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16.7.2013: nachrichten
16.7.2013
KURZNEWS 16. Juli 2013

Schweizer vertrauen inländischen Lebensmitteln / Vom Butterberg zum Butter-Import / Gentech-Lachs kurz vor Zulassung? / Würzfleisch-Krieg zwischen Schweiz und Deutschland


Schweizer vertrauen inländischen Lebensmitteln

10.07.2013 - (lid) – Die Schweizer Bevölkerung hegt grosse Sympathien für die Bauern und vertraut den Lebensmitteln aus der Schweiz. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Demoscope im Auftrag von Agro-Marketing Suisse (AMS). Den Schweizer Grundnahrungsmitteln wird in der Bevölkerung vertraut. Von den knapp 1‘800 Befragten gaben 92 Prozent an, dass sie inländische Lebensmittel für vertrauenswürdiger halten als solche aus ausländischer Produktion.

Der Wert liegt damit ungefähr auf gleichem Niveau wie bei derselben Umfrage im Jahr 2011. Allerdings ist der Anteil derer, die Schweizer Produkte für deutlich vertrauenswürdiger halten, von 35 auf 49 Prozent gestiegen. 90 Prozent ist es denn auch wichtig, zu wissen, ob die eingekauften Lebensmittel aus der Schweiz stammen.

81 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen die Landwirtschaft als Branche sympathisch ist. Das ist im Vergleich zur selben Umfrage im Jahr 2011 eine deutliche Steigerung, damals hielten 72 Prozent die Schweizer Landwirtschaft für sympathisch. Bei der Frage nach der staatlichen Unterstützung der Landwirtschaft findet rund die Hälfte der Befragten, dass der Bund diese in derselben Höhe wie heute unterstützen sollte. 29 Prozent fordern mehr und 19 Prozent weniger Unterstützung.

Im Vergleich zur letzten Umfrage sind die Werte zugunsten der Bundesunterstützung leicht gestiegen. Besonders die junge Bevölkerung zwischen 15 und 29 Jahren plädiert für eine grössere Unterstützung der Landwirtschaft. 40 Prozent der Altersgruppe wollen, dass der Bund die Landwirtschaft stärker unterstützt.

Die Online-Interviews wurden im März und April 2013 von Demoscope durchgeführt. Befragt wurden 1‘752 Personen aus der deutsch- und französischsprachigen Schweiz. Unterdurchschnittlich vertreten war die ausländische Wohnbevölkerung. Sie machte nur 3 Prozent der Befragten aus.



US-Lebensmittelbranche entdeckt neue Geschmacksrichtungen

Lebensmittelkonzerne in den USA stellen sich langfristig auf die sich ändernden Geschmäcker innerhalb der Bevölkerung ein. Grund dafür ist der demografische Wandel der Gesellschaft. Das klassische Rollenbild "weiss, angelsächsisch, protestantisch" hat ausgedient, die USA wird zunehmend multiethnisch. Auf diese Entwicklung suchen gegenwärtig nicht nur Nahrungsmittelproduzenten eine adäquate Antwort, sondern auch die politischen Parteien des Landes.

Auffällig ist vor allem die wachsende Anzahl eingewanderter Lateinamerikaner und Asiaten. Mehr als die Hälfte aller Neugeborenen gehören in den USA von heute nicht der weissen Mehrheit an. Insbesondere auf die sogenannten Latinos gehen Wirtschaft sowie Politik immer näher ein. Sie sind die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe der USA. Aufgrund unterschiedlicher kulinarischer Vorlieben ändert sich mit diesem ethnischen Wandel allmählich auch der Geschmack des durchschnittlichen US-Amerikaners.

Zwischen 2010 und 2012 sind die erwirtschafteten Umsätze mit "ethnischem Essen" um 4,5 Prozent auf 8,7 Mrd. Dollar nach oben geklettert. Analysten gehen von einem weiterem Zuwachs aus. Zum Hamburger und der italienischen Pasta gesellen sich immer öfter mexikanische Gerichte oder beispielsweise Sushi. Hinzu kommen bisher weniger verbreitete Zutaten wie Lemongras, Quinoa (Scheingetreide) oder die aus Thailand stammende Sriracha-Sauce und viele mehr.

