Food aktuell
26.9.2006: nachrichten
26.9.2006
Bauern gegen Mehrkosten durch mehr Tierschutz

Der Schweizerische Bauernverband wehrt sich gegen den aktuellen Entwurf der neuen Tierschutzverordnung, vor allem bei Rindvieh- und Schweinehaltung.



Die Landwirtschaftskammer (Laka) des Schweizerischen Bauernverbandes SBV als Parlament der Bäuerinnen und Bauern hat mit dem hochaktuellen Thema Tierschutz befasst. Die vorgesehen Totalrevision der Tierschutzverordnung, welche jedes vernünftige Mass übersteigt und widersprüchliche Signale sendet, wird von den Mitgliedern vehement abgelehnt.

Die artgerechte Haltung, Fütterung und Pflege der Tiere ist ein zentrales Anliegen der Bauernfamilien. Durch die diversen Anpassungen der gesetzlichen Bestimmungen verfügt die Schweiz heute weltweit über einen der höchsten Standards in Sachen tiergerechte Haltung, was auch die hohe Beteiligung an den Bundesprogrammen für besonders tiergerechte Stallhaltung, regelmässiger Auslauf im Freien und zahlreichen privaten Labelprogrammen zeigt.

Die momentan laufende Revision der Tierschutzverordnung ist für die Bauernfamilien von grosser Bedeutung. Dies nicht zuletzt deshalb, weil die Landwirte auf Rahmenbedingungen angewiesen sind, die auch die wirtschaftlichen Aspekte berücksichtigt. Es ist widersprüchlich auf der einen Seite mehr Konkurrenzfähigkeit und günstigere Produkte zu fordern und auf der anderen Seite die gesetzlichen Anforderungen über jedes vernünftige Mass zu strapazieren.

Tierschutz in Ehren, aber so nicht!

Die Mitglieder der Laka wehren sich deshalb energisch gegen den aktuellen Entwurf der neuen Tierschutzverordnung. Besonders hart kritisiert wird die Erhöhung der Mindestflächen für die Haltung von Rindvieh auf vollperforierten Böden um 40 Prozent. Dies nachdem diese Mindestflächen bereits 1997 um bis 33 Prozent angehoben worden sind!

Auch in der Schweinehaltung ist vorgesehen, die Gesamtfläche in Mehrflächensystemen je nach Gewichtsklasse um 17 bis 38 Prozent zu erhöhen. Mit solchen Vorschriften wird die Produktion massiv verteuert.

Weil die Kosten aber nicht auf den Markt abgewälzt werden können, bedeutet es in erster Linie einen weiteren Einkommensverlust für die betroffenen Bauern. Die Laka erinnert den Bundesrat an sein Versprechen, keine neue Auflagen mit zusätzlichen Kosten einzuführen! (Quelle: SBV / ots)

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