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18.11.2013: nachrichten
18.11.2013
Kurznews 18. November 2013

Australien steht vor Rindfleisch-Rekord / Pasta Gala schliesst Ende 2014 den Betrieb / Strafsteuer auf Kalorienbomben / Fleischverzicht umweltschonender als Ökoprodukte


Australien steht vor Rindfleisch-Rekord

18.11.2013 - (lid) – In Australien wird dieses Jahr von einer Rekordproduktion an Rindfleisch ausgegangen. In den östlichen Staaten Australiens sind rund 700‘000 zusätzliche Rinder geschlachtet werden, wie ABC Rural berichtet. Grund dafür ist eine Dürre, die sich über Queensland und Teile von New South Wales ausgebreitet hatte. Während im Inland die Preise eher tief bleiben, sind die Nachfrage und die Preise für den Export hoch. Neben dem traditionellen Abnehmer USA ist australisches Rindfleisch auch im südostasiatischen Raum sowie im Mittleren Osten sehr gefragt.



Längste Wurstkette der Welt in Payerne

18.11.2013 - (lid) – In Payerne haben zwei Metzger den Rekord für die längste Wurstkette der Welt gebrochen. Die beiden Metzger konnten ein Wurstkette von mehr als 2,9 Kilometer Länge produzieren, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Für ihr Werk benötigten die beiden rund 1‘000 Kilo Wurstbrät. Der bisherige Weltrekord lag bei 2,5 Kilometern und war in Italien aufgestellt worden.



Öffentliche Warnung: Histamin in Sardellen „Albo“ der Migros

BAG, 18.11.2013 - Die Sardellenfilets der Marke Albo von Migros enthalten zu viel Histamin. Eine Gesundheitsgefährdung kann nicht ausgeschlossen werden. Das BAG empfiehlt, diese Sardellen nicht zu konsumieren. Das Produkt wurde sofort zurückgerufen. Das Kantonale Laboratorium Zürich hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) über den Rückruf von Albo Sardellen informiert. Betroffen ist folgendes Produkt:
•Albo Sardellenfilets in Olivenöl
•Verpackung à 20g
•Mindesthaltbarkeitsdaten und Lot-Nummern: Lot L2362 /mindestens haltbar bis 12.2013; Lot L3030/mindestens haltbar bis 01.2014; Lot L3109/ mindestens haltbar bis 04.2014; Lot L3158/mindestens haltbar bis 06.2014; Lot L3161/ mindestens haltbar bis 06.2014
•Artikel Nr. 1559.340
•Verkauft bei: Migros Aargau, Solothurn, Bern, Fribourg, Neuenburg, Jura, Waadt, Genf

Das BAG empfiehlt den Konsumenten das Produkt nicht zu konsumieren und in die Verkaufsstellen zurückzubringen. Eine Hitzebehandlung wie z.B. Kochen vermindert den Histamingehalt nicht. Aufgrund des hohen Histamingehaltes kann es kurz nach der Konsumation zu Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen oder Hautrötungen kommen. Personen, welche diese Albo Sardellen konsumiert haben und an starken Beschwerden leiden, wird geraten, den Arzt zu kontaktieren. Bundesamt für GesundheitInternet: http://www.bag.admin.ch



Pasta Gala schliesst Ende 2014 den Betrieb

Die Produktion der in Morges ansässigen Teigwarenfabrik Pasta Gala wird per Ende 2014 eingestellt. Die Beschaffung der Teigwaren für die Coop Eigenmarke wird neu vergeben. Allen Mitarbeitenden der Pasta Gala wird eine Stelle innerhalb der Coop-Gruppe angeboten.

Das Betriebsgebäude sowie die Produktionsanlagen der Pasta Gala in Morges sind in die Jahre gekommen, umfassende Investitionen würden anstehen, um die Konkurrenzfähigkeit wieder zu erlangen. Mit diesen finanziellen Auslagen wäre die Wirtschaftlichkeit der Pasta Gala nicht mehr gewährleistet. Zudem sind die Teigwarenanlagen aufgrund eines seit Jahren rückläufigen Marktes ungenügend ausgelastet und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Aus diesen Gründen hat der Verwaltungsrat von Coop nach eingehender Prüfung entschieden, die Pasta Gala per Ende 2014 zu schliessen.

Hochwertige Eigenmarken Teigwaren zu weiterhin attraktiven Preisen Ab 2015 wird das Produktionsvolumen der Teigwaren für die Coop Eigenmarke neu vergeben. Im Mittelpunkt der Beschaffung stehen nach wie vor hochwertige Qualität und Sensorik der Teigwaren. Die Coop Kundinnen und Kunden können weiterhin von einem unverändert attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis profitieren. Dank diesem Schritt wird Coop künftig noch flexibler auf sich stets verändernde Kundenbedürfnisse reagieren können.

