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23.4.2014: nachrichten
23.4.2014
KURZNEWS 23. April 2014

Initiative gegen Spekulation mit Nahrungsmitteln zustande gekommen / Es wird mehr Schweizer Wein getrunken / Grüntee verbessert die Denkleistung / Wunschpizza aus dem Drucker


Initiative gegen Spekulation mit Nahrungsmitteln zustande gekommen

23.04.2014 - (lid) – Die eidgenössische Volksinitiative "Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln!" der Juso ist formell zustande gekommen. Die Prüfung der Unterschriftenlisten hat gezeigt, dass von 116'825 Unterschriften 115'942 gültig sind, wie die Bundeskanzlei heute mitteilte. Die Initiative war am 24. März von den Juso eingereicht worden.

Die Initiative will künftig Investitionen in Finanzinstrumente verbieten, die sich auf Agrarrohstoffe und Nahrungsmittel beziehen. Zulässig sollen einzig Verträge mit Produzenten und Händlern sein, bei denen es um die terminliche oder preisliche Absicherung bestimmter Liefermengen geht.



Es wird mehr Schweizer Wein getrunken

(BLW, 22.04.2014) - Nach jahrelangem Konsumrückgang hat die Schweizer Bevölkerung im Jahr 2013 erstmals wieder mehr Schweizer Wein getrunken. Der Gesamtverbrauch an Schweizer Wein stieg auf knapp 107 Millionen Liter, fast 10 Millionen Liter mehr als im Vorjahr oder 5,6 Millionen über dem Schnitt der Jahre 2010-12. Ein Teil des angestiegenen Verbrauchs steht wohl in Zusammenhang mit der 2012 vom Parlament beschlossenen Marktentlastungsmassnahme. Sowohl die Weinimporte wie auch der Konsum ausländischen Weins waren rückläufig. Im 2013 wurden über 4 Millionen Liter weniger ausländische Tropfen konsumiert.

Dank des gesteigerten Absatzes an Schweizer Wein hat der Gesamtweinkonsum um 5,5 Millionen Liter zugenommen und beträgt neu gerundet 273 Millionen Liter. Der Weissweinkonsum hat um 6 Millionen Liter zugelegt und betrug knapp 90 Millionen Liter, währendem der Rotweinkonsum um knapp eine Million Liter abgenommen hat und 183 Millionen Liter ausmachte.

Der Konsum von Schweizer Weisswein hat um 7 Millionen Liter auf 53 Millionen Liter zugelegt, währendem 3 Millionen Schweizer Rotwein mehr getrunken wurden und dessen Konsum bei 54 Millionen Litern lag. Der Marktanteil von Schweizer Wein konnte um drei Prozent auf 39 % gesteigert werden.

Ein Teil des höheren Konsums an Schweizer Wein könnte auf die vom Parlament beschlossene Marktentlastungsmassnahme für Schweizer Wein zurückzuführen sein. Die bis Ende 2014 befristete Massnahme leistet einen Beitrag zur Normalisierung der mit der grossen Ernte 2011 zusammenhängenden schwierigen Absatzsituation auf dem Schweizer Weinmarkt. Durch die Massnahme wurden im Jahre 2013 rund 3 Millionen Liter Wein mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung zur preislich günstigeren Kategorie der Klasse "Tafelwein" deklassiert und verkauft.

Der Konsum wird errechnet aus der Addition der Lagerbestände Ende 2012 mit der Ernte 2013 unter Abzug der Lagerbestände Ende 2013. Die Entwicklung des Konsums sollte über mehrere Jahre hinweg beobachtet werden, um aussagekräftige Schlüsse zu ziehen. Es scheint jedoch, als sei der Schweizer Wein wieder im Aufwind. Sämtliche vom Bund erfasste Zahlen zur Schweizer Weinwirtschaft im Jahre 2013 stehen auf unserer Webseite www.wein.blw.admin.ch unter "Weinjahr 2013" zum Download zur Verfügung.



