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10.2.2015
KURZNEWS 10. Februar 2015

Gesättigte Fettsäuren erhöhen gemäss neuen Studien das Krebsrisiko / Hochpreisinsel-Profiteure haben eine breite Lobby / Lebensmittel-Unverträglichkeiten als Modeerscheinung?


Gesättigte Fettsäuren erhöhen gemäss neuen Studien das Krebsrisiko

Ein reduzierter Konsum von Nahrungsmitteln mit gesättigten Fettsäuren verringert die Wahrscheinlichkeit eines Krebsbefalls von Brust und Kolon um die Hälfte. Zu diesem Ergebnis kommen Mitarbeiter der Struttura di Epidemiologia e Prevenzione am Istituto Tumori in Mailand und der Associazione Italiana per la Ricerca sul Cancro.

"Eine ausgewogene und gesunde Erährung bedeutet, bei der täglichen Kalorienzufuhr den Anteil an gesättigten Fettsäuren auf maximal zehn Prozent zu beschränken", erklärt Projektleiter Vittorio Krogh. Eine stark auf Lebensmittel tierischer Herkunft ausgerichete Kost bringe eine signifikante Risikoerhöhung für eine Brustkrebserkrankung mit sich. Durchgeführt worden war die Untersuchung an mehr als 10.000 Frauen, die aus einer Stichprobe von über 300.000 Teilnehmern stammten und mehr als elf Jahre betreut worden waren.

"Im Allgemeinen bewegt sich das Erkrankungsrisiko bei einem überhöhten Anteil an gesättigten Fettsäuren bei 14 Prozent", verdeutlicht Krogh. Bei Frauen hingegen steige die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken, sogar auf 28 bis 29 Prozent. Diese Erkenntnis festige die Annahme, dass eine solche als falsch eingestufte Ernährungweise den Östrogenspiegel anhebt und damit die Entwicklung von hormonabhängigen Tumoren fördert. Der Konsum von Fleisch, Butter und Käse sollte niedrig ausfallen. "Ein hoher Anteil an dem als schädlich geltenden Cholesterin LDL lässt das Risiko um fast 90 Prozent ansteigen", so Kragh.

Die teilweise durch die AIRC finanzierte Mailänder Forschungsarbeit ist Teil des von der International Agency for Research on Cancer geleiteten "European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition" http://www.epic.iarc.it . Einzelheiten sind in der Fachzeitschrift "Journal of the National Cancer Institute" http://jnci.oxfordjournals.org veröffentlicht. (Struttura di Epidemiologia e Prevenzione am Istituto Tumori in Mailand http://istitutotumori.it und Associazione Italiana per la Ricerca sul Cancro http://airc.it 4.2.2015)



US-Fleischexporteure machen Rekordumsatz

09.02.2015 – (lid) – Der US-Export von rotem Fleisch lief letztes Jahr hervorragend. Insbesondere wertmässig konnten die Ausfuhren deutlich gesteigert werden. Die Exportmengen von Rind- und Schweinefleisch stiegen 2014 um je 2 Prozent, wie Agra-Europe Zahlen der Exportorganisation USMEF zitiert. Besonders angestiegen ist der Erlös, der insgesamt um 13 Prozent auf den neuen Rekordwert von 13,8 Milliarden US-Dollar anstieg. Beim Rindfleisch stieg der Erlös um 15,9 Prozent auf 7,14 Milliarden, beim Schweinefleisch um 10,3 Prozent auf 6,67 Milliarden Dollar.



Migros übernimmt Ladenkette von Marinello

Luciano Marinello verkauft seine Läden an die Migros Zürich. Die Marke „Marinello Pico bello“ ist von diesem Verkauf nicht betroffen und bleibt Eigentum der Familie Marinello. Bei der Firma Marinello + Co AG, die die Gastronomie mit Frischprodukten beliefert, bleibt alles beim Alten. Der erfolgreiche und engagierte Früchte- und Gemüselieferant für Restaurants, Kantinen und Grossverbraucher in und rund um Zürich bleibt der Marke Marinello treu. Der Verkauf des Schwesterunternehmens Marinello Comestibles an die Migros hat keinen Einfluss auf die traditionelle Familien-AG. Auch für die Tochterfirma La Ibense SA bleibt alles beim Alten.

