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28.7.2015: nachrichten
28.7.2015
KURZNEWS 28. Juli 2015

Volg übernimmt 30 Läden der Westschweiz / Echtheit von Appenzeller Käse wird analysierbar / Mehr Schweizer Käse exportiert / 3D-Druck-"Smart Cap" erkennt abgelaufene Lebensmittel


Volg übernimmt 30 Läden der Westschweiz

28.07.2015 – (lid) – Der Detailhändler Volg übernimmt 30 Pam- und Proxi-Läden des Westschweizer Detailhandelsunternehmen Distribution Suisse Holding SA. Die Fenaco-Tochter Volg wird ab Mitte August 30 Pam- und Proxi-Läden auf eigene Rechnung führen, die bislang von der Distribution Suisse Holding SA betrieben wurden. Laut Volg wird das Verkaufspersonal weiterbeschäftigt. Die restlichen 40 Pam- und Proxi-Filialen werden weiterhin von der Distribution Suisse Holding SA betrieben.

Laut „Blick“ hat Volg im Frühjahr 2014 einen Belieferungsvertrag mit Distribution Suisse geschlossen. Volg hat Ende März 2015 allerdings die Belieferung gestoppt, weil das Westschweizer Detailhandelsunternehmen seit Januar die bezogenen Waren nicht mehr bezahlt hat.



Echtheit von Appenzeller Käse wird analysierbar

27.07.2015 – (lid) – Die Sortenorganisation Appenzeller Käse GmbH hat in Zusammenarbeit mit dem Agroscope einen Herkunftsnachweis auf der Basis von Milchsäurebakterien entwickelt. Das Ziel sei es, Imitaten entgegenzuwirken, teilt Agroscope in einer Medienmitteilung mit.

Im Labor kann die Echtheit des Käses dank besonderer Milchsäurebakterien bestimmt werden, da deren Erbgut einzigartig ist. Die Milchsäurebakterien stammen alle aus der Rohmilchflora und sind somit natürlicher Bestandteil des Appenzeller Käses. Mit der Einführung der Bakterienkultur für den Herkunftsnachweis wird der Schutz der Marke Appenzeller Käse weiter ausgebaut. Auf den Geschmack und die Qualität des Appenzeller Käses haben diese Milchsäurebakterien keinen Einfluss.



Vogelgrippe in Deutschland ausgebrochen

27.07.2015 – (lid) – Im deutschen Landkreis Emsland wurde bei Legehennen eine hochpathogene Form der Vogelgrippe festgestellt. Betroffen ist ein Betrieb mit etwa 10‘000 Legehennen in Bodenhaltung, teilt das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit. Die Tiere seien getötet worden. Der Verdacht auf Vogelgrippe (HPAI mit Subtyp H7N7) habe sich durch Eigenkontrollen ergeben, der von einem Labor bestätigt worden sei.

Laut Behördenangaben sollte direkter Kontakt zu infizierten Tieren unbedingt vermieden werden. Das Landwirtschaftsministerium hat einen Sperrbezirk von drei Kilometer Radius um den Ausbruchsbetrieb eingerichtet sowie eines Beobachtungsgebietes mit einem Radius von zehn Kilometern. Geflügel darf nicht in diese Gebiete hinein- oder aus diesen Gebieten heraus gebracht werden. In Niedersachsen wurden zuletzt im Dezember 2014 Vogelgrippe-Fälle festgestellt.



Mehr Schweizer Käse exportiert

Die am 24.7.2015 von Switzerland Cheese Marketing AG (SCM) und TSM Treuhand GmbH (TSM) Bern veröffentlichten Zahlen für das erste Halbjahr 2015 sind mit 32'147 Tonnen (t) (+2‘009t) exportiertem Käse, Schmelzkäse und Fertigfondue um +6,7% gestiegen. Zurückzuführen ist ein Teil dieser Zunahme insbesondere auf Lageraufbau und Vorbezüge, weil die Preise einzelner Produkte, bedingt durch die Abwertung des Euros, erst per 1. April oder 1. Mai angepasst wurden. Die Zahlen des zweiten Halbjahrs werden zeigen, ob sich diese positive Entwicklung bestätigen wird. Im ersten Halbjahr betrug der Erlös für die Schweizer Käsebranche (Milchbauern, Käser, Affineure, Handel) insgesamt 268.8 Millionen Schweizer Franken. Dies entspricht einer Abnahme von -3,4% im Vergleich zur Vorjahresperiode.

Die durchschnittlichen Exportpreise sind gesunken, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Dank einer wirkungsvollen Marktbearbeitung der Branchenakteure geniesst der Schweizer Käse weiterhin das Vertrauen der Konsumenten. Diese zeigen sich nach wie vor bereit, den im Vergleich teureren Schweizer Käse zu kaufen. Der wichtigste Handelspartner für Schweizer Käse bleibt Europa. Etwa 80% der Schweizer Käseexporte (26‘478t) gehen in unsere Nachbarländer. Hauptabnehmer bleiben Deutschland, Frankreich und Italien. Die Exporte nach Übersee nahmen um 728t (+14,7%) auf total 5‘668t zu.