Good News: Deklaration von Jakobsmuscheln wurde besser

Nachdem das Kantonale Labor Basel im letzten Jahr feststellen musste, dass sechs von sieben Muschelarten nicht korrekt deklariert waren, wurden erneut Proben erhoben und untersucht. Erfreulicherweise hat sich die Situation verbessert: von zehn Proben trugen nur fünf Proben die falsche Bezeichnung „Jakobsmuschel“. Bei vier dieser fünf Kammmuscheln wurde jedoch der richtige lateinische Name angegeben.

Als "Jakobsmuscheln" dürfen nur die entlang der Atlantikküste Europas verbreiteten Muscheln der Arten Pecten jacobaeus (Mittelmeer-Pilgermuschel) und Pecten maximus (Grosse Pilgermuschel) bezeichnet werden. Andere Kammmuscheln der Arten Placopecten magellanicus (Tiefseescallops, Atlantische Kammmuschel) und Mizuhopecten yessoensis I Patinopecten yessoensis (Asiatsche Kammmuschel) dürfen nur als "Kammmuscheln" oder "Jakobsnüsse" verkauft werden.

Trotz falscher Bezeichnung „Jakobsmuscheln“ wurde bei der Angabe eines korrekten lateinischen Namen auf eine Beanstandung verzichtet, jedoch schriftlich auf den Fehler hingewiesen. Ein Produkt wurde beanstandet, da es nur die Bezeichnung „Jakobsmuschel“ (ohne lateinischen Namen) trug, jedoch die Kammmuschelart Patinopecten yessoensis nachgewiesen werden konnte. Dieses Produkt wies auch weitere Kennzeichnungsmängel auf. Die Zutatenliste war kaum lesbar, da die Schrift zu klein und der Druck zu schwach war. Zudem war der Allergikerhinweis „Arachides, Noisettes“ am Ende der Zutatenliste nicht klar. Diese Mängel müssen nun behoben werden.

Eine weitere Probe musste beanstandet werden, da die Angabe der Gattungsbezeichnungen bei zwei Zusatzstoffen fehlte und das gekühlt aufzubewahrende Produkt mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum statt dem Verbrauchsdatum gekennzeichnet war. Auch hier wurde verfügt, diese Mängel zu beheben. Die korrekte Artenangabe der Kammmuscheln wird in Anbetracht des hohen Preises und der häufigen Mängel auch in Zukunft stichprobenweise zu überprüfen sein. (KLBS 16.4.2014)



Migros-Image an der Spitze

Die Migros hat die beste Reputation unter den 52 führenden Schweizer Unternehmen. Das zeigt der GfK Business Reflektor 2014. Die Umfrage basiert auf 3‘500 Interviews, die unter anderem Aspekte wie Image, Bekanntheit, Qualität, Innovation, emotionale Komponenten und Nachhaltigkeit untersuchte.

Nach 2010 und 2012 ist dies bereits das dritte Mal, dass die Migros an der Spitze der untersuchten Unternehmungen steht. Laut den Autoren der Studie, dem Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich (fög) und der GfK Switzerland AG, hat die Migros vor allem wegen ihres Vorsprungs in Sachen Nachhaltigkeit den ersten Platz erreicht.

Migros-Chef Herbert Bolliger: „Ich freue mich sehr über diesen ersten Platz, weil er zeigt, dass unsere Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit von der Öffentlichkeit anerkennt werden.“ Bereits im letzten Herbst wurde die Migros am World Retail Congress für ihre Anstrengungen im Thema Nachhaltigkeit belohnt: Generation M wurde als weltweit beste Nachhaltigkeitsinitiative ausgezeichnet. (MGB 11.4.2014)



Grüntee verbessert die Denkleistung

Grüner Tee zählt zu den meist untersuchten Lebensmitteln der letzten Jahre. Forscher der Universität Basel fanden nun heraus, dass Grüntee-Extrakt die kognitiven Funktionen des Gehirns verbessert. Ihre Resultate haben grosses Potenzial, die Behandlung von psychischen Störungen wie Demenz zu verbessern. Die Fachzeitschrift «Psychopharmacology» hat die Studie veröffentlicht.