Die Mitarbeitenden, die Kunden und die Lieferanten wurden rechtzeitig über den Verkauf des Schwesterunternehmens an die Migros informiert. Der traditionelle Züricher Gastronomie Partner Marinello + Co AG wurde in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts an der Schaffhauserstrasse in Zürich als Kolonialwaren-Geschäft von Giuseppe (Nino) Marinello, dem Sohn eines italienischen Immigranten gegründet. Seine Söhne John und Daniel entwickelten das Geschäft weiter. (Marinello 9.2.2015)



Listerien auf dem Vormarsch

(aid) - Campylobacter-Infektionen sind europaweit die am häufigsten gemeldeten lebensmittelbedingten Erkrankungen. Die Zahl der Fälle ist im Vergleich zum Vorjahr aber leicht gesunken. Infektionen mit Listerien haben zugenommen, während Salmonellosen weniger häufig auftreten. Das geht aus einem Kurzbericht der EU über Entwicklungstendenzen und Quellen von Zoonosen, Zoonoseerregern und lebensmittelbedingten Ausbrüchen im Jahre 2013 hervor.

Die gemeinsame Veröffentlichung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und des Europäischen Zentrums zur Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ecdc) basiert auf Daten von 32 europäischen Ländern zu 16 Zoonosen. Als Zoonose bezeichnet man Erkrankungen, die direkt oder indirekt zwischen Mensch und Tier übertragen werden können.

Im Jahr 2013 hat sich die Zahl der gemeldeten Campylobacter-Infektionen auf 214.779 stabilisiert. Bei Lebensmitteln wird der Erreger überwiegend in Hähnchenfleisch nachgewiesen. Die Zahl der Listeriose-Fälle dagegen nahm zwischen 2012 und 2013 um knapp 9 Prozent auf 1.763 zu und ist seit 2009 konstant gestiegen. Listeriose ist eine schwere Erkrankung.

Die Infektion geht meist von verzehrfertigen Lebensmitteln aus (z. B. Räucherfisch, bestimmte Wurstwaren, Weichkäse) und kann bei Älteren und Menschen mit einem schwachen Immunsystem zum Tode führen. In der Schwangerschaft ist eine Übertragung auf das ungeborene Kind möglich. Dennoch lagen die Nachweise für das Bakterium Listeria monocytogenes laut EFSA nur selten oberhalb der gesetzlich festgelegten Grenzwerte.

Die zweithäufigste Zoonose war die Salmonellose: Die Zahl der Fälle ist weiterhin gefallen und liegt nun bei 82.694 (minus 7,9 %). Vermutlich ist diese erfreuliche Entwicklung auf verstärkte Kontrollprogramme bei Geflügel zurückzuführen. Die häufigste Quelle für lebensmittelbedingte Ausbrüche waren jedoch weiterhin Eier und Eiprodukte.

Die nach den offiziellen Meldungen dritthäufigste lebensmittelbedingte Erkrankung ist mit 6.471 Fällen die Yersiniose (minus 2,8 Prozent). Zudem wurden mit 6.043 um 5,9 Prozent mehr Fälle von Verotoxin produzierenden E. coli (VTEC) gemeldet, die beispielsweise in Rindfleisch vorkommen.

Verbraucher können durch die Einhaltung von einfachen Hygieneregeln wie Händewaschen und Sauberkeit in der Küche verhindern, dass Krankheitserreger auf Lebensmittel gelangen. Fleisch, Geflügel und Fisch sollten stets getrennt von anderen Produkten verarbeitet werden, rät der aid infodienst, Bonn. Ausreichendes Kühlen und Erhitzen bei der Lebensmittelzubereitung sorgt dafür, dass sich die Keime nicht vermehren können. Geflügel, Hackfleisch, Fisch und Eierspeisen sollten auf jeden Fall gut durchgegart werden.



