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19.3.2015
KURZNEWS 19. März 2015

Umfrage: Migros ist die beliebteste Marke der Schweiz / Wissenschaftler widersprechen schlechtem Image von Weizen / Neue Studienresultate zum Fleischkonsum


Umfrage: Migros ist die beliebteste Marke der Schweiz

19.03.2015 – (lid) – Die Migros ist die beliebteste Marke der Schweiz und steht gemäss der neusten Brand Predictor-Studie der Werbeagentur Havas Worldwide Switzerland neu auf Platz 1, gefolgt von M-Budget und Nespresso. Im Rahmen der neusten Brand Predictor-Studie im Auftrag der Werbeagentur Havas Worldwide Switzerland wurden in der Schweiz 4‘145 Personen zu 560 in- und ausländischen Marken befragt.

Die Marke Migros, 2014 auf dem 2. Platz, ist gemäss der neuesten Umfrage die beliebteste Marke der Schweiz, heisst es in einer Mitteilung der Migros. Die Top-Marken werden aus der Kombination der wahrgenommenen Dynamik und des wahrgenommenen Vertrauens eruiert. Im Ranking der vertrauenswürdigsten Marken belegt Migros 2015 den 1. Platz vor Toblerone und Chocolat Frey. Im Ranking der dynamischsten Marken liegt M-Budget auf Platz 1 vor YouTube und Zalando.



Die Schweizer Genusswoche wird zur Stiftung

Die Vereinigung, die vor 15 Jahren das nationale Projekt der Schweizer Genusswoche ins Leben rief, hat beschlossen, sich in die Stiftung für die Förderung des Genusses umzuwandeln. Als zweites Land der Welt, das diese Art Veranstaltung für die Förderung des kulinarischen Kulturgutes und die Sensibilisierung für das Genussvergnügen organisiert, hat die Schweiz für diese nationale Institution von nun an eine Stiftung.

Der Stiftungsrat besteht aus 7 Personen: Robert Cramer, Präsident und Ständerat, Martine Jacques, Vizepräsidentin und Mitglied der eidgenössischen Kommission der AOP-IGP, Ignazio Cassis, Nationalrat, Vreni Giger, Chefköchin, Philippe Rochat, Chefkoch, Michel Rochat, Direktor der Hotelfachschule Lausanne und Géraldine Savary, Ständerätin. Josef Zisyadis, Gründer der Genusswoche, wird Direktor und Catherine David wird Geschäftsführerin der Stiftung. Für die 15. Ausgabe der Genusswoche (17. – 27. September) ist Locarno Schweizer Genussstadt und Paolo Basso, der Beste Sommelier der Welt, ist Schirmherr der Genüsse.
www.gout.ch/
www.genusswoche.ch/
www.settimanadelgusto.ch
(Genusswoche 18. März 2015)



Wissenschaftler widersprechen schlechtem Image von Weizen

(aid 18. März 2015) - Menschen, die eine Gluten-Unverträglichkeit haben, sind nicht zu beneiden; bei ihnen kann das im Weizen enthaltene Klebereiweiss infolge einer Autoimmunkrankheit schwere Symptome auslösen. Die Schleimhäute brennen und schwellen an, die Haut rötet sich, es kommt zu Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall und einem vermehrten Auftreten von Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen.

Daneben gibt es noch Weizen-Allergiker und solche, die eine "Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität" haben. Für alle anderen Menschen ist Weizen ein wichtiges Grundnahrungsmittel, das zur weltweiten Ernährungssicherung einen wichtigen Beitrag leistet - nicht nur im Hinblick auf die Quantität der erzeugten Produkte, sondern auch als Eiweiss- und Mineralstofflieferant. Warum also wird Weizen von vielen als ungesund verteufelt und dient sogar aktuellen Bestsellern als "Bösewicht"?

Wissenschaftler wehren sich gegen diese Image-Kampagnen: "Im Gegenteil: Möglicherweise könnten neue Weizensorten zukünftig dazu beitragen, den leider noch verbreiteten Mineralstoff-Mangel von Menschen vor allem in Entwicklungsländern in den Griff zu bekommen", so Dr. Friedrich Longin, Weizen-Experte an der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim.

