Food aktuell
30.11.2015: nachrichten
30.11.2015
Offiziell beste Jung-Metzgerin: Manuel Riedweg

Obwohl dieses Jahr unter den 14 Jungmetzger-Wettkämpfern an der Mefa-Messe nur 5 Frauen waren, erreichten zwei von ihnen die Plätze eins und zwei.



Einmal mehr haben es die Jung-Fleischfachfrauen den Männern gezeigt. Siegerin der Schweizermeisterschaft 2015 der jungen Fleischfachleute ist Manuela Riedweg (Bild). Auch den zweiten Rang ergattert eine Frau: Tanja Knechtle. Organisiert wurde der Wettkampf vom Schweizer Fleischfachverband SFF. (Bild: Arthur Rossetti)


Die Luzernerin Manuela Riedweg (23) errang die Goldmedaille, während die Appenzellerin Tanja Knechtle (19) sich in dem sehr anspruchsvollen Wettbewerb die Silbermedaillen und damit den Vize-Schweizertitel erkämpfte. Bronze ging an den Freiburger Jérôme Deillon (23) aus Romont. Dieses Ergebnis ist eine leichte Verbesserung zugunsten der männlichen Bewerber. 2013 und 2014 wurden noch alle Podestplätze von Fleischfachfrauen besetzt.

Das starke Auftreten der Damen in den letzten Meisterschaften kann auch dem vor etwas mehr als zehn Jahren revidierten Berufsbild mit seiner Unterteilung in die drei Schwerpunkte „Veredelung“, „Verarbeitung“ und „Gewinnung“ zugeschrieben werden. Die beiden top platzierten Damen haben beide ihre Ausbildung im Bereich „Veredelung“ abgeschlossen.

Die Arbeiten in diesem Bereich wie Kundenkontakt, Zubereiten von take-away-Gerichten, kalten Platten etc. stossen gerade bei weiblichen Lehrstellensuchenden auf grosses Interesse. Die frisch gebackene Meisterin hat ihre Ausbildung bei der Metzgerei Willimann in Dagmersellen (LU) absolviert. Die Zweitplatzierte erlernte das Handwerk bei der Metzgerei Philip Fässler in Appenzell (AI).

Bronzemedaillengewinner Jérôme Deillon hat sich auf die Verarbeitung spezialisiert. Er arbeitet bei der Metzgerei Köferli in Döttingen (AG) und absolvierte zuvor seine Lehre bei der Dorfmetzg Jaun in Neuenegg (BE). Bei der letztgenannten Metzgerei handelt es sich um eine eigentliche Meisterschmiede, gewann doch Claudia Jaun (20) im Jahr 2013 den Vize-Schweizermeistertitel – im September diesen Jahres wurde sie Vize-Europameisterin der Jung-Fleischfachleute.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Luzia Mathys (21) wurde sie zudem Europameisterin in der Teamwertung. Bei der gleichzeitig ausgetragenen Meisterschaft der jungen Detailhandelsfachleute ging der Titel an Erika von Rickenbach (20) aus Arth-Goldau (SZ). Silber gewann Karin Alpiger (19) und Bronze ging an Deborah Schwab (21). Ermöglicht wurde die Durchführung dieser Meisterschaften durch das grosszügige Sponsoring folgender Firmen: Rausser Handelsfirma, Metzger-Versicherungen Genossenschaft, Omya (Schweiz) AG, Bigler AG und Autohaus von Känel AG.

Leistungsprogramm in fünf Disziplinen

Zur Teilnahme an der Meisterschaft der jungen Fleisch- und Detailhandelsfachleute zugelassen sind jeweils nur die besten Absolvent(inn)en der Lehrabschlussprüfung. Die zwei an der Schweizer Meisterschaft der Jungmetzger(innen) Erstplatzierten sind auch gleichzeitig für die Teilnahme an der Europameisterschaft der jungen Fleischfachleute (IWF) im Jahr 2017 qualifiziert. An der kürzlich in Holland ausgetragenen Europameisterschaft 2015 erkämpfte sich das Schweizer Team den Europameistertitel.

Bis zur Erringung der Schweizermeisterschaft ist ein anstrengender und sehr anspruchsvoller Weg zurückzulegen. Das geltende Reglement, welches sich eng an den Anforderungen des Internationalen Leistungswettbewerbs (IWF) orientiert, sieht vor, dass die Jung-Fleischfachleute ihr Können in fünf Disziplinen unter Beweis stellen müssen. Diese sind

- Herrichten und präsentieren einer festlichen Grillplatte

- Ausbeinen und Feindressur eines Schweinskarre und einer Kalbsschulter für den Detailverkauf

- Feinzerlegung und wirtschaftliche Feindressur eines Rindsvorschlags für den Detailverkauf

- Herrichten von drei Tagesplatten mit küchen- und/oder pfannenfertigen Artikeln für das attraktive Verkaufsbuffet

- Herrichten einer gemischten Aufschnittplatte für den speziellen Apéro.

Auch die Detailhandelsfachleute müssen sich in fünf Bereichen messen:

- Herrichten und präsentieren eines Geschenkartikels aus der Fleischbranche im Wert von CHF 70.-- bis 100.--

- Herrichten einer Kalten Platte inkl. Berechnung für fünf Personen

- Schaufensterdekoration unter dem Motto "mein Lernkanton"

- Handgeschnittenes Fondue Orientale

- Analyse eines Fleischfachgeschäfts über seine Verkaufsbereitschaft (Text: SFF)

Copyright www.foodaktuell.ch