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24.9.2012: nachrichten
24.9.2012
Gesundheitsschäden durch Gentech-Mais

Eine Langzeitstudie mit Ratten soll belegen, dass das Pflanzenschutzmittel Roundup und ein Roundup-toleranter Gentech-Mais schon nach vier Monaten Gesundheitsschäden hervorruft.


Eine Langzeitstudie mit Ratten an der französischen Universität Caen*) belegt gemäss Biovision, dass das Pflanzenschutzmittel Roundup und ein Roundup-toleranter Gentech-Mais schon nach vier Monaten schwere gesundheitliche Schäden hervorruft.

Nur Wochen nachdem eine aufwändige Nationalfondsstudie zum Schluss gekommen ist, dass grüne Gentechnik nur geringe Risiken birgt, zeigt die französische Studie, dass Tumore, chronische Nierenprobleme und weitere ernste gesundheitliche Probleme bei den mit Gen-Mais gefütterten Ratten wesentlich häufiger auftreten als bei der Kontrollgruppe.

Auf den ersten Blick ist es erstaunlich, dass vergleichbare Studien bislang immer auf 90 Tage oder weniger beschränkt waren, während die Studie mit den Ratten in Caen über ihre gesamte Lebenszeit von rund zwei Jahren lief. Die ersten ernsthaften Probleme sind denn auch erst nach vier Monaten aufgetreten.

Doch wenn man weiss, dass Agrokonzerne wie Syngenta und Monsanto sich nur von ihnen genehmen Forschern in die Karten schauen lassen und mit diesen Publikations- und Mitspracherechte schriftlich vereinbaren, kann man sich vorstellen, weshalb aussagekräftigere Studien bislang Mangelware sind.

Die Stiftung Biovision warnt seit langem vor der Verbreitung von gentechnisch veränderten Pflanzen auch wegen der unwägbaren Risiken für die Menschen und die Umwelt. Hinzu kommt das ökonomische Risiko für die Bauern wenn das Saatgut in rasantem Tempo von einer Handvoll Grossunternehmen monopolisiert und patentiert wird. Als Konsequenz muss das Gentech-Saatgut Jahr für Jahr neu bezahlt werden– zusammen mit dem unabdingbaren Kunstdünger und den notwendigen Pestiziden. Alles aus einer Hand.

Unter solchen Umständen wird es nicht möglich sein, den Hunger auf dieser Welt zu besiegen. Denn das wirkliche Problem lässt sich nicht der reinen Steigerung der Mengen-Produktion lösen. Tatsächlich produzieren wir heute weltweit rund 4‘000 Kalorien pro Kopf und Tag. Die Hälfte würde eigentlich ausreichen - und trotzdem leidet über eine Milliarde Menschen Hunger auf unserem Planeten.

Der Weltagrarbericht hält unmissverständlich und wissenschaftlich erhärtet fest, dass die heute vorherrschende konventionelle Nahrungsproduktion nicht nachhaltig ist und ein Kurswechsel nicht eine Frage der Weltanschauung ist, sondern des Überlebens kommender Generationen.

*) Séralini, G.-E., et al. Long term toxicity of a Roundup herbicide and a Roundup-tolerant genetically modified maize. Food Chem. Toxicol. (2012), http://dx.doi.org/10.1016/j.fct.2012.08.005

(Text: Biovision)

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