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11.9.2012: nachrichten
11.9.2012
KURZNEWS 11. September 2012

Sind industrielle Babynahrung und Muttermilch gleichwertig? / Weniger Antibiotika für Nutztiere / Soja-Anbau in der Schweiz? / Klimawandel verteuert Lebensmittel / Oft wird Portionsgrösse falsch geschätzt


400 neue Bachelorstudierende in Wädenswil

Eine Woche vor dem offiziellen Semesterbeginn ging es an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil am 10. September 2012 los. Dieses Jahr sind es insgesamt 427 neue Studierende, die in den nächsten Jahren ihr Studium in Biotechnologie, Chemie, Lebensmitteltechnologie, Umweltingenieurwesen oder Facility Management absolvieren und mit dem „Bachelor“-Titel erfolgreich abschliessen wollen.

Mit dem neuen App für iPhone und Android können Studierende sich nun via Handy informieren, wo ihr Unterricht stattfindet, was es in der Mensa zum Essen gibt und wie man sich im Notfall verhalten muss. Social Media werden auch an der ZHAW in Wädenswil immer wichtiger. Mit einem eigenen Facebook-Auftritt und aktuellen Filmen auf YouTube ist das Departement mitten drin in diesen neuen Welten.

Das Thema Wohnen wird die neuen Studentinnen und Studenten auch über die erste Woche hinaus beschäftigen. Günstiger Wohnraum, ob in Wädenswil oder in den umliegenden Gemeinden, ist rar und wird dringend benötigt. Einer Umfrage zufolge, bei der im Mai 2012 über 600 Studierende teilnahmen, bestätigt: Die meisten Studierenden (63,7 Prozent) ziehen für das Studium um. Dabei gestaltet sich ihre Wohnungssuche als schwierig oder sehr schwierig, folge dessen wird gependelt.

Dabei nimmt rund die Hälfte der Studierenden eine tägliche Reisezeit von 80 Minuten und mehr in Kauf, 65 Prozent von ihnen pendeln mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein grösseres Wohnangebot, ob Privatzimmer oder preisgünstige Wohnungen für Studierende ist also dringend nötig. Der Bau eines Studierendenwohnheims muss ein mittelfristiges Ziel sein. (ZHAW 11.9.2012)



Unionsliste Aromastoffe kurz vor Veröffentlichung

(c) Rainer Sturm / PIXELIO Bekanntermassen ist Anhang I der EG-Aromenverordnung Nr. 1334/2008, der die Liste der bewerteten und zugelassenen Aromen und Ausgangsstoffe enthalten soll, noch nicht ausgefüllt. Nunmehr steht die Veröffentlichung kurz bevor, es müssen nur noch vereinzelt „linguistische“ Probleme gelöst werden. Der vorliegende Kommissionsvorschlag sieht zunächst einen Teil A des Anhangs I vor, der die Liste der bisher bewerteten Aromastoffe (etwa 2100) und solcher Aromastoffe enthält, deren Bewertung noch läuft (etwa 400).

Für einige Aromastoffe, z. B. Coffein, Chinin, Ammoniumchlorid, wird es Einschränkungen geben, sowohl mengenmässig als auch mit Bezug auf die Lebensmittel, denen sie zugesetzt werden dürfen. Dabei werden die in Anhang II der EG-Zusatzstoffverordnung Nr. 1333/2008 festgelegten Lebensmittelkategorien zugrunde gelegt. Von dem Tag an, an dem die Unionsliste anzuwenden ist, wird das Inverkehrbringen von chemisch definierten Aromastoffen und deren Verwendung in und auf Lebensmitteln auf EU-Ebene harmonisiert sein. Für einzelstaatliche Regelungen wird dann kein Raum mehr bleiben.

