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23.7.2014: nachrichten
23.7.2014
KURZNEWS 23. Juli 2014

Schlechte Noten für grosse Fast-Food-Ketten in den USA / Fettsüchtige Frauen versagen bei Lebensmitteltests / Rekordtiefer Glacekonsum im 2013 in der Schweiz


USA: Schlechte Noten für grosse Fast-Food-Ketten

23.07.2014 - (lid) –Bekannte Fast-Food-Ketten wie McDonald’s oder Burger King erhielten bei einer Umfrage in den USA schlechte Noten von den Konsumenten. Consumer Reports hat seine Leser aufgefordert, das Essen von Fast-Food-Ketten mit Noten von 1 (schlecht) bis 10 (sehr gut) zu bewerten. McDonald’s (Note 5,8) landete in der Kategorie „Burger“ am Schluss der Rangliste, Burger King (Note 6,6) belegt den drittletzten Platz.

Besser abgeschnitten haben hingegen kleinere Fast-Food-Ketten. Diese würden die Kundenwünsche nach mehr Qualität und einer grösseren Auswahl eher befriedigen als die traditionellen Anbieter. Einige Fast-Food-Ketten wie Chipotle, Noodles & Company oder Panera hätten Fleisch im Angebot, das von Tieren stammt, die nie mit Antibiotika behandelt worden seien. Gerade bei gesundheitsbewussten Konsumenten könne man damit punkten. Laut Consumer Reports geben die US-Amerikaner jährlich rund 680 Mia. US-Dollar für den Ausser-Haus-Konsum aus.



BfR: Keine Gefahr durch US-Chlorpoulet

Nach Angaben von Prof. Lüppo Ellerbroek (Fachgruppenleiter Lebensmittelhygiene und Sicherheitskonzepte des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)) ist das Chlorhühnchen nicht gesundheitsschädlich für den Verbraucher. Das BfR bewertet dieses genauso wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die in zahlreichen Gutachten festgestellt hat, dass aus den Substanzen, die bei diesem Verfahren benutzt werden, keine gesundheitlichen Gefahren für den Verbraucher resultieren.

Laut Prof. Ellerbroek ist das deutsche Huhn auf keinen Fall gesünder als das US-Chlorhuhn. Im Gegenteil: Es besteht ein massives Keimproblem auf deutschem Geflügel. Jedes Jahr wird wieder festgestellt, dass sich ein sehr hoher Anteil an Campylobacter und Salmonellen als krank machende Erreger auf dem Geflügel befindet, und bislang ist es auch der Geflügelindustrie nicht in ausreichendem Masse gelungen, den Trend umzukehren.

Die Behandlung von Geflügelfleisch mit Chlorverbindungen in den USA hingegen ist eine effektive Methode, um die Keimbelastung auf dem Geflügelfleisch deutlich zu reduzieren. Prof. Ellerbroek spricht sich dafür aus, auch in Deutschland die Behandlung von Geflügelfleisch mit Chlorverbindungen als zusätzliche Massnahme ergänzend zu hohen Erzeugungsstandards einzuführen. Weitere namhafte deutsche Wissenschaftler teilen diese Auffassung.

Prof. Thomas Blaha (Tierärztliche Hochschule Hannover): „Es wäre klug, das bisherige Grundprinzip, also das Sichverlassen allein auf einen hohen Hygienestandard entlang der Produktionskette, auf den Prüfstand zu stellen ─ es muss geprüft werden, ob nicht eine zusätzliche finale keimabtötende Hygienemassnahme, und dazu gehört auch die Chlorbehandlung von Geflügel, hilfreich wäre.“ (behrs 22.7.2014 / Top agrar vom 12.06.2014, • Animal Health Online (AHO) vom 10. und 11.06.2014)



Supply Chain von McDonald’s Schweiz unter neuer Leitung

(McDonalds, 22. Juli 2014) – Rhea Beltrami hat sich nach sechs Jahren als Supply Chain Director entschieden McDonald’s Schweiz zu verlassen. Sie übergibt auf Anfang August die Leitung für den strategischen Einkauf, die Qualitätssicherung und den Umweltbereich an Rainer Rufer, der seit vielen Jahren ein wichtiges Mitglied des Supply Chain Teams ist. Rainer Rufer rapportiert als Head of Purchasing, Environment & Quality Assurance neu direkt an Thomas Truttmann. Dieser repräsentiert als Vice President Marketing, Communications, Public Affairs & Supply Chain zusätzlich diese Bereiche in der Geschäftsleitung von McDonald’s Schweiz.

