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19.5.2015
KURZNEWS 19. Mai 2015

Erste Schokoladenfabrik im Kakaoland Elfenbeinküste / Schweizer wollen im Restaurant Swissness / Wirtschaftskommission fordert höheren Zolltarif für Würzfleisch


Erste Schokoladenfabrik im Kakaoland Elfenbeinküste startet

19.05.2015 – (lid) – Die Elfenbeinküste ist die grösste Kakao-Produzentin der Welt. Doch erst jetzt wurde im westafrikanischen Land die erste Schokoladenfabrik eröffnet. Präsident Alassane Ouattara weihte die Fabrik in Abidjan am Montag ein, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Produziert werden in der Fabrik künftig Schokoladentafeln und –aufstrich sowie Kakaopulver. Pro Jahr sollen rund 10'000 Tonnen Schokolade hergestellt werden.

Dank der neuen Fabrik soll diese nicht nur für die kaufkräftigen Kunden erschwingbar sein, sondern auch für die durchschnittliche Bevölkerung. Mehr als ein Drittel des weltweiten Kakaos stammen aus der Elfenbeinküste. Der Kakao macht 22 Prozent des Bruttoinlandproduktes aus und rund zwei Drittel der Arbeitsplätze hängen vom Geschäft damit ab.



Food-Webshops mit Potanzial

Im Vergleich zu „Pionierbranchen“ wie Mode oder Medien steht der Online-Handel mit Lebensmitteln erst am Anfang. Im deutschen Lebensmittelhandel wird die digitale Entwicklung jedoch aufmerksam beobachtet und mit neuen Distributionsoptionen bzw. -kanälen experimentiert. Eine Studie des Competence Center Food & Retail (CCFR) der Cologne Business School (CBS) zeigt, dass knapp 71% der befragten Konsumenten noch nie Lebensmittel online erworben haben. Der Grossteil davon steht die-sem Trend allerdings aufgeschlossen gegenüber. Der Online-Handel mit Lebensmitteln kann damit zu einem Wettbewerbsvorteil werden – wenn der Handel es richtig angeht.

Wichtige Kernpunkte sind, eFood in der Organisation aus der Nische zu holen und die „Soft Facts“ bei der Kundenansprache nicht zu vernachlässigen. Der Handel muss ein neues Einkaufserlebnis schaffen. Dabei kommt der Kommunikation zum Kunden eine entscheidende Bedeutung zu: 80% der Befragten haben noch nie Informationen zum möglichen Online-Einkauf in ihren stationären Einkaufsstätten wahrgenommen.

„Der Händler muss seine Kommunikationspolitik so gestalten, dass er die aufgeschlossenen Kunden, die wir in unserer Konsumententypologie als Early Adopters identifiziert haben, gezielt anspricht, um schliesslich auch die Widerstände bei den Skeptikern zu überwinden“, empfiehlt Christoph Willers, Professor für Strategisches Management und Unternehmensentwicklung an der CBS.

Auf Handelsseite stellt die Garantie von Frische und Qualität aufgrund der logistischen Herausforderungen eine Erfolgsbedrohung des Online-Handels dar. Frischeprodukte sind daher noch der „Aussenseiter“ im Online-Geschäft. Rund 85 % der Befragten präferieren eine Lieferung der Lebensmittel. Same-day-delivery und zielgruppenspezifische Lieferfenster stehen dabei ganz oben auf der Wunschliste. Darüber hinaus ist v.a. in ländlichen Regionen eine verlässliche und gleichzeitig rentable Auslieferung für die Händler bisher kaum realisierbar.

„Lebensmittelhändler müssen die letzte Meile als Teil ihrer Lieferkette begreifen. Der Logistiker wird zum Face-to-the-customer für den Lebensmittelhandel. Hier ist ein Umdenken nötig, da diese Rolle bislang vom Einzelhändler wahrgenommen wird“, kommentiert Carsten Deckert, Professor für Logistik und Supply Chain Management an der CBS, die Ergebnisse der Studie. „Treten die prognostizierten Marktpotenziale ein, würde dies sonst eine Restrukturierung des Geschäftsmodells im deutschen Lebensmittelhandel bedeuten“, ergänzt Christoph Willers.

