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26.3.2013: nachrichten
26.3.2013
Kurznews 26. März 2013

Direktor Bernhard Kuster verlässt GastroSuisse / Nutztierbestand: Mehr Hühner – weniger Schweine / Olivenöl hat mehr Sättigungseffekt als andere Öle / Beim Fleischimport wird Inlandleistung wieder eingeführt


Direktor Bernhard Kuster verlässt GastroSuisse

Wie der Branchenverband GastroSuisse heute mitteilt, verlässt Direktor Bernhard Kuster, Dr. oec. publ., den Verband. Der Austritt erfolgt aufgrund einer beruflichen Neuorientierung. Bernhard Kuster hat sein Amt als Direktor am 1. Februar 2011 angetreten und war seit 2007 für GastroSuisse tätig.

Der Vorstand von GastroSuisse dankt Bernhard Kuster für die Zusammenarbeit und die geleisteten Dienste und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute. Der Vorstand wird sich umgehend mit der personellen Neubesetzung der operativen Verbandsführung auseinandersetzen und die Kandidatensuche in den nächsten Wochen einleiten. In der Übergangsphase übernimmt Fürsprecher Hannes Jaisli, stellvertretender Direktor und Leiter Wirtschaft und Recht, interimistisch die operative Leitung.

GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Rund 20'000 Mitglieder (rund 3000 Hotels), organisiert in 26 Kantonalverbände und vier Fachgruppen, gehören dem grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverband an. Das Schweizer Gastgewerbe, Hotellerie und Restauration, ist mit über 200'000 Beschäftigten und fast 27'000 Betrieben ein zentraler Wirtschaftsfaktor. (26. März 2013 GastroSuisse)



Nutztierbestand: Mehr Hühner – weniger Schweine

21.03.2013 - (lid) – Die Schweizer Bauern halten immer mehr Hühner. Der Bestand nahm im letzten Jahr um fünf Prozent zu. Die Anzahl Schweine und Schafe nahm im 2012 hingegen ab. Der Rindviehbestand blieb stabil. Der Hühnerbestand nahm im letzten Jahr um fünf Prozent auf 9,8 Mio. Tiere zu, wie die provisorischen Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen. Gegenüber 1985 entspricht dies einem Plus von rund 3,5 Mio. Tieren. Ein Viertel des Bestandes sind Lege- und Zuchthühner.

Die Anzahl Schweine nahm im letzten Jahr hingegen um zwei Prozent auf 1,54 Mio. Tiere ab. Rückläufig war auch der Bestand an Schafen: Dieser belief sich auf rund 415‘000, was einem Minus von zwei Prozent entspricht. Die Anzahl Kühe nahm um ein Prozent auf rund 707‘000 Stück zu. Der Rindviehbestand blieb mit 1,5 Mio. Tieren insgesamt auf Vorjahresniveau.



Coop und Chocolats Halba retten honduranischen Edelkakao

1998 verwüstete der Tropensturm Mitsch viele Kakaoanbaugebiete in Honduras. Alte Kakao-Sorten drohten zu verschwinden und damit auch eine mehr als 3000 Jahre alte Tradition. Dies wollte die Coop Division Chocolats Halba verhindern. Sie setzte sich zum Ziel, zusammen mit den Produzenten in Honduras diese historisch bedeutende Kakaokultur zu erhalten und wiederaufzubauen. Dank dieses jahrelangen Engagements gedeiht heute wieder Kakao in Honduras und die Bauern haben eine Existenzgrundlage. In wenigen Wochen lanciert Coop nun die weltweit erste Bio-Fairtrade Schokolade aus Honduras.

Der Kakao hat seinen Ursprung im honduranischen Ulúa-Tal hat. Hier pflanzten die Ureinwohner bereits 1100 v.Chr. Kakao an und konsumierten ihn auch rege. Mit dem Wirbelsturm Mitch drohte der jahrhundertealten Kakaotradition 1998 quasi über Nacht ein jähes Ende. Dem Kakaosektor des Landes wurde 2008 dank des gemeinsamen Kakaoprojekts von Coop, Chocolats Halba und Helvetas neues Leben eingehaucht.

Nach weiteren fünf Jahren der Veredelung und Weiterentwicklung der Kakaobohnen wird Coop in wenigen Wochen die weltweit erste Bio-Fairtrade Schokolade mit Edelkakao aus Honduras lancieren. Diese dunkle Schokolade überrascht durch ihren aussergewöhnlich angenehmen Geschmack, welcher der Edelkakao-Sorte zu verdanken ist. Sie besticht durch ihre Ausgewogenheit.