Unter der Leitung von Rhea Beltrami hat McDonald’s Schweiz den nachhaltigen Einkauf in den letzten Jahren erfolgreich ausgebaut. So setzt das Gastronomieunternehmen seit 2010 auf Rindfleisch von Tieren mit regelmässigem Auslauf ins Freie (RAUS-Standard) und stammt das Pouletfleisch für die Chicken McNuggets von Hühnern aus Frankreich, die nach den Schweizer Tierschutzrichtlinien aufgezogen und gehalten werden. Rhea Beltrami setzte mit ihrem Team auch die Strategie „100 Prozent Strom aus Schweizer Wasserkraft“ für alle Restaurants konsequent um.

Durch die Verbindung von Supply Chain und Marketing unter der Gesamtverantwortung von Thomas Truttmann kann McDonald’s Schweiz die Synergien zwischen Einkauf, Produktentwicklung und Kommunikation noch effizienter nutzen und sein Angebot schnell und relevant nach den Kundenbedürfnissen ausrichten.



Coop sieht sich als Eistee-Pionier

21.07.2014 - (lid) – Kürzlich feierte die Migros das 30-Jahr-Jubiläum ihres Ice Tea. Als erste Detailhändlerin habe sie 1984 das Getränk in die Schweiz gebracht. Coop sieht dies anders. Bei Coop sei Eistee nämlich schon 1983 eingeführt worden, sagte ein Coop-Mediensprecher gegenüber 20 Minuten. So sei das erste Inserat bereits im Juli 1983 erschienen. Die Migros hält dagegen, dass ihr Eistee der erste gewesen sei, der frisch aufgebrüht wurde. Doch auch dem widerspricht Coop: Der Coop-Eistee habe sich in der Herstellung nicht vom Migros-Produkt unterschieden.



Fettsüchtige Frauen versagen bei Lebensmitteltests

Fettleibige Frauen könnten über eine beeinträchtigte Lernfähigkeit bei Lebensmitteln verfügen, die laut Forschern der Yale School of Medicine http://medicine.yale.edu auch ihre Haltung gegenüber dem Essen erklärt. Tests mit Gruppen von fettleibigen und normalgewichtigen Personen haben ergeben, dass fettsüchtige Frauen am schlechtesten abschneiden, wenn sie ersucht werden, sich an eine Reihe von Fotos mit Lebensmitteln zu erinnern. An der Studie nahmen 135 Frauen und Männer teil.

Das Team um Ifat Levy geht davon aus, dass diese Forschungsergebnisse zu einem neuen Ansatz in der Bekämpfung von Fettleibigkeit führen könnten. Laut Levy war der Unterschied der Testergebnisse der fettsüchtigen Frauen im Vergleich zu den anderen Gruppen auffällig. Bei den Tests wurde die Lernfähigkeit überprüft, um vorherzusagen, welche Fotos von Nahrungsmitteln oder Geld auf farbigen Karten auftauchen. Den Teilnehmern wurde gesagt, sie würden das erhalten, was auf einer dieser "Belohnungskarten" auftauchte.

Zu Beginn folgen Belohnungskarten immer auf eine Karte mit einer bestimmten Farbe. Später wurde die Reihenfolge verändert und die Karten erschienen nach einer Karte in einer anderen Farbe. In diesem Zeitraum wurden die Teilnehmer ersucht, die Wahrscheinlichkeit vorherzusagen, mit der eine Belohnungskarte beim einzelnen Zeigen der Karten auftauchen würde. Fettleibige Frauen schnitten am schlechtesten ab. Sie überschätzten, wie oft diese Karten gezeigt werden würden. Auf den Fotos waren auch Brezeln oder Schokolade zu sehen.

Laut Levy handelt es sich dabei aber um keine allgemeine Lernschwäche. Die betroffenen Frauen hatten nämlich keine Probleme, wenn es sich bei der Belohnung um Geld und nicht um Nahrung handelte. Der Wissenschaftlerin zufolge wäre es ein faszinierender Ansatz, durch das Ansetzen bei diesen fehlerhaften Assoziationen auch die Essmuster zu verändern. Mit der durchgeführten Untersuchung Studie ist jedoch nicht klar, was hinter dieser Lernschwäche bei fettleibigen Frauen steckt. Fettsüchtige Männer wiesen keine derartigen Symptome auf.

