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Nestlé kooperiert mit Pierre Marcolini

Nestlé hat den Cailler-Verpackungsflop verdaut, den die frühere Nestlé Schweiz CEO Nelly Wenger verursachte. Die Caillerfabrik in Broc FR steigerte trotzdem ihr Volumen. Überblick über das Premium-Süsswarengeschäft von Nestlé und die Schokoladeproduktion in Broc FR.


Caillerprodukte wachsen wieder, derzeit mit 15% pro Jahr, stehen aber noch nicht auf dem Niveau vom Jahr 2005. Bei dunkler Schokolade mit hochprozentigem Kakaoanteil ist Cailler nach eigenen Angaben Weltmarktführer. Bild: in Broc hergestelltes Exportprodukt.

Ausser der Marke Cailler, die hauptsächlich für den Schweizer Markt bestimmt ist, werden in Broc die Marken Nestlé (weltweit), Heaven (GB), Lanvin (F) und Nestlé Gold (Südafrika und Kanada) hergestellt.


Die Bekanntheit der Schokoladenfabrik in Broc, die Modernisierung ihrer Produktionsanlagen und ihre ausserordentliche Flexibilität haben es möglich gemacht, den Cailler-Exportanteil weiter zu steigern: Im Jahr 2007 betrug dieser bereits über 60%. Im selben Jahr wurde zudem mit einer produzierten Menge von 18 237 Tonnen Schokolade der Vorjahresrekord noch um weitere 1000 Tonnen übertroffen.

Heute arbeiten in Broc 365 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Werk unterliegt zudem einem steten Modernisierungsprozess: Im Verlauf der letzten Jahrzehnte wurden an die 100 Millionen Franken in den Standort investiert. Seit September 2007 untersteht die Fabrik der Führung des 53-jährigen Franzosen Jean-Jacques Lerouge, der von 2001 an das PTC (Produkttechnologiezentrum) in York, Grossbritannien, geleitet hatte.

Broc ist einer der wenigen Produktionsstandorte auf der Welt, an dem langjährige Erfahrung und ein solides Know-how in der Konfektion von Spitzenschokolade vereint sind. Die Mitarbeiter in Broc zeichnen sich durch fundierte Fachkenntnisse und eine wahre Leidenschaft für Schokolade aus, die sie seit Generationen Tag für Tag umsetzen. Die Sorgfalt und der Eifer, mit denen hier die besten Produkte entwickelt werden, sowie die Strenge bei der Auswahl der Rohstoffe (insbesondere der frischen Milch, die direkt von den umliegenden Bauernhöfen und Almen stammt) und Zutaten haben unserer Fabrik einen weltweiten Ruf als Exzellenzzentrum eingebracht. (Medienmitteilung Nestlé)

Auszug aus dem Referat am 10.3.2008 von Petraea Heynike, Global Head of Nestlé’s Chocolate Strategic Business Unit



Petraea Heynike, Global Head of Nestlé’s Chocolate Strategic Business Unit: «Premium- und Luxusprodukte sind ganz klar als einer unserer strategischen Wachstumsbereiche anzusehen, denn hier können wir in den kommenden Jahren überdurchschnittliche Umsatz- und Gewinnzuwächse erwarten».


Es war im Greyerzerland, wo der Schweizer Alexandre-Louis Cailler eine neue Fabrik erbaute, nach Einführung jener Schokolademarke, die heute als älteste Schweizer Schokolademarke bekannt ist. Die Kombination von Kondensmilch und Kakao verwandelte die Produkte, die von Cailler produziert wurden, in etwas ganz Besonderes. Und man darf nicht vergessen, dass die Milchschokolade 1875 von Daniel Peter, einem anderen berühmten Schweizer Schokoladehersteller gemeinsam mit Henri Nestlé erfunden wurde. Das neue Kompetenzzentrum ist folglich tief verwurzelt in der langjährigen Erfahrung von Nestlé in der Schokoladenherstellung.

Die Konsumenten schätzen zwar ihre gewohnte Lieblingsschokolade, aber sie lassen sich auch gerne verführen. Deshalb müssen wir uns auch ständig neue Ideen für unsere Produkte und Verpackungen einfallen lassen. Gleichzeitig sehen wir, dass sich immer mehr Konsumenten qualitativ hochwertigen Schokoladen zuwenden. Wenn sie erst einmal auf den Geschmack gekommen sind, sind diese Geniesser auch bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, um sich zu verwöhnen. Der Trend bei Schokolade verläuft also hin zu Premium-Produkten – eine Umstellung auf mengenmässig weniger, aber qualitativ höherwertigere Genüsse. Premium- und Luxusprodukte unterscheiden sich vom Massenschokoladen-Segment und zeichnen sich durch hochwertige Qualität, einen höheren Preis und andere Vertriebswege aus.

