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12.4.2006: nachrichten
12.4.2006
Deklarationsfreie Käfigeier in der Schweiz

Diese Woche im Saldo: Käfighaltungs-Eier sind in der Schweiz verboten, werden aber importiert und in verarbeiteten Produkten verwendet, wo sie nicht deklarationspflichtig sind.


Schweizer Ostereier stehen nicht in der Kritik: In der Schweiz ist die Käfighaltung seit 25 Jahren verboten. Aber der Import ist erlaubt.

Laut Fachleuten werden jährlich 49 Millionen Käfigeier importiert und in der Gastronomie, Bäckereien und der Lebensmittelindustrie verwendet. Sie sind nicht deklarationspflichtig als Zutat in verarbeiteten Lebensmitteln

Die Migros verwendet laut Eigendeklaration nur Bodenhaltungs- und Freilandeier. Coop und Denner verzichten zwar bei Eigenmarken wie «Prix Garantie» bzw «Denner looks for the best» auf Käfigeier, nicht aber bei Markenartikeln.

Hersteller wie Dr. Oetker oder Nestlé begründen die Käfighaltung mit der Hygiene. Zu Unrecht laut Professor Richard Hoop vom Tierspital Zürich, dem nationalen Referenzlabor: «Bodenhaltung ist kein grösseres Krankheitsrisiko. Es geht den Tieren wesentlich besser».

Gegen Käfigeier kämpft jetzt die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» und fordert eine Deklarationspflicht. «In der Schweiz ist Käfighaltung zwar seit 1991 verboten. Doch in Ländern wie Deutschland, Holland und Frankreich ist diese tierquälerische Haltung Standard», schreiben die Tierschützer.

Und weiter: «Von dort werden Jahr für Jahr Abermillionen Käfig-Eier in die Schweiz importiert. Als Eier für die Lebensmittelindustrie, als Flüssigei, Eipulver oder in fix fertigen Produkten wie Tiramisu oder Eierspätzle». Dass die Industrie auf Druck der Konsumenten reagiert, zeigte die Firma Kambly, welche Anfang Jahr umstellte.

Text: Auszug aus dem Bericht im Saldo vom 12. April 2006 und der Medienmitteilung von Vier Pfoten.
Bild: foodaktuell

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