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8.12.2014: nachrichten
8.12.2014
Stau bei Kaffeetassen-Preiserhöhung

Der Kaffeetassenpreis in der Gastronomie hat sich im vergangenen Jahr nur geringfügig erhöht, das Qualitätsbewusstsein der Konsumenten hingegen steigt weiter an.



Die Schweiz ist und bleibt ein Kaffeeland und liegt sowohl im Konsum als auch in der Qualität und dem Handel an der Weltspitze. Bild: Café Al Porto in Lugano


Die Schweiz ist Drehscheibe für Konsum und Handel von Rohkaffee: Rund drei Viertel des weltweit exportierten Kaffees wird über die Schweiz gehandelt und drei Viertel des in der Schweiz konsumierten Kaffees wird auch im Inland geröstet. Im weltweiten Vergleich liegt die Schweiz auch im jährlichen Per-Capita- Konsum nach Finnland, Österreich und Norwegen an der Spitze. Der Kaffeekonsum hat aktuell aber kaum Auswirkung auf den Weltmarktpreis des gehandelten Rohkaffees, dieser wird mehrheitlich durch die Angebotssituation bestimmt.

Die Qualität des in der Gastronomie angebotenen Röstkaffees bewegt sich im internationalen Vergleich auf hohem Niveau. Damit einhergehend erhöht sich das Qualitätsbewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten für Kaffee. Gerade in den urbanen Zentren ist aufgrund dieser Entwicklung eine Zunahme von auf Barista- und Kaffeekunst spezialisierte Betriebe zu beobachten.

Mit diversen Projekten will CafetierSuisse auch im kommenden Jahr die Informationsarbeit zu allen Aspekten der Steigerung der Kaffeequalität intensivieren. Nach der positiven Resonanz der ersten Kaffeetagung 2013, wird CafetierSuisse am 4. September 2015 im Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) in Rüschlikon, die zweite Kaffeetagung ausrichten und sich mit diesem Format als Interessenvertreter der Gastronomie und als zentrale Plattform der Schweizer Kaffeebranche positionieren. Moderiert wird die Tagung von Daniela Lager (Moderatorin 10vor10).

Kaffeepreis 2014 & 2015

Zum 27. Mal in Folge hat CafetierSuisse den angewandten Verkaufspreis für ein Café crème bei 350 Cafés, Cafeterias, Café-Bäckereien und Café-Bistros in der deutschsprachigen Schweiz erhoben (inkl. französischsprachiger Teil des Kantons Bern). Die Preise sind im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig um durchschnittlich drei Rappen gestiegen.


Von links: Johanna Bartholdi, Präsidentin von CafetierSuisse und Julian Graf, Geschäftsführer vor den Medien.


Gesamtschweizerisch blieb der Preis in 74.70 % der Betriebe unverändert (Vorjahr: 80.10 %), 20.88 % der Betriebe haben einen Aufschlag (Vorjahr: 16.94 %) vorgenommen. 71.15 % der Aufschläge lagen zwischen 10 und 20 Rappen (Vorjahr 73.17 %), die restlichen 28.85 % zwischen 30 und 70 Rappen. Bei letzteren handelt es sich ausnahmslos um Betriebsübernahmen resp. um Wirtewechsel.

Im Gegensatz dazu wurden Preisabschläge zwischen 10 und 50 Rappen bei 4.42 % der Betriebe beobachtet (Vorjahr: 2.89 %). Nur im zweisprachigen Kanton Bern bewegt sich der durchschnittliche Preis für eine Tasse Café crème unter Fr. 4.00.

Johanna Bartholdi (Präsidentin CafetierSuisse) hält zur Preisentwicklung fest: «Im vergangenen Jahr ist der Kaffeepreise im Durchschnitt nur moderat gestiegen. Über die Hälfte der Betriebe hat jedoch seit drei Jahren keine Preisanpassung vorgenommen, bei diesen sehe ich einen Nachholbedarf für das nächste Jahr . CafetierSuisse hält fest, dass die Preisgestaltung im Ermessen der einzelnen Betriebe steht und für die Preiskalkulation die Konkurrenzsituation, das Konzept und der Standort des Betriebes zu berücksichtigen sind.

United Against Waste

Im kommenden Jahr geht CafetierSuisse eine Kooperation mit dem Verein «United against Waste» ein und engagiert sich mittels Informationsmassnahmen, einer App und Workshops aktiv für die Reduktion der Lebensmittelabfälle im Bereich des Ausser-Haus-Konsums und unterstützt die CafetierSuisse Verbandsmitglieder in der Reduktion der vermeidbaren Lebensmittelabfälle in ihren Gastronomiebetrieben, was nicht nur ein Engagement für nachhaltige Ressourcennutzung bedeutet, sondern auch Chancen zur Kostenreduktion im Einkauf bietet. (Text: CafetierSuisse)

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