Aktuell sind 49 Mitarbeitende in der Pasta Gala beschäftigt. Ihnen allen wird eine neue Stelle innerhalb der Coop-Gruppe angeboten. Coop ist in der Suisse Romande stark vertreten, so unter anderem in Renens, wo die Administration der Verkaufsregion Suisse Romande ihren Sitz hat, in Aclens mit einer grossen Verteilzentrale, mit der Hilcona in Orbe und Bell in Cheseaux sowie einer grossen Anzahl von Verkaufsstellen. Aufgrund dieser grossen Präsenz ist Coop im Stande, eine Vielzahl an Stellen anzubieten. Coop führt mit jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter der Pasta Gala ein persönliches Gespräch. Um die Koordination und Betreuung zu gewährleisten, wird ein Jobcenter eingerichtet.



Kein Geld mehr für Mascarpone

15.11.2013 - (lid) – Ab nächstem Jahr gibt es für Mascarpone keine Verkäsungszulage mehr. Dies weil einige Produzenten die Zulage missbräuchlich verwendeten oder gar doppelt kassierten. Ab dem 1. Januar 2014 wird die Verkäsungszulage nur noch für verkäste Milch ausbezahlt. Zwar ist Mascarpone ein Frischkäse, hergestellt wird er aber aus Rahm und nicht aus Milch.

Zur Streichung der Verkäsungszulage für Mascarpone kommt es, weil das Finanzinspektorat des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) Unregelmässigkeit festgestellt hat. So deklarierte ein Hersteller eineinhalb Jahre lang den Fettgehalt mit 47 statt 35 Prozent und ein andere erhielt die Verkäsungszulage doppelt. Er kassierte zunächst das Geld für die verkäste Milch und danach nochmals für den Rahm, den er aus der zuvor verkästen Milch gewonnen hat. Daraus lässt sich folgern, dass die Verkäsungszulage zumindest in diesem Fall auch nicht wie im Sinne des Gesetzes an den Milchlieferanten weitergeleitet wurde. Mittlerweile hat das Bundesverwaltungsgericht den Doppelkassierer zur Rückzahlung von mehr als 100‘000 Franken verurteilt.



"Selbstversorgungsgrad ist nicht gefährdet"

(LID 15.11.2013) - Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat am Inforama Rütti seinen jährlichen Agrarbericht präsentiert. Im Zentrum des Interesses standen neben der Zufriedenheit der Bauern auch die angekündigten Initiativen zur Selbstversorgung.

Bäuerinnen und Bauern sehen mehr positive als negative Seiten in ihrem Beruf. So lautet ein Fazit der Umfrage zur Lebensqualität der Landwirte in der Schweiz, die im Agrarbericht 2013 publiziert wurde. Am zufriedensten sind die Bäuerinnen und Bauern mit der Familien- und Gesundheitssituation. Dasselbe gilt auch für eine befragte Referenzgruppe aus der übrigen Bevölkerung. Am meisten Sorgen bereiten den Bäuerinnen und Bauern hingegen die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sowie die finanzielle Lage. Sie sehen diese Bereiche deutlich pessimistischer als die üb

Auf die Lage der Bauern und die Rahmenbedingungen ging bei der Präsentation des Agrarberichtes von vergangenem Dienstag am Inforama Rütti in Zollikofen auch Bundesrat Johann Schneider-Ammann ein. Gleich zu Beginn betonte er mit Blick auf drei angekündigte Initiativen, dass der Selbstversorgungsgrad in der Schweiz durch die neue Agrarpolitik nicht in Frage gestellt und auch nicht gefährdet sei, sondern sogar gestärkt werden könne.

Schneider-Ammann plädierte dafür, die Kräfte für die anstehende Umsetzung der AP 14-17 zu verwenden und nicht für einen Disput über die Selbstversorgung und darüber, welche Partei die Vorherrschaft über den Landwirtschaftsbereich hat. Er warnte zudem davor, dass die Verankerung des Selbstversorgungsgrades in der Verfassung die Flexibilität einschränke. Über allfällige Konsequenzen für die Agrarpolitik im Falle einer Annahme einer oder mehrerer der Initiativen wollte sich der Bundesrat noch nicht äussern.

Die Grenzzäune seien derzeit relativ hoch, sagte Schneider-Ammann zum Thema Freihandel. "Ich will diese Zäune nicht einfach in Frage stellen, aber die Zeit nutzen, die Landwirtschaft wettbewerbsfähiger und effizienter zu machen, damit wir diese Schutzwälle nicht auf Dauer gebrauchen müssen". Schneider-Ammann regte dazu an, noch stärker auf die Karte Qualität zu setzen und gleichzeitig die Kosten zu optimieren.