Von den 32‘147t exportierten Schweizer Käsen sind 18,9% Emmentaler AOP (6‘067t), 17,0% Le Gruyère AOP (5‘462t) und 7,2% Appenzeller® (2‘305t). Meistexportierter Schweizer Käse bleibt somit der Emmentaler AOP, wenngleich die Exportmenge im Vergleich zur Vorjahresperiode um -775t (-11,3%) zurückging. Die zwei anderen marktführenden Produkte Le Gruyère AOP und Appenzeller® weisen in den ersten sechs Monaten 2015 nur einen leichten Rückgang auf mit -109t (-2,0%) respektive -41t (-1,7%). Überdurchschnittlich zulegen konnte der „Switzerland Swiss“ mit +332t (+15,5%), die Kategorie „Frischkäse und Quark“+561t (+20,0%) sowie „andere Halbhartkäse“ +1‘245t, (+28,6%) und „andere Hartkäse“ +755t (+51,5%). Positive Bilanz ziehen ebenfalls der Tilsiter +11t (+8,7%), Schweizer Raclette +49t (+12,7%) und Vacherin Mont-d’Or AOP +3t (+75,1%) sowie die Gattung „andere Käse“ +197t (+14,6%).

Mengenverluste zu beklagen, haben folgende Sorten und Kategorien: „andere Weichkäse“ -132t, (-32,8%), Vacherin Fribourgeois AOP -4t (-4,1%), Tête de Moine AOP -11t (-2,2%), Sbrinz AOP -1t (-1,9%), Schmelzkäse -47t (-7,8%) und Fertigfondue -24t (-2,3%).

Importe legten mengenmässig um +2.6% zu Seit der Aufwertung des Schweizer Frankens hat der Importdruck weiter zugenommen, da der starke Schweizer Franken die Käseimporte stark verbilligt hat. Im 1. Halbjahr 2015 wurde wertmässig -13,7% weniger importiert, aber mengenmässig stiegen die Importe um +2,6% oder +701t auf 27‘505t. Rund 85% der Importe stammen aus Italien (9‘961t, -1,6%), Frankreich (6‘816t, +2,4%) und Deutschland (6‘512t, -1,0%).

Besonders beliebt bleiben Frischkäse +369t (+3,6%), Weichkäse +203t (+3,6%), Halbhartkäse +122t (+2,8%) und Hartkäse +753t (+41,8%). Schmelzkäse blieb stabil mit +6t (+0,3%). Verloren hat hingegen Extrahartkäse -751t (-26,1%). Ein wichtiger Teil des Imports fliesst in die preissensible Nahrungsmittelindustrie und in das Gastgewerbe. (Switzerland Cheese Marketing AG 24.7.2015)



Hitze sorgt für Tomaten-Überschuss

23.07.2015 – (lid) – Die vergangene Hitzewelle hat dazu geführt, dass Tomaten früher als geplant gereift sind. Deshalb führen Grossverteiler nun Aktionen durch. Tomatenproduzenten planen, wann die Tomaten geerntet werden. Doch die viele Sonne und das heisse Wetter haben dazu geführt, dass die Tomaten früher als geplant gereift sind, wie der Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) mitteilt.

Das führt dazu, dass grosse Mengen auf einmal auf den Markt kommen. Damit die Tomaten dennoch verkauft werden können, sind sie ab morgen bei Grossverteilern in Aktion erhältlich. Die Situation zeige, dass die Gemüseproduzenten stark vom Wetter abhängig seien und eine Planung nicht immer möglich sei, schreibt der VSGP weiter.



Coop zieht Bio Haferflocken zurück

Betroffen sind die Coop Naturaplan Bio Haferflocken grob 500g und Bio Vollkorn Haferflöckli fein 500g. Bei einer intern durchgeführten Analyse wurde eine Vermischung mit konventioneller Ware entdeckt. Bio-Produkte unterliegen generell einer strengen Kontrolle auf allen Stufen der Herstellung. So werden die Naturaplan Bio-Produkte regelmässig durch die Coop Lieferanten und durch das Coop Qualitätscenter überprüft.

Bei einer internen Analyse wurde eine Vermischung von Knospe-Hafer und konventionell hergestelltem Hafer entdeckt. Damit entspricht das Produkt nicht mehr den Knospe-Richtlinien der Bio Suisse und somit auch nicht den Qualitätsansprüchen von Coop. Aus diesem Grund zieht Coop die betroffenen Produkte sofort aus dem Verkauf zurück. Ab kommender Woche sind die Naturaplan Haferflocken wieder in gewohnter Knospe-Qualität in den Coop Supermärkten erhältlich. (Coop 22.7.2015)



Schweiz verbietet Geflügelimport aus Grafschaft Lancashire

Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in England hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) Massnahmen erlassen. Die Einfuhr von Geflügel und Produkten aus dem Gebiet um den betroffenen Hof wurde verboten. Konkret untersagt ist die Einfuhr von nicht wärmebehandeltem Geflügelfleisch und nicht wärmebehandelten Konsumeiern.