Dies bedeutet gleichzeitig, dass z. B. die Regelungen in Anlage 5 und 6 AromenV mit Bezug auf „künstliche Aromastoffe“ überlagert bzw. obsolet werden. Strengere nationale Bestimmungen dürfen die Mitgliedstaaten künftig allenfalls noch für Lebensmittel für Säuglinge und Kleinkinder vorsehen. Für die Aromenindustrie und die gesamte Lebensmittelwirtschaft ist die Harmonisierung der zulässigen Verwendung von Aromastoffen von erheblicher Bedeutung. Sie müssen sich auf die neue Situation gründlich vorbereiten. (Behrs 10.9.12)



Sind industrielle Babynahrung und Muttermilch gleichwertig?

Die Nationale Stillkommission am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat diese Frage klar verneint. Hersteller industrieller Säuglingsnahrungen werben häufig damit, dass diese Produkte in ihrer Zusammensetzung vergleichbar mit Muttermilch sind. Die Nationale Stillkommission hat daher die Zusammensetzung von Muttermilch mit industriell hergestellter Säuglingsnahrung verglichen und die Wirkungen von verschiedenen Säuglingsnahrungen im Vergleich zu Muttermilch auf die Gesundheit von Säuglingen bewertet: Muttermilch ist die ideale Nahrung für Säuglinge in den ersten Monaten.

Sie ist gut verdaulich und so zusammengesetzt, dass sie im ersten Lebenshalbjahr den Bedarf an Nährstoffen und Flüssigkeit deckt. Weiterhin ergab die Auswertung des Schrifttums, dass ausschliessliches Stillen in den ersten 4-6 Monaten die Anzahl von Infektionen im Säuglingsalter um 40-70 % reduziert. Vermindert werden die Krankenhausaufnahmen der Säuglinge im ersten Lebensjahr um mehr als 50 %. Langfristige positive Effekte des Stillens auf chronische Erkrankungen wie Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 sind möglich.

Muttermilch enthält zahlreiche Substanzen, die in Säuglingsanfangs- und Folgenahrung nicht enthalten sind. Daher ist grundsätzlich Muttermilch nicht mit industriell hergestellten Säuglingsnahrungen zu vergleichen. Werbung für Säuglingsanfangs- oder Folgenahrung, die eine generelle Vergleichbarkeit mit Muttermilch suggeriert oder einzelne Inhaltsstoffe als vergleichbar bewirbt, muss daher nach Ansicht der Nationalen Stillkommission am BfR als irreführend angesehen werden. (behrs 10.9.12 Stellungnahme Nr. 028/2012 des BfR vom 16.07.2012 www.bfr.bund.de)



Weniger Antibiotika für Nutztiere

10.09.2012 - (lid) – Im Jahr 2011 gingen die Verkäufe der in der Veterinärmedizin eingesetzten Antibiotika um fünf Prozent zurück. Aber: Die Situation bei den Resistenzen bleibt kritisch. 2011 habe sich die Resistenzsituation im Vergleich zum Vorjahr bei den meisten untersuchten Bakterien nicht wesentlich verändert, teilt das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) mit. Bedenklich sei die Entwicklung bei den Mastpoulets, wo die Resistenzrate von Campylobacter gegenüber Fluoroquinolonen zugenommen habe.

Letztere sei eine der Antibiotikaklassen mit der grössten Bedeutung sowohl für die Veterinär- als auch für die Humanmedizin. Erstmals wurde im Rahmen des nationalen Resistenzmonitorings mit selektiven Nachweismethoden bei Mastpoulets, Schweinen und Rindern nach Keimen gesucht, die gegenüber sämtlichen Penicillinen und Cephalosporinen resistent sind. Dabei wurden laut BVET bei 32,6 Prozent der Mastpouletherden, 7,4 Prozent der Schweine und 8,6 Prozent der Rinder solche E. coli gefunden. Um die Bedeutung dieser Resistenzen für die Humanmedizin abschätzen zu können, werden die betreffenden Isolate derzeit weiter charakterisiert.

Die Ausbreitung von multiresistenten Keimen bereite weltweit Sorge. Das BVET hat einen Aktionsplan für die nächsten zehn Jahre zusammengestellt: Es gelte, dafür zu sorgen, dass durch den Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin deren Wirksamkeit in der Humanmedizin nicht beeinträchtigt wird und gleichzeitig unter dem Aspekt des Tierwohls die gezielte Behandlung von Tieren mit Antibiotika weiterhin möglich ist.



