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10.3.2015: nachrichten
10.3.2015
KURZNEWS 10. März 2015

Schweizweit Bussen für Abfallsünder / Netzwerk gegen Betrüger und Fälscher gegründet / Grüne kritisieren Proviande-Sponsoring von Giacobbo-Müller


Schweizweit Bussen für Abfallsünder

(sda 10.3.2015) - Wer in Zukunft Speisereste oder Zigaretten achtlos wegwirft, soll mit einer Busse von mindestens 100 Franken bestraft werden. Dies sieht eine Gesetzesvorlage vor, welche die Umweltkommission des Nationalrats ausgearbeitet hat. In einigen Kantonen wird das Littering heute mit einer Ordnungsbusse bestraft. Diese liegt zwischen rund 40 und 300 Franken.

Die Umweltkommission des Nationalrats will die Verschmutzung des öffentlichen Raumes nun auch auf nationaler Ebene unter Strafe stellen. Die Kommission schickte eine entsprechende Vorlage in die Vernehmlassung. Die Einführung einer schweizweiten Ordnungsbusse geht zurück auf eine parlamentarische Initiative von Nationalrat Jacques Bourgeois (fdp., Freiburg).



Lindt & Sprüngli mit Gewinnsprung

10.03.2015 – (lid) – Deutlich mehr Umsatz und Gewinn: Lindt & Sprüngli kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Volumensteigerungen in allen Ländern sowie die Eröffnung neuer Läden sind unter anderem die Gründe für das kräftige Wachstum. In allen Kernmärkten und Wachstumsmärkten habe man Marktanteile gewinnen können, heisst es in einer Mitteilung. Das Wachstum liege über dem Marktdurchschnitt.

Ein weiterer Grund für das erfolgreiche letztjährige Geschäftsjahr ist die Übernahme des US-Schokoladen- und Süssigkeitenherstellers Russel Stover. Damit wurde Lindt & Sprüngli gemäss eigenen Angaben zum drittgrössten Schokoladenhersteller in den USA, dem weltgrössten Schokoladenmarkt. Für das laufende Geschäftsjahr bestätigt Lindt & Sprüngli das mittel- bis langfristige organische Wachstumsziel von 6–8%.



EU-Fleischproduktion steigt weiter an

10.03.2015 – (lid) – Die Fleischproduktion der EU-Staaten ist 2014 angestiegen. Auch für das aktuelle Jahr wird mit einem Mengenwachstum gerechnet. Die geschätzte Nettofleischproduktion lag 2014 bei 44,4 Millionen Tonnen, wie Agra-Europe aus einem Bericht der EU-Kommission zitiert. Das sind 2,2 Prozent mehr als 2013. Am stärksten zugelegt hat dabei die Produktion von Geflügel, gefolgt von Rind- und Schweinefleisch. Ein Rückgang ist nur beim Lammfleisch zu verzeichnen. Für 2015 wird mit einer Menge 44,9 Millionen Tonnen Fleisch gerechnet, was einem erneuten Plus um 1,2 Prozent entsprechen würde. Laut Prognose der EU-Kommission wird auch der Fleischkonsum wieder zulegen. Er soll um 1 Prozent auf 42,6 Millionen Tonnen steigen.



Messe Schweiz und Easyfairs fusionieren ihre Logistikmessen

(MCHv5. März 2015) - Die MCH Messe Basel und Easyfairs einigen sich, die beiden Fachmessen Pack&Move/Basel sowie die Transport&Logistics/Bern in einem neuen Konzept zusammenzuführen. Die neue Messe wird ab 2016 jährlich parallel zu den drei Verpackungsmessen von Easyfairs in Zürich stattfinden.

Die MCH Messe Basel, ein Unternehmen der MCH Group, und die Easyfairs Switzerland GmbH, eine Unternehmung der Artexis Easyfairs Group, haben in partnerschaftlichen Gesprächen nach einer optimalen Lösung für eine nationale Verpackungs- und Logistik-Fachmesse gesucht. Die heute bestehenden Plattformen repräsentieren unterschiedliche Kernkompetenzen innerhalb der Supply Chain.