Die Unternehmen passen sich mit ihren Produkten der zunehmenden Bedeutung anderer Geschmäcker an. Neben neuen Gerichten sind es auch die Zusammensetzung von Getränken sowie die jeweilige Verpackung eines Produkts, die für immer grösser werdende Minderheiten massgeschneidert werden. Schliesslich ist jeder Zuwanderer auch ein Konsument und die Zielgruppe wird von Tag zu Tag immer grösser. (pte 10.7.2013)



Nach dem Butterberg nun ein Butterloch

Noch vor einem Jahr kämpfte die Milchbranche mit einem Butterberg. Weil zu viel Milch produziert wurde, füllten sich die Kühlhäuser mit der länger haltbaren Butter. In Panik verkaufte man die Ware massenhaft zu tieferen Preisen ins Ausland und klassifizierte Bio-Butter zu konventioneller um. Mit einem verregneten Frühling 2013 hatte damals niemand gerechnet. Weil dadurch weniger Gras wuchs, nahm auch die Milchmenge stark ab. Inzwischen ist aus dem Butterberg ein Butterloch geworden. (blick.ch)

09.07.2013 - (lid) – Weil derzeit nicht beurteilt werden kann, wie sich die Butterproduktion in der Schweiz entwickelt, hat sich die Branchenorganisation Butter (BOB) auf dem internationalen Markt Buttermengen gesichert und importiert präventiv 500 Tonnen.

Weil Voraussagen über die kommende Butterproduktion kaum möglich sind und Importe eine gewisse Vorlaufzeit benötigen, hat sich die BOB als erste Massnahme zur Sicherung der Inlandversorgung Liefermengen auf dem internationalen Markt gesichert. Zudem werden bis August 500 Tonnen Butter präventiv importiert, wie die Organisation mitteilt.

Während Faktoren wie die Produktionsbeschränkung beim Emmentaler und steigende Milchpreise für eine höhere Produktion sprechen, deuten höhere Verarbeitungsmengen beim Appenzeller oder bei Raclette Suisse auf eine weiterhin tiefe Produktion hin.



Suisseporcs-Präsident gibt Rücktritts-Forderung nach

10.07.2013 - (lid) – Der Präsident von Suisseporcs Ulrico Feitknecht tritt nach Querelen im Verband zurück. Er war vom Zentralvorstand zu diesem Schritt aufgefordert worden. Man habe an einer ausserordentlichen Sitzung Ulrico Feitknecht das Vertrauen entzogen und ihn zum Rücktritt aufgefordert, schreibt Suisseporcs in einer Medienmitteilung. Zunehmende Unstimmigkeiten in der Verbandführung hätten zu diesem Schritt geführt.

Es sei ihm nicht leicht gefallen, aus dem Amt zurückzutreten, schreibt Feitknecht in seinem Rücktrittsschreiben. Der Konfrontationskurs einiger Hardliner und die an ihn gerichtete Forderung, diesem vorbehaltlos zu folgen sowie Intrigen hinter den Kulissen hätten eine erfolgreiche und zielführende Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle verunmöglicht, so Feitknecht, der seit Mai 2012 als Präsident amtete. Er bedaure, dass man nichts aus den Erfahrungen bei der Milch gelernt habe, denn schlussendlich zahle der Produzent die Zeche. Bis zur nächsten Delegiertenversammlung wird Vizepräsident Andreas Johner das Präsidium interimistisch übernehmen.



Bundesrat will gegen Antibiotika-Resistenzen vorgehen

08.07.2013 - (lid) – Bis 2015 will der Bund eine Strategie gegen Antibiotika-Resistenzen vorlegen. Danach soll ein Programm mit konkreten Massnahmen erarbeitet werden. Die Ausbreitung von Resistenzen werde durch einen zu häufigen und teilweise unsachgemässen Einsatz von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin begünstigt, schreibt der Bund in einer Medienmitteilung.

Bei der Humanmedizin liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Antibiotika in der Schweiz im europäischen Vergleich unter dem Durchschnitt, in der Veterinärmedizin im Mittelfeld. Beunruhigend seien vor allem die Zunahme von Resistenzen gegenüber einzelnen wichtigen Antibiotikagruppen und die Zunahme von multiresistenten Keimen, so die Behörden.

Bereits jetzt arbeiten diverse Bundesämter an Massnahmen, welche diese Resistenzen reduzieren sollen. Diese Arbeiten sollen nun in der nationalen Strategie gebündelt werden. Die Projektleitung liegt beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Mit einbezogen sind auch die Bundesämter für Landwirtschaft, Veterinärwesen und Umwelt.