PRESSESCHAU

Hochpreisinsel-Profiteure haben eine breite Lobby

Für Sie gelesen im Tagesanzeiger: Eine neue Initiative will tiefere Importpreise durchsetzen. Bereits zeichnet sich Widerstand von Gewerbe und Gewerkschaften ab. Der Kampf gegen die hohen Preise in der Schweiz soll jetzt politisch von zwei Seiten erfolgen. Zum einen über die parlamentarische Initiative, die FDP-Ständerat Hans Altherr bereits am 25. September eingereicht hatte – kurz nach dem Scheitern der Kartellgesetzrevision. Zum anderen über eine Volksinitiative. Dass es dazu Pläne gibt, war unlängst durchgesickert. Jetzt sind mehr Eckdaten klar und die Urheberschaft. Die Initiative soll in aller Eile auf die Beine gestellt werden – noch für den Frühling ist die Lancierung geplant.

Unterstützt wird sie von Konsumentenschutzorganisationen in der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin. Ebenfalls involviert ist das KMU-Komitee für faire Importpreise, wie die «SonntagsZeitung» berichtete. Diesem Komitee gehören Gewerbevertreter an wie etwa der Walliser Hotelier Peter Bodenmann oder Verbandsvertreter wie Gastro-Suisse-Präsident Casimir Platzer. Der Appenzell Ausserrhoder Ständerat Altherr ist auch dabei. Die Initianten wollen sicherstellen, dass Schweizer Importeure ausländische Produkte zu den von den Anbietern festgelegten Originalpreisen beziehen können. Gleichzeitig soll der Bund auch einfacher gegen Importbeschränkungen vorgehen können.

Noch bevor der Initiativtext abgesegnet ist, zeichnet sich bereits ab, wo sich der Widerstand formieren wird. «Es wäre eine grosse Überraschung, wenn wir uns hinter diese Initiative stellen würden», sagt Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes. Er zweifelt an der Wirksamkeit eines solchen Vorhabens. «Wie soll eine Auflage, wie sie den Initianten vorschwebt, bei Firmen im Ausland durchgesetzt werden?», gibt Bigler zu bedenken. Zudem gebe es die erwähnten Originalpreise gar nicht. Die Anbieter würden je nach Abnehmer, Absatzregion und -kanal andere Massstäbe ansetzen.

Die überhöhten Schweizer Preise bei Importprodukten bestreitet Bigler nicht. «Wichtiger wäre aber, dass endlich begonnen wird, unsinnige Handelshemmnisse abzubauen. Darüber wird ständig debattiert, gemacht wird aber zu wenig.» Es gehe nicht um Deregulierung, sondern um eine Vereinfachung. Etwa bei der Beschriftung der Produkte und ihrer Inhalte.

Der Verband hatte federführend gegen die Revision des Kartellgesetzes und den sogenannten Nivea-Artikel gekämpft. Über diesen Artikel, auch unter der Bezeichnung 7a bekannt, hätte beim Import von Produkten ein mit dem Ausland vergleichbares Preisniveau hergestellt werden sollen. Über sechs Jahre nahm die Revision des Kartellgesetzes in Anspruch – am Schluss scheiterte die Vorlage im Nationalrat.

