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21.3.2006: nachrichten
21.3.2006
Sonnenblumenöl in der Kritik

Diese Woche im «Gesundheitstipp»: Sonnenblumenöl steht unter Kritik von Fachleuten. Es enthält zwar viel Vitamin E aber zu viele unerwünschte Omega-6- Fettsäuren.


«Sonnenblumenöl sollte man nicht täglich verwenden», rät die Ernährungsberaterin Esther Infanger von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE. Der Grund liegt im Fettsäuren-Spektrum. Schutz vor Herzinfarkt bieten vor allem einfach ungesättigte Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren. Weniger erwünscht sind hingegen Omega-6-Fettsäuren, denn sie verdrängen die gesunden Omega-3 im Stoffwechsel.

Ein gesundes Nahrungsmittel sollte nicht mehr als fünfmal so viele Omega-6 wie Omega-3-Fettsäuren enthalten. In dieser Hinsicht schneidet Sonnenblumenöl besonders schlecht ab: Es hat 110-mal mehr Omega-6- als Omega-3.

Die Ernährungsberaterin Monika Müller aus Bern bringt es auf den Punkt: «Mit einem einzigen Esslöffel Sonnenblumenöl pro Tag bringt man die Fettsäuren-Anteile dermassen ins Ungleichgewicht, dass man das empfohlene Verhältnis nicht mehr erreicht.»

Empfehlenswert ist hingegen Rapsöl oder Olivenöl. Übrigens: Achtzig Prozent des Sonnenblumenöls wird importiert, deshalb fördert die Branchenorganisation «swiss granum» das gesündere Rapsöl. Raps lässt sich fast überall in der Schweiz anpflanzen.

Auch in der Margarine steckt je nach Sorte viel Omega-6, Butter hingegen hat einen sehr tiefen Anteil davon. Und Distel-, Maiskeim-, Traubenkern- und Kürbiskernöl sind im Omega-6-Gehalt vergleichbar mit Sonnenblumenöl. Erdnussöl ist bedingt empfehlenswert, weil der Omega-6-Anteil viel tiefer ist als im Sonnenblumenöl. Meiden sollte man hingegen gehärtetes Pflanzenfett mit grossen Mengen ungesunder Transfettsäuren, die beim Härten entstehen.

Text: Auszug aus dem «Gesundheitsmagazin» Nr 3, März 2006
Bild: foodaktuell (Rapsöl der Firma Sabo)

Weiterlesen: Was sind Transfettsäuren?

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