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20.11.2006: nachrichten
20.11.2006
Weltweit steigende Nachfrage nach Bio

Der Verkauf von Bio-Lebensmitteln und Bio-Getränken steigt weltweit stark an. Einnahmen von etwa 40 Milliarden US $ sind für 2006 prognostiziert. Das Angebot wird daher knapp.



Vom Organic Monitor angestellte Untersuchungen zeigen, dass die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln (organischen Lebensmitteln) und Bio-Getränken das Angebot übersteigt und einige Gebiete bereits Engpässe melden. In den nordamerikanischen Staaten ist die Unterversorgung am deutlichsten zu spüren. Leere Lebensmittelregale sind für einige Produktkategorien zum Normalfall geworden.

Engpässe im Angebot haben in diesem Jahr auch einige europäische Länder zu verzeichnen, da auch in Europa die Nachfrage nach organischen Lebensmitteln stark zugenommen hat. Organische Fleisch- und Milchprodukte sind am stärksten von der Unterversorgung betroffen und sowohl aus Südamerika als auch aus Australasien werden Produkte importiert.

Früchte und Gemüse sind im Allgemeinen die beliebtesten organischen Produkte. Diese Kategorie deckt ein Drittel der weltweiten Einkünfte ab. Frische Produkte wie Äpfel, Orangen, Karotten und Kartoffel sind gewöhnlich die ersten Produkte, die der Konsument in organischer Form kauft. Frisches Obst und Gemüse sprechen die Konsumenten an, die nahrhafte, gesunde Lebensmittel suchen. Die zweitwichtigste Produktkategorie unter den organischen Produkten sind Milchprodukte und Getränke.

Der jüngste Bericht des Organic Monitor "The Global Market for Organic Food & Drink" (Der weltweite Markt für organische Lebensmittel & Getränke) zeigt, dass sich eine Kluft zwischen organischer Lebensmittelproduktion und dem Konsum derselben auftut. Die höchsten Verkaufszahlen an organischen Lebensmitteln stammen auf Grund der höheren Preise von reicheren Nationen.

In der Schweiz, den USA und Singapur wird am meisten in den einzelnen Gebieten für organische Lebensmittel ausgegeben. Die stärkste Produktionszunahme von organischen Lebensmitteln findet tatsächlich in den Entwicklungsländern statt. In Südamerika, Asien und Afrika zeigt sich seit 2000 ein dreistelliger Zuwachs an organischer Anbaufläche, während in anderen Ländern ein zweistelliger Zuwachs zu verzeichnen ist.

Der Bericht zeigt auch auf, dass die weltweite organische Lebensmittelindustrie auch bezüglich der Standards geteilt ist. Die drei grössten Handelsgebiete - Europa, Nordamerika und Asien - haben jeweils eigene organische Standards und deren Unterschiede erschweren den weltweiten Handel. Die Folge davon sind für viele organische Lebensmittelhersteller Produktionsschwierigkeiten und übertriebene Bürokratie.

Eine weitere Herausforderung der Branche ist die Schaffung weltweiter Nachfrage nach organischen Produkten. Da Europa und Nordamerika mehr als 90% des Verkaufs abdecken, orientiert sich die Produktion in anderen Ländern hauptsächlich am Export. Amarjit Sahota, Direktor des Organic Monitor bemerkt: "Die ausschliessliche Konzentration auf die Nachfrage könnte für die organische Lebensmittelindustrie eine gefährliche Situation schaffen."

Langsame Zuwachsraten in Europa oder Nordamerika oder in beiden Gebieten gleichzeitig könnten den Markt für zahlreiche Produzenten schliessen. Er rät den Produzenten in Entwicklungsländern, interne Märkte für organische Lebensmittel zu schaffen, sodass sie nicht gänzlich von Exportmärkten abhängen. (Medienmitteilung Organic Monitor)

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Suchbegriffe für diesen Bericht: Biomarkt, Bio-Markt, Biolebensmittel

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