Die Studie geht davon aus, dass stark übergewichtige Frauen so handeln, da sie sich Sorgen um das Essen machen oder mit ihrem Körper unzufrieden sind. Frühere Analysen haben gezeigt, dass Männer und Frauen Fettsucht anders wahrnehmen. Laut den Experten machten die aktuellen Forschungsergebnisse eine Verlagerung des Schwerpunkts erforderlich. Statt sich auf das Essverhalten zu konzentrieren, sollte eine Intervention darauf abzielen, die Interaktion dieser Frauen mit anderen Informationen zu verändern, die ihr Essmuster bestimmen. (Yale School of Medicine http://medicine.yale.edu 18.7.2014)



Afrikanischer Raubwels - Fisch mit Potenzial

(aid 16.7.2014) - Der Afrikanische Raubwels ist ein genügsames Tier. Seinen natürlichen Lebensraum bilden die warmen Flüsse und Seen Afrikas, die in der Trockenzeit zu kleinen Tümpeln schrumpfen. In dieser Zeit müssen die Fische auf engstem Raum und bei ungünstigen Wasserbedingungen überleben. Daran sind sie ideal angepasst. Über ein spezielles Organ sind sie sogar in der Lage, Luftsauerstoff zu atmen und mehrere Tage ohne Wasser zu überdauern. Leben die Tiere dicht gedrängt in kleinen Wasserlöchern, verlieren sie ihre Aggressivität und jagen nicht. Diese Eigenschaften machen sie interessant für die Zucht in Aquakulturen.

In Deutschland steigt der Umfang der Fischerzeugung in Aquakultur. Auch die Produktion des Afrikanischen Raubwelses nimmt laut Statistischem Bundesamt rasant zu. In speziellen Aquakulturen, den Kreislaufanlagen, wachsen die wärmeliebenden Fische bei verhältnismässig geringem Wasser-, Platz- und Energiebedarf rasch heran. Kreislaufanlagen stehen in grossen Hallen und funktionieren als geschlossene Systeme - unabhängig von Standort und Umweltbedingungen.

"Das für die Fischzucht genutzte Wasser wird mit Hilfe spezieller Filtereinrichtungen aufbereitet und wiederverwendet", so Rüdiger Lobitz, Fischexperte vom aid-infodienst. "Fehlende Stoffe, wie etwa Sauerstoff und Wärme, werden wieder zugefügt. Durch die Kopplung mit Abwärme, zum Beispiel aus Biogasanlagen, kann die Rentabilität solcher technisch anspruchsvoller Kreislaufanlagen gesteigert werden."

Da der Wels an widrige Umgebungsbedingungen angepasst ist, vertragen die Tiere auch leichte Schwankungen in der Wasserqualität. Viele andere Fischarten stellen höhere Ansprüche zum Beispiel an den Sauerstoffgehalt des Wassers und sterben bei kleinen Schwankungen in der Wasserqualität.

In der Küche ist der Afrikanische Raubwels vielseitig einsetzbar. Das rötliche Fleisch mit einem milden Eigengeschmack ist fettarm, praktisch grätenfrei und enthält Omega-3-Fettsäuren. Das Angebot für verarbeitete Produkte im Handel ist breit gefächert. Es reicht von Filets über geräucherte Produkte bis hin zu verschiedenen Bratwürsten, die auch für den Grill geeignet sind. Die Filets können natur gebraten, paniert oder als würziges Ragouts mit verschiedenen Gemüsearten verarbeitet werden.



Neuartiges Schon-Verfahren zum Haltbarmachen von Gemüse

Fünf Mal am Tag eine Handvoll, so heisst die Empfehlung für den Verzehr von Obst und Gemüse. Pflanzliche Farbstoffe (Carotinoide) aus grünem Gemüse wie Spinat, Grünkohl oder Brokkoli haben eine positive Wirkung auf die Netzhaut im menschlichen Auge. Sie wirken in der Netzhaut des Menschen als natürlicher Sonnenschutz, indem sie schädliches energiereiches, blaues Licht von der Netzhaut fernhalten. „Aber entscheidend ist, wie das Gemüse zubereitet bzw. haltbar gemacht wurde“, sagt PD Dr. Volker Böhm von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. So sei allgemein bekannt, dass etwa beim Kochen viele Inhaltsstoffe zerstört werden.