2012 war Rekordjahr für Grosscaterer DSR

Getragen von Wachstumsdynamik konnte die DSR-Gruppe 2012 einen neuen Rekordumsatz von CHF 289,1 Millionen verzeichnen. Dies entspricht einer Steigerung von 1 % gegenüber dem Vorjahr. Die DSR-Gruppe verfügt damit auf dem Schweizer Markt der Gemeinschaftsrestauration über eine solide zweite Position.

Der konsolidierte Umsatz der DSR-Gruppe belief sich 2012 auf 289,1 Millionen, was einer Steigerung von CHF 2,6 Millionen ( + 1,0 % ) gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit hat die Gruppe eines ihrer Hauptziele aus dem Unternehmensprojekt « 2011-2015 », nämlich das Umsatzziel von CHF 280 Millionen, erreicht. Insbesondere im Bereich der Gemeinschaftsrestauration resultierte ansehnliches Wachstum. Die Eröffnung von 15 neuen Restaurationsbetrieben haben den Umsatz der Gruppe 2012 signifikant ansteigen lassen – obwohl in diesem Bereich seit Jahren starker Wettbewerb herrscht.

Auch wenn der Umsatz der DSR-Gruppe für 2012 erfreulich gewesen war, so lässt sich dies nicht auch vom Betriebsergebnis ( EBITDA ) sagen, wo gegenüber dem ausgezeichneten Ergebnis 2011 ein leichter Rückgang ( - 18 % ) festzustellen war. Zurückzuführen ist dieser Renditenrückgang in erster Linie auf die Personalaufstockung um 15 Stellen am Verwaltungssitz der DSR-Gruppe in Rolle.

Um beste Bedingungen für die weitere Entwicklung des Unternehmens zu schaffen, hat die Gruppe den umfassenden Ausbau der administrativen Strukturen beschlossen. Mit den neu beigezogenen Kräften sollen v. a. die Finanzen, das Marketing und die Informatik unterstützt werden. In absoluten Zahlen belief sich der EBITDA 2012 der DSR-Gruppe auf CHF 11,5 Millionen und stellt - nach dem Rekordwert von CHF 14,6 Millionen des Jahres 2010 - das bisher drittbeste Ergebnis der Gruppe dar. Der Reingewinn der DSR-Gruppe des Geschäftsjahres 2011 beläuft sich auf CHF 1,8 Millionen. Gesamthaft gesehen kann daher die Bilanz des Geschäftsergebnisses als positiv, sogar als gut bezeichnet werden.

Im Bereich der Gemeinschaftsrestauration hat die DSR-Gruppe 2012 in den 263 Restaurants in der ganzen Schweiz 13,3 Millionen Mahlzeiten serviert ( + 200 000 gegenüber 2011 ). Auf der sozialen Ebene hat DSR 52 neue Arbeitsplätze geschaffen. Per 31. Dezember 2012 beschäftigte die DSR-Gruppe 1941 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem wurde statutengemäss ein Betrag von insgesamt CHF 500 000.– in Form von Schenkungen an verschiedene karitative Organisationen in der Schweiz überwiesen.

2012 konnte die DSR-Gruppe auch ihre Aktivitäten in Nebenbereichen zur Gastronomie ausbauen. Nach der Gründung von Hotelis SA im Jahre 2007, einem Personalvermittlungsunternehmen, erwarb die Gruppe die Gesellschaft Datarest SA, welche auf die Schaffung und die Kommerzialisierung von Informatiklösungen spezialisiert ist, sowie Schéma-TEC SA, ein auf die Planung von Restaurationslokalen spezialisiertes Unternehmen. Des Weiteren hat DSR 2012 auch das gesamte Aktienkapital von Philippe Chevrier-Le Traiteur SA und von Le Vallon SA übernommen. (DSR Niederlassung Deutschschweiz 8.7.2013)



Agroscope entdeckt verloren geglaubte Sorten

Changins, 08.07.2013 - Agroscope führt in Changins die nationale Kulturpflanzensammlung, in welcher das Saatgut tausender alter und moderner Sorten, Linien und Populationen für die Biodiversität von morgen konserviert wird. Diese Genbank dient ausserdem als Ressourcen-Speicher für die Zucht zukünftiger Sorten. Dank ihr wurden alte Schweizer Hafer-, Roggen-, Gersten- und Leinsorten wiedergefunden, die hierzulande bereits verschwunden waren, aber noch in ausländischen Sammlungen lagerten.