Zudem dürfen auch lebendes Geflügel, Junglegehennen, Eintagsküken und Bruteier aus jener Gegend nicht importiert werden. Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten BLV-Verordnung hervor. Die Vogelgrippe vom Subtyp H7N7 war vor einer Woche auf einem Hof in Preston in der nordwestenglischen Grafschaft Lancashire ausgebrochen. Um den Hof wurde eine Schutz- und eine Überwachungszone eingerichtet. (sda 21.7.2015)



AUS DER FORSCHUNG

3D-Druck-"Smart Cap" erkennt abgelaufene Lebensmittel

Der mit dem 3D-Drucker hergestellte Schraubverschluss "Smart Cap" erkennt, ob das in einer Packung befindliche Lebensmittel noch geniessbar ist. Forscher der University of California haben dazu in Zusammenarbeit mit der National Chiao Tung University einen Verschluss für einen Milchkarton entwickelt. "Eines Tages werden Menschen einfach nur noch 3D-Drucker-Dateien aus dem Internet downloaden und sich hilfreiche Gadgets für zuhause selbst ausdrucken", sagt Professor Liwei Lin aus Berkeley.

Den Forschern geht es nun darum, nicht nur Formen auszudrucken, sondern elektrische Komponenten miteinzubeziehen. Der Fokus liegt dabei auf kabellosen Sensoren. Revolutionär könnte der neuentwickelte Schraubverschluss für Packungen sein. Ein einziger Tropfen Milch, der beim Transport in Berührung mit dem Smart Cap kommt, reicht für die Sensoren aus, alle Veränderungen im Laufe der Zeit zu erkennen. Im Test wurde eine mit dem Gadget ausgestattete Packung für 36 Stunden ungeöffnet in einem Raum mit normaler Temperatur stehen gelassen.

Smart Cap konnte in Tests mit seinen Sensoren nach einigen Stunden ein zunehmend stärkeres Bakterienaufkommen in der getesteten Milch feststellen. Dies geschieht mithilfe elektrischer Signale, die sich mit den Geschehnissen in der Milch ebenfalls verändern. Ein kabelloses Signal kann alle Messergebnisse weiterleiten und somit an einem Monitor senden.

Auch wenn derzeit noch Zukunftsvision: Die Forscher erhoffen sich durch die schnelle Herstellung des Smart Cap via 3D-Druck so günstige Modelle zu entwickeln, dass sie letztlich in den regulären Verkauf von Lebensmitteln aufgenommen werden. (University of California http://berkeley.edu und National Chiao Tung University http://www.nctu.edu.tw 22.7.2015)



Effizientere Teiggärung dank Ultraschall-Nebel

Das Forschungsprojekt NanoBAK2 entwickelte eine Bäckerei-Klimakammer weiter, die den Energiebedarf reduziert, der durch das Gären, Kühlen und Befeuchten von Backwaren entsteht. Ausserdem wird durch das neue Verfahren die Produktqualität deutlich verbessert.

„Durch den Einsatz der NanoBAK2-Technologie kann der Energiebedarf für den gesamten Gärprozess um 30 Prozent reduziert werden, verglichen mit konventioneller Technologien. Die Backzeit kann damit verkürzt, oder die eingebrachte Wärmeenergie reduziert werden. So ergibt sich für den Bäcker ein ökonomischer sowie ein ökologischer Vorteil“, sagt Markus von Bargen, Technischer Leiter im Institut für Lebensmitteltechnologie und Bioverfahrenstechnik (BILB) am ttz Bremerhaven.

Die Technologie dahinter basiert auf Ultraschall: Wasser wird zum Schwingen gebracht, wodurch kleinste Tröpfchen entstehen, die in die Gär- oder Kühlkammer geleitet werden und sich gleichmässig verteilen. Diese Feuchteverteilung im Raum ermöglicht die Herstellung von Backwaren mit konstanter Produktqualität. Das neuartige Verfahren verlängert die Frische der Ware und fördert ausserdem den Glanz, das Volumen, die Fensterung und die Knusprigkeit sowie die Rösche.

Seit 2011 wird die Technologie in der Praxis erfolgreich vom Projektpartner Bäckerei Sikken aus Emden eingesetzt. Auf Kundenwunsch kann auch in bereits bestehende Anlagen die Technologie einfach und kostengünstig im Betrieb integriert werden.

Das Projekt NanoBAK2 hat eine Gesamtlaufzeit von 24 Monaten, die Gesamtfördersumme beträgt knapp 1,5 Mio. € und entstammt dem 7. Rahmenprogramm der Europäischen Kommission (Grant Agreement No: 613622). Das ttz Bremerhaven ist ein unabhängiges Forschungsinstitut und betreibt anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven arbeitet ein internationales Experten-Team in den Bereichen Lebensmittel, Umwelt und Gesundheit. (ttz Bremerhaven 23.7.2015 http://www.ttz-bremerhaven.de)

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