Die beiden Messeorganisationen haben deshalb im Interesse der Branche gemeinsam entschieden, ihre Messen Pack&Move sowie Transport&Logistics zusammenzulegen und parallel zu den drei Verpackungsmessen von Easyfairs in Zürich durchzuführen. Dadurch entsteht eine neue nationale Leitveranstaltung für die Schweiz, welche künftig die gesamte Wertschöpfung im Bereich Logistik, Verpackung, Transport und Handel unter einem Dach vereint. Veranstalterin der neuen Messe ist Easyfairs.

Der Wunsch nach einer Bereinigung der Messelandschaft wurde in der Logistik- und Verpackungsbranche seit längerer Zeit geäussert. René Kamm, CEO der MCH Group, erklärt: «Messen sind ein Spiegel des Marktes und als Messeorganisation müssen wir die Bedürfnisse der Aussteller und Besucher ernst nehmen.» Eric Everard, CEO der Artexis Easyfairs Group, ergänzt: «Das Detail-Konzept werden wir in enger Zusammenarbeit mit den Stakeholdern der betroffenen Branchen erarbeiten.»

Die neue Logistikmesse wird jährlich in der Messe Zürich stattfinden - zum ersten Mal vom 6.-7. April 2016. Parallel werden die etablierten Verpackungsmessen Empack, Packaging Innovations und Label&Print durchgeführt. Das neue Messekonzept wird an den diesjährigen Verpackungsmessen in der Messe Zürich (25. & 26. März 2015) vorgestellt. Eine Einladung an potentielle Aussteller und Interessierte folgt in den nächsten Tagen.



Food Fraud Network gegründet gegen Betrüger und Fälscher

(aid) - Das Pferdefleisch in der Lasagne hat 2012 mit der Gründung eines europäischen Food Fraud Networks neue Aktivitäten ausgelöst, wie Ende Februar die 7. Food Safety Konferenz in Berlin zeigte. "Fraud" als Betrug und Täuschung kann vielfältige Formen annehmen. Dazu gehören unwillentlich eingebrachte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe bei der Trocknung von Getreide über offenem Feuer bis Mengen- und Zutatentäuschungen. Olivenöl, Fisch und Bio-Produkte sind wegen hoher Gewinnspannen die am meisten verfälschten Lebensmittel, zeigte eine EU-Studie aus dem Jahr 2013, sagte Bernhard Kühnle, Abteilungsleiter für Lebensmittelsicherheit im Bundesernährungsministerium.

Nach seiner Einschätzung muss die Lebensmittelüberwachung für den Bereich der organisierten Kriminalität noch mitwachsen, um mit den internationalen Staatsanwaltschaften mithalten zu können. Das Food Fraud Network soll den Behörden dabei helfen. Derzeit baut die Bundesregierung Strukturen auf, die von der Verbraucherschutzministerkonferenz 2013 eingefordert wurden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist als Kontaktstelle für Food Fraud bereits benannt und hält wie beim Thema Lebensmittelwarnungen Kontakt nach Brüssel und zu den 16 Bundesländern.

Ähnlich dem europäischen Schnellwarnsystem RASFF soll eine europäische Datenbank für Lebensmitteltäuschungen aufgebaut werden. Noch in 2015 wird nach Angaben Kühnles im Ernährungsministerium ein "Sachverständigenrat für Lebensmittelbetrug" einberufen. Basis für deren Arbeit sind Auswertungen des BVL zusammen mit der Berliner Hochschule für Recht und Wirtschaft, die zurückliegende Fälle analysiert haben. Es zeigte sich, dass es kein übergreifendes Muster gibt; jeder Fall war einzigartig.