Emmentaler: Economiesuisse lehnt Mengensteuerung ab

07.09.2012 - (lid) – Höhere Preise, weniger Wettbewerb und kaum mehr unternehmerische Freiheiten: Economiesuisse hälts nichts von einer Mengensteuerung, wie sie Emmentaler Switzerland anstrebt. Dem Bundesrat wird empfohlen, das Gesuch um Allgemeinverbindlich abzulehnen.

Die Sortenorganisation (SO) „Emmentaler Switzerland“ beschloss Ende Juni, eine zentrale Mengensteuerung wieder einzuführen. Weil dies nur funktioniert, wenn sich alle Produzenten daran halten, reichte die SO beim Bundesrat ein Gesuch um Allgemeinverbindlichkeit ein. Nun hat der Dachverband der Schweizer Wirtschaft, Economiesuisse, im Rahmen der Anhörung klar gemacht, was er von den Plänen der SO hält: nichts.

Das Begehren sei aus wettbewerblicher Sicht höchst problematisch, weil eine für allgemeinverbindlich erklärte Mengensteuerung einem Mengen- bzw. Preiskartell gleichkomme. Dies sei mit einer liberalen Marktwirtschaft nicht zu vereinbaren. Die Kontrolle über die Menge führe zu höheren Preisen, schränke die unternehmerische Freiheit ein und zementiere letztlich bestehende, offensichtlich nicht optimale Strukturen.



Fenaco-Chef Martin Keller: Soja-Anbau in der Schweiz?

Die Preishausse bei Soja und Mais schockiert die ganze Welt - und besonders auch die Schweizer Landwirte, die ohnehin schon unter dem harschen Wettbewerb leiden. «Langfristig prüfen wir, ob wir mehr Futtermittel in der Schweiz produzieren sollen und wie wir im Ausland Sojaernten sichern können, wie dies China auch tut», sagt Martin Keller, Chef des Agrarkonzerns Fenaco (Volg, Landi, Agrola), im Interview mit der «Handelszeitung». Fenaco suche Partner, um Ernten zu sichern.

«Eine Variante ist aber auch, in der Schweiz selbst Soja anzubauen», sagt Keller. «Bei den hohen Weltmarktpreisen wären wir heute wettbewerbsfähig». Es gebe aber auch Pläne, Pflichtlager für Notsituationen anzulegen. Schliesslich frage sich Keller auch, inwieweit die Schweizer Bauern wieder tierische Eiweisse als Schlachtabfälle für die Fütterung einsetzen können. «Das ist zwar seit der BSE-Krise in den 1990er-Jahren verboten, wäre aber wirtschaftlich sinnvoll.» Laut Keller könnte die Schweiz die steigenden Rohstoffpreise etwas abfedern. (Handelszeitung 5.9.2012)



Klimawandel verteuert Lebensmittel

05.09.2012 - (lid) - Der Klimawandel wird zu drastischen Preissprüngen bei Lebensmitteln führen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Hilfsorganisation Oxfam. Der Klimawandel werde zunehmend zu Ernteausfällen, rasant steigenden Getreidepreisen und Hungerkrisen führen, teilt Oxfam mit. Die Hilfsorganisation hat Wissenschaftler vom britischen Institute of Development Studies an der Universität Sussex beauftragt, die Auswirkungen plötzlicher Extremwetterlagen und Unwetterkatastrophen auf die Entwicklung der weltweiten Preise für Getreide im Jahr 2030 zu untersuchen.

Laut der Studie könnte eine Kombination von Dürren und Überschwemmungen beispielsweise im südlichen Afrika im Jahr 2030 die Verbraucherpreise auf den örtlichen Getreidemärkten in kurzer Zeit um 120 Prozent anheben. Jedoch verfügten Leute in dieser Region meist über keine Rücklagen, um solche Preisschocks auszugleichen, so Oxfam.