In der Tat mutet die in den reicheren Industrienationen geführte Debatte in Ländern mit latenter Unterversorgung zynisch an. Wer kein Einkommen hat und kaum weiss, wie er sich versorgen soll, wäre um jeden Sack Weizen dankbar, sofern er ihn verträgt. Klagen wir also lediglich auf hohem Niveau? Schwer zu sagen beim aktuellen Aufeinanderprallen verschiedener "Weltanschauungen" in Sachen Weizen. Eiweisse der sogenannten "Amylase Trypsin Inhibitoren" (ATI) sollen an der Glutensensitivität schuld sein.

Die Landessaatzuchtanstalt kooperiert bei diesen Fragen mit dem Mainzer Gastroenterologen und Wissenschaftler Professor Detlef Schuppan. Die Wissenschaftler erwarten im Laufe des Jahres 2015 erste klinische Ergebnisse. "Nicht zutreffend ist aber die oft wiederholte Aussage, dass moderner Weizen mehr ATIs enthalte als alte Sorten", betont Longin. "Es scheint eine grosse Varianz zwischen den Sorten und einen erheblichen Umwelteinfluss zu geben, was aber genauer untersucht werden muss."



McDonald's steigert Umsatz leicht

18.03.2015 – (lid) – McDonald's Schweiz konnte 2014 den Umsatz leicht steigern, spürt aber neue Konkurrenz. Der Gastronomiemarkt in der Schweiz kämpfe gegen den starken Franken sowie eine wachsende Konkurrenz durch Bäckereien und Tankstellenshops, erklärte Harold Hunziker, Managing Director von McDonald's Schweiz, gemäss Medienmitteilung. Zudem würden sich viele Menschen auch wieder vermehrt zu Hause verpflegen und auf einen Restaurantbesuch verzichten.

Mit einem Umsatz von 734,9 Millionen Franken konnte McDonald's den Umsatz dennoch leicht steigern und dies zum neunten Mal in Folge. Pro Tag besuchten im Schnitt 290'000 Personen die 160 Filialen in der Schweiz und Liechtenstein.

Um weiter zu wachsen, prüft der Fast-Food-Riese derzeit neue Konzepte. Seit August testen 36 Filialen warme Frühstücks-Menüs und in zehn Restaurants wurde 2014 das Küchen- und Servicesystem "Made for you" integriert, wo jeder Burger individuell für den Gast hergestellt und damit besser auf Wünsche eingegangen werden kann. Ein ähnliches Konzept verfolgt Burger King seit Jahren. Zudem arbeitet McDonald's derzeit an einer Mobile Ordering App, welche die Schweiz neben England als erstes europäisches Land einführen wird. Erste Tests sollen im Herbst stattfinden.



Weniger Abfall dank optimierten Verpackungen

Der Coop Produktionsbetrieb Pearlwater spart ab 2015 dank einer innovativen Neugestaltung der Mineralwasserflaschen jährlich 379 Tonnen Kunststoff ein. Auch bei den Fleisch- und Charcuterie-Verpackungsschalen von Bell kann Coop mit Verpackungsoptimierungen Material einsparen. So fällt weniger Abfall an. Zusätzlich schont der Einsatz von Recycling-PET die Ressourcen. Coop hat auch die Verpackungen der Betty Bossi Convenience Salatschalen verbessert und kann so bis zu einem Drittel des Verpackungsmaterial einsparen.

450’000 Tonnen Verpackungsmaterial landen schweizweit jedes Jahr im Abfall. Coop setzt sich seit vielen Jahren aktiv dafür ein, diese Menge zu reduzieren. Das Ziel ist, Ressourcen und Energie bei der Herstellung, dem Transport und der Entsorgung von Verpackungen zu sparen und das Abfallvolumen insgesamt zu verringern.