Die Aufgabe der nationalen Genbank von Agroscope ist es, die über 10'085 alten und modernen Pflanzensorten in Form von Saatgut zu konservieren und zur Verfügung zu stellen. Sie umfasst verschiedene Getreidesorten: Weizen (5'141 Sorten), Triticale (846), Dinkel (2'198), Gerste (795), Roggen (62) und Mais (413) sowie Gemüsesorten (487) und Soja (36). Die Schweizer Dinkelsammlung ist zweifellos die grösste weltweit. Die verschiedenen Sorten erhält Agroscope von Institutionen, die sich für den Erhalt der Biodiversität einsetzen, von Produzenten, Privatpersonen, privaten Züchtern oder aus den eigenen Reihen.

In einer der grössten Genbanken Europas (im Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, IPK, Gatersleben) wurde eine Hafer- und eine Gerstensorte unter der gleichnamigen Bezeichnung „Adliker" wiederentdeckt. Die Gerste wurde bereits zuvor in einer amerikanischen Genbank gefunden. Doch die Wiederentdeckung der alten, lokalen Hafersorte Adliker ist ein wahres Wunder, denn man wähnte sie definitiv verschwunden. Zudem wurde im Vavilov-Institut (VIR) in St. Petersburg, Russland, eine Roggensorte gefunden, die ebenfalls den Namen Adliker trägt.

Diese lokalen Sorten wurden in der Landwirtschaftsschule von Adlikon im Kanton Zürich gezüchtet. Sie erreichten ihren Höhepunkt in den 1930er Jahren, insbesondere im Kanton Solothurn. Später mussten sie anderen Sorten weichen und verschwanden von den Schweizer Feldern. Einziger Beleg für die Existenz dieser Sorten waren bis heute einige schriftliche Aufzeichnungen. Das Saatgut dieser verloren geglaubten Schätze wird von Agroscope vermehrt und ab 2015 der Landwirtschaft und anderen Interessierten zur Verfügung gestellt.

Zu diesem Zweck wurde kürzlich eine Zusammenarbeit mit dem Vavilov-Institut (VIR) in St. Petersburg, der ältesten Genbank der Welt, in die Wege geleitet. So fanden alte, lokale Schweizer Hafer- und Roggensorten ihren Weg zurück nach Changins, welche zwischen 1926 und 1930 in die Sammlung aufgenommen wurden und ebenfalls aus der Schweiz verschwunden waren.

Der Grund für das Verschwinden: Aus mangelndem Interesse der Praxis wurde die Zucht und Kontrolle der Hafer- und Roggensorten bei uns in den 1930er Jahren aufgegeben. Dies führte unausweichlich zu deren Verschwinden. In diesem Jahr werden diese alten Sorten vermehrt, anschliessend in der Genbank tiefgefroren, in den kommenden Jahren beschrieben und - ebenso wie die anderen Sorten - Interessierten zur Verfügung gestellt.



PRESSESCHAU

Würzfleisch-Krieg an der Schweizer Grenze

Für Sie gelesen in der Handelszeitung: Dass Schweizer zum Fleischkauf zwischen Bodensee und Basel mit der Hausmarinade im Topf über die Grenze zum Fleischeinkauf fahren, ist das Verdienst von Metzger Rainer Stepanek im deutschen Laufenburg-Luttingen am Rhein.

Wer aus der EU in die Schweiz importieren will, darf 500 Gramm Frischfleisch und 3,5 Kilo gesalzenes, geräuchertes oder getrocknetes Fleisch zollfrei mitführen. Geregelt ist dies in einem Abschnitt des Schweizer Zolltarifsystems Tares. Metzger Stepanek behält wohl als einziger den Durchblick: So hat er angefangen den Schweizer Kunden leicht gesalzenes Fleisch zu verkaufen – und ihnen zu sagen, dass damit die 500 Gramm Grenze gefallen sei.

Anfängliche Probleme mit dem Schweizer Zoll sind Vergangenheit: Weil Salz nicht immer von Auge sichtbar war, wird jetzt gewürzt. «Es reicht Streuwürze», sagt Stepanek schelmisch am Telefon. Der Trick ist mittlerweile weitherum bekannt. Ein Metzger aus Jestetten erklärt auf Anfrage von handelszeitung.ch, dass er seinen Kunden bei einer grossen Bestellung schon am Telefon alles erklärt und ihnen empfiehlt, die Haus-Marinade gleich selbst mitzubringen.

