Food aktuell
24.3.2015: nachrichten
24.3.2015
KURZNEWS 24. März 2015

Zuger Kirschtorte ist ursprungs-geschützt / Bioprodukte kosten im Schnitt 70% mehr als konventionelle / Rivella erzielt im Ausland Rekordergebnis


Zuger Kirschtorte ist ursprungs-geschützt

BLW, 24.03.2015 - Die Bezeichnung «Zuger Kirschtorte» kann ins Register der geschützten geografischen Angaben aufgenommen werden. Die Einsprecher und die Zuger Kirschtorten Gesellschaft (Gruppierung) haben sich durch den Abschluss eines Vergleiches über die strittigen Punkte geeinigt. Die Eintragung fällt mit dem Jubiläumsjahr «100 Jahre Zuger Kirschtorte» zusammen.

Die Zuger Kirschtorte hat im Kanton Zug eine lange Tradition. Sie wurde 1915 in der Stadt Zug erfunden. Die Stadtzuger Konditoreien konnten in der Folge vom Wissen und von der Erfahrung des Erfinders Heinrich Höhn profitieren. Das Herstellungsverfahren ist seit 100 Jahren gleich geblieben, mit Ausnahme gewisser technischer Fortschritte und veränderten Zutaten.

Die Zuger Kirschtorte wird auch heute noch von Hand zusammengesetzt. Der Kirschanteil ist seit ihrer Erfindung stetig gestiegen. Zur Zeit Höhns verwendete man Alkohol in Torten allgemein eher als Aromastoff, heute ist er wesentlicher Bestandteil. Im Kanton Zug werden pro Jahr etwa 250'000 Kirschtorten hergestellt und dafür rund 15'000 Liter hochprozentiger Kirsch verwendet. Die Zuger Kirschtorte ist mit ihrem rautenförmigen Muster in der Puderzuckerschicht unverwechselbar.

Die Zuger Kirschtorte steht auch in engem Zusammenhang mit dem Kirschenanbau und der Kirschbrennerei im Kanton Zug. Die Kirschenkultur in der Region Zug-Rigi ist rund 500 Jahre alt. Der intensive Kirschgeschmack der Torte stammt vom Zuger Kirsch oder Rigi Kirsch, der als GUB/AOP seit 2013 geschützt ist. Die Zuger Kirschtorte gilt als die wichtigste kulinarische Spezialität der Stadt Zug und ist auch heute noch eng mit der Stadt Zug verbunden. Das Register der Ursprungsbezeichnungen und geografischen Angaben zählt heute 32 Eintragungen: 21 GUB/AOP (geschützte Ursprungsbezeichnungen) und 11 GGA/IGP (geschützte geografische Angaben).



Emmi: Trentinalatte-Abschreiber drückt auf Gewinn

24.03.2015 – (lid) – Der Milchverarbeiter Emmi hat 2014 einen Reingewinn von 78,9 Mio. Franken erwirtschaftet, 24,6% weniger als im Vorjahr. Grund für das Minus ist ein Abschreiber beim italienischen Jogurthersteller Trentinalatte, den Emmi im letzten Jahr verkauft hat. „Die Bereinigung bei Trentinalatte trübt unsere Erfolgsrechnung. Der Blick auf die bereinigten Zahlen zeigt aber klar: Emmi ist in Bezug auf Profitabilität auf einem guten Weg,“ sagte Emmi-CEO Urs Riedener gemäss Mitteilung.

Den Nettoumsatz konnte Emmi im letzten Jahr um 3,2% auf 3,404 Mia. Franken steigern. Davon wurden 55% (1,888 Mia. Franken) in der Schweiz erwirtschaftet. Während das Umsatzwachstum im Heimmarkt 1,3% betrug, legte die Division Americas (USA, Kanada, Chile, Spanien, Frankreich, Tunesien) um 2,7% und die Division Europa um 8,3% zu. Das Wachstum in der Schweiz liegt laut Emmi leicht über den Erwartungen, im Ausland wurden die Erwartungen knapp erreicht.

