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29.10.2013: nachrichten
29.10.2013
KURZNEWS 29. Oktober 2013

Proviande will Gastronomie erobern / Migros-Cronuts heissen neu "BIG'O" / Langsamer Stoffwechsel ist mitschuld an Adipositas / Premiumkäse exportiert, Billigkäse importiert


Proviande will Gastronomie erobern

Proviande, die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, hat es sich zum Ziel gesetzt, enger mit der Schweizer Gastronomie zusammenzuarbeiten. Als eine der Massnahmen wurden in fünf Prodega-Verkaufsgeschäften Promotionen durchgeführt.

Um den Absatz von Schweizer Fleisch in der Gastronomie zu fördern, war die Proviande in den letzten zwei Monaten während jeweils einer Woche zusammen mit Produzenten aus der Landwirtschaft und Promotorinnen des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes in den Prodegas-Filialen Pratteln, Neuendorf, Kriens, Dübendorf und Moosseedorf mit einem Stand vertreten. Die Besucherinnen und Besucher erfuhren am «Schweizer Fleisch»-Stand aus erster Hand, wie sie sich mit Schweizer Fleisch profilieren können. Zudem erhielten sie kostenlos Tischsets, um ihre Gäste auf die Qualität von Schweizer Fleischprodukten aufmerksam zu machen.



Heinz-Ketchup fällt bei McDonald’s in Ungnade

29.10.2013 - (lid) – Die Fastfoodkette McDonald’s bezieht künftig das Ketchup nicht mehr von H.J. Heinz Co. Grund: Der Ketchup-Hersteller wird neu vom ehemaligen Direktor von Burger King geführt. 40 Jahre lang haben McDonald’s und H.J. Heinz Co zusammengearbeitet. Nun will die Fastfood-Kette das Ketchup von einem anderen Hersteller beziehen.

„Als ein Resultat jüngster Veränderungen im Management von Heinz haben wir entschieden, in Zukunft mit anderen Lieferanten zusammenzuarbeiten“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters McDonald’s. Hintergrund: Bernardo Hees, einst CEO von Burger King, steht neu an der Spitze von H.J. Heinz. Laut Reuters könnte McDonald’s künftig womöglich mit Ketchup-Hersteller Hunt’s zusammenarbeiten.



Migros-Cronuts heissen neu "BIG'O"

Die Migros hat dem Rechts-Wirbel um die Bezeichnung der begehrten Kringel, die in einer New Yorker Bäckerei erfunden wurden, ein Ende gesetzt. Sie verzichtet bei ihren eigenen Produkten freiwillig auf die Bezeichnung "Cronuts". Die Süssgebäcke werden neu "Big'O" heissen und werden von der Jowa Bäckerei nach eigener Rezeptur produziert.

Am 19. August 2013 wurden an vier Take Aways im Raum Luzern und Zürich die ersten Schweizer "Cronuts" verkauft. Die köstlichen Kringel in fünf verschiedenen Sorten sorgten schon bald für mediale Aufmerksamkeit. Wie in New York fanden auch die gleichnamigen Migros-Produkte schnell begeisterte Abnehmer, was auch dem Cronuts-Erfinder Dominique Ansel nicht verborgen blieb. Ein Rechts-Wirbel um die Bezeichnung Cronuts entflammte. Heute setzt die Migros diesem ein Ende, die Cronuts heissen neu "Big'O".

Die Migros hatte die Marke "Cronut" am 25.7.2013 im schweizerischen Register angemeldet, zu einem Zeitpunkt, als noch keine älteren Eintragungen für Cronuts existierten. Damals hatte Dominique Ansel die Marke erst in den USA, in Singapur, Japan, Grossbritannien und Frankreich angemeldet.

Da die Cronuts ausschliesslich in der Bäckerei von Dominique Ansel in kleiner Stückzahl angeboten werden und auch keine Anhaltspunkte auf seiner Homepage oder in den internationalen Medien für eine geplante flächendeckende weltweite Vermarktungsstrategie, geschweige denn für einen Markteintritt in der Schweiz zu finden waren, durfte die Migros davon ausgehen, dass Dominique Ansel in der Schweiz keine Vermarktungspläne hegte.

Erst gut zwei Monate später, nach der überaus erfolgreichen Lancierung der Jowa-Cronuts, hat die New Yorker Bäckerei die Marke nun auch für die Schweiz beansprucht. Da die Migros in keiner Weise an langwierigen rechtlichen Auseinandersetzungen interessiert ist und nicht die Kennzeichnung, sondern das Produkt selber wichtig ist, wird der Name freiwillig geändert. Die süssen Kringel heissen ab Montag, 28. Oktober 2013 Big'O. Aktuell werden die Big'O in total fünf Take Aways bei der Migros Luzern, Zürich und Aare angeboten. Angebote in weiteren Take Aways sind in Planung. (MGB)



Langsamer Stoffwechsel ist mitschuld an Adipositas

Die immer wieder belächelte Aussage, dass ein Mensch einfach mit einem langsamen Stoffwechsel auf die Welt gekommen ist und daher unter Fettsucht leidet, dürfte bei manchen Menschen tatsächlich richtig sein. Forscher der University of Cambridge http://cam.ac.uk haben den ersten Beweis dafür gefunden, dass eine mutierte DNA tatsächlich den Stoffwechsel verlangsamt.

