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20.6.2013: nachrichten
20.6.2013
Neue Marktstudien zeigen Exportchancen

Frankreich, Südafrika, Singapur und die USA bergen gemäss neuen Studien für Schweizer KMU aus dem Lebensmittel- und Getränkebereich besonderes Exportp



Den grössten Anteil im französischen Warenkorb machen Frisch- und Kühlprodukte aus – Paris beheimatet den weltgrössten Frischwaren-Fachhandel für Lebensmittel. Bild: Sandwich beim Pariser Luxus-Traiteur Fauchon. (Bild von Arthur Rossetti)


Am Food-Forums von Switzerland Global Enterprise am 19. Juni in Zürich wurden vier neue Marktstudien präsentiert. An der Veranstaltung wurde auch die Herausforderung einer auf Nachhaltigkeit beruhenden Rohstoffbeschaffung durch Schweizer Exporteure thematisiert.

Mit rund 60’000 Beschäftigten und einem jährlichen Umsatz von CHF 30 Mrd. nimmt die Lebensmittelindustrie in der Schweizer Wirtschaft eine wichtige Rolle ein. Der Exportsektor entwickelte sich in den letzten Jahren bedeutend dynamischer als der Binnenmarkt. Dem Exportpotenzial in dieser Branche widmete Switzerland Global Enterprise (vormals Osec) am Food Forum vom 19. Juni in Zürich besonderes Augenmerk.

Branchenexperten präsentierten neue Marktstudien zu Frankreich, Südafrika, Singapur und den USA. Die Studien vermitteln einen Überblick über die vier Lebensmittel-märkte und enthalten praktische Handlungsanweisungen für exportwillige Schweizer KMU.

Exportmärkte USA und Frankreich mit grossem Potenzial

Die Vereinigten Staaten bilden mit einem Gesamtumsatz von USD 75 Mrd. den grössten Speziallebensmittelmarkt der Welt. Die US-amerikanischen Konsumenten haben mittlerweile ein Bewusstsein für ethische und ökologische Aspekte der Lebensmittelproduktion und -verpackung entwickelt und sind mehr denn je bereit, einen Aufpreis für ethisch einwandfreie Lebensmittel und Getränke zu bezahlen. Dadurch wird das Wachstum des Marktes für Bio-Lebensmittel nachhaltig beflügelt. Bis 2016 soll der Umsatz auf USD 46.5 Mrd. klettern – das sind über 50% mehr als noch im Jahr 2010.

Die Studie zeigt aber auch, dass die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie der Vereinigten Staaten nicht nur sehr gross, sondern auch enorm komplex ist. Die hohe Wettbewerbs-intensität und die in der Folge tiefen Margen sowie strenge Vorschriften und mehrstufige Wert-schöpfungsketten machen eine sorgfältige Vorbereitung für exportwillige Unternehmen unerlässlich.

Die Gourmetnation Frankreich ist mit 15% Marktanteil der zweitgrösste Lebensmittelmarkt Europas. Im Jahr 2011 wendeten Franzosen denn auch stolze 13.5% ihrer Haushaltsausgaben für Lebensmittel auf (EU-Durchschnitt: 12.9%). Den grössten Anteil im französischen Warenkorb machen Frisch- und Kühlprodukte aus – Paris beheimatet nicht umsonst den weltgrössten Frischwaren-Fachhandel für Lebensmittel. Daneben kommen auch ausgewählte Delikatessen gerne auf den Teller.

2010 betrug der Gesamtumsatz der Lebensmittelbranche EUR 147 Mrd. Dabei liegen die Importe der Branche insgesamt höher als die Exporte. Wie der Schweizer Markt ist auch der französische von KMU geprägt, und die Vorschriften sind sich ähnlich. Für Schweizer Firmen bieten sich damit zahlreiche interessante Exportmöglichkeiten, welche die Studie im Detail aufzeigt.

Ferne Märkte wie Südafrika und Singapur sind ebenfalls attraktiv

Obwohl Südafrika als aufstrebender Markt selber ein wichtiger Lebensmittelproduzent ist, macht die Zunahme der Bevölkerung im Allgemeinen und der Mittelschicht im Besonderen Importe aus dem Ausland unabdingbar. Schweizer Exporteuren bieten sich damit ausgezeichnete Chancen entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette; von Maschinen und Anlagen über Rohprodukte bis hin zu verpackten und verarbeiteten Erzeugnissen.

Der Aufbau von langfristigen Beziehungen ist in Südafrika für einen nachhaltig erfolgreichen Markteintritt essentiell. Besonders im Premium-Segment herrscht eine grosse Nachfrage. Messen und Fachzeitschriften sind dabei laut Studie die effektivsten Marketinginstrumente.

Trotz lediglich fünf Millionen Einwohnern ist Singapur für Lebensmittel- und Getränkeunternehmen einer der attraktivsten Exportmärkte Asiens. Das Land importiert mehr als 90% seiner Lebensmittel und re-exportiert zudem viele Produkte in andere Teile Asiens. Im Jahr 2011 beliefen sich die Lebensmittelimporte Singapurs deshalb auf beachtliche USD 12,1 Mrd.

Zudem gehört Singapur zu den offensten Märkten der Welt. Dank Millionen asiatischer Touristen bietet Singapur Schweizer Lebensmittelexporteuren eine gute Möglichkeit, ihre Produkte Konsumenten aus ganz Asien zu präsentieren. Die Autoren der Studie warnen jedoch auch vor einem zunehmend härter werdenden Wettbewerb, welcher nicht zuletzt auch von regionalen asiatischen Lieferanten geprägt ist.

Rohstoffbeschaffung für Schweizer Exporteure

Erfolgreiche Exporteure sind oft auf Rohstoffe angewiesen, die aus dem Ausland stammen. Das «Swiss Import Promotion Programme» von Switzerland Global Enterprise, kurz SIPPO, fördert die Kontakte zwischen Importeuren aus der EU, der Schweiz und anderen EFTA-Staaten und ausgesuchten Lieferanten aus 18 Partnerländern und schenkt dabei auch den Anforderungen an eine nachhaltige Rohstoffbeschaffung die nötige Beachtung.

Auf sogenannten «Buyer Missions» wird Schweizer und europäischen Importeuren die Möglichkeit geboten, auf effiziente Art und Weise bestimmte Zuliefermärkte kennenzulernen und geschäftliche Beziehungen mit möglichen Lieferanten aufzubauen. Switzerland Global Enterprise bietet mit lokalen Partnern vor Ort ein attraktives Paket mit verschiedenen Dienstleistungen an (z.B. Unternehmensbesuche, B2B-Meetings, Besuche von Fach- bzw. Lebensmittelmessen).

Osec heisst seit 14. Mai Switzerland Global Enterprise

Switzerland Global Enterprise engagiert sich weltweit für Unternehmertum und den Wirtschaftsstandort Schweiz. Als Center of Excellence für Internationalisierung fördern wir Export, Import und Investment und helfen Kunden, neues Potenzial für ihr internationales Geschäft zu erschliessen und den Wirtschaftsstandort Schweiz zu stärken. Mit unserem globalen Netzwerk von versierten Beratern und Experten. Als Vertraute und starke Partner von Kunden, Kantonen und der Schweizer Regierung. (Text: www.switzerland-ge.com)

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