Doch bestimmte Parameter können Hinweise geben, wie eine aktuelle Arbeit zeigt: Fruchtfliegen haben die Olivenernte in Italien und Spanien regional um bis zu 50 Prozent einbrechen lassen. Die Preise sind schon deutlich gestiegen und das BVL tagte bereits mit den italienischen Behörden, weil die Gefahr von "gepanschtem" Speiseöl in diesem Jahr besonders gross ist. Unter Einbezug der spanischen Kollegen steht die Prüfung von Olivenöl in diesem Jahr oben auf der Prüfungsagenda.

Was in diesem Rahmen auf die Labore zukommt, benennt Professor Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) allgemein als "Lebensmittel-Integrität". Die Zusammensetzung von Stabilisotopen wie Sauerstoff, Wasserstoff oder Kohlenstoff sind regional so eindeutig wie ein Fingerabdruck. Damit kann die genaue Herkunft eines Produktes ermittelt werden - eine Referenzdatenbank vorausgesetzt. In diese Richtung werde sich die Lebensmittelüberwachung mit europaweiten Referenzlaboren weiter entwickeln, prognostizierte Hensel.



Schnapsproduktion auf Rekordtief

04.03.2015 – (lid) – Noch nie haben Schweizer Brenner so wenig Spirituosen produziert wie im letzten Jahr. Rückläufig waren auch die Importe. Beliebteste Spirituose ist nach wie vor Whisky. Im Brennjahr 2014 zeigten alle Kennzahlen für destillierte Getränke nach unten, meldet die Eidgenössische Alkoholverwaltung (EAV) heute. Die Inlandproduktion lag mit 11‘498 hl reinen Alkohols 1 Prozent unter dem bisherigen schlechtesten Brennjahr 2012/13.

Zwar stieg die Herstellung von Zwetschgen-/Pflümlibrand (+13%) und Kirsch (+20%); doch die Produktion von Destillaten aus Äpfeln, Birnen und Quitten, die den Löwenanteil der Inlandproduktion ausmachen, brach gegenüber dem Vorjahr um 17% ein. Zugenommen hat hingegen die Herstellung von Spirituosen aus importierten Rohstoffen (+22%).

Dominiert wird der Schweizer Spirituosenmarkt von ausländischen Produkten. Im letzten Jahr wurden 84‘892 hl reinen Alkohols eingeführt, was einem Minus von 5% entspricht. Der Rückgang erklärt sich laut EAV hauptsächlich mit den rückläufigen Einfuhren von Wodka (-15%), Rhum (-7%), Spirituosen mit Anis (-10%), Cognac (-14%) und Grappa (-37%). Whisky behält mit 18'222 hl reinen Alkohols seinen Spitzenplatz als meistkonsumierte Spirituose der Schweiz.

Die EAV rechnet wegen des gesunkenen Imports und der rückläufigen Inlandproduktion mit einem Spirituosenkonsum von 1,5 Liter reinen Alkohols pro Kopf. Durch die schwache Inlandproduktion und den Rückgang der Importe sind die Einnahmen des Bundes aus der Spirituosensteuer um 2,5% gesunken (283,1 Mio. Franken im 2014 gegenüber 290,5 Mio. Franken im 2013).



Hero veröffentlicht Resultate einer Frühstücksstudie

Schon in der Kindheit wurde uns gepredigt: Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Nur: Obwohl sich darüber alle einig sind, verschwindet der "Zmorge" weltweit zusehends vom Ernährungsplan vieler Schulpflichtiger und Arbeitstätigen – zu wenig Zeit, keine Lust. Eine Umfrage des Nahrungsmittelherstellers Hero unter 1000 SchweizerInnen zeigt jedoch ein differenzierteres Bild: 6 von 10 Schweizer frühstücken unter der Woche regelmässig, am Wochenende sogar fast 80%. Auf deren Teller? Des Schweizers liebste Frühstückskombi bestehend aus Brot, Konfitüre und Kaffee.