Für das laufende Jahr erwartet Emmi infolge des starken Frankens einen Umsatzrückgang von zwei bis drei Prozent. Um den negativen Währungsauswirkungen zu begegnen, erhöhte Emmi im ersten Quartal 2015 die Preise für Exportprodukte im Ausland. Weiter intensivierte das Unternehmen die Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsprogramme in allen Schweizer Betrieben und verhandelte Preissenkungen mit internationalen Lieferanten sowie mit Milchproduzenten.

Im Ausland will Emmi weiter wachsen. Zusätzlich zu den etablierten Märkten in Nordamerika und Europa stehen auch entwicklungsfähige Märkte ausserhalb Europas, besonders Tunesien und Chile, im Fokus. Emmi hat Ende des letzten Jahres 5‘207 Mitarbeitende (auf Vollzeitbasis) beschäftigt. Zur Emmi Gruppe zählen in der Schweiz rund 25 Produktionsbetriebe. Im Ausland ist Emmi mit ihren Tochtergesellschaften in 13 Ländern präsent; in sieben davon mit Produktionsstätten. Aus der Schweiz heraus exportiert Emmi Produkte in rund 60 Länder.



Migros: Schweizer Standards für importiertes Pouletfleisch

Wer in der Migros frisches Pouletfleisch aus dem Ausland kauft, hat ab sofort die Gewissheit, dass die Tiere nach den in den Schweiz geltenden Tierhaltungsvorschriften aufgezogen wurden. Diese zählen zu den strengsten auf der ganzen Welt. Damit unterstreicht die Migros ihr Bekenntnis für das Tierwohl und erreicht einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Einlösung ihres Generation-M-Versprechens, bis 2020 die hohen Schweizer Tierwohl-Standards bei all ihren Produkten aus dem Ausland einzuführen.

„Wir versprechen Jay, bis 2020 die hohen Schweizer Tierwohl-Standards auch bei all unseren Produkten aus dem Ausland einzuführen.“ Dieses ambitionierte Versprechen hat die Migros 2013 an die Generation von morgen abgegeben. Nachdem bei den Kaninchen und Truten die Umstellung bereits vollzogen wurde, kann die Migros im wichtigen Bereich Pouletfleisch einen weiteren Erfolg feiern.

Ab sofort bezieht die Migros ihr frisches Pouletfleisch von Produzenten in Deutschland und Ungarn, die nach den Vorgaben der Schweizer Tierschutzverordnung produzieren. Diese schreiben zum Beispiel vor, dass im Unterschied zur EU die Tiere 30 bis 40 Prozent mehr Platz im Stall haben sowie über Tageslicht verfügen müssen. Genauso wichtig sind möglichst kurze Transportwege, ein korrekter Umgang mit den Tieren beim Auflad und Transport und eine sicher vollzogene Betäubung und Schlachtung.

Vertreter des Schweizer Tierschutz STS haben die Betriebe besucht und sich vor Ort ein Bild gemacht. Mira Gelehrter, Tierärztin beim Schweizer Tierschutz: „Was wir bei unserem Besuch in Ungarn gesehen haben, ist ein wertvoller Beitrag zur Verbesserung des Tierwohls im Ausland. Die Bedingungen bei der Haltung, dem Transport und der Schlachtung der Tiere entsprachen den Schweizer Mindestvorschriften der Tierschutzverordnung“.

Das Pouletfleisch ist für die Erreichung des Generation-M-Ziels sehr wichtig, denn die Nachfrage nach Pouletfleisch steigt stetig und die Schweizer Produktion bei dieser Tiergattung deckt den Bedarf nicht ab. Nach der Einführung des frischen Pouletfleischs folgt die Umstellung von Charcuterie-, Tiefkühl- und Convenienceprodukten.

Auch bei Eiern deckt die Schweizer Produktion den Bedarf nicht ab. Entsprechend startet in den nächsten Tagen das nächste grosse Umstellungsprojekt: Die Haltungsbedingungen der Hühner in ausländischen Produktionsbetrieben, deren Eier in der Migros verkauft werden, sollen ebenfalls auf das Schweizer Niveau gebracht werden.