Das Competence Center Food & Retail (CCFR) an der CBS betreibt anwendungsorientierte Forschung und Beratung mit einem Schwerpunkt auf aktuellen Fragestellungen der Lebensmittelwirtschaft. Als Think Thank zu den Themen Food & Retail verknüpft es wissenschaftlich fundierte Ergebnisse mit praxisorientierten Herangehensweisen. Die ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungskette steht dabei im Vordergrund. Die Cologne Business School (CBS) ist eine staatlich anerkannte, private Hochschule mit internationaler Ausrichtung. Das Programmportfolio der CBS umfasst alle Bildungsstufen vom Bachelor über Master bis hin zum Executive Master of Business Administration (EMBA). (CCFR 18.5.2015)



Schweizer wollen im Restaurant Swissness

18.05.2015 – (lid) – Laut einer Umfrage der Gastronomiegruppe ZFV legen Schweizerinnen und Schweizer im Restaurant Wert auf Schweizer Zutaten. Auch faire Anstellungsbedingungen seien für die Kunden wichtig, so die Umfrage. Besonders bei Fleisch, Eiern, Brot und Backwaren sei den Gästen die Schweizer Herkunft wichtig, so die ZFV-Umfrage.

Nur eine untergeordnete Rolle spiele dagegen, ob die Produkte aus fairem Handel, aus Bioanbau, ethischer Tierhaltung oder ressourcenschonender Zubereitung stammten. Wenig halten die Schweizerinnen und Schweizer scheinbar von einem CO2-Fussabdruck auf Speisekarten. Von den rund 1'000 Befragten hält diesen ein Drittel für überflüssig, ein Viertel weiss nicht, was ein CO2-Fussabdruck ist und ein Fünftel findet die Hinweise zwar sinnvoll, beachtet sie aber nicht.



Wirtschaftskommission fordert höheren Zolltarif für Würzfleisch

13.05.2015 – (lid) – Die Wirtschaftskommission des Nationalrates hat ihre Position bekräftigt, wonach für die Einfuhr von Würzfleisch ein höherer Zolltarif gelten soll. Die Wirtschaftskommission des Nationalrates (WAK) hat am 12. Mai 2015 mit 12 zu 10 Stimmen einen Vorentwurf verabschiedet, der für den Import von gewürzten Fleischprodukten einen höheren Zolltarif vorsieht. Die WAK hat sich bereits im November 2014 dafür ausgesprochen und in der Folge eine Vernehmlassung durchgeführt. Ein höherer Zolltarif sei zwar nicht unbestritten, heisst es in einer Mitteilung, eine Mehrheit der Vernehmlassungsteilnehmer sei aber dafür. Der Nationalrat wird das Geschäft nach dem Vorliegen der Stellungnahme des Bundesrates voraussichtlich in der Herbstsession 2015 behandeln.

Gewürztes Fleisch kann heute zu einem tieferen Zollansatz importiert werden. Die Einfuhren haben in den letzten zehn Jahren stark zugenommen. Die Forderung nach einem höheren Zolltarif geht auf eine Parlamentarische Initiative von SVP-Nationalrat Hansjörg Walter aus dem Jahr 2010 zurück. Der ehemalige Bauernverbands-Präsident kritisierte darin, dass die Würzfleisch-Importe negative Auswirkungen für die Schweizer Schlachtviehproduzenten und die Schlacht- und Zerlegebetrieben hätten. Der Bericht der WAK findet sich unter: parlament.ch



Situation im Milchmarkt bleibt äusserst angespannt

Der Vorstand der Schweizer Milchproduzenten SMP hat sich an seiner Mai-Sitzung eingehend mit der äusserst schwierigen und angespannten Situation auf dem Milchmarkt befasst. Die tiefen Preise international und in der EU sowie der starke Franken beziehungsweise schwache Euro machen der Branche und den Milchproduzenten enorm zu schaffen. Während sich die Preise bei den Sortenkäsen aus silofreier Milch einigermassen halten konnten, sind die Molkereimilchpreise auf ein unhaltbar tiefes Niveau gefallen.

Milcherlöse von nur noch leicht über und teilweise sogar unter 50 Rappen pro Liter sind ruinös. So können auch gut strukturierte und rationell wirtschaftende Betriebe im teuren Schweizer Kostenumfeld bei weitem nicht kostendeckend Milch produzieren. Viele Betriebe werden sich den Substanzverzehr nicht lange leisten können oder leisten wollen und Alternativen mit besserem Erlös und weniger Arbeitsaufwand ins Auge fassen.