Dr. Böhm und sein Team haben daher in einer aktuellen Studie untersucht, wie sich der Gehalt an wertvollen Carotinoiden in Brokkoli und Co. bei der Konservierung schonen lässt. Wie die Forscher der Uni Jena in der Fachzeitschrift „LWT – Food Science and Technology“ schreiben, lassen sich die natürlichen Schutzpigmente durch den Einsatz eines Hochdruckverfahrens beim Haltbarmachen von Gemüse weitestgehend vor Zerstörung schützen.

Für ihre Untersuchung haben die Forscher gemeinsam mit Kollegen der TU Dresden Spinat unterschiedlich lange einem Druck von bis zu 600 MPa ausgesetzt – das entspricht etwa dem Druck in 60 km Meerestiefe. Anschliessend sind die Proben auf ihren Carotinoid-Gehalt untersucht und dieser mit Proben aus dampfgegartem und gekochtem Gemüse verglichen worden.

„Während sich aus den erhitzten Proben deutlich geringere Mengen an Farbstoffen gewinnen liessen als aus dem rohen Gemüse, haben wir in den druckbehandelten Proben sogar leicht höhere Werte gefunden“, fasst Böhm die Studienergebnisse zusammen. Letzteres, so vermutet der Forscher, liege daran, dass die Farbstoffe durch das Druckverfahren leichter aus dem Gemüse herausgelöst werden.

Diese Erkenntnisse seien im Moment zwar noch ohne Relevanz für die Speisezubereitung in der heimischen Küche, so der Ernährungswissenschaftler. Doch für das industrielle Haltbarmachen von verarbeiteten Lebensmitteln, wie Gemüsesäften oder Fertiggerichten, sei das Hochdruckverfahren eine interessante Alternative zum gängigen Erhitzen. Nun planen die Jenaer Forscher weitere Untersuchungen, um die Auswirkungen der Hochdruckbehandlung auf die Bioverfügbarkeit der Carotinoide im menschlichen Körper zu testen. (Friedrich-Schiller-Universität Jena 13.7.2014 - Arnold C et al. Carotenoids and chlorophylls in processed xanthophyll-rich food, LWT – Food Science and Technology 2014, DOI: 10.1016/j.lwt.2014.01.004)



PRESSESCHAU

Rekordtiefer Glacekonsum im 2013 in der Schweiz

Für Sie gelesen in www.news.ch: Noch nie seit 1979 wurde in der Schweiz weniger Glace gegessen als im vergangenen Jahr. Ein Blick in die Statistik zeigt: In den letzten zehn Jahren sank der Glacekonsum um über 10 Prozent - trotz Bevölkerungswachstum. 2013 verzehrten Gross und Klein 43,25 Millionen Liter Speiseeis, wie dem Jahresbericht von Glacesuisse zu entnehmen ist. Im Vorjahr waren es gut 44 Millionen Liter gewesen, 2011 gar 47,3 Millionen Liter. Der absolute Glacerekord schrieb das Jahr 2003 mit seinem unvergesslichen Hitzesommer und einem Glacekonsum von über 55,5 Millionen Liter.

Sowohl der Jahresbericht von Glacesuisse als auch die Webseite des Verbandes schweigen sich über den Grund für das markante Dahinschmelzen des Glacekonsums aus. Zehn schlechte Sommer in Folge können es nicht gewesen sein. Die Statistik zeigt aber, dass sich der Strassenartikel «Lutscher» letztes Jahr weniger verkaufte, dafür aber Cornets beliebter wurden. Auch der Heimkonsum von Multipacks - Lutscher und Cornets - ging zurück. Dafür griffen die Grossverbraucher zu. Kein Wunder, schliesslich ist die Glace das mit Abstand beliebteste Dessert, wie Gastrosuisse im April bekannt gab.

Schweizer Glace scheint weltweit begehrt zu sein. Fast 1,2 Millionen Liter hat 2013 Russland einführen lassen. Belgien ist der grösste Abnehmer in der EU mit 911'000 Litern. Nach Frankreich wurden 456'000 Liter exportiert und Australierinnen und Australier konsumierten 359'000 Liter Schweizer Glace. Beliebt ist das Produkt auch in Taiwan, Hongkong, in Kasachstan, Pakistan und jüngst auch in China. (www.news.ch 19.7.2014, Auszug)

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