Mit einer ausgeklügelten Neugestaltung der Swiss Alpina und Prix Garantie Mineralwasserflaschen hat der Coop-Produktionsbetrieb Pearlwater Flaschen entwickelt, die bei dünnerem Material dieselbe Stabilität gewährleisten. Dank dieser Massnahme benötigt Coop heute viel weniger PET für die Flaschen. Mit kleineren Deckeln und dünnerer Schweissfolie wird ebenfalls Material gespart. Das Resultat: Coop benötigt pro Jahr 379 Tonnen weniger Kunststoff für die Herstellung ihrer Mineralwasserflaschen.

Die Fleisch- und Charcuterie-Verpackungsschalen von Bell sind ökologisch optimiert und sparen so Abfall und Ressourcen. Einerseits ermöglichen dünnere Folien, dass weniger Abfall generiert wird. Andererseits schont die Verwendung von Recycling-PET für die Verpackungsschalen erhebliche Ressourcen. Insgesamt setzt Coop hier Material ein, das jährlich 28,5 Millionen rezyklierten Ein-Liter-PET-Flaschen entspricht. Konsumentinnen und Konsumenten sehen von dieser Änderung nichts und der Schutz des Produktes bleibt vollständig gewährleistet.

Für die beliebten Betty Bossi Convenience Salate hat Coop neue Verpackungen gestaltet, welche in der Herstellung bis zu einem Drittel weniger Material benötigen. Zudem wird hier auch Recycling-PET eingesetzt. Durch bessere Stapelbarkeit und weniger Platzbedarf in Transportgebinden wird ausserdem das Transportvolumen reduziert. Im Jahr 2013 wurde Coop für diese Innovation mit dem international renommierten Dupont Gold Award für Verpackungen ausgezeichnet. (Coop 17.3.2015)



Neue Studienresultate zum Fleischkonsum

Im Rahmen des 52. Wissenschaftlichen Kongress‘ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) präsentierten Wissenschaftler des Max Rubner-Instituts (MRI) neue Auswertungsergebnisse der Nationalen Verzehrsstudie II. Die Wissenschaftler haben den Fleischverzehr und die Faktoren, die den Fleischverzehr beeinflussen, genauer betrachtet – von einer Ernährung ohne Fleisch bis hin zum Verzehr einzelner Fleischarten.

Wer verzehrt wie viel und welches Fleisch? Und kompensieren Personen, die kein Fleisch essen, dies mit anderen tierischen Produkten? Diese und andere Fragen untersuchen die Wissenschaftler anhand von Daten der repräsentativen Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II). Der Lebensmittelverzehr wurde dabei mit der 24h-Recall-Methode erfasst, bei der 12.915 Teilnehmer an zwei Tagen detaillierte Auskunft über den Verzehr der letzten 24 Stunden gaben.

Es zeigt sich, dass Personen, die kein Fleisch essen häufiger eine hohe Schulbildung aufweisen und jünger sind als Personen, die nicht vegetarisch leben. Vegetarier ernähren sich insgesamt anders: Sie essen mehr pflanzliche Lebensmittel, darunter auch Produkte, die aus Soja hergestellt werden. Tierische Produkte wie Eier, Käse und andere Milchprodukte hingegen werden in vergleichbarer Menge verzehrt und somit nicht als Ersatz für Fleisch genutzt.

Wer Fleisch isst, isst davon in vielen Fällen reichlich: Insgesamt überschreiten 74 Prozent der Männer und 45 Prozent der Frauen die DGE-Empfehlungen zum Fleischverzehr. Menschen, die viel Fleisch verzehren, essen insgesamt typischerweise kalorienreich und sind nicht selten stark übergewichtig. Aber auch die Jüngeren im Alter von 18 bis 34 Jahren essen im Vergleich mit den Älteren von 65 bis 80 Jahren mehr Fleisch. Nicht zuletzt kommt in Mehrpersonenhaushalten mehr Fleisch auf den Tisch als in Single-Haushalten. Weniger Fleisch essen Frauen und Personen mit einer hohen Schulbildung.