Im Weiteren hat sich der Vorstand über die laufende Massnahme zur Marktstabilisierung durch LactoFama informieren lassen. Dank dieser Massnahme konnte der Milchmarkt seit Februar entlastet und ein noch weiteres Absinken des gesamten Preisniveaus verhindert werden. Insbesondere konnte damit auch eine bedeutende Menge Milch aus den Produktionseinschränkungen beim Käse vom Markt genommen werden. Ebenfalls Kenntnis genommen hat er vom Stand der währungsbedingten Massnahme „Swiss milk inside“ des SMP-Marketings. Der Start dieser Sondermassnahme, mit der zusätzliche Anreize zum Einkauf von Schweizer Milchprodukten geschaffen und die Konsumentinnen und Konsumenten am Verkaufspunkt für die „Herkunft Schweiz“ sensibilisiert werden, erfolgt wie geplant anfangs Juni.

Erneut bekräftigt hat der SMP-Vorstand die Forderung für einen ausreichenden Nachtragskredit von rund 26 Millionen Franken für das Schoggigesetz, damit der in Aussicht gestellte Deckungsgrad von 85 Prozent erreicht werden kann. Von den Branchenpartnern fordert der SMP-Vorstand, dass der Richtpreis für die A-Milch ab 1. Juli unverändert bei 68 Rappen belassen wird und der effektive Milchpreis in der zweiten Jahreshälfte wieder an den Richtpreis herangeführt wird. (SMP 13.5.2015)



Fleischersatzprodukte vor allem bei Jüngeren gefragt

(aid 13.5.2015) - Immer mehr Verbraucher möchten weniger Fleisch essen und greifen daher zu Fleischersatzprodukten. Das ist ein Fazit des aktuellen Consumer Indexes der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Im Jahr 2014 haben über 11 Millionen Konsumenten in Deutschland pflanzliche Brotaufstriche beziehungsweise Fleischersatzprodukte gekauft. Im Vorjahr waren es noch 10 Millionen. Die Käuferreichweite liegt derzeit bei 28 Prozent. Die Umsätze haben sich in den vergangenen fünf Jahren nahezu verdoppelt. Im Jahr 2014 hat jeder Käufer immerhin 19,13 Euro für "Veggie-Produkte" ausgegeben.

Bei Fleischersatzerzeugnissen ist die Zunahme besonders deutlich. Dabei greifen nicht nur Vegetarier und Veganer zu Tofu & Co. Auch viele "Normalverbraucher" möchten aus vielseitigen Gründen den Fleischverzehr reduzieren. Neben dem Tierwohl und der eigenen Gesundheit ist die Nachhaltigkeit von grosser Bedeutung. Bei einem Grossteil der Veggie-Umsätze handelt es sich um ökologische Ware.

Vor allem jüngere Menschen unter 40 Jahren kaufen vermehrt Fleischersatzprodukte ein. Derzeit liegt der Anteil dieser Altersgruppe am Umsatz mit Veggie-Produkten bei rund einem Drittel. Bei den über 60-Jährigen sind es 25 Prozent. Die Jüngeren bevorzugen Vollsortimenter als Einkaufsstätte, die bequem erreichbar sind und ein umfangreiches Angebot haben. Deren Sortiment an Fleischersatzprodukten und pflanzlichen Aufstrichen ist in den vergangenen Jahren stark ausgeweitet worden. Aber auch traditionell über den Fachhandel und über Discounter werden fleischlose Produkte vertrieben.

Veganer sind jung, gerne im Internet und nicht allein. So lässt sich eine aufwändige Befragung in Supermärkten in mehreren Bundesländern zusammenfassen, die Professor Dr. Ulrich Hamm von der Universität Kassel gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Claudia Busch durchgeführt hat. Die Ergebnisse zu Denken und Handeln von Veganern wurden beim 25. Symposium der Edmund-Rehwinkel-Stiftung zum Thema "Die Landwirtschaft im Spiegel von Verbrauchern und Gesellschaft" in Berlin vorgestellt.

Insgesamt 337 Personen, die zu mehr als der Hälfte einen Hochschulabschluss haben oder daran arbeiten und zwischen 20 und 34 Jahren alt sind, haben den Interviewern je 20 Fragen beantwortet. Die Themen Tierwohl und Tierethik wurden in fast jedem zweiten Interview als erstes Motiv für die vegane Lebensweise genannt. Für ein Drittel spielt das Thema Gesundheit eine besondere Rolle - wohlgemerkt obwohl Personen, die diese Ernährungsform auf ärztlichen Rat praktizieren, nicht an der Befragung teilgenommen haben.