Die Auswirkungen auf den Freibetrag sind gravierend: Mit dem «Würz- und Marinadentrick» kann ein mit vier Personen besetztes Auto 16 Kilo Fleisch in die Schweiz einführen – zollfrei. Die Metzgerei Stepanek hat die Nische schnell ausgebaut. Noch vor dem Ende des letzten Jahres wurde ein Aufkleber für die Fleischpackungen entwickelt auf dem steht «Mariniert Tarifgruppe 2 laut Tares D6 2010». Die Zöllner zwischen Basel und Waldshut kennen die roten Stepanek-Kleber mittlerweile.

Zur Grillsaison hat sich die Praxis herumgesprochen – und eine Sprecherin des Grenzwachtkommandos in Schaffhausen bestätigt: «Dem subjektiven Empfinden nach wird heute mehr mariniertes Fleisch eingekauft. Aber eine Statistik dazu haben wir nicht.» Stepanek beschreibt sein Vorgehen als «fair, aber ganz schön clever».

Dementsprechend sind die Aargauer Metzger auf den Kollegen ennet dem Rhein zu sprechen: Dem deutschen Berufskollegen wird offen Betrug vorgeworfen, wie sich gleich drei namentlich nicht genannt sein wollende Metzger gegenüber handelszeitung.ch echauffieren. Stepanek verkaufe beispielsweise Kalbssteaks, die nach Schweizerart unter dieser Bezeichnung gar nicht verkauft werden dürften. Es tobt der Marinaden-Krieg!

Der Schaffhauser SVP-Ständerat Hannes Germann hält nichts vom Einkaufstourismus. Auf seiner Anfrage an den Bundesrat gründet die legendäre «Bü-Bü-Bünderfleisch»-Einlage von Alt-Bundesrat Hans-Rudolf Merz. Die Marinaden-Praxis der deutschen Metzger ist dem Mitglied der ständerätlichen Wirtschaftskommission sehr wohl bekannt: «Das ist Beihilfe zur Umgehung von Gesetzen», wettert er. «Das ist eigentlich eine Anleitung zum Betrug.»

Metzger Stepanek nimmt die Vorwürfe gelassen. Bis jetzt habe sich die Praxis vor allem bei den Qualitäts-Metzgern dem Rhein entlang verbreitet. Diese ziehen nicht den billigen Einkaufstourismus an. «Aber wenn das so weitergeht und die grossen Discounter wie Edeka, Lidl und Aldi aufspringen, wird das Gesetz in der Schweiz wohl schnell geändert», ist sich Stepanek sicher. In seiner Metzgerei habe der Gewürz- und Marinadentrick zu einem Mehrumsatz von 15 Prozent geführt. (Auszug aus dem Bericht in der Handelszeitung vom 10.7.2013. Volltext: www.handelszeitung.ch)



Gentechnisch veränderter Lachs kurz vor Zulassung?

Gentechnisch veränderter Lachs kurz vor Zulassung? Wie DER SPIEGEL in seiner Ausgabe vom 13.05. berichtete, steht eine endgültige Entscheidung über die Zulassung des gentechnisch veränderten Lachs mit dem Markennamen „AquAdvantage“ durch die US amerikanische Behörde FDA kurz bevor. Entwickelt wurden die GVO-Lachse von der Firma AquaBounty Technologies.

Verglichen mit normalen Lachsen reift der Fisch in der halben Zeit heran und braucht dabei 20 % weniger Futter. Der AquAdvantage-Lachs erreicht nach zwei Jahren eine Länge von 70 cm und ein Gewicht von 4 kg. Normaler Atlantischer Lachs kommt in der gleichen Zeit dagegen nur auf 55 cm und 2 kg. Gegner des Produktes haben die Tiere, deren einziger Lebenszeck das Fressen ist, auch „Frankenfisch“ getauft.

Bereits 1995 bewarb sich die Firma AquaBounty Technologies bei der FDA um eine Zulassung. 2010 war das Verfahren fast abgeschlossen. Doch dann regte sich erhebliche Kritik am Gutachten der FDA, das den Verzehr von Gentech-Lachs als gesundheitlich unbedenklich einstufte. Von Seiten der Kritiker wird befürchtet, dass der Fisch Allergien auslöst und hohe Konzentrationen des Wachstumsfaktors IF-1 vorhanden sind. Letzterer steht im Verdacht bestimmte Krebsarten zu begünstigen. Ausserdem bestehen ökologische Bedenken, für den Fall, dass der Fisch auswildert. (DER SPIEGEL 20/2013/ 9.7.13 behrs)


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