Von der landläufig bekannten Phänomen ist laut dem Team um Sadaf Farooqi weniger als einer von 100 Menschen betroffen. Sie sind häufig bereits in der frühen Kindheit schwer fettsüchtig. Die in dem Fachmagazin Cell veröffentlichten Forschungsergebnisse könnten zu neuen Behandlungsansätzen bei Menschen führen, die nicht über diese Mutation verfügen.

Forscher des Institute of Metabolic Science in Cambridge wussten bereits davon, dass Mäuse, die ohne einen bestimmten DNA-Abschnitt - ein Gen mit der Bezeichnung KSR2 - geboren wurden, leichter an Gewicht zunahmen. Unbekannt war allerdings, welche Auswirkungen das beim Menschen haben könnte. Das Team analysierte daher die DNA von 2.101 schwer fettsüchtigen Patienten.

Ein Teil der Mäuse verfügte über mutierte Versionen von KSR2. Damit verbunden war ein doppelter Effekt. Der Appetit nahm zu und der Stoffwechsel verlangsamte sich. Laut Farooqi bedeutet das, dass ein Mensch hungrig ist und viel essen möchte, aber gleichzeitig aufgrund des langsamen Stoffwechsels keine Lust hat, sich viel zu bewegen. Wahrscheinlich sei, dass die Betroffenen früh an Typ-2-Diabetes erkranken.

KSR2 ist im Gehirn am aktivsten und beeinflusst die Art und Weise, in der einzelne Zellen Signale wie zum Beispiel Insulin aus dem Blut interpretieren. In der Folge wird dadurch beeinflusst, wie der Körper Kalorien verbrennen kann. Farooqi zufolge wurde das "Stoffwechsel-Argument" von Medizinern und auch von der Allgemeinheit immer wieder verspottet. Verantwortlich dafür sei der Mangel an Beweisen.

Studien haben bereits gezeigt, dass fettsüchtige Patienten in vielen Fällen über einen erhöhten Stoffwechsel verfügen, um den Anforderungen eines höheren Körpergewichts zu entsprechen. Dem Experten nach verfügt weniger als ein Prozent der Menschen über eine mutierte Version des Gens. Manche würden sogar über ein normales Gewicht verfügen.

Rund zwei Prozent der im Alter von fünf Jahren fettsüchtigen Kinder verfügten über Mutationen des Gens KSR2. Könnten Medikamente entwickelt werden, die auf Probleme mit KSR2 abzielen, dann wäre denkbar, dass sie allen helfen, die zu viel wiegen. "Bei anderen genetisch bedingten Krankheiten wie hohem Blutdruck hat sich gezeigt, dass auch bei normalen Genen eine Behandlung dieses Signalwegs helfen kann." (Institute of Metabolic Science http://www.ims.cam.ac.uk)



IG Hornkuh will weiter für Hornfranken kämpfen

25.10.2013 - (lid) – Nachdem der Bundesrat hat am 23. Oktober die Verordnungen zur AP 2014/17 präsentiert hat, ist klar: Es gibt keine Direktzahlungen für Kühe, nur weil sie Hörner tragen. Die IG Hornkuh kämpft aber weiter für den Hornfranken. Einen Franken pro behornte Kuh und Tag: Das verlangt die IG Hornkuh vom Bund. In den Verordnungen zur künftigen Agrarpolitik ist ein solcher „Hornfranken“ aber nicht vorgesehen.

Die IG Hornkuh hat sich nun in einem Brief an Bundesrat Schneider-Ammann gewandt. Darin heisst es: „Wenn Steinhaufen, Wassertümpel, Ufergehölze etc. zur Landschaftsqualität zählen für Direktzahlungen, dann gehören horntragende Kühe und Ziegen sicher auch dazu.“ Die IG Hornkuh hofft, dass der Bund, obwohl die AP 2014/17 unter Dach und Fach ist, trotzdem Direktzahlungen für behornte Kühe entrichten wird. Ihrer Forderung soll mit einer Petition Nachdruck verliehen werden, die am 6. Dezember eingereicht wird.



