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8.10.2006: nachrichten
8.10.2006
Überlebensstrategie für Cafés?

Heute im Sonntagsblick: Jedes zweite Café in der Schweiz steht vor dem Aus. Jetzt will der Cafetier-Verband die Lokale mit einer Sitzplatz-Gebühr retten.


«Jeder Gast soll mindestens 5 Franken zahlen müssen», zitiert der Sonntagsblick Johanna Bartholdi (Bild), Geschäftsleiterin des Cafetier-Verbandes. Und weiter: 1400 der 2100 Café-Betriebe schreiben rote Zahlen – den meisten droht das Aus.

Eine Arbeitsgruppe des Verbandes, bei dem über 1000 Betriebe Mitglied sind, erarbeitete ein Papier. Wichtigste Massnahme ist die Einführung eines Mindestkonsumationspreises: Jeder Gast, der sich in einem Café setzt, muss wenigstens fünf Franken liegen lassen – selbst wenn er nur ein Gipfeli für Fr. 1.50 oder einen Kaffee für Fr. 3.80 konsumiert. Bestellt er Getränke oder Essen, die mehr als fünf Franken kosten, ändert sich nichts.

Bartholdis Kalkulation: «Jeder Gast kostet einen Fünfliber, wenn er das Lokal betritt.» Oft komme es vor, dass Kunden dann nur ein einziges Getränk bestellen und Zeitungen lesen. Aber diese Massnahmen sind erst Denkmodelle». Im Schweizer Gastgewerbe gibt es keine Tradition von Mindestpreisen – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern.

Im Dezember will der Cafetier-Verband über seine definitiven Beschlüsse informieren. Nebst der Mindestkonsumation stehen weitere Massnahmen zur Debatte. Insbesondere grössere Cafés sollen ihre Preise flexibilisieren: Die Konsumation an einem Tisch am Fenster könnte teurer werden als an anderen Plätzen, ebenso könnten die Preise über Mittag steigen.

Text: Auszug aus dem Bericht im Sonntagsblick
Bild: foodaktuell

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