In der Vergangenheit wurden die Inhaltsstoffe von grünem Tee ausführlich von der Krebsforschung untersucht. Forschende interessieren sich nun auch für den Einfluss des Getränks auf das menschliche Gehirn. In verschiedenen Studien konnte der positive Effekt von grünem Tee auf die kognitiven Leistungen nachgewiesen werden. Bisher waren allerdings die neuronalen Mechanismen, die dieser Leistungssteigerung zu Grunde liegen, noch unbekannt.

Die Forschungsteams um Prof. Christoph Beglinger vom Universitätsspital Basel und Prof. Stefan Borgwardt von den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel haben nun herausgefunden, dass Grüntee-Extrakt die effektive Konnektivität, also den Einfluss, den ein bestimmtes Hirnareal auf ein anderes ausübt, steigert. Dieser Effekt auf die Konnektivität führte gleichzeitig auch zu einer Steigerung der Denkleistung: Die Testpersonen erzielten nach der Einnahmen des Extrakts signifikant bessere Testresultate, vor allem das Arbeitsgedächtnis verbesserte sich.

Für die Studie erhielten männliche Probanden einen Softdrink mit mehreren Gramm Grüntee-Extrakt. Mittels Magnetresonanztomografie (MRT) untersuchten die Wissenschaftler dann den Effekt des Getränks auf die Hirnaktivität der Männer, während sie Gedächtnisaufgaben lösten. Das MRT zeigte eine deutlich erhöhte Konnektivität zwischen dem parietalen und frontalen Kortex. Diese neuronalen Resultate korrelierten ebenfalls positiv mit der verbesserten kognitiven Leistung der Probanden. «Die Studienergebnisse könnten auf einen positiven Einfluss von Grüntee auf die Kurzzeitplastizität, also die kurzzeitige Anpassung der Übertragungsstärke der Synapsen des Gehirns, hindeuten», so Borgwardt.

Die Forschungsresultate haben grosses Potenzial für die klinische Anwendung: Die Erforschung der Konnektivität zwischen den Hirnregionen während der Verarbeitung von Arbeitsgedächtnisaufgaben könnte helfen, die Effektivität von grünem Tee für die Behandlung von kognitiven Beeinträchtigungen bei neuropsychiatrischen Erkrankungen wie zum Beispiel Demenz zu beurteilen. (Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel. Originalbeitrag: Schmidt A, Hammann F, Wölnerhanssen B, Meyer-Gerspach AC, Drewe J, Beglinger C, Borgwardt S. - Green tea extract enhances parieto-frontal connectivity during working memory processing. Psychopharmacology (Berl). 2014 Mar 19. [Epub ahead of print] PMID: 24643507 | doi: 10.1007/s00213-014-3526-1)



PRESSESCHAU

Wunschpizza aus dem Drucker

Für Sie gelesen im Blick am Abend 22. April 2014: Vieles lässt sich heute schon im 3D-Drucker produzieren. Dass der Durchbruch für die Masse bis jetzt nicht stattgefunden hat, liegt vor allem am Preis von oft mehreren Tausend Franken. Kreative Köpfe aus den USA haben nun aber den Prototypen eines erschwinglichen Geräts entworfen: «The Micro» soll weniger als 300 Dollar kosten und alles Mögliche produzieren können.

Das Projekt wird auf der Kickstarter- Plattform Crowd finanziert. Innert weniger Tage kamen mehrere Millionen Dollar von Tausenden von Kaufwilligen zusammen. Nicht nur über den Preis allein versucht «Foodini » der spanischen Firma Natural Machines in den Markt einzusteigen.

Der Drucker soll künftig Essen servieren können. Dabei werden vom Nutzer Kapseln mit individuellen Zutaten gefüllt. So kann jeder über deren Frische, Qualität und Herkunft selbst entscheiden. Die Idee ist, dass neben einer Community zum Austausch von Rezepten auch Läden entstehen, wo man sich fertige Kapseln, etwa für eine Pizza, kaufen kann. Auszug aus dem Beitrag im Blick am Abend 22. April 2014. Volltext: http://epaper.blick.ch)

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