Die Prognosen für den Premium- und Luxusmarkt weisen für die nächsten Jahre zweistellige Wachstumsraten auf. Dies liegt hauptsächlich an einer steigenden Nachfrage nach dunklen Schokoladen und Luxusschokoladenprodukten. Diese steigende Nachfrage nach Qualität bedeutet für uns, dass wir daran arbeiten müssen, unsere bereits sehr hohen Standards zu erhalten und auszubauen. Dies gilt sowohl für die Schokoladenprodukte selbst als auch für deren Präsentation.

Überblick über das Premium-Süsswarengeschäft von Nestlé

Im Jahr 2007 belief sich unser weltweiter Umsatz auf CHF 12 Mrd. Davon entfielen CHF 4,4 Mrd. auf den Premium-Bereich. In diesem Segment hat Nestlé seit zwei Jahren eine führende Marktposition inne und kann auf die erfolgreiche Einführung von über 200 neuen Produkten zurückblicken. Premium- und Luxusprodukte sind ganz klar als einer unserer strategischen Wachstumsbereiche anzusehen, denn hier können wir in den kommenden Jahren überdurchschnittliche Umsatz- und Gewinnzuwächse erwarten. Aus diesem Grund hat sich Nestlé dazu entschlossen, seine Aktivitäten im Süsswarenbereich in einem globalen Kompetenzzentrum zusammenzufassen, das sich der Entwicklung neuer Premium- und Luxusschokoladenprodukte widmet.

70% unserer Umsätze realisieren wir in lokalen Premium-Marken – beispielsweise mit Cailler in der Schweiz. Aber auch in verschiedenen anderen Ländern verfügen wir über eine starke Markenpräsenz. Hier einige Länderbeispiele:

• Baci und Perugina in Italien
• Alpino, die führende Premium-Marke in Brasilien
• Toronto in Venezuela
• AfterEight: vor Kurzem in Grossbritannien neu lanciert als Premium-Produkt.
• Lanvin in Frankreich
• Nestlé Noir und Nestlé Gold in verschiedenen europäischen Ländern
• Comilfo: Diese Marke haben wir vor Kurzem in Russland erworben.

Nicht alle diese Marken befinden sich auf dem gleichen Premium-Niveau, doch sie sind alle auf dem Weg zur sogenannten «Premiumisierung». Die Luxusebene ist natürlich der Höhepunkt der Premium-Entwicklung. Und kürzlich sind wir in eine Partnerschaft mit dem belgischen Konfiseur Pierre Marcolini getreten, einem der Besten seines Fachs in Sachen Luxusschokoladen.



Die Kreationen des berühmten Belgischen Chocolatiers Pierre Marcolini gelten als «Haute Couture» der Schokolade.


Marcolini wird mit dem Chocolate Centre of Excellence in Broc zusammenarbeiten und einen Teil seines Genies und seiner Magie unserem hier arbeitenden Team globaler Spitzenkonfiseure vermitteln, auf dass sich diese von seinen Künsten inspirieren lassen. Diese Gruppe führender Schokoladenexperten wird die Entwicklung neuer Luxusschokoladenprodukte bis hin zu ihrer Marktreife vorantreiben.

Selbstverständlich kann Nestlé auch aus ihrem eigenen traditionellen Schokoladen-Know-how der verschiedenen Märkte schöpfen. Hinzu kommen unsere vier globalen F&E-Zentren, die alle ihren Beitrag zu einer umfangreichen Wissensdatenbank über verschiedene Methoden der Schokoladenherstellung beisteuern.

Ein Beispiel ist unser Forschungszentrum im französischen Tours. Dort haben wir spezielle Kakaokulturen gezüchtet und Auswahlverfahren entwickelt, die zu einem verbesserten Ertrag und einer verbesserten Krankheitsresistenz junger Kakaopflanzen beigetragen haben. Diese Technologie wird kostenlos an Kakaopflanzer in Ecuador abgegeben. So werden diese wettbewerbsfähiger und produzieren Kakao, der den hohen Qualitätsansprüchen von Nestlé genügt.

Ein weiteres wichtiges Element verdeutlicht die Position von Nestlé als Weltmarktführer in Sachen Schokoladen-Know-how: Das Unternehmen ist der weltweit grösste Ankäufer feiner Kakaobohnen und verfügt über lokale Niederlassungen in wichtigen Ländern wie Ecuador und Venezuela, in denen mehr als die Hälfte der Weltproduktion an feinen Kakaobohnen stattfindet – diese werden auch als der «Kaviar» unter den Kakaobohnen bezeichnet.

Weiterlesen: Nestlé plant Schokolade-Forschung in Broc FR

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