungen zu meistern gibt. Vor allem die exportstarken Firmen leiden noch unter der aktuellen wirtschaftlichen Situation, “ stellt Markus Tavernier, Vize-Präsident des Schweizerischen Verpackungsinstituts fest.

Unterschiedliches Wachstum bei Packstoffen

Dank starker Verankerung in den konsumnahen Bereichen wie Lebensmittel und Pharma ist die Schweizer Verpackungsindustrie trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes leicht gewachsen. Übers Ganze gesehen haben sich die Umsätze um 0.1% Prozent auf neu CHF 6,722 Mia. erhöht. Das stärkste Wachstum erlebte der Bereich der Verpackungsmaschinen, welche international eine starke Stellung einnimmt. Er wuchs um 4,5%.

Es folgt mit einem Umsatz von CHF 461 Mio. (+2,67%) Wellkarton. Dahinter folgen Aluminiumverpackungen mit einem Umsatz von CHF 360 Mio. (+1.4%). Bei Glas (-8%), Holz (-4,65%), Karton (-1,8%) und Kunststoff (-0,3%) war ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Die Anzahl der erfassten Betriebe (240) blieb stabil, die Beschäftigung hat sich etwas verschlechtert (-1,3%). Insgesamt zählt die Verpackungsindustrie der Schweiz nun 18‘883 Mitarbeitende.

Vorsichtiger Optimismus

Die unsichere wirtschaftliche Situation dämpft die Erwartungshaltung. Obwohl sich seit Anfang Jahr die Euro-Schuldenkrise leicht entspannt hat, bremst der starke Franken das Wachstum der Schweizer Wirtschaft anhaltend. Die zurückhaltenden BIP-Prognosen deuten auf Stabilisierungstendenzen hin. Das prognostizierte verhaltene Wirtschaftswachstum von +0.8 % für 2012 und von +1.8% für 2013 wird auch für die Verpackungswirtschaft erwartet.

Die für die Verpackung wichtigen Bereiche Food und Pharma sowie der Konsum generell werden die Nachfrage stützen. Die tiefe Inflation und geringe Arbeitslosigkeit können verhalten positiv gewertet werden.

Getrübt wird die Stimmung in der Verpackungswirtschaft durch die aktuellen Wechselkurse und die Energiedebatten. Zudem drängen zunehmend ausländische Anbieter auf den Binnenmarkt. Auch der zunehmende Mangel an Fachkräften und schwierigere Besetzung von Lehrstellen sowie Unsicherheiten bei der Beschaffung und Preiserhöhungen von Rohstoffen und Energie stellen ein grosses Problem dar.

Schweizerisches Verpackungsinstitut über sich selbst

Das Schweizerische Verpackungsinstitut SVI, gegründet 1963 mit Sitz in Bern, ist die packstoffneutrale Dachorganisation der schweizerischen Verpackungswirtschaft. Das SVI repräsentiert den gesamten «lifecycle» der Verpackung und fungiert als Partner zwischen Behörden, Medien, Konsumenten und Verpackungswirtschaft. Durch seine packstoffneutrale Ausrichtung fördert das SVI ganzheitliche Verpackungslösungen.

Ziel ist es, die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Verpackungswirtschaft zu stärken und nach aussen zu präsentieren. Als Kommunikationsplattform unterstützt das SVI die Weiterentwicklung des Verpackungswesens sowie den Erfahrungsaustausch zwischen seinen Mitgliedern und fördert die berufliche Weiterbildung. Jährlich vergibt das SVI den Swiss Star, den Preis für die innovativsten Verpackungen in der Schweiz. (Text: Schweizerisches Verpackungsinstitut SVI)

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