Chocolats Halba gehört in Sachen Nachhaltigkeit gemäss der Erklärung von Bern zu den Vorreitern. Das Projekt in Honduras von Chocolats Halba setzt auf innovative und ökologische Anbaumethoden und packt die Probleme im Kakaosektor an der Wurzel an. Die Coop Division arbeitet hier eng mit Helvetas, eine der erfahrensten und grössten Entwicklungsorganisationen der Schweiz, zusammen. Das Projekt wird vom SECO im Rahmen der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit zur Förderung einer nachhaltigen Kakaoproduktion unterstützt.

Das Projekt zeichnet sich unter anderem durch die direkte Beschaffung und die Nähe zu den Produzenten vor Ort aus. Die Bauern setzen neu auf Misch- statt Monokultur auf ihren Kakaoplantagen und pflanzen zusätzlich Obst- und Edelholzbäume. Dadurch wird langfristig das Einkommen der Kleinbauern verbessert. Zudem erodieren die Böden weniger stark und werfen nachhaltig höhere Ernten ab. Diese Massnahmen leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit mit qualitativ hochwertigem Kakao. Das Honduras-Projekt wird seit vielen Jahren mit Mitteln aus dem Coop Fonds für Nachhaltigkeit unterstützt.

Coop ist die grösste Anbieterin von Fairtrade-zertifizierten Produkten in der Schweiz. Entsprechend bietet Coop auch das breiteste Angebot an Fairtrade Tafelschokoladen in der Schweiz. Die Mehrkosten für die Fairtrade-zertifizierten Rohstoffe der Coop Qualité & Prix Tafelschokoladen werden von Coop getragen.

Coop treibt die 2011 gestartete Fairtrade-Offensive voran und stellte nach Tafelschokoladen, Bananen, Rosen und asiatischem Reis auch das Kaffeesortiment der Standard-Eigenmarke Qualité & Prix auf Fairtrade um. Produkte mit dem Fairtrade-Gütesiegel von Max Havelaar erzielten bei Coop 2012 einen Umsatz von 187 Millionen Franken, was einem Plus von 18 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Sortiment stieg um über 40 auf total rund 290 Produkte an. (Coop)



Olivenöl hat mehr Sättigungseffekt als andere Öle

Fettreduzierte Lebensmittel sind auf dem Vormarsch: Viele Menschen hoffen, mit „Light“-Produkten ab- oder wenigstens nicht zuzunehmen. Allerdings ist deren Wirkung umstritten: Die Verbraucher nehmen zwar weniger Energie auf, essen dafür aber mehr, wenn sie sich nicht satt fühlen. Eine Studie hat jetzt untersucht, wie Öl und Fett das Sättigungsgefühl regulieren. Am besten sättigt Olivenöl – doch wie?

Vier verschiedene Speisefette untersuchten die Arbeitsgruppen von Prof. Peter Schieberle an der Technischen Universität München (TUM) und von Prof. Veronika Somoza an der Universität Wien: Schweineschmalz, Milchfett, Raps- und Olivenöl. Über drei Monate hinweg verzehrten die Studienteilnehmer täglich 500 Gramm Magerjoghurt, der mit einem der vier Fette angereichert war – zusätzlich zu ihrer normalen Kost.

„Den grössten Sättigungseffekt hatte das Olivenöl“, erklärt Prof. Peter Schieberle, Leiter des TUM-Lehrstuhls für Lebensmittelchemie und Direktor der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie. „Bei diesen Probanden stellten wir eine erhöhte Konzentration des Sättigungshormons Serotonin im Blut fest; zudem beurteilten sie den Olivenöl-Joghurt subjektiv als sehr sättigend.“ In der Olivenöl-Gruppe blieben auch der Anteil des Körperfetts und das Körpergewicht konstant.

„Das Ergebnis überraschte, da Raps- und Olivenöl ähnliche Fettsäuren enthalten“, sagt Schieberle. Daher nahmen die Wissenschaftler in einem anderen Versuch eine völlig andere Stoffklasse ins Visier – die Aromen im Olivenöl. Im zweiten Studienteil erhielten eine Gruppe Joghurt mit Aroma-Extrakten aus Olivenöl, eine Kontrollgruppe reinen Joghurt.