"Es ist schön zu sehen, dass immer noch zwei Drittel der Schweizer frühstücken", so die Ernährungswissenschaftlerin Stephanie Baumgartner. Denn die gesellschaftlichen Zeichen stehen leider anders: "Die langen Arbeitswege knabbern an der Frühstückszeit, obwohl alle wissen, dass die erste Mahlzeit einen guten Start in den Tag gibt und Energie für den Morgen liefert. Wer nicht frühstückt, spürt am späteren Morgen einen Leistungsabfall, den so genannten Hungerast. Dabei sinkt der Blutzuckerspiegel so tief, dass vor allem die Konzentration leidet, denn die Hirnzellen sind zwingend auf genügend Blutzucker angewiesen. Ein feines Frühstück hält den Blutzuckerwert stabil und die Zufriedenheit oben."

Der Nahrungsmittelhersteller Hero befragte 1000 SchweizerInnen zu ihrem Frühstücksverhalten. Die wichtigste Erkenntnis: Man ist sich einig, dass das Frühstück ein wichtiger Bestandteil der Ernährung und Energiespender Nummer 1 ist. Der "Zmorge dihei" bleibt der gemütlichste Start in den Tag, "Breakfast to go" ist ein "No go".

Was tun, wenn man morgens einfach nicht in die Gänge kommt? "Morgenmuffeln sei empfohlen, ein bisschen früher aufzustehen und sich mit einem Frühstück dafür zu belohnen, zum Beispiel mit Brot und der Lieblingskonfitüre", sagt Stephanie Baumgartner. Anderen hilft ein Glas warmes Wasser, um den Magen anzuwärmen.

Nur ist manchmal das Abendessen noch nicht richtig verdaut. Baumgartner rät dann zu einem reichhaltigeren Znüni: "Der Kaloriengehalt von Frühstück und Znüni dürfen zusammen etwa einen Drittel des Tagesbedarfs betragen. Jede Hauptmahlzeit sollte zwei bis drei Lebensmittelgruppen aus der Lebensmittelpyramide berücksichtigen, darunter Milch, Brot und Früchte. Dieses Pensum erfüllt des Schweizers Frühstück ideal mit Brot, Konfitüre und Milchkaffee." (Hero 4.3.2015)



PRESSESCHAU

Grüne kritisieren Proviande-Sponsoring von Giacobbo-Müller

Für Sie gelesen im Blick am Abend: Der Bund soll nicht mehr für Fleisch-Werbung zahlen, fordern Grüne. Nun wackelt der Hauptsponsor von Giacobbo-Müller. Monatelang suchten die SRF-Komiker Viktor Giacobbo und Mike Müller verzweifelt einen Hauptsponsor für ihre Sendung. Nun ist «Schweizer Fleisch» an Bord, doch die Kooperation droht bereits wieder zu scheitern. Grund: Die Fleisch-Kampagne wird zur Hälfte vom Bund finanziert.

Grünen-Fraktionspräsident Balthasar Glättli (43) findet das stossend. «Nix gegen Giacobbo-Müller», sagt Glättli. «Aus Klimaschutzgründen » sei eine Reduktion des Fleischkonsums wichtig. Denn die Tierhaltung verursacht viel CO2. Deshalb fordert der Zürcher Nationalrat den Bundesrat auf, die Absatzförderung für Fleisch zu überdenken.

Glättli ist damit nicht allein: Auch SP-Nationalrat Beat Jans hat die mit Steuergeldern unterstützte Fleisch-Werbung bereits kritisiert. Allerdings: Dreht der Bund den Geldhahn zu, ist das für den Fleischverband Proviande ein harter Schlag. «Wir hätten nur noch rund die Hälfte des heutigen 12 Millionen-Franken-Budgets zur Verfügung», rechnet Proviande-Direktor Heinrich Bucher vor. «Es ist klar, dass wir unser Marketing-Portfolio anpassen müssten.

Infrage gestellt wäre nicht nur das Sponsoring bei Giacobbo-Müller. Wir ermöglichen etwa auch Sportanlässe für Kinder und Jugendliche.» Beim SRF spielt man die Sache herunter. Zur «hypothetischen » Diskussion über einen neuen Sponsor für «Giacobbo/Müller» wolle man sich nicht äussern, sagt die Mediensprecherin. (Volltext http://epaper.blick.ch 6.3.2015)

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