Die Schweiz zählte 2012 noch 56'575 Bauernbetriebe, wovon 40'239 hauptberuflich betrieben wurden. Ein Betrieb bewirtschaftete im Schnitt 18,6 Hektaren. Die landwirtschaftliche Nutzfläche betrug 1'051'063 Hektaren. Der vollständige Agrarbericht kann unter www.blw.admin.ch > Publikationen > Agrarbericht 2013 eingesehen und runtergeladen werden.



Strafsteuer auf Kalorienbomben

(aid 13.11.2013) - Der Staat Mexiko will ab 2014 eine "Strafsteuer" auf kalorienreiche Lebensmittel wie Fastfood, Süßigkeiten und Softdrinks erheben, als Mittel gegen Übergewicht. Die Abgabe richtet sich laut der Nachrichtenagentur Associated Press nach der Energiedichte des Produkts: Auf Lebensmittel, die mehr als 275 Kilokalorien pro 100 Gramm enthalten, soll eine Steuer von acht Prozent erhoben werden.

Für Softdrinks müssten künftig umgerechnet acht Cent pro Liter mehr gezahlt werden. Somit würden sämtliche "Kalorienbomben" teurer. Der Regierung geht es darum, das Ernährungsbewusstsein der Mexikaner zu schärfen. Produkte mit einer niedrigen Energiedichte und einem hohen Ballaststoffanteil sollen mit einem Qualitätssiegel ausgezeichnet werden. Es ist offenbar nicht geplant, diese Produkte günstiger anzubieten.

In Mexiko ist der prozentuale Anteil an Übergewichtigen sogar größer als in den Vereinigten Staaten: Nach Angaben der Vereinten Nationen sind 70 Prozent der Erwachsenen und 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen zu dick. Jeder zehnte Erwachsene ist zuckerkrank. Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto ermuntert seine Bürger zu mehr Bewegung. Neben der Strafsteuer seien Informationskampagnen und Sportprogramme in der Planung.

Auch in Europa wird über das Thema diskutiert. Experten bezweifeln jedoch, dass eine Steuer auf kalorienreiche Nahrungsmittel das Essverhalten langfristig ändert und die Menschen tatsächlich zu "gesünderen" Lebensmitteln greifen. Als erstes Land weltweit hatte Dänemark im Jahr 2011 eine Fettsteuer eingeführt und nach einem Jahr wieder abgeschafft, da keine Auswirkung auf das Ernährungsverhalten festgestellt werden konnte. Heike Kreutz, www.aid.de



PRESSESCHAU

Fleischverzicht umweltschonender als Ökoprodukte

Für Sie gelesen im Schweizer Bauer: Konsumenten, die ihre Ernährung besonders umweltbewusst gestalten wollen, raten Forscher der Kopenhagener Universität eher zum Verzicht auf rotes Fleisch statt zum vollständigen Umstieg auf Ökoprodukte. Wie das Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomie der Universität Kopenhagen vergangene Woche mitteilte, entscheidet die Zusammensetzung des Speisezettels und nicht die Herstellungsweise der Lebensmittel über die Umweltwirkung der Produkte.

In einer vergleichenden Analyse haben die Forscher festgestellt, dass eine Reduzierung des täglichen Fleischkonsums um ein Drittel und ein gleichzeitig erhöhter Verzehr von Gemüse und Vollkornprodukten 26% weniger Ressourcen verbraucht als die unveränderte Ernährungsweise.

Nach Angaben von Henrik Saxe vom Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomie zeigt die Untersuchung ausserdem, dass eine solche Verhaltensänderung aus Sicht der Umweltwirkung nachhaltiger ist als die Verwendung der gleichen Lebensmittel, selbst wenn diese ökologisch erzeugt wurden. So erfordere die Produktion von Rinder- oder Schweinefleisch einen hohen Futtermittelaufwand, während gleichzeitig die Haltung der Tiere Umwelteffekte nach sich ziehe.

Im Vergleich falle der Ressourceneinsatz bei der Produktion von Geflügelfleisch und erst recht vom Gemüse wesentlich geringer aus, betonte Saxe. Dabei spiele es nur eine untergeordnete Rolle, ob die Produktion konventionell oder ökologisch erfolge. In der Bilanzanalyse der dänischen Wissenschaftler bleibt die ökologische Produktionsweise zudem wegen ihrer meist geringeren Erträge hinter der intensiven Landwirtschaft zurück, was den Ressourcenverbrauch angeht. Trotzdem betonen die Forscher, dass der Biolandbau wegen seiner positiven Wirkung auf Wasserqualität und Schadstoffbelastung seine Berechtigung in der modernen Landwirtschaft habe. (Bericht im Schweizerbauer 14. November 2013. Volltext: http://www.schweizerbauer.ch/artikel_13176.html?NL=3)

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