Rasches Handeln gegen Lebensmittelkrise

04.09.2012 - (lid) – Verschiedene Organisationen der UNO fordern ein rasches Handeln, um einem starken Anstieg der Nahrungsmittelpreise und der Entstehung einer Lebensmittelkrise in den nächsten Monaten zuvorzukommen.

Aufgrund der weltweit hohen Preise für Mais, Weizen und Soja, die das Ergebnis etlicher Dürren sind, haben verschiedene UN-Organisationen zu einem raschen Handeln aufgerufen. Die derzeitige Lage würde bei der Bevölkerung und auf den Nahrungsmittelmärkten die Angst wecken, es käme erneut zu einer Lebensmittelkrise wie in den Jahren 2007 bzw. 2008. Dies gelte es zu vermeiden. „Wir müssen sicherstellen, dass aus solchen Preisschocks keine Katastrophen werden, unter denen Dutzende von Millionen Menschen in den nächsten Monaten zu leiden hätten“, zitiert die Nachrichtenagentur SDA eine Erklärung der UN-Organisationen FAO, Ifad und WFP.

Die Erklärung, die vergangenen Dienstag in Rom publiziert wurde, verweist auf die Anwendung einer Doppelstrategie zur Verhinderung einer Krise: Während kurzfristig vor allem das Problem der steigenden Preise angegangen werden müsste, müsste langfristig ein Weg gefunden werden, wie auch in schwierigen Zeiten Nahrungsmittel produziert und verbraucht werden könnten. Letzteres gelinge am besten, wenn man in armen, von Importen abhängigen Ländern eine nachhaltige Nahrungsproduktion unterstütze. Des Weiteren verwiesen die Organisationen darauf, Panikkäufe zu vermeiden und von Exportbeschränkungen Abstand zu nehmen.



Vitamine fördern männliche Fortpflanzungsfähigkeit

Neue Studien zeigen positive Wirkungen von antioxitaiven Vitaminen, Karotinoiden und Zink auf die Samenqualität. Die Hoffnungsträger in der Ernährung von Männern mit Kinderwunsch heissen: Vitamin C, Vitamin E, Karotinoide wie Beta-Karotin und Lycopin sowie Zink - alles so genannte Antioxidantien. Darauf weisen die Ergebnisse zweier unabhängig voneinander durchgeführter aktueller Studien hin.

In einer US-amerikanischen Studie wurden 80 gesunde Männer im Alter von 22 bis 80 Jahren hinsichtlich ihrer Antioxidantien-Zufuhr und Sperma-DNS-Qualität untersucht, Männer, die das 44. Lebensjahr überschritten hatten, profitierten eindeutig von einer höheren Aufnahme der Vitamine C und E sowie Zink: Ihre Spermien wiesen deutlich weniger DNA-Schäden auf als die von Gleichaltrigen mit geringer Zufuhr. Diese Erkenntnisse könnten die Fortpflanzungsperspektiven der wachsenden Zahl von Männern über 35 verbessern.

Die andere Studie wurde an jüngeren gesunden Männern in Spanien durchgeführt und betraf Vitamin C sowie Beta-Carotin und andere Karotinoide. Die Auswertung der Ergebnisse ergab einen positiven Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Vitamin C, Lycopin, Beta-Carotin und Cryptoxanthin und der Gesamtspermienzahl. Zudem zeigte sich, dass bei erhöhter Vitamin-C-Aufnahme das Ejaku-latvolumen zunahm.

Das spanische Forscherteam unter Leitung von Lidia Mínguez-Alarcón, Universität Murcia, weist darauf hin, dass man sich in vorangegangenen Studien zu diesem Thema meist auf Männer konzentriert habe, die in einer Fertilitätsklinik in Behandlung waren. Ihre aktuelle Studie hingegen liefere verallgemeinerbare Daten für junge Männer mit unbekannter bzw. ungetesteter Fruchtbar-keit.