Das Ergebnis: Die Olivenöl-Gruppe blieb bei ihrer üblichen Energieaufnahme; dagegen kam die Kontrollgruppe auf ein Plus von 176 Kilokalorien pro Tag. Schieberle: „Die Aroma-Probanden passten ihr Essverhalten an – was der Kontrollgruppe offensichtlich nicht möglich war. Im Vergleich zur Aromagruppe hatten die Kontrollpersonen auch weniger Sättigungshormon Serotonin im Blut.“

Eine mögliche Erklärung für die geringere Energieaufnahme ist das Sättigungsgefühl: Wie lange dieses nach dem Essen anhält, hängt neben anderen Faktoren insbesondere vom Blutzuckerspiel ab. Je schneller er sinkt, das heisst, je schneller die Körperzellen Zucker aus dem Blut aufnehmen, desto eher fühlt man sich wieder hungrig. Im nächsten Schritt untersuchten die Wissenschaftler, welche Aromastoffe im Öl die Zuckeraufnahme durch die Zellen am effektivsten verzögern.

Dafür verwendeten die Forscher Olivenöle aus Spanien, Griechenland, Italien und Australien. Sie identifizierten zwei Inhaltstoffe, welche die Aufnahme von Glucose aus dem Blut in Leberzellen verringerten: Hexanal und E2-Hexanal – wobei italienisches Olivenöl die grössten Mengen der beiden Aromastoffe enthält.

„Wir haben nachgewiesen, dass Geschmackstoffe die Sättigung regulieren können“, resümiert Schieberle die Versuchsreihen. „Wir hoffen, dass die Ergebnisse dazu beitragen, künftig wirkungsvollere fettreduzierte Lebensmittel mit unverändertem Sättigungseffekt zu entwickeln.“

(14.3. 2013 TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN. Publikation: P. Schieberle, V. Somoza, M. Rubach, L. Scholl, M. Balzer; Identifizierung von sättigungsregulierenden Inhaltsstoffen in Nahrungsfetten und Optimierung von fettarmen Lebensmitteln durch Zusatz von lipoiden Verbindungen mit hoher Sättigungswirkung; Zentrale Ergebnisse des DFG/AiF-Clusterprojektes „Fettwahrnehmung und Sättigungsregulation: Ansatz zur Entwicklung fettreduzierter Lebensmittel“, 2009-2012.)



Spitzen-Bioköchin Vreni Giger ist Schirmherrin der Genusswoche 2013

Vreni Giger engagiert sich als Schirmherrin der Genusswoche 2013. Die junge St. Galler Starköchin hat beschlossen, Ihr Restaurant zu einer Botschaft der Bio‐Ernährung zu machen. Sie wird ihre landesweite Bekanntheit in den Dienst der Projekte der Genusswoche stellen.

Die Kulturwege Schweiz/ViaStoria bilden das Genussnetz 2013. Mit den Kulturwegen und den historischen Verkehrswegen der Schweiz werden alle Genussstädte der letzten 10 Jahre und die 600 Gemeinden, die sie durchqueren, im ganzen Land zum Feiern aufgerufen. Das unbekümmerte Wandern auf den historischen Verkehrswegen der Schweiz wird mit der Würdigung des lokalen kulinarischen Erbes verbunden. Die 13. Schweizer Genusswoche wird mit einem grossen Fest von Kandersteg bis Leukerbad enden.

Die 13. Ausgabe der Schweizer Genusswoche wird vom 12. bis 22. September in der ganzen Schweiz stattfinden. Alle Personen, Vereinigungen und Genussorte, die eine Veranstaltung organisieren wollen, sind eingeladen, ihre Kandidatur bis am 30. April 2013 mit einem Formular oder direkt auf den Websites www.gout.ch / www.genusswoche.ch / www.settimanadelgusto.ch einzureichen. Die 12 kantonalen/regionalen Qualitätskomitees werden die Kandidaturen Ende Mai prüfen. www.genusswoche.ch



PRESSESCHAU

Beim Fleischimport wird Inlandleistung wieder eingeführt

Für Sie gelesen im Schweizerbauer: Der Nationalrat beschloss am späteren Mittwochnachmittag, dass beim Fleischimportsystem die Inlandleistung wieder berücksichtigt werden soll. Auch die Einzelkulturbeiträge für das Futtergetreide wurden von der Grossen Kammer bestätigt. Auch will der Nationalrat, dass auf dem Milchmarkt eine Vertragspflicht ins Gesetz kommt.

Der Nationalrat folgte mit 103 zu 73 Stimmen einem Antrag von Sylvia Flückiger (SVP, AG). Im Dezember hatte sich auch der Ständerat für die Inlandleistung ausgesprochen. Somit gibt es hier keine Differenz mehr. Bundesrat Johann Schneider-Ammann drohte allerdings an, deswegen 37 Mio Fr. im Agrarbudget zu kompensieren. «Das ist ein Eigengoal», sagte Jean-René Germanier (FDP/VS). Volltext: www.schweizerbauer.ch 6.3.2013

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