Über Generation M: Mit verbindlichen Versprechen und konkreten Projekten engagiert sich die Migros für die Generation von morgen. Sie verpflichtet sich langfristig, die Umwelt zu schützen, den nachhaltigen Konsum zu fördern, gegenüber Gesellschaft und Mitarbeitenden sozial und vorbildlich zu handeln und sich für einen gesunden Lebensstil einzusetzen. (MGB 23.3.2015)



Bioprodukte kosten im Schnitt 70% mehr als konventionelle

Nachhaltige Lebensmittel sind teurer – so die subjektive Einschätzung der Verbraucher. Der Frage, ob dieser Eindruck richtig oder komplett falsch ist, gehen Dr. Christian Haubach und Benjamin Held nach. Die Wissenschaftler an der Hochschule Pforzheim arbeiten in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt, das den durchschnittlichen Warenkorb des Verbrauchers auf nachhaltige Produkte umstellt und an Hand empirischer Daten die Kosten analysiert.

Das Bauchgefühl gibt klare Signale: Der Griff zu ökologischen Produkten macht sich auf dem Konto des Verbrauchers stärker bemerkbar. Diese weit verbreitete Meinung überprüft das Projekt „Warenkorbbasierter Preis- und Umweltvergleich von ökologischem und konventionellem Konsum“ (WaPrUmKo). Hinter dem etwas sperrigen Titel verbirgt sich eine umfangreiche Analyse, die mit klar nachvollziehbaren Kriterien arbeitet.

„Uns geht es um die Überprüfbarkeit und objektive Daten“, erklärt Dr. Haubach. „Grundlage der Untersuchung ist daher der Warenkorb zur Berechnung des Verbraucherpreisindexes“, so der Wissenschaftler vom Institut für Industrial Ecology (INEC) an der Hochschule Pforzheim. Der Warenkorb der privaten Haushalte, den das Statistische Bundesamt monatlich erhebt, enthält repräsentative Produkte und differenziert nach einzelnen Gütergruppen. Über diesen Warenkorb werden der Preisindex und die Inflation ermittelt.

Innerhalb des Forschungsprojektes wurden konventionelle Nahrungsmittel und Getränke des Warenkorbes durch biologische, nachhaltige Produkte ersetzt und so die Kosten einer fiktiven Komplettumstellung ermittelt. „Das Bauchgefühl liegt durchaus richtig“, stellt Christian Haubach fest. Im Durchschnitt sind Biolebensmittel um 70 Prozent teurer als konventionelle, „sofern sie sie einfach blind ersetzen.“ Diese Preissteigerungen variieren natürlich bei den einzelnen Warengruppen. Fisch käme dem Käufer mehr als Doppelte so teuer, bei Molkereiprodukten müsste der Verbraucher mit einem relativ moderater Anstieg von 46 Prozent rechnen, während Fleischesser bei einer Umstellung 87 Prozent mehr bezahlten.

„Die Zahlen müssen natürlich in Relation gesetzt werden“, betont Christian Haubach. Bei den Deutschen stehen die Ausgaben für Lebensmittel nicht an oberster Stelle. Nur etwa 10 Prozent der monatlichen Durchschnittskosten werden für Nahrungsmittel verwendet. „Das ist im weltweiten Vergleich sehr wenig“, so der Wissenschaftler. Kaum ein Verbraucher, der auf Bioprodukte umstellt, wird sein sonstiges Konsumverhalten beibehalten.