Der Gewerbeverband lobbyiert bereits aktiv gegen die parlamentarische Initiative Altherr. Und die sei mit der Volksinitiative inhaltlich vergleichbar, so Bigler. Da aber verschiedene Gewerbevertreter die Volksinitiative mittragen, wird die Diskussion darüber im SGV-Vorstand sicher lebhaft werden. (Volltext http://www.tagesanzeiger.ch/ 10. Februar 2015)



Fleisch 24 Stunden gegart für perfektes Sandwich

Für Sie gelesen im Blick am Abend: Einen ganzen Tag dauert die Zubereitung des Steak Sandwich im neuen Zürcher Trend-Restaurant «Stubä». Das Fleisch kommt direkt vom Zürcher Metzgermeister Angst, der Vater des Kochs. Vor wenigen Wochen eröffnete Philip Angst mit vier Kollegen die «Stubä». Das Restaurant an der Brauerstrasse hat im Kreis 4 viel kulinarische Konkurrenz. «Wir wollten uns mit einer Spezialität von der Masse abheben», sagt Angst.

Das ist gelungen, das «klassiche Steak Sandwich» ist bei den Gästen äusserst beliebt, Angst verkauft schon bis zu 100 Stück am Tag. «Das Geheimnis liegt in der speziellen Zubereitung», verrät der Chef. 24 Stunden lang werden die 130 Gramm Kuhhals Ribeye bei niedrigen Temperaturen mit Gewürzen gegart. Und zwar im Wasserbad als Sous-vide. «So wird es extrem zart», verspricht der Chef. Der Test vor Ort bestätigt: Das Fleisch vergeht im Mund, fast ohne zu kauen. Die Gewürze, hausgemachte Sauce und frisches Brot runden den geschmacksintensiven Imbiss ab. «Und unser Steak­ Sandwich ist erst noch gesünder, als ein fettiger Burger.»

Das Fleisch bezieht der Neo­Gastronom direkt von seinem Vater, dem bekannten Metzgermeister Angst. «Wir nehmen extra Kuh und nicht Rind, weil das einen intensiveren Geschmack hat.» Lange habe das Team am perfekten Sandwich getüftelt. «Wir haben das Steak auch einmal drei Tage gegart. Das war dann aber zu lange. Auch die Gewürzmischung wurde mehrfach verfeinert». Nun hat der Koch die optimale Dauer und beste Würzmischung gefunden. «Das Schwierigste dabei ist die Planung. Weil wir immer schon 24 Stunden im Voraus abschätzen müssen, wie viele Sandwiches wir servieren werden.» (Volltext: www.blickamabend.ch 5.2.2015)



(Vorerst) keine Wursthüllen aus der Schweiz

Für Sie gelesen im Schweizer Bauer: Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse will das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) die Liste der von Rindern stammenden «BSE-Risikomaterialien» kürzen. Das sieht die revidierte Tierseuchenverordnung vor, die letzte Woche in die Anhörung geschickt wurde.

Laut BLV-Vorschlag sollen weite Teile des Dünndarms und des Dickdarms künftig wieder als Wursthüllen und zur Herstellung von Heimtierfutter genutzt werden dürfen. Die letzten vier Meter Dünndarm, der Blinddarm sowie andere Gewebe wie Schädel, Hirn und Augen von über 12 Monate alten Rindern oder die Wirbelsäule von über 30 Monate alten Rindern müssen laut BLV weiter bem Schlachten entfernt werden.

Gemäss Auskunft von Bell wird das vorerst auch so bleiben – trotz «Freigabe» von Schweizer Därmen. «Sollte der Gesetzestext in dieser Form verabschiedet werden, wird Bell die Möglichkeit prüfen, die Därme als Tierfutter zu verwenden», nimmt Fabian Vetsch, Projektleiter Corporate Communication bei Bell, Stellung. «Die Verwendung für den menschlichen Verzehr als Wursthülle ist vorerst kein Thema.»

Seit dem Verbot der Verwendung einheimischer Rinderdärme seien die Därme nicht mehr vor Ort aufbereitet worden, erklärt Vetsch, daher stünden die entsprechenden Einrichtungen nicht mehr zur Verfügung: «Bevor die Verwendung von Schweizer Rinderdärmen als Wursthülle in Erwägung gezogen wird, müssten also erst wieder entsprechende Strukturen aufgebaut werden.» Ausserdem sei der Gesetzestext derzeit noch zu schwammig. Da die Därme äusserst dehnbar seien, würden vier Meter nicht viel aussagen. Das müsste noch genauer definiert werden.