Andy Wyrobek von der U.S. Berkeley Lab's Life Sciences Division und seinem Wissenschaftsteam zufolge zufolge scheint eine ausreichende Zufuhr an antioxidativen Mikronährstoffen dabei zu helfen, die biologische Uhr älterer Männer zurückzudrehen.

Frühere Untersuchungen zeigten nämlich, dass mit fortschreitendem Alter die DNA-Fragmentierung des Spermas, die Veränderungen der Chromosomen und die Schäden an den DNA-Strängen zunehmen können. Die Spermien älterer Männer tragen auch häufiger Genmutationen, die zum Beispiel zu Kleinwuchs führen. Diese Ergebnisse sind eine mögliche Erklärung dafür, dass ältere Männer weniger fruchtbar sind und deren Sperma öfter zu Föten mit Chromosomendefekten und Kindern mit genetischen Störungen führt.

Die Ergebnisse der aktuellen Studie stimmen teilweise mit vorangegangenen Untersuchungen überein, in denen bereits nahe gelegt wurde, dass bestimmte Ernährungsfaktoren sich auf die Spermienqualität auswirken könnten, so die Forscher.

Quellen:
Schmid T.E. Micronutrients intake is associated with improved sperm DNA quality in older men. Fertility and Sterility published online 28 August 2012.
Mínguez-Alarcón L. et al. Dietary intake of antioxidant nutri-ents is associated with semen quality in young university stu-dents. Human Reproduction. 2012; 27(9):2807-2814.
Sloter E. et al. Effects of male age on the frequencies of ger-minal and heritable chromosomal abnormalities in humans and rodents. Fertility and Sterility. 2004; 81(4):925-943.
(CommuniPoweR 3.9.2012)



Oft wird Portionsgrösse falsch geschätzt

Viele Menschen können die Portionsgrösse bei Lebensmitteln nicht richtig einschätzen und nehmen daher zu grosse Mengen zu sich. Das erhöht das Risiko für eine Gewichtzunahme, erklären kanadische Forscher. Die 145 Teilnehmer der Studie machten Angaben, welche Menge eines Lebensmittels ihrer Meinung nach einer Portion entspricht. Im Fokus standen vier Lebensmittelgruppen: Obst und Gemüse, Fleisch, Getreide- und Milchprodukte. Zusätzlich wurde ein 24-stündiges Ernährungsprotokoll aufgenommen, um die tatsächliche Anzahl der aufgenommenen Portionen zu bestimmen.

Knapp siebzig Prozent der Teilnehmer waren irrtümlich der Meinung, dass sie ihre Nahrungsaufnahme um mehr als 200 Kilokalorien steigern müssen, um die allgemeinen Empfehlungen zu erreichen. Während eine Portion Obst und Gemüse (plus 43 Prozent) und Getreideprodukte (plus 55 Prozent) zu gross eingeschätzt wurden, waren die Angaben bei Käse (minus 31 Prozent) zu niedrig.

Zudem schätzten die Teilnehmer die Zahl der Portionen, die sie an einem Tag verzehrt hatten, oft als zu gering ein. Bei Obst und Gemüse lag die Abweichung bei 15 Prozent, bei Getreideprodukten waren es 28 Prozent und bei Fleisch und Fleischersatz 14 Prozent. Bei Milchprodukten hingegen hatten die Probanden die Zahl der verzehrten Portionen um ein Viertel zu hoch eingeschätzt.

Die aid-Ernährungspyramide enthält alle Lebensmittel in den richtigen Portionen, die für eine gesunde Entwicklung wichtig sind. Wie viel eine Portion ist, wird einfach und praktisch mit dem Handmass bestimmt. So ist eine Portion Gemüse und Obst beispielsweise eine Hand voll. Bei Beilagen wie Kartoffeln und Nudeln sind es zwei Hände voll und beim Brot die gesamte Handfläche mit ausgestreckten Fingern. Süssigkeiten und Knabbereien für den Tag passen höchstens in eine Hand. Bei der Portionsgrösse kommt es natürlich auch auf die Häufigkeit der Mahlzeiten an: Wer öfter isst, braucht weniger pro Mahlzeit. (aid 29.8.2012)

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