Premiumkäse exportiert, Billigkäse importiert

Im 2012 verzeichnet die Handelsbilanz von Käse einen stärkeren Anstieg beim Wert (+10,5 %) als bei der Menge (+3,6 %). Die Terms of Trade (Verhältnis zwischen Exportpreisen und Importpreisen) verfolgen seit zehn Jahren einen anhaltenden Aufwärtstrend. Diese Entwicklung ist dahingehend zu deuten, dass die Importpreise in diesem Zeitraum stärker zurückgingen als die Exportpreise. Folglich exportiert die Schweiz mehr hochwertigen Käse und importiert eher günstigeren Käse. Somit ist die Schweiz bezüglich der Produktequalität wettbewerbsfähig.

Der schweizerische Produzentenpreis für Milch steigt im Juli 2013 gegenüber dem Vormonat um 1,53 Rp./kg und kommt auf 66,16 Rp./kg zu liegen. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum verzeichnet er ein Plus von 6,49 Rp./kg. Im August sinkt die Gesamtbruttomarge auf Milch und Milchprodukten um 1,34 % auf 70,14 Rp./kg verarbeitete Rohmilch.

Zwischen Januar und Juli 2013 liegt die vermarktete Rohmilchmenge bei 2 024 937 Tonnen, was im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum einem Minus von 3,9 % (-82 725 t) entspricht. Dennoch wurde im Juli 2013 mehr Milch vermarktet als im Juli 2012 (+1,5 % bzw. +4098 t). (BLW 2.10.2013)



Schweizer Confiseur David Pasquiet will Weltmeister werden

Die "World Chocolate Masters" sind die einzige Weltmeisterschaft für Chocolatiers. Weltweit haben sich 20 der herausragendsten Confiseure an nationalen Wettbewerben für das Finale in Paris qualifiziert. Sie werden ihr Können vom 28. bis 30. Oktober 2013 vor einem Livepublikum und einer über 20-köpfigen Fachjury unter Beweis stellen. Unter den Anwärtern auf den Titel des "World Chocolate Masters 2013" ist auch der Schweizer David Pasquiet, Besitzer von L'Instant Chocolat in Crans-Montana & Sion, und amtierender "Swiss Chocolate Master".

Das Thema des diesjährigen World Chocolate Masters lautet "The Architecture of Taste". Während zwei Tagen kreieren die Finalisten Pralinen, Dessertteller, Torten und ein bis zu zwei Meter hohes Schaustück zum Wettbewerbsthema.

Mit einer über 150-jährigen Geschichte im Bereich Kakao und Schokolade und den Marken Carma® (Schweizer Schokolade), Callebaut® (belgische Schokolade) sowie Cacao Barry® (französische Schokolade) für gewerbliche Anwender ist Barry Callebaut eine weltweit anerkannte Referenz in der Gastronomie, Patisserie und Confiserie. Barry Callebaut hat die alle zwei Jahre stattfindende internationale Chocolatier-Weltmeisterschaft an der Fachmesse des Salons du Chocolat im Jahr 2004 lanciert, um das Chocolatier-Handwerk zu fördern und insbesondere jungen, passionierten Schokoladenexperten eine prominente Plattform zu bieten.

Die besten Chocolatiers der Schweiz massen sich im Januar an den "Swiss Chocolate Masters 2013". Diese von Barry Callebaut und ihrer Gourmet-Marke Carma® durchgeführte Schweizermeisterschaft fand im Rahmen der Schweizer Fachmesse für Bäckerei-, Konditorei- und Confiseriebedarf FBK in Bern statt. David Pasquiet sicherte sich mit dem Gewinn des Titels "Swiss Chocolate Master 2013" das heiss begehrte Ticket nach Paris an das "World Chocolate Masters 2013". Der gebürtige Franzose arbeitet seit 23 Jahren in der Schweiz und betreibt seit sieben Jahren die Chocolaterie L'Instant Chocolat in Crans-Montana. 2008 eröffnete er einen weiteren Betrieb in Sion.

Mit einem Jahresumsatz von etwa CHF 4.8 Milliarden (EUR 4.0 Milliarden/USD 5.2 Milliarden) für das Geschäftsjahr 2011/12 ist die in Zürich ansässige Barry Callebaut der weltweit grösste Hersteller von hochwertigen Kakao- und Schokoladenprodukten. (Text: Barry Callebaut)



Strengere Regeln bei Rückverfolgbarkeit

23.10.2013 - (lid) – Der Bundesrat hat die Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit von tierischen Produkten und Sprossen präzisiert. Vorgeschrieben sind nun unter anderem eine genau Beschreibung der Produkte, Angaben über Volumen oder Menge, Versanddatum sowie Angaben zu Sender und Empfänger. Neu festgehalten ist auch, wie lange Dokumente aufbewahrt werden müssen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) heute mitteilte.

Laut BAG ist die Rückverfolgbarkeit notwendig, um die Lebensmittelsicherheit und die Zuverlässigkeit der Information über ein Produkt zu gewährleisten und damit gesundheitsgefährdende Produkte vom Markt entfernt werden können. Die Präzisierung der Regeln steht im Zusammenhang mit dem Pferdefleischskandal und dem EHEC-Ausbruch.

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