Peter Hinder, Leiter Geschäftsbereich Marketing bei der Micarna, ergänzt: «Die Anpassungen des Gesetzgebers müssten zuerst verabschiedet und dann in Kraft gesetzt werden.» Dann müsste der Prozess der Gewinnung der Saitlinge definiert werden. Dies beginnt laut Hinder im Schlachthof, denn die Micarna schlachtet keine Rinder mehr selber, sondern lässt diese schlachten. (Volltext: www.schweizerbauer.ch 9.2.2015)



Lebensmittel-Unverträglichkeiten als Modeerscheinung?

Für Sie gelesen in der NZZam Sonntag: In ihrem soeben erschienenen Buch «Der Feind in meinem Topf - Schluss mit den Legenden vom bösen Essen» stellt sich die HamburgerJournalistin Susanne Schäfer die Frage in aller Ausführlichkeit.

Auf 240 Seilen lässt sie Wissenschafter, Ärzte und Patienten sprechen. Sie unterzieht sich einem Selbstversuch, bei dem sie mit «unspezifischen Bauchschmerzen und Müdigkeit» von Heilpraktikern und Doktoren zur Hochrisikokandidatin für Gluten-Sensitiviläl erklärt wird, und kommt zum Fazit: «Lebensmittel-Unverträglichkeiten haben sich als Mode verselbständigt.» Und das, obwohl «unsere Nahrung in Wirklichkeit so sicher, vielfältig und im Überfluss vorhanden ist wie nie zuvor».

Gemäss Schätzungen des AHA, des Allergiezentrums Schweiz, bezeichnen sich je nach Lebensmittel schon zwanzig Prozent der Konsumenten als intolerant. Es handelt sich dabei in absteigender Häufigkeit um Laktose-lntoleranz, Gluten-Sensitivität, Histamin-Unverträglichkeit oder Fruktose-Malabsorption. In Fachkreisen unterscheidet man zwischen ärztlich diagnoslizierten Intoleranten, deren Zahl in den vergangenen Jahren moderat stieg, und der explodierenden Gruppe der «nicht definierten Intoleranten», die unter diffusen Beschwerden leiden, hinter deren Ursache noch kein Arzt gekommen ist - dafür aber der Patient selbst.

Erschwert wird die Forschung, weil viele Betroffene es so genau offenbar gar nicht wissen wollen. Der Gastroenterologe Stephan Vavricka vom Spital Triemli in Zürich berichtet von Patienten, die sich schon lang glutenfrei ernähren, weil sie «fest davon überzeugt sind, den Pflanzenstoff nicht zu vertragen». Schlägt Vavricka ihnen dann einen Glutenbelastungstest vor, lehnen sie aber ab. Hier scheint die Unverträglichkeit an sich zum schützenswerten Gut zu werden. Oft kombiniert mit Verschwörungstheorien über das schädliche Ansinnen der Schulmedizin.

Erschütternd ist, dass Lebensmittelintoleranz laut der Soziologin Eva Barlösius vor allein in der Schicht der sozialen Aufsteiger gepflegt wird. Nichts verrät die eigene Herkunft stärker als die in der Kindheit erworbenen Essensvorlieben. Seinen Ernährungsstil ohne echte Not derart stark abzuändern, bedeutet nach Barlösius, von der «gemeinsamen Tafel» aufzustehen: Abstand von seiner Herkunft zu nehmen, sich auf dem Weg zu einem anderen Milieu zu sehen. Das Milieu, in das diese Leute vorstossen wollen, ist vor allem eins: irre gesund. Gesundheit nämlich ist das Kennzeichen der Wohlstandsfraktion. (Volltext: NZZam Sonntag 13. Februar 2015 www.nzz.ch)

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