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11.5.2006: nachrichten
11.5.2006
Erfolgreiche Marken-Tricks der Weinhändler

Diese Woche im Saldo: Die Marketingstrategie der Wein-Doppelgänger. Weinhändler verkaufen gleiche Weine mit verschiedenen Etiketten zu unterschiedlichen Preisen.



Alter Wein in neuen Schläuchen: Was im Weinhandel nach gesundem Wettbewerb aussieht, ist in Wahrheit die wirkungsvollste Methode, ihn zu verhindern: möglichst keinen Wein zu verkaufen, den die Konkurrenz auch führt. Bei dieser Marken-Differenzierung in Haupt- und Nebenmarken haben Weinliebhaber kaum eine Chance, den günstigsten Anbieter zu finden. Zudem bleibt unklar, ob der Tropfen überzahlt ist.

Saldo hat die Einkaufspreise bekannter Markenweine ausfindig gemacht und mit den Verkaufspreisen grosser Händler verglichen. Ergebnis: Wer beim billigsten Anbieter einkauft, spart etwa 20 Prozent, bei Aktionen deutlich mehr.

«Wir wollten unseren Kunden den gleichen Wein mit einem exklusiven Namen anbieten», sagt Mövenpick-Marketingleiter Roger Maurer. Jelmoli wohl auch. Das Warenhaus führt nämlich für knapp 15 Franken das zweite Double: den Enrique Forner. Reichmuth verkauft den Wein zurzeit als Aktion für Fr. 12.95.

Bekannt ist der spanische Don Mendo. Bei Carrefour gibts die Flasche für Fr. 8.95. Das macht die Marke für die Gastronomie unverkäuflich. Christoph Gerber von Importeur Haecky: «Wer will schon für einen Wein, den er auch zu Hause trinkt, im Restaurant das x-fache bezahlen?» Niemand. Deshalb musste ein Doppelgänger her.

Auszug aus dem Saldobericht vom 10.5.2006
Bild: foodaktuell

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