„Wir wollten Objektivität, daher haben wir den Warenkorb eins zu eins umgestellt und keine Änderungen im Essverhalten – beispielweise weniger Fleischprodukte - mit einbezogen.“ Die Umstellung auf einen insgesamt ökologischeren Konsumstil, bei dem auch die Ausgabenanteile für einzelne Produkte und Produktkategorien verändert werden, könnte allerdings mit weitaus geringeren Mehrkosten oder sogar Einsparungen verbunden sein. Entsprechende Untersuchungen sollen sich in einem Folgeprojekt anschliessen. (Hochschule Pforzheim 17.3.2015)



«Warentest» findet Hackfleisch mit resistenten Keimen

Die Stiftung Warentest liess 21 Proben Hackfleisch testen. Dabei wurden in 8 Fällen resistente Keime, darunter 5 Proben mit MRSA-Keimen (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus), 2 mit Keimen mit ESBL (Extended Spectrum beta-Laktase) bildenden Enzymen und eine Probe mit beiden Keimarten, entdeckt.

Das Risiko einer Übertragung von MRSA über Lebensmittel auf den Menschen wird derzeit als gering eingeschätzt. Eine Gefährdung könnte sich durch den direkten Kontakt verletzter Haut mit dem Erreger oder die manuelle Verschleppung auf Wunden etc. ergeben. Warentest hält es in diesem Zusammenhang für wichtig, die Regeln der Küchenhygiene einzuhalten.

Das Risiko einer Infektion des Menschen mit EBSL-bildenden Keimen durch Lebensmittel hängt unter anderem auch von der Erregermenge im Lebensmittel ab. Zur Erregermenge trägt bei, ob er sich im Lebensmittel vermehren kann. Damit spielen auch hier die Hygienebedingungen, unter denen Lebensmittel zubereitet werden, eine entscheidende Rolle.

Des Weiteren wurden bei insgesamt 8 Proben auffällige Gehalte an Krankheitserregern (Salmonellen), Verderbnis- (Milchsäurebakterien, Pseudomonaden und Enterobakterien) sowie Hygienekeimen (E. coli) festgestellt. In Bezug auf die mikrobiologische Qualität schnitten die Bio- Erzeugnisse im Durchschnitt besser ab als die konventionellen Produkte.

Zur Untersuchung kamen 16 Proben abgepacktes und 5 Proben tagesfrisches Hackfleisch mit Anteilen an Rind/ Schwein zwischen 35:65 % bis 80:20 %. In keiner der Proben war Huhn, Pute, Schaf, Ziege, Pferd, Esel, Känguru oder Strauss nachzuweisen. Auf allen Fertigpackungen befanden sich die Hinweise „Nicht zum Rohverzehr geeignet“ oder „Nur durchgegart verzehren“. (Quellen: test, Ausgabe Februar/2014/behrs)



Rivella erzielt im Ausland Rekordergebnis

17.03.2015 – (lid) - Rivella hat im letzten Jahr den Umsatz um 4,1 Prozent auf 145,6 Mio. Franken gesteigert. Im Ausland hat der Schweizer Getränkehersteller ein Rekordergebnis erzielt. 105,2 Mio. Liter hat Rivella im vergangenen Jahr abgesetzt; davon 80,4 Mio. Liter auf dem Heimmarkt Schweiz und 24,8 Mio. Liter im Ausland - so viel wie noch nie. Vor allem in den Niederlanden erfreut sich Rivella zunehmender Beliebtheit.

Im Inland hat Rivella den Umsatz um 2,9% gesteigert, im Ausland gar um 21,4%. Grund für das Umsatzplus sind laut Rivella unter anderem Produktneuheiten wie beispielsweise Rivella Pfirsich und Rhabarber. Die Markteinführung sei erfolgreich verlaufen. 2014 gingen acht Millionen Flaschen dieser fruchtigen Varietäten über den Ladentisch.

Die Produktion oder Teile davon ins Ausland zu verlagern sei trotz Frankenstärke kein Thema: „Rivella ist durch und durch schweizerisch und soll es auch in Zukunft bleiben“, versichert Geschäftsleiter Erland Brügger gemäss Mitteilung. 97 % der Rohstoffe ihrer Getränke bezieht die Unternehmung von Schweizer Lieferanten. Zurzeit wird am Firmensitz in Rothrist für 20 Millionen Franken in eine neue Abfüllanlage investiert, die im Frühling 2015 in Betrieb genommen werden soll.

Copyright www.foodaktuell.ch