Bemerkenswert ist auch die hohe Internetaffinität der Veganer. Im Netz finden sie unter anderem in Blogs oder Foren wichtige Informationen über viele Lebensbereiche - nicht nur Rezepte, sondern auch Restaurants oder Urlaubsunterkünfte. Und: Veganer sind auch im wirklichen Leben keine Einzelgänger. 70 Prozent gaben an, dass zumindest ein Teil ihrer Freunde vegan lebt, bei rund 60 Prozent auch ihre Partner.


Ricola mit erfolgreicher Internationalisierung

(Ricola 13.5.2015) - Das Schweizer Familienunternehmen Ricola verzeichnet für das Jahr 2014 wiederum ein Wachstum. Der Umsatz wurde von 313.2 Millionen Schweizer Franken im Jahr 2013 auf 315.9 Millionen (+0.9%) im Jahr 2014 gesteigert. Gleichzeitig wurde die Internationalisierung weiter vorangetrieben.

Ricola ist stark exportorientiert und erwirtschaftet in über 50 ausländischen Märkten rund 90% des Gesamtumsatzes. "Das Geschäftsjahr 2014 verlief gesamthaft gesehen zufriedenstellend, speziell mit den Resultaten in aufstrebenden Märkten wie Osteuropa und Asien sind wir sehr zufrieden. Wir sehen in diesen Regionen eine ermutigende Entwicklung", erläutert Felix Richterich, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Verwaltungsratspräsident von Ricola, den letztjährigen Geschäftsgang. Auch in Lateinamerika konnten neue Märkte erschlossen werden, so ist insbesondere in Mexiko ein vielversprechender Markteintritt erfolgt.

Gemeinsam mit den USA und Kanada wird somit die Region Nordamerika immer bedeutender. "Nach wie vor bleibt aber Europa das wichtigste Standbein für Ricola", wie Felix Richterich weiter ausführt, "in vielen europäischen Märkten ist Ricola Marktführer und belebt den Markt regelmässig mit innovativen Produkten. Wir sehen auch in unseren reiferen europäischen Märkten wie beispielsweise im Schweizer Heimmarkt noch weitere Wachstumsmöglichkeiten."

Während die Internationalisierung auch im vergangenen Jahr weiter vorangetrieben wurde, setzte das Familienunternehmen gleichzeitig ein klares Zeichen für den Standort Schweiz: Mit der Eröffnung des neuen Kräuterzentrums in Laufen ist die Ricola Kräuterverarbeitung seit Juni 2014 zentral unter einem Dach vereint. In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Herzog & de Meuron sowie dem Lehmbauspezialisten Lehm Ton Erde Baukunst ist der grösste Lehmbau Europas entstanden, welches Raum für einen energieeffizienten Lager- und Verarbeitungsbetrieb bietet.

Der Konzernumsatz betrug 2014 konsolidiert 315.9 Millionen Schweizer Franken, was einer Steigerung von 2.7 Millionen Schweizer Franken (2013: 313.2 Mio. CHF) in absoluten Zahlen entspricht. Die Schweizer Kräuterpionierin realisierte damit im Jahr 2014 ein Wachstum von 0.9% - dies vor dem Hintergrund relativ stabiler Währungsbedingungen.

Mit verschiedenen Innovationen hat Ricola auch im Jahr 2014 die Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum und eine weitere Stärkung der Marke geschaffen. In Nordamerika hat Ricola flüssig gefüllte Bonbons eingeführt, die als "Dual-Action" vermarktet werden. Gleichzeitig wurde das Sortiment auch in Deutschland mit Bonbons der neuen, flüssig gefüllten Produktlinie "Extra stark" ergänzt. Ganz besonders innovativ ist die Einführung von zwei zuckerfreien und zahnschonenden Bonbonspezialitäten, welche einen Süssstoff aus der Stevia Pflanze, bei uns auch als "Süsskraut" bekannt, enthalten. "Der aus den Stevia-Blättern gewonnene Süssstoff unterstützt die Natürlichkeit der Ricola Kräuterbonbons perfekt", präzisiert Felix Richterich.

Aufgrund der Währungssituation wird das laufende Jahr für Ricola mit einem Exportanteil von rund 90% besonders herausfordernd. Der Aufbau der Märkte ausserhalb Europas, namentlich in Amerika und Asien, wird weiter vorangetrieben, um auch das Währungsrisiko bezüglich dem Euro abzufedern.

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