Besonders beliebt ist Schweinefleisch, dessen Anteil knapp die Hälfte des Verzehrs von Fleisch und Fleischerzeugnissen beträgt. Mit etwa einem Fünftel liegt der Anteil des Geflügelfleisches höher als der von Rind- und Kalbfleisch. (Max Rubner-Institut 16.3.2015) Weitere Informationen: http://www.mri.bund.de



PRESSESCHAU

Die Verschwörung der Fleischesser

Für Sie gelesen im Tagesanzeiger: Nutztierhaltung ist einer der Hauptgründe für die Klimaerwärmung. Offizielle Stellen wie die Welternährungsorganisation (FAO), die amerikanische Umweltschutzbehörde (EPA) und selbst die Nasa hielten in zahlreichen Berichten unmissverständlich fest: Die Nutztierhaltung gilt als eine der Hauptursachen für den Treibhauseffekt – manche Experten halten sie gar für die wichtigste Ursache.

Weshalb wird über alle anderen Verursacher geredet – Autos, Öl, Kohlekraftwerke, Fracking –, aber nicht darüber, dass der Hamburger über Mittag und das Steak am Abend die wahre ökologische Katastrophe sind? Und vor allem: Wieso wird dieser entscheidende Punkt von keiner einzigen Umweltschutzorganisation ins Feld geführt? Warum wird das Thema totgeschwiegen?

Dabei reden ja Fachleute nebst dem Methan, das die Millionen von Kühen produzieren und das weitaus schädlicher ist als CO2, längst nicht mehr vom «Carbon-Footprint», sondern vom «Water Footprint». Dessen Bilanz sieht bei der Fleischproduktion verheerend aus. Für die Produktion von 1 Kilo Rindfleisch werden 15 400 Liter Wasser benötigt. Für 1 Kilo Reis sind es 2500 Liter.

Hinzu kommt die Vernichtung von Regenwald; er wird hauptsächlich abgeholzt, um den immer grösseren Hunger nach Fleisch zu stillen. 70 Prozent des Regenwaldes, der in Lateinamerika abgeholzt wurde, fiel just diesem Hunger zum Opfer. 30 Prozent des anbaufähigen Bodens weltweit wird für die Fleischproduktion verwendet – nicht nur für Weideland, sondern auch für den Anbau von Futtermitteln. Ein Drittel des angebauten Getreides und sagenhafte 85 Prozent des angebauten Soja weltweit werden an Nutztiere verfüttert.

Die Zahlen sind also da und eindeutig. Und doch nimmt der Fleischkonsum nicht etwa ab, sondern zu. Der Veganismus mag gerade ein Hoch erleben, aber die mediale Berichterstattung verzerrt das Bild. In der Schweiz ernähren sich knapp 20 000 Menschen vegan, die Zahl der Vegetarier stagniert seit Jahren bei etwas über 3 Prozent, der Pro-KopfFleischkonsum beträgt nach wie vor 58  Kilo jährlich. Die Erkenntnis, dass es sich dabei um einen ökologischen Irrsinn handelt, hat sich nicht durchgesetzt.

Und da schliesst sich der Kreis wieder: So chic es ist, über Umweltthemen zu debattieren, so sehr wird der Fleischkonsum ausgeklammert. Man empört sich lieber über alles andere. Vor allem: über alle anderen. Auch hierzulande erwähnt keine einzige Partei, die sich gerne mit ökologischen Themen profiliert, das Thema. Der Klimwandel ist zwar ein allseits beliebtes Sorgenkind, gegeisselt werden aber ausschliesslich die fossilen Brennstoffe – von den Folgen der Nutztierhaltung und des Fleischkonsums ist auf der Website der Grünen, der Grünliberalen und der SP nichts zu lesen.

An unserem Fleischkonsum wird sich nichts ändern. Weil es viel bequemer ist, Offroader böse zu finden. Filmtipp dazu: «Cowspiracy», Samstag, 21. 3., um 15.30 Uhr in der Roten Fabrik im Rahmen der Veranstaltung «Movies that Matter». www.rotefabrik.ch (Volltext: www.tagesanzeiger.ch 19. März 2015)

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