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Freiwilliges Hygiene-Testat in Zürich

Publikumsmedien prangern Restaurants oft pauschal als Grüselbeizen an. Einzelne schwarze Schafe schaden der ganzen Branche. Mit einem Zertifikat kontern jetzt die Zürcher Gastro-Verbände: Ihre Mitglieder, die während zwei Jahren bei der Lebensmittelkontrolle gut abschnitten, erhalten ein Hygiene-Testat. Damit tragen die Verbände auch einem Bedürfnis der Gäste nach Transparenz Rechnung.



Carmen Wanner, Präsidentin der Zürcher Cafetiers präsentiert das gestern lancierte Hygieneattest, das Zürcher Restaurants beantragen können, wenn sie in zwei aufeinanderfolgenden Inspektionen mindestens die zweibeste Note erhalten. Die Teilnahme ist freiwillig und circa 40% der Betreibe wären vermutlich dazu berechtigt.


Lanciert wird das freiwillige Testat von den vier stadtzürcherischen Gastroverbänden Cafetier Verband Zürich, Zürcher Hoteliers, Züri Beck und Gastro Zürich-City. Sie geben damit ihren Mitgliedern Gelegenheit, gegenüber den Gästen darzulegen, dass sie hygienisch einwandfrei arbeiten. Das Hygiene-Testat wird dann erteilt, wenn ein Betrieb bei den letzten zwei Kontrollen durch das Lebensmittelinspektorat gute Ergebnisse hatte.



Ernst Bachmann, Kantonsrat und Präsident von «GastroZürich City»: «Wir wollen den hohen Hygienestandard mit den Testat noch verbessern».

Trotz grossen Anstrengungen im Bereich der Lebensmittelhygiene kam das Gastgewerbe in letzter Zeit vermehrt unter Druck. Viele Gäste wünschen ausdrücklich, über die Resultate der Lebensmittelkontrolle Auskunft zu erhalten. Dies verbietet das Lebensmittelgesetz jedoch. Mit dem freiwilligen Testat kommt die Gastrobranche dem Konsumenten-Bedürfnis nach Aufklärung nach.


Die Abteilung Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich UGZ präsentierte den Journalisten das Inspektionskonzept. Kontrolliert werden Betriebsprotokolle, Lebensmittel, Prozesse und Betriebsräume. Ferdinand W. Uehli, Leiter Abt. Gesundheitsschutz im UGZ zeigte einige krasse Praxisbeispiele von unhygienischen Gerätschaften.



Wenn die Rapporte der Inspektoren Beanstandungen enthalten, dann oft wegen Unordnung und Mangel an Sauberkeit. «Ohne Ordnung kann man nicht reinigen und verliert den Überblick», so Uehli.



Christine Siegrist, Leiterin des Lebensmittel-Inspektorats des UGZ erklärte die Anforderungen an Lebensmittel: «Die Qualität muss auch sensorisch einwandfrei sein. Gefrierbrand ist beispielsweise nicht unhygienisch aber wertvermindernd».



Ralph Bigger, Lebensmittelinspektor des UGZ erörterte die Pflicht und Vorgehensweise für Selbstkontrolle und Gefahrenanalyse, ein Teil des obligatorischen HACCP-Konzepts.


(Text: Gastro Zürich-City, SCV. Bilder und